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Paartherapie Hermine hatte die Beine überschlagen und die Arme ...

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„Und jetzt?! Verschwindet er einfach, lässt mich mit seinem Kind sitzen!“, <strong>Hermine</strong> brauste<br />

wieder auf, stand mit einem Ruck auf <strong>und</strong> trocknete sich fahrig <strong>die</strong> Tränen vom Gesicht. Sie<br />

meinte dann wieder lauter aber mit heiserer Stimme: „Ich habe <strong>die</strong> ganze Zeit geheult! Ich hab<br />

mir Vorwürfe gemacht, ich hab überlegt <strong>und</strong> nachgedacht <strong>und</strong> gegrübelt. Aber ich bin zu<br />

keinem Ergebnis gekommen! Es ist einfach unmöglich! Wie kann sich <strong>die</strong>ser Klotz von einem<br />

ungehobelten Idioten so mies mir gegenüber verhalten?“ Lily begann leise zu Wimmern,<br />

wurde aber von <strong>Hermine</strong> überhört da sie selbst zu laut redete „Nie <strong>und</strong> Niemals im Leben<br />

würde er eine Frau wie mich wieder kriegen! Was habe ich denn nicht? Was fehlt mir denn?<br />

NICHTS! Was denkt der sich denn?“, schrie sie vollkommen außer sich vor Wut <strong>und</strong> Lily<br />

begann zu weinen, sie schrie aus vollem Halse. Helens Blick huschte zu dem Kind dann zur<br />

explo<strong>die</strong>renden <strong>Hermine</strong>. Sie wollte das Kind aus der Reichweite der aufgelösten <strong>und</strong><br />

zugegebenermaßen sehr temperamentvollen <strong>Hermine</strong> bekommen bevor etwas geschah. Doch<br />

sie kam zu spät.<br />

„Lily sei ruhig!“, fauchte <strong>Hermine</strong> laut <strong>und</strong> wütend. Lily schluchzte einmal <strong>und</strong> dann wurde<br />

<strong>die</strong> Tür aufgerissen.<br />

„Schrei mein Kind nicht an!“, schrie Severus so laut, dass beide Helen <strong>und</strong> <strong>Hermine</strong><br />

zusammenzuckten <strong>und</strong> sich erschrocken umwandten. Severus schritt, in seiner üblichen<br />

schwarzen Robe gehüllt, mit dem flatternden Umhang dazu, durch den Raum <strong>und</strong> nahm das<br />

schreiende Baby auf den Arm. Er beruhigte das Kind <strong>und</strong> setzte sich auf den Sessel. Lily<br />

kuschelte sich zutraulich an ihren Vater <strong>und</strong> nuckelte zufrieden an dem Schnuller den er ihr<br />

gab. Er strich ihr <strong>die</strong> kleinen Tränen aus dem Gesicht <strong>und</strong> funkelte dann <strong>Hermine</strong> an, <strong>die</strong><br />

immer noch stand <strong>und</strong> leise weinte. Sie sah ihn an <strong>und</strong> weinte <strong>und</strong> weinte <strong>und</strong> weinte.<br />

„Hör auf zu flennen.“, murmelte er <strong>und</strong> wandte sich seiner Tochter zu.<br />

„Severus! So einen Ton verbitte ich mir in meiner Praxis.“, bevor er protestieren konnte fuhr<br />

Helen bereits fort „Das gilt auch für dich <strong>Hermine</strong>, Lily trifft absolut keine Schuld.“<br />

<strong>Hermine</strong> schloss <strong>die</strong> Augen, nickte kurz <strong>und</strong> ließ sich in ihren Sessel fallen. Dann öffnete sie<br />

<strong>die</strong> Augen <strong>und</strong> sah Lily an.<br />

„Es tut mir leid mein Schatz.“, murmelte sie reuig <strong>und</strong> Lily nuckelte nur an ihrem Schnuller<br />

<strong>und</strong> betrachtete ihre aufgelöste Mutter.<br />

„So, jetzt zur Auflösung des Rätsels.“, meinte Helen <strong>und</strong> wandte sich an <strong>Hermine</strong> „Ich habe<br />

dich deshalb her berufen da Severus mich kontaktiert hat. Ungefähr einen Tag nach seinem<br />

Verschwinden bat er mich dich zu kontaktieren <strong>und</strong> einen Termin auszumachen.“<br />

Erst jetzt fiel <strong>Hermine</strong> <strong>die</strong> Ungereimtheit auf. Wieso <strong>hatte</strong> sie sich nicht vorher gefragt warum<br />

Helen persönlich gerade zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt anrief <strong>und</strong> einen Termin machte? Doch<br />

<strong>Hermine</strong> blieb keine Zeit zum Überlegen, denn Helen fuhr fort.<br />

„So Severus, jetzt brennen wir beide aber auf <strong>die</strong> Lösung. Rück raus mit der Sprache.“, Helen<br />

lehnte sich zurück <strong>und</strong> sah ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an.<br />

Severus betrachtete stur seine Tochter <strong>und</strong> ignorierte <strong>die</strong> beiden Frauen.<br />

„Eigentlich“, begann <strong>Hermine</strong> ihn anzugiften da sie sich wieder beruhigt <strong>hatte</strong> „hättest du,<br />

mein geliebter Ehemann, kein Recht drauf deine Tochter zu halten“<br />

„Und du hast genauso wenig Recht darauf.“, entgegnete er nicht minder giftig zurück. Aber<br />

Helen, <strong>die</strong> ihn während der letzten St<strong>und</strong>en etwas näher beobachtet <strong>hatte</strong> bemerkte, dass er<br />

viel ruhiger war als er nach außen hin zeigte. <strong>Hermine</strong> schien das auch zu wissen.<br />

„Ach <strong>und</strong> wieso?“, säuselte sie<br />

„Weil du unsere Tochter angeschrieen hast.“<br />

„Weil du mich verlassen hast.“<br />

„Weil du mich in den Wahnsinn getrieben hast.“<br />

„Es reicht jetzt. Wir wissen alle drei, dass ihr euch freut aneinander wieder zu sehen.“,<br />

mischte sich Helen trocken ein <strong>und</strong> beachtete <strong>die</strong> irritierten Blicke nicht „Habt ihr eigentlich<br />

alles vergessen das ich euch beigebracht habe?“<br />

Keine Antwort. Helen seufzte schwer.

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