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HBB-Nr. 93.pdf - Der Bote

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Zeitschrift im Heimatverlag Hörselberg<br />

mit Thüringer Monatsblätter // <strong>Nr</strong>.44 Seite 5 - 18<br />

<strong>Nr</strong>. 93<br />

Sommerausgabe<br />

2013<br />

FÜR NATUR- HEIMAT- UND WANDERFREUNDE THÜRINGENS


Wandern in der Welterberegion Wartburg-Hainich<br />

Die erste Hürde für den Deutschen Wandertag<br />

in der Wartburgstadt Eisenach und ihrer reizvollen<br />

Umgebung zum Jubiläum „500 Jahre<br />

Reformation“ im Jahr 2017 ist gemeistert. <strong>Der</strong><br />

Rennsteigverein 1896 e.V. hat auf seiner Jahreshauptsippung<br />

am 13. April 2013 in Creuzburg<br />

mehrheitlich beschlossen im Rahmen der Jahreshauptversammlung<br />

zum diesjährigen 113.<br />

Deutschen Wandertag am 28. Juni in Oberstdorf<br />

im Allgäu fristgemäß die Bewerbung beim Deutschen<br />

Wanderverband für 2017 zu beantragen.<br />

Ausrichter für das größte, deutsche Wandertreffen,<br />

ja wenn nicht sogar das weltweit größte,<br />

mit 30.000 bis 50.000 Gästen kann nur ein<br />

Mitgliedsverein im Deutschen Wanderverband<br />

sein. Ihm gehören gegenwärtig 58 Hauptvereine<br />

mit rund 600 000 Mitglieder von der der Ostseeküste<br />

bis zum Alpenrand an. Im Norden gehören<br />

z.B. der Wanderverband Mecklenburg-Vorpommern<br />

und der Norddeutsche Wanderverband, im<br />

Westen der Niederrhein- und Eifelverein, im Osten<br />

der Wanderverband Sächsische Schweiz und<br />

schließlich im Süden der diesjährige Gastgeber,<br />

der Heimatbund Allgäu mit dazu.<br />

Im Rennsteigverein sind 1235 Mitglieder in 13<br />

Ortsgruppen aus Thüringen und Franken organisiert.<br />

Damit zählt er mit zu den kleinsten Gebietsvereinen<br />

im Deutschen Wanderverband.<br />

Allein im Stadtgebiet von Eisenach sind die<br />

drei Ortsgruppen Hörschel/Eisenach, Stedtfeld<br />

und Neuenhof aktiv. Im Wartburgkreis sind es<br />

die OG Hainich-Rennstieg sowie die Rennsteigfreunde<br />

in Ruhla und in Bad Liebenstein. Schon<br />

heute steht fest, dass die regional benachbarten<br />

Hauptvereine im Thüringer Wanderverband,<br />

die Stadt Eisenach, touristischen Partner der<br />

Wanderregion im Radius von ca. 50 km rund<br />

um die Wartburgstadt sowie das Land Thüringen<br />

gemeinsam daran arbeiten werden, dass der<br />

Deutsche Wandertag 2017 ein besonderes Juwel<br />

zum Abschluss der Lutherdekade in Thüringen<br />

wird. Wanderungen auf dem Rennsteig - der<br />

als einer der beliebtesten Höhenwanderwege<br />

Deutschlands gilt - und auf dem Lutherweg, der<br />

Reformationsgeschichte vermittelt, vom Thüringer<br />

Wald bis zum Nationalpark Hainich, durch<br />

das Werratal, vom Wartburg-Tannhäuserland<br />

bis zum Inselsberggebiet - in einer vielfältigen<br />

Kultur- und artenreiche Naturlandschaft bieten<br />

wunderschöne Erlebnistouren.<br />

Nach 81 Jahren wird wieder ein Deutscher Wandertag<br />

am Fuße der Wartburg bzw. sogar mit<br />

auf der alt ehrwürdigen Burg stattfinden – wie<br />

damals. Unter Regie des Thüringerwald-Vereins<br />

fand 1936 der 45. Deutsche Wandertag in Eisenach<br />

statt. <strong>Der</strong> Thüringerwald-Verein war damals<br />

der größte Heimat- und Wanderverein mit<br />

rund 160 Zweigvereine und 16.000 Mitgliedern<br />

in Thüringen und Coburg. <strong>Der</strong> Hauptsitz war<br />

Eisenach und als Vorsitzender engagierte sich<br />

Amtsgerichtsrat Karl Lincke 45 Jahre lang.<br />

Eine Chance für die Welterberegion Wartburg-<br />

Hainich – packen wir es gemeinsam an!<br />

Christina Reißig<br />

Unser schönes Buch - KLUG „Zauberhafte Flora an den sagenumwobenen Hörselbergen“ erhalten Sie<br />

in der Salzmann-Buchhandlung (Informationen zum Buch finden Sie auf Seite 49)<br />

3


Hotel<br />

Thalfried<br />

Sommerzeit im Thalfried<br />

12.07.13 Cocktail-Crashkurs - Barkeeping für alle<br />

17.08.13 Toskanischer Menüabend - Urlaubsfeeling pur!<br />

27.09.13 Dinnerkrimi - “Bei Verlobung: Mord!”<br />

Am Park 11 99842 Ruhla / Thal<br />

Tel 03 69 29 . 79 00-0 Fax -79<br />

www.thalfried.de<br />

info@thalfried.de<br />

Terminsache<br />

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<strong>Nr</strong>.44 / 2013<br />

Thüringer Monatsblätter<br />

Zeitschrift des Thüringerwald-Vereins 1880 e.V.<br />

Geschäftsstelle: Theodor-Neubauer-Park 1 / 99891 Tabarz / Tel. 036 259-51 598<br />

Thüringerwald-Verein 1880 e.V.<br />

Jahreshauptversammlung in Lehesten<br />

Am 23. März 2013 hatten sich rund 80 Delegierte aus 26 Zweigvereinen im Kulturhaus im idyllisch<br />

gelegenen Schieferstädtchen Lehesten versammelt, um gemeinsam die Jahreshauptversammlung<br />

abzuhalten. Gegenwärtig (Stand Dezember 2012) sind in Thüringen und Coburg gut 2300 Mitglieder<br />

in 33 Zweigvereinen im Zeichen des Farnkrautes organisiert. Nach der Begrüßung durch den<br />

Hauptvorsitzenden Jürgen Theile stellte die Vorsitzende aus Lehesten, Erika Schwarz das Vereinsleben<br />

ihrer Mitglieder vor. Als Gäste<br />

richteten der Landrat des Landkreises<br />

Saalfeld-Rudolstadt und der Bürgermeister<br />

von Lehesten ein Grußwort<br />

an die Teilnehmer. Als 15. Zweigverein<br />

des ThwV wurden die Lehestener<br />

Vereinsfreunde stellvertretend für den<br />

Bundespräsidenten vom Landrat Hartmut<br />

Holzhey und Bürgermeister Andreas<br />

Ludwig mit der Eichendorff-Plakette<br />

für Verdienste um Natur, Heimat und<br />

Wandern ausgezeichnet. Wanderfreundin<br />

Schwarz nahm die Ehrung entgegen.<br />

Des Weiteren wurden die Männer<br />

der „Mittwochs-Wandergruppe“ mit<br />

dem Wanderabzeichen des Deutschen<br />

Wanderverbandes in Bronze ausgezeichnet und verdienstvolle Mitglieder erhielten die Ehrennadel<br />

des Thüringerwald-Vereins.<br />

Erstmals wurde im Rahmen der Jahreshauptversammlung ein immer wieder aktuelles Thema im<br />

Referat des Sachgebietsleiters für Forsten und Tourismus vom ThüringenForst den interessierten<br />

Vereinsfreunden dargeboten. Andreas Lucas gab einen Zustandsbericht über den Thüringer Wald<br />

und informierte über den aktuellen Stand des erfassten Wanderwegenetzes und einer landesweiten<br />

einheitlichen Kennzeichnung der Wanderwege in Thüringen.<br />

Nach der Mittagspause im Gasthof "Glück Auf" erfreute ein tolles Kulturprogramm mit Liedern<br />

und Tanz, gemeinsam ausgestaltet von den Kindern der Karl-Oertel-Grundschule und dem Kirchenchor<br />

unter Leitung von Cornelia Seifert die Gäste in ihrem Schieferstädtchen.<br />

Nun konnten die Teilnehmer gut aufgemuntert die etwas „trockenen“ Berichte des Hauptvorsitzenden<br />

und der Fachwarte „ertragen“. Turnusgemäß stehen alle drei Jahre im Thüringerwald-Verein<br />

Neuwahlen des Hauptvorstandes an.


Zum neuen Hauptvorsitzenden wurde<br />

Rolf Hesse aus Schmalkalden gewählt.<br />

Die drei Stellvertreter sind: Gerhard Dehmel<br />

(Ilmenau), Prof. Dr. Walter Lehmann<br />

(Steinbach-Hallenberg) und Günter Traut<br />

(Fehrenbach). Hauptkassenwart und zugleich<br />

Geschäftsführerin bleibt Dagmar<br />

Ernst in Tabarz. Neu besetzt werden konnte<br />

die Funktion als Hauptwegewart durch<br />

Thomas Kaebel (Brotterode), der auch als<br />

Hauptwanderwart tätigt sein wird. Hauptnaturschutzwart<br />

bleibt der schon seit Jahren<br />

aktive Gerd Fuchs (Brotterode). Die<br />

Kultur obliegt weiterhin Siegfried Müller<br />

(Lauscha). Für die Jugendarbeit konnte der<br />

Vorsitzende der Thüringer Wanderjugend<br />

Tobias Guckuck (Tabarz) gewonnen werden.<br />

Pressewartin bleibt weiterhin Christina<br />

Reißig (Schönau/Hörsel). Jürgen Theile,<br />

der neun Jahre an der Spitze des ThwV<br />

stand und aus gesundheitlichen Gründen<br />

kürzer treten muss, wurde mit einem Präsent<br />

verabschiedet. Auch weitere aus dem<br />

Hauptvorstand ausscheidende Mitglieder<br />

erhielten einen Blumenstrauß.<br />

Mit neuer Kraft gemeinsam für Natur, Heimat<br />

und Wandern im Thüringer Wald!<br />

Ein abwechslungsreiches Kulturprogramm gab der<br />

Jahres hauptversammlung einen würdigen Rahmen.<br />

Mit einem herzlichen<br />

Frisch Auf & Glück Auf!<br />

<strong>Der</strong> Hauptvorstand<br />

"Glück Auf" - Hier wurden die Gäste<br />

des Thüringerwald-Vereins Lehesten<br />

auf das Beste bewirtet!<br />

Gasthof und Hotel „Glück Auf“<br />

Gaststube - Veranda - Saal (60 Pers.)<br />

Echt Thüringer Küche<br />

mit hausgemachten Spezialitäten<br />

Ideal für Familien-, Betriebs- und Vereinsfeiern<br />

Unterkunft in gemütlichen und gepflegten DZ<br />

Markt 1 • 07349 Lehesten<br />

Tel. 036653-22216 • Fax 26341<br />

www.gasthof-glueck-auf-lehesten.de<br />

Neuer Vorstand im Thüringerwald-Verein 1880 e.V.<br />

von links: Thomas Kaebel, Prof. Dr. Walter Lehmann,<br />

Günter Traut, Siegfried Müller, Gerhard Dehmel,<br />

Christina Reißig, Rolf Hesse, Gerd Fuchs u. Dagmar Ernst.<br />

6


Thüringer Monatsblätter <strong>Nr</strong>. 44 / Seite 503<br />

Thüringerwald-Vereine treffen sich in Ilmenau<br />

auf dem Kickelhahn<br />

Zum diesjährigen Vereinstreffen (22.) der ZV des<br />

Thüringerwald-Vereins 1880 e.V. wird am 25. August<br />

auf dem Kickelhahn bei Ilmenau eingeladen. Am gleichen<br />

Tag findet das traditionelle Kickelhahnfest statt.<br />

(Übrigens wurde auch der erste Thüringer Wandertag<br />

am 21.06.1992 mit dem Kickelhahnfest zusammen<br />

durchgeführt!)<br />

Das Fest auf dem Hausberg der Ilmenauer findet nun<br />

schon zum 33. Mal statt. Die Reihe begann 1981 aus<br />

Anlass der 125. Wiederkehr der<br />

Erbauung des Turmes als Wohnbezirksfest<br />

des Ilmenauer Südviertels.<br />

Seit 1994 wird es immer<br />

am letzten Sonntag (zu Ehren des<br />

am 28. August geborenen Johann<br />

Wolfgang von Goethe) gefeiert.<br />

Die Veranstaltung am 25. August<br />

beginnt um 10 Uhr auf dem Plateau<br />

mit Blasmusik. Um 12 Uhr<br />

wird unser Oberbürgermeister<br />

den Fassbieranstich vornehmen,<br />

und der Nachmittag gehört verschiedenen<br />

kulturellen Unterhaltungen.<br />

Natürlich wird von Bratwurst<br />

bis Kuchen und Bier bis<br />

Kaffee alles zur Versorgung der<br />

Gäste angeboten.<br />

Parkplätze stehen z. B. an der<br />

Festhalle Ilmenau, im OT Manebach,<br />

in Stützerbach (Ortsmitte<br />

und am Auerhahn) und am Dreiherrenstein<br />

zur Verfügung. Es<br />

besteht ein Pendel-Busverkehr<br />

vom Homburger Platz zum Parkplatz<br />

Herzogeröder Wiese, der an<br />

diesem Tag für Privatverkehr gesperrt<br />

ist.<br />

Zum Anwandern empfehlen wir:<br />

• den Kickelhahnweg von der<br />

Waldstraße aus (steiler Anstieg, ca. 3 km)<br />

• den Goethe-Wanderweg über den OT Manebach<br />

(steiler Anstieg, ca. 3 km)<br />

• den Wanderweg vom Gasthaus Auerhahn über die<br />

Hirtenwiese (mäßige Steigung, ca. 3,5 km)<br />

• den Wanderweg vom Dreiherrenstein über Auerhahn<br />

und Hirtenwiese (mäßige Steigung, ca. 7,5 km)<br />

7<br />

• den Aufstieg von der Ortsmitte Stützerbach über Auerhahn<br />

und Hirtenwiese (steiler Anstieg, ca. 5 km)<br />

• die Nutzung der Shuttle-Busse vom Homburger Platz<br />

bis zum Parkplatz Herzogeröder und Aufstieg zum<br />

Gipfel (mäßige Steigung, ca. 1,5 km), für Behinderte<br />

gibt es eine Transportmöglichkeit bis zum Gipfel.<br />

Die Begrüßung der Wandergruppen durch einen Vertreter<br />

der Stadt Ilmenau ist für 13 Uhr am Turm vorgesehen.<br />

Gerne bieten wir auch Führungen von einem der<br />

Startplätze aus an, bitte wenden Sie sich an Gerhard<br />

Dehmel, stellv. Vorsitzender des<br />

Thüringerwald-Zweigvereins<br />

Ilmenau, Tel. 03677-871754.<br />

(Anmeldung bitte bis 29.07.2013)<br />

Etwas zur Geschichte des Turmes<br />

und zur unmittelbaren<br />

Umgebung:<br />

Im 19. Jh. entstanden, dem aufkommenden<br />

Tourismus geschuldet,<br />

in vielen Gegenden Aussichtstürme.<br />

Auch im Ilmenau<br />

bestand schon lange der Wunsch<br />

nach einer solchen Attraktion.<br />

<strong>Der</strong> auf gothaischem Terrain gelegene<br />

Schneekopf trug bereits<br />

einen Turm als das Weimarer<br />

Großherzogpaar 1852 den Kickelhahn<br />

besuchte und man beschloss<br />

hier auf dem höchsten Punkt des<br />

Großherzogtums (861 m) ebenfalls<br />

einen Turm zu bauen. Die<br />

Großherzogin Maria Pawlowna<br />

stiftete als Grundstock aus der<br />

Privatschatulle 1.000 Taler. Durch<br />

den Tod des Großherzogs verzögerte<br />

sich zwar der Bau, aber am<br />

12. Mai 1855 konnte Einweihung<br />

gefeiert werden. Seit dem ist der<br />

Kickelhahnturm<br />

24 m hohe Turm, von dem man<br />

bei günstiger Witterung bis zum<br />

Brocken sehen kann, ein beliebtes Ausflugsziel. Alle<br />

Jubiläen - 25, 50, 75, 100, 125, 150 Jahre - wurden<br />

feierlich begangen. 1905 stiftete der Thüringerwald-<br />

Verein die Erinnerungstafel über dem Eingang.<br />

Unweit des Turmes steht das legendäre Goethehäuschen<br />

- eine im 18. Jahrhundert erbaute Jagdaufseherhütte,<br />

an deren Wand J. W. v. Goethe am 6. September


Thüringer Monatsblätter <strong>Nr</strong>. 44 / Seite 504<br />

1780 Wandrers Nachtlied schrieb<br />

und die er am 27. August bei seinem<br />

letzten Aufenthalt in Ilmenau<br />

noch einmal aufsuchte. In 50<br />

Sprachen übersetzt kann man die<br />

legendären Zeilen auf im Häuschen<br />

angebrachten Tafeln lesen.<br />

Ebenfalls auf dem Plateau sollten<br />

Wanderer unbedingt die bei Bauarbeiten<br />

entdeckte, von Ilmenauer<br />

Bodendenkmalpflegern ausgegrabene<br />

und für Schauzwecke hergerichtete<br />

historische Jagdanlage<br />

besuchen. Sie ist ihres Alters wegen<br />

bedeutender als die bekannte<br />

Anlage Rieseneck bei Hummelshain<br />

im Saale-Holzlandkreis!<br />

Beim Aufstieg zum Turm auf dem<br />

Goetheweg von Süden her passiert<br />

man das Museum Jagdhaus<br />

Gabelbach.<br />

Das Gebäude wurde 1785 anlässlich<br />

des Besuchs von Prinz Karl<br />

Christoph Joseph von Sachsen<br />

errichtet. Es diente nur sporadisch<br />

als Aufenthaltsort des Hofes und<br />

wurde bereits 1909 der Gabelbachgemeinde<br />

(einer geselligen<br />

Vereinigung Ilmenauer Bürger)<br />

zur Nutzung übergeben. Seit 1949<br />

1<br />

2<br />

3<br />

(1) Goethehäuschen<br />

(2) historische Jagdanlage<br />

(3) Jagdhaus Gabelsberg<br />

(4) Großer Herrmannstein<br />

beherbergt es ein Museum, das<br />

Forst, Jagd und Goethes naturwissenschaftliches<br />

Interesse zum<br />

Inhalt hat.<br />

Wandert man auf dem Goethe-<br />

Wanderweg von Manebach aus,<br />

trifft man ca. 1 km unterhalb des<br />

Gipfels auf den Großen Hermannstein.<br />

Es ist ein 20 m hoch<br />

aufragender Porphyrfelsen mit einer<br />

kleinen Höhle an seiner Basis.<br />

Diese Höhle wurde von Goethe<br />

gern besucht, zwei Bronzetafeln<br />

erinnern an seine Aufenthalte.<br />

<strong>Der</strong> Fels hat seinen Namen von<br />

Hermann von Witzleben, dem die<br />

Burg gehörte, die einmal auf dem<br />

Felsen stand. Seit 2010 kann man<br />

über eine Leiter zu einer Aussichtsplattform<br />

auf dem Felsen<br />

klettern. Auch für Botaniker ist<br />

der Platz interessant. Ein 2009 erstelltes<br />

Gutachten bestätigte, dass<br />

es sich um einen der artenreichsten<br />

Standorte von Moosen u.<br />

Flechten im Thüringer Wald (66<br />

Laubmoos-, 15 Lebermoos- und<br />

38 Flechtenarten) handelt.<br />

Annemarie Dehmel<br />

Fotos: Gerhard Dehmel (5)<br />

Christina Reißig (3)<br />

4<br />

8


Thüringer Monatsblätter <strong>Nr</strong>. 44 / Seite 506<br />

Thüringerwald-Verein Saargrund<br />

Auf Wanderfahrt im Nationalpark Hainich<br />

Alljährlich im Frühjahr startet unser Verein eine<br />

Wanderfahrt. In diesem Jahr (am 21. April) hieß<br />

das Ziel Nationalpark Hainich mit Baumkronenpfad<br />

und die schöne Kur- und Rosenstadt Bad<br />

Langensalza.<br />

Die erste Station der Reise war der Baumkronenpfad<br />

im Weltnaturerbe Nationalpark Hainich, ein<br />

Ranger führte uns auf einen der längsten Wipfelwege<br />

Deutschlands. Er vermittelte viel Wissenswertes<br />

über die Natur in der Hainichregion. Vom<br />

Baumturm bot sich ein herrlicher Panoramablick<br />

weit über den Hainich und das Thüringer Becken.<br />

Nach diesem spannenden Naturerlebnis erwartete<br />

uns im Forsthaus Thiemsburg eine kräftige Stärkung.<br />

Anschließend fuhren wir mit dem Bus in die<br />

„Blühendste Stadt Europas“ (Titel der Auszeichnung<br />

2011) – nach Bad Langensalza. Unter fachkundiger<br />

Leitung eines erfahrenen Stadtführers<br />

entdeckten wir die vielfältigen Schönheiten dieser<br />

Stadt. Dazu gehören das Schloss Dryburg, die<br />

Travertinkeller unter dem Rathaus, das Friederikenschlösschen<br />

mit Parkanlagen, die historische<br />

Altstadt, die Friederikentherme und die 10 berühmten<br />

Gärten der Stadt.<br />

Nach dieser interessanten, aber auch anstrengenden<br />

Stadtführung hatten sich die Teilnehmer der<br />

Wanderfahrt wieder etwas Entspannung verdient.<br />

In einem italienischen Cafe konnte man bei Kaffee,<br />

Kuchen und Eis diesen erlebnisreichen Tag<br />

Revue passieren lassen.<br />

Auch auf der Heimfahrt wurde noch viel über<br />

den schönen Ausflug gesprochen. Viele Teilnehmer<br />

waren der Meinung, dass man diese schöne<br />

Gegend noch einmal privat mit der Familie besuchen<br />

sollte. Mit vielen neuen Eindrücken über die<br />

Schönheiten des Hainich endete der Tag für die 43<br />

Wanderer des Thüringerwald-Vereins Saargrund.<br />

Detlef Heß<br />

Pressewart Thüringerwald-Verein Saargrund<br />

10


Thüringerwald-Verein Schmalkalden<br />

Einladung - Historische Wanderung "Auf den Spuren der Altvorderen"<br />

Am 8. Juni 1913 unternahm der Thüringerwald-Zweigverein Schmalkalden eine Wanderung von Altersbach<br />

über Rotterode – Wüstes Schloss – Wachsenrasen – Hubenstein – Mittelwasser-Teich – Steinernes<br />

Tor – Dietharzergrund – Röllchen – Falkenstein – Bärengraben – Badgraben – Teufelsbad<br />

– Gustav-Freytag-Stein – Hohe Möst – Oberschönau nach Steinbach Hallenberg.<br />

2013 begeht der Verein sein 120jähriges Bestehen. Wir nehmen dies zum Anlass diese historische<br />

Wanderung nach 100 Jahren zu wiederholen. Die Tour ist ca. 35 km lang, Treffpunkt ist Samstag den<br />

10.08.2013 um 7.00 Uhr am Bahnhof Schmalkalden.<br />

Info und Anmeldung:<br />

Rolf Hesse<br />

Hauptvorsitzender des Thüringerwald-Vereins 1880 e.V.<br />

Tel. 03683-602373<br />

Absender:<br />

Vorname / Name<br />

Straße / <strong>Nr</strong>.<br />

PLZ / Ort<br />

Ort<br />

Tel. oder Email<br />

<strong>Der</strong> Hörselberg-<strong>Bote</strong> erscheint vierteljährlich!<br />

(März / Juni / September / Dezember)<br />

BONUS - Jeder neue Abonnent, der mit diesem Coupon<br />

bestellt, kann unser Hörselbergbuch* „Zauberhafte Flora an<br />

den sagenumwobenen Hörselbergen“ zum Vorzugspreis:<br />

20,00 € statt 24,95 € mitbestellen. (*Info Seite 49)<br />

Buchbestellung zum Vorzugspreis (hier ankreuzen)<br />

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im verschlossenen Brief beifügen)<br />

Ich wünsche ein ABO der Heimatzeitschrift<br />

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Dieses Abonnement gilt bis auf schriftlichen Widerruf.<br />

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Bitte freimachen!<br />

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An<br />

Heimatverlag Hörselberg<br />

Dietmar Reißig<br />

Deubach 6<br />

99848 Wutha-Farnroda<br />

11


Herzlich Willkommen - 50. EUROPEADE<br />

vom 17. bis 21. Juli 2013 in Gotha<br />

www.europeade-gotha.de<br />

In Vielfalt geeint<br />

Die Vertreter des Internationalen Europeade-Komitees<br />

und des Deutschen Europeade-Komitees<br />

zeigten sich schon mehrfach erfreut von der Vielfalt<br />

der Ideen und Aktivitäten, mit denen sich der<br />

Thüringer Landestrachtenverband e.V. und Gotha<br />

im Vorfeld auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

der 50. EUROPEADE im Sommer vorbereiten.<br />

Denn die Residenzstadt rückt ab dem 17.<br />

Juli besonders in den Fokus der Öffentlichkeit,<br />

wenn sich knapp 5.000 Mitwirkende aus 25 europäischen<br />

Staaten hier begegnen. Dann wird der<br />

europäische Grundgedanke „In Vielfalt geeint“<br />

durch das Motto „In kultureller Vielfalt geeint“<br />

anlässlich der 50. EUROPEADE lebendig werden.<br />

Die Verbindung aus Musik, Sprache, tänzerischer<br />

Bewegung und künstlerischer Darbietung<br />

schafft ein unverwechselbares Flair – und Gotha<br />

ist hierfür die große Bühne. Am Donnerstag, dem<br />

18. Juli wird die 50. EUROPEADE offiziell<br />

auf dem Hauptmarkt eröffnet und ab 20 Uhr<br />

findet die große Eröffnungs-Gala im Volkspark-<br />

Stadion statt. Am Samstag dem 20. Juli führt die<br />

farbenprächtige Europa-Parade mit allen Aktiven<br />

durch die Residenzstadt. An jedem Festivaltag<br />

wird viel Tanz und Musik auf den Veranstaltungsplätzen<br />

in der Innenstadt geboten, bevor es<br />

am Sonntag, dem 21. Juli die Abschluss-Gala<br />

im Volkspark-Stadion gibt.<br />

Die EUROPEADE ist das größte kulturelle Festival<br />

seiner Art in Europa, das keinen kommerziellen<br />

Charakter trägt, sondern der europäischen<br />

Völkerverständigung und Kultur dient, die Pflege<br />

von Städte- sowie Bürgerpartnerschaften unterstützt<br />

und zahlreiche Bürgerbegegnungen ermöglicht.<br />

Kalender 2014 -<br />

Thüringer Hochzeit<br />

Ein Steifzug durch<br />

Trachten und Traditionen<br />

Info und Bestellung:<br />

Thüringer Landestrachtenverband e.V.<br />

99869 Günthersleben-Wechmar • Tel. 036256-86560 • info@thueringer-trachtenverband.de<br />

12


Thüringer Monatsblätter <strong>Nr</strong>. 44 / Seite 500<br />

Natur pur am Hörselberg<br />

…unsere Empfehlung: Termine am & im Hörselberghaus:<br />

Samstag 6. Juli - ab 16 Uhr<br />

Sommerfest mit Grillabend zum 123jährigen Bestehen des Hörselberghauses<br />

und 10 Jahre Ökomenischer Pilgerweg Görlitz - Vacha (Rolf Hofmann: info@studioh.de)<br />

Sonntag 7. Juli - ab 14 Uhr<br />

Musik im Biergarten mit dem „Original Wintersteiner“<br />

Sonntag 25. August - ab 14 Uhr<br />

Musik im Biergarten mit dem „Original Wintersteiner“<br />

Freitag 6. September von 19.00 – 23.00 Uhr<br />

Thüringer Hüttenabend mit dem „Original Wintersteiner“<br />

Donnerstag 19. September - 2. Vollmond-Genusslauf<br />

Sonntag 22. September - Herbstfest auf dem Großen Hörselberg<br />

Chorsingen ab 13 Uhr / bunter Familiennachmittag<br />

Sonntag 29. September - "Wanderung auf Wagners Spuren"<br />

Start 9 Uhr am Reuter-Wagener-Museum / Eisenach - Wartburg - Mosbacher Linde - Kleiner Hörselberg<br />

- Venus-/Tannhäuserhöhle - Hörselberghaus (Christina Reißig: Tel. 036921-91029)<br />

Bitte beachten Sie unseren aktuellen Veranstaltungskalender im Internet<br />

Täglich Di – Fr: geöffnet: 11.00 bis 11.00 18.00 - Uhr, 18.00 Sa Uhr + So: / Fr, 10.00 Sa, So bis bis 18.00 20 Uhr, / kein Mo: Ruhetag<br />

ganzjährig geöffnete Ausflugsgaststätte · traditionell thüringische Küche<br />

Familien- oder Betriebsfeiern in unseren Räumen ideal<br />

Berggasthaus „Großer Hörselberg“<br />

Tel.: 03622/907320 · www.hörselberg.info<br />

13


Thüringer Monatsblätter <strong>Nr</strong>. 44 / Seite 510<br />

Wanderungen im Thüringer Wald - Teil 2<br />

Über den Dächern der Bergstadt Ruhla<br />

Dr. Gerhard Zimmer / Arno Beck<br />

Charakter<br />

Panoramawanderung auf meist gut begehbaren<br />

Waldwegen, viele prächtige Ausblicke in enge<br />

Kerbtäler<br />

Schwierigkeitsgrad<br />

mittel; 8,1 Kilometer; 330 Höhenmeter; für Familien<br />

mit Kindern geeignet; beste Jahreszeit Mai<br />

bis Oktober<br />

Anreise<br />

• aus Richtung Eisenach über die L2119<br />

• von Süden auf der B19, dann über die L1027<br />

und Bad Liebenstein nach Ruhla<br />

- in Ruhla dem Wegweiser „min-a-thür“ folgen<br />

Parkplatz, Ausgangs- und Endpunkt<br />

Thüringer Miniaturenpark „mini-a-thür“<br />

Streckenverlauf<br />

Parkplatz „mini-a-thür“ - Dichterhain (1,1 km)<br />

- Bermerhütte (2,0 km) - Ascherbrück (3,2 km)<br />

- Hubertuswiese (4,9 km) - Carl-Alexander-Turm<br />

(5,9 km) - Emmytempel (7,1 km) - Parkplatz<br />

„mini-a-thür“ (8,1 km)<br />

Einkehrmöglichkeiten<br />

• Bermerhütte, geöffnet am Wochenende von Mai<br />

bis Oktober<br />

• Waldgasthof & Rennsteighotel „Hubertushaus“<br />

Ascherbrück<br />

Sehenswertes<br />

Dichterhain, Carl-Alexander-Turm, Emmytempel,<br />

Modellpark mini-a-thür, Sommerrodelbahn,<br />

Tabakpfeifenmuseum & Museum für Stadtgeschichte,<br />

Barockkirche St. Concordia (seltene<br />

Winkelkirche), Uhrenmuseum<br />

Die Bergstadt Ruhla, eingebettet in das enge<br />

Erbstromtal mit seinen Seitentälern, ist umgeben<br />

von steilen Hängen, auf deren Wanderwegen sich<br />

immer wieder prächtige Talblicke bieten.<br />

Wir wählen als Ausgangspunkt unserer Wanderung<br />

den Parkplatz am „mini-a-thür“. Dessen<br />

Besuch heben wir uns bis zum Abschluss unserer<br />

Wanderung auf. Stattdessen nehmen wir den<br />

mit weißem Quadrat und grünem Schrägstrich<br />

gekennzeichneten Bermbergweg in Richtung des<br />

gleichnamigen Tales - angenehm, ohne Steigungen<br />

und mit häufigen Panoramablicken auf die<br />

Stadt. Nach 1 km führt uns der Wegweiser auf<br />

einen nach rechts ansteigenden Pfad. Kurz darauf<br />

stehen wir vor den drei Friedenseichen. Auf einer<br />

Tafel ist zu lesen, dass sie im Jahr 1872 zur Erinnerung<br />

an den deutsch-französischen Krieg 1870/71<br />

Über den Dächern<br />

der Bergstadt Ruhla<br />

5<br />

6<br />

7<br />

Bergstadt Ruhla<br />

1<br />

1 mini-a-thür<br />

2 Dichterhain<br />

3 Bermerhütte<br />

4 Ascherbrück<br />

5 Hubertuswiese<br />

6 Carl-Alexander-Turm<br />

7 Emmytempel<br />

1 mini-a-thür<br />

4<br />

3<br />

1<br />

2<br />

Rundwanderweg<br />

14


Thüringer Monatsblätter <strong>Nr</strong>. 44 / Seite 511<br />

gepflanzt und geweiht wurden. Die nächste Gedenkstätte<br />

kommt bereits nach wenigen Gehminuten:<br />

der Dichterhain. Er wurde im Jahr 1863<br />

zu Ehren Ruhlaer Bürger angelegt. Sie hatten sich<br />

auf kulturellem Gebiet einen Namen gemacht und<br />

1 über dem Lappengrund - am Horizont die Hörselberge<br />

waren weit über die Grenzen Thüringens bekannt,<br />

wie zum Beispiel der Reiseschriftsteller Alexander<br />

Ziegler.<br />

Die weiß-gelbe Markierung weist uns den Weg<br />

zur Bermerhütte. Wir nehmen uns Zeit, schließlich<br />

sind ca. 110 Höhenmeter zu meistern - von<br />

490 m NN auf 600 m. Wir umgehen den 601 m<br />

hohen Gipfel der Carolinenhöhe<br />

und erreichen die Bermerhütte.<br />

Sie ist das Vereinshaus<br />

des Wintersportclubs WSC-07<br />

Ruhla. In den Monaten Mai bis<br />

Oktober wird sie zur Freude der<br />

Wanderer an den Wochenenden<br />

bewirtschaftet. Mehrere Sitzgruppen<br />

auf dem Plateau vor der<br />

Hütte laden zum Rasten ein. <strong>Der</strong><br />

Lohn des Aufstieges ist ein weitreichender<br />

Blick nach Nordosten<br />

in Richtung Wutha-Farnroda zu<br />

den Hörselberge. Direkt vor uns<br />

liegt der Lappengrund mit der<br />

Sommerrodelbahn.<br />

Gut erholt, steuern wir nun den<br />

15<br />

Rennsteig an. Nur wenige Höhenmeter benötigen<br />

wir zum 599 m hohen Gipfel des Bermer,<br />

dann geht es fast schnurgeradeaus und zunächst<br />

wieder absteigend zum Ascherbrück. Dort haben<br />

wir ihn erreicht - den Höhenweg des Thüringer<br />

Waldes. Info-Tafeln weisen auf<br />

nahe Wanderziele hin. Nur wenige<br />

Meter entfernt überquert die<br />

schmale Straße von Etterwinden<br />

nach Ruhla den Rennsteig. Unweit<br />

steht das Hubertushaus. Ursprünglich<br />

wurde es als kleines Forsthaus<br />

Ende des 19. Jahrhunderts erbaut.<br />

Inzwischen hat es sich zu einem<br />

ansehnlichen Waldgasthof mit<br />

zahlreichen Sitzmöglichkeiten im<br />

Freien gemausert. Wir folgen nun<br />

dem Rennsteig Richtung Hohe<br />

Sonne. Linkerhand liegt der Gipfel<br />

des Gollertskopfs und rechts von<br />

uns der Jubelhain.<br />

<strong>Der</strong> Name Jubelhain stammt wohl<br />

aus einer Anpflanzung von jungen<br />

Eichen, Birken und Fichten in<br />

Form der Buchstaben CA. Anlass<br />

dafür war das 50-jährige Regierungsjubiläum des<br />

weimarischen Großherzogs Carl August.<br />

Vor einem Wasserhochbehälter weist uns eine<br />

Tafel darauf hin, dass von hier ehemals das gute<br />

Quellwasser der Ruhlaer Granitlandschaft bis zur<br />

Wartburg geleitet wurde.<br />

Weiter geht es auf dem Rennsteig bis zur nächs-<br />

2 am Dichterhain in Ruhla (im Bild der Autor Dr. G. Zimmer)


3 Bermerhütte mit Rastplatz<br />

4<br />

am Carl-Alexander-Turm<br />

5 Panorameblick vom<br />

Alexanderturm auf Ruhla<br />

am Horizont der Rennsteig<br />

Quelle: Touristinfo Ruhla<br />

Alexanderturm. Ab hier folgen<br />

wir dem weißen Quadrat mit gelbem<br />

Kreis. Auf einer Strecke von<br />

1 km geht es etwa 100 Höhenmeter<br />

hinauf auf den 639 m hohen<br />

Ringberg. Aber der Aufstieg lohnt<br />

sich unbedingt. Schon aus einiger<br />

Entfernung sehen wir den Carl-<br />

Alexander-Turm, den einzigen<br />

Aussichtsturm im nordwestlichen<br />

Thüringer Wald.<br />

<strong>Der</strong> Carl-Alexander-Turm wurde<br />

1867 zunächst als Holzturm errichtet<br />

und nach dem Großherzog<br />

von Sachsen-Weimar-Eisenach<br />

in Würdigung seiner Verdienste<br />

benannt. <strong>Der</strong> an dessen Stelle im<br />

Jahr 1897 errichtete Stahlturm<br />

mit seinen luftigen Leitern ist 21<br />

m hoch. Sitzgruppe, Schutzhütte<br />

und eine Informationstafel laden<br />

zum Verweilen ein.<br />

Wir erklimmen die 111 Stufen<br />

und stehen auf der Aussichtsplattform,<br />

die sogar 250 Meter höher<br />

als die Wartburg ist, auf die man<br />

in nordwestlicher Richtung hinunterschaut.<br />

Es eröffnet sich uns<br />

ein grandioser Rundblick über<br />

den Thüringer Wald mit dem In-<br />

ten Kreuzung. Hier biegen<br />

wir nach rechts ab auf den<br />

Bierweg und folgen der<br />

weiß-grünen Markierung in<br />

Richtung der Hubertuswiese.<br />

<strong>Der</strong> Weg verläuft nahezu<br />

eben und nach etwa 800 m<br />

erreichen wir die Wiese, auf<br />

der von 1905 bis 1968 das<br />

auch zeitweilig bewirtschaftete<br />

Jagd- und Forsthäuschen<br />

„Hubertushaus“ stand.<br />

Rechts und links des Weges<br />

stehen einige prächtige Kastanienbäume.<br />

Nun erwartet<br />

uns der steile Aufstieg zum<br />

16


Thüringer Monatsblätter <strong>Nr</strong>. 44 / Seite 513<br />

selsberg, die Thüringische Rhön, den<br />

Hohen Meißner, den Hainich und natürlich<br />

auf die Stadt Ruhla mit ihrem<br />

Kerbtal.<br />

Wir folgen dem Weg etwa 1 km weiter<br />

bis zu einer Wegekreuzung. Dort<br />

biegen wir, dem Wegweiser zum<br />

Emmytempel folgend, scharf rechts<br />

ab. Von nun an wandern wir auf dem<br />

Rundwanderweg und erreichen nach<br />

etwa 300 m am Ringbergstein den<br />

Emmytempel. Wieder erwartet uns ein<br />

prächtiger Talblick auf die Bergstadt<br />

Ruhla.<br />

Fotos: mini-a-thuer / Thomas Brohm<br />

Den Emmytempel ließ im Jahr 1878<br />

ein langjähriger Ruhlaer Kurgast als<br />

achteckigen gusseisernen Aussichtspunkt<br />

errichten und nach dem Namen<br />

seiner Frau benennen. Später wurde<br />

der Tempel zerstört, aber im Jahr 1989<br />

an dessen Stelle ein hölzernes Häuschen<br />

errichtet.<br />

Nach etwa einem Kilometer Abstieg<br />

erreichen wir mit dem Parkplatz von<br />

mini-a-thür wieder den Ausgangs-<br />

17


punkt unserer erlebnisreichen Panoramawanderung.<br />

Hinweise:<br />

Nach Abschluss der Wanderung<br />

bietet sich ein Besuch des Modellparks<br />

mini-a-thür an. Auf einer<br />

Fläche von ca. 18000 m² werden<br />

bedeutende kulturhistorische<br />

Bauten Thüringens im detailgetreuen<br />

Maßstab 1:25 ausgestellt.<br />

Gleich nebenan lädt die Sommerrodelbahn<br />

zu einer rasanten Talfahrt<br />

ein.<br />

Sehenswert ist das Ruhlaer Tabakpfeifenmuseum<br />

& Museum für<br />

Stadtgeschichte in der Ortsmitte.<br />

Eines der schönsten und ältesten Fachwerkhäuser<br />

bietet eine interessante Schau zur Regionalgeschichte<br />

und eine einzigartige Sammlung von<br />

Meerschaumpfeifen.<br />

Ebenfalls zu empfehlen sind das Uhrenmuseum,<br />

in dem mehr als 1000 Uhren, Maschinen und<br />

Automaten einen Einblick in die langjährige Geschichte<br />

der Uhrenstadt Ruhla vermitteln sowie<br />

6 Am Emmytempel / Fotos 1-4 + 6: Arno Beck<br />

die Barockkirche St. Concordia von 1661, eine<br />

von nur dreien in ganz Deutschland, deren beide<br />

Schiffe einen rechten Winkel bilden.<br />

Fortsetzung folgt:<br />

Wanderungen im Thüringer Wald - Teil 3<br />

Drachen, Elfen und Minnesänger<br />

Hubertushaus<br />

Inh. Familie Ullmann<br />

Ascherbrück 1<br />

99842 Ruhla<br />

+++<br />

Tel.036929-746580<br />

Fax 036929-746579<br />

Mobil 0162-2870796<br />

+++<br />

hubertushaus@online.de<br />

www.hubertushaus-ruhla.de<br />

... im Waldgasthof & Rennsteighotel<br />

18


Gasthaus & Pension<br />

Parkgaststätte Laucha<br />

Inh. Anne-Kathrin Wolf<br />

• Pension<br />

• Biergarten<br />

• Familienfeiern<br />

• A4 Abfahrt<br />

Waltershausen<br />

Mi - Sa ab 17.00 Uhr • So ab 11.00 Uhr<br />

Mühlgasse 1 • 99880 Laucha<br />

Tel. 03622 - 67547<br />

Waldgaststätte “Am Kissel”<br />

Inh. Thomas Wenzel<br />

www.waldgaststaette-kissel.de<br />

• Thüringer Küche • selbstgebackener Kuchen<br />

• Biergarten • Familien- und Betriebsfeste<br />

(100 Pers. im Innenbereich / bis 500 Plätze im Außenbereich)<br />

Tel.: 03695 - 852546 • Fax 639480<br />

Mobil: 0171 - 3119200<br />

eMail: wenzel-moorgrund@t-online.de<br />

Post: Kissel 1, 36433 Moorgrund<br />

Di - So ab 10.30 Uhr<br />

Montag Ruhetag<br />

19


Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />

Friedrich Lux und seine Musik – eine<br />

wahre Bereicherung der Kulturregion<br />

Sivia Rost<br />

Das Jahr 2013 wurde von der Stadt Ruhla als<br />

„Lux Jahr“ ausgerufen. Es ist das Jahr, in dem<br />

mit unerwartetem Schwung der am 24. November<br />

1820 in Ruhla geborene Komponist<br />

Friedrich Lux und seine Werke<br />

aus der Vergessenheit wieder<br />

in das Bewusstsein der Menschen<br />

und natürlich in die Öffentlichkeit<br />

geholt werden. <strong>Der</strong> Name Lux<br />

spielt wieder eine besondere Rolle<br />

in Ruhla und strahlt weit in die<br />

Region aus. Höhepunkt des „Lux<br />

Jahres 2013“ wird die erste Lux-<br />

Festspielwoche vom 15. bis 21.<br />

Juli in der Bergstadt sein.<br />

seine Aufführung eine hervorragende Kritik.<br />

Sein Klavierspiel am Gothaer Hoftheater gefiel<br />

dem Herzog, er förderte den jungen Musiker mit<br />

einem kleinen monatlichen Salär. <strong>Der</strong> damals<br />

bedeutende Musiktheoretiker, Hofkapellmeister<br />

und Komponist Dr. Friedrich Schneider aus Dessau<br />

unterrichtete schließlich Friedrich Lux. Er<br />

verzichtete auf sein Honorar, weil sein Schüler<br />

Doch wer war eigentlich dieser<br />

Friedrich Lux?<br />

Sein Vater Georg Heinrich Lux<br />

war Mägdeleinlehrer und Kantor<br />

in der Trinitatiskirche zu Ruhla.<br />

Friedrich wurde als fünftes von<br />

sechs Kindern 1820 im Haus <strong>Nr</strong>.<br />

45 in der Köhlergasse geboren.<br />

Schon recht früh erkannte der Vater<br />

das musikalische Talent seines<br />

zweitjüngsten Sprosses und förderte<br />

es. Bereits im zarten Alter<br />

von sieben Jahren saß der kleinen<br />

Friedrich an der großen Orgel in<br />

der Trinitatiskirche und vertrat sogar<br />

seinen Vater. Sein erstes Werk<br />

komponierte Friedrich Lux mit<br />

gerade mal elf Jahren - es war ein<br />

Menuett, das er voller Verehrung<br />

seiner Lehrerin widmete. Erste<br />

Konzerte gab der Zwölfjährige in<br />

Gotha und in Eisenach. Friedrich<br />

Lux besuchte zwei Jahre später<br />

das Gymnasium in Gotha, während<br />

der Ferien ging er als 16-Jähriger zu Fuß<br />

nach Frankfurt a.M., wo in der Paulskirche die<br />

neue Orgel aufgestellt worden war. Er war voller<br />

Begierde, sie spielen zu können - und bekam für<br />

1 Das Geburtshaus von Friedrich Lux in der Ruhlaer Köhlergasse<br />

2 Die Gedenktafel des Mainzer Liederkranzes<br />

am Geburtshaus in der Köhlergasse<br />

20<br />

seinen beiden jüngsten Töchtern Klavierunterricht<br />

erteilte. Die Lehrjahre bei Schneider waren<br />

für den jungen Lux wohl sehr ergiebig und lehrreich.<br />

Friedrich Schneider sagte über ihn, er kenne


Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />

keinen begabteren, eifrigeren, wissbegierigeren<br />

und dankbareren Schüler als ihn. <strong>Der</strong> Unterricht<br />

währte von 1839 bis 1841 und zeigte bald die<br />

schönsten Früchte.<br />

Mit gerade mal 20 Jahren wurde Friedrich Lux<br />

Musikdirektor am Hoftheater in Dessau. Zehn<br />

Jahre lang hinterließ er hier seine musikalischen<br />

Spuren. In Dessau schrieb Lux auch seine erste<br />

Oper „Das Käthchen von Heilbronn“, die 1846 in<br />

Dessau zur Uraufführung kam.<br />

1850 heiratete Friedrich Lux Karoline Pertz,<br />

Tochter eines Dessauer Kaufmanns, ein Jahr später<br />

ging die Familie nach Mainz. Von 1851 bis<br />

1853 war Lux Kapellmeister am Mainzer Stadttheater,<br />

dann übernahm er Lehrtätigkeiten in musikalischer<br />

Theorie und gab Unterricht in Klavierspiel<br />

und Gesang.<br />

Als Musiker, Komponist und Orgelvirtuose hatte<br />

er schon damals einen guten Namen in Mainz. So<br />

kam es, dass Friedrich Lux 1864 unter 70 Bewerbern<br />

ausgesucht wurde, die Mainzer Liedertafel,<br />

einen Oratorienverein, zu leiten. Unter seiner<br />

Leitung wurde die Liedertafel berühmt. Auf vier<br />

„Mittelrheinischen Musikfesten“,<br />

die Friedrich Lux organisiert hatte,<br />

führte er seinen Chor zu Riesenerfolgen.<br />

27 Jahre lang war er<br />

Chorleiter und Dirigent der Mainzer<br />

Liedertafel, in dieser Zeit gestaltete<br />

er über 160 meist große<br />

Konzerte, darunter Uraufführungen<br />

großer Werke – auch seiner<br />

eigenen.<br />

Auch wenn Friedrich Lux in<br />

Mainz seine musikalische Heimat<br />

gefunden hat, war er mit Ruhla<br />

und dem Thüringer Wald stets<br />

aufs innigste verbunden. Viele<br />

Jahrzehnte kam er zur Sommererholung<br />

nach Ruhla oder Heiligenstein.<br />

Mit der Oper „<strong>Der</strong> Schmied<br />

von Ruhla“ schuf er seiner Heimatstadt<br />

ein bleibendes Denkmal.<br />

Die romantische Oper wurde 1882 mit großem<br />

Erfolg in Mainz uraufgeführt und begeisterte auf<br />

30 Bühnen das Publikum.<br />

Friedrich Lux verstarb am 9. Juli 1895 – fast völlig<br />

erblindet – in Mainz. Zu Tausenden säumten<br />

die Mainzer die Straße, als der Trauerzug sich<br />

zum Friedhof bewegte. <strong>Der</strong> Mainzer Chor ehrte<br />

seinen langjährigen Dirigenten mit einer Gedenk-<br />

3 Gemälde<br />

mit dem Portrait von<br />

Friedrich Lux,<br />

das im Ruhlaer<br />

Orts- und Tabakpfeifenmuseum<br />

zu sehen ist.<br />

Breitenbergstraße 11 • 99842 Ruhla<br />

Tel. 03 69 29 / 8 03 04<br />

Mobil 01 73 / 3 52 86 30<br />

21


tafel, die 1898 an seinem Geburtshaus in der<br />

Ruhlaer Köhlergasse angebracht wurde. In<br />

Ruhla wurde er bereits 1884 Ehrenbürger<br />

der Stadt. Im Jahre 1900 verewigten Ruhlaer<br />

Bürger das Porträt des Komponisten am<br />

Ruhlaer Dichterhain, einer Gedenkstätte<br />

großer Söhne der Stadt.<br />

Lux-Werke werden wieder belebt<br />

Nach dem Tod von Friedrich Lux gerieten<br />

seine hervorragenden musikalischen Werke<br />

mehr und mehr in Vergessenheit. Sie wieder<br />

an das Licht der Öffentlichkeit zu holen, hat<br />

sich der im Jahr 2010 in Ruhla gegründete<br />

Lux Festspielverein zur Aufgabe gemacht.<br />

Erstmalig wird nun in diesem Jahr mit einer<br />

Lux-Festspielwoche des Komponisten gedacht<br />

und die Region kulturell belebt. Aber<br />

nicht nur Lux-Werke, auch die seiner Zeitgenossen<br />

wie Brahms, Chopin, Mendelssohn<br />

oder Liszt stehen auf dem einwöchigen Festspielprogramm.<br />

Mit der Aufführung des Melodienkranzes<br />

aus der Oper „<strong>Der</strong> Schmied<br />

von Ruhla“ in konzertanter Fassung erreicht<br />

die Festspielwoche ihren Höhepunkt am 21.<br />

Juli. (das ausführliche Programm finden sie<br />

unter: www.lux-festspiele.de)<br />

4 Gedenktafel für Friedrich Lux am Dichterhain<br />

(siehe auch Foto Seite 15)<br />

pie<br />

Ergo- und Handtherapie<br />

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Christina Pohl<br />

Friedensstraße 10 • 99817 Eisenach<br />

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22


Doch nicht nur Musik wird die Woche<br />

vom 15. bis 21. Juli bestimmen.<br />

Ein buntes Rahmenprogramm bietet<br />

für jeden etwas – eine Sonderausstellung<br />

„Friedrich Lux – Werk<br />

und Leben“ vom 16. bis 21. Juli in<br />

der Trinitatiskirche, einen Handwerker-<br />

und Brauchtumsmarkt vom 19.<br />

bis 21. Juli (Freitag bis Sonntag) in<br />

der Köhlergasse und auf dem neuen<br />

Markt, einen Lux-Festspielball sowie<br />

die 3. Ruhlaer Kirchennacht am 20.<br />

Juli, die mit ihren vielfältigen musikalischen<br />

Veranstaltungen in die<br />

Lux-Festspiele eingebunden ist.<br />

Karten für die einzelnen Veranstaltungen<br />

der Lux-Festspiele gibt es bei<br />

allen Geschäftsstellen der TA und<br />

TLZ sowie in den Touristinformationen<br />

Thüringen sowie auf:<br />

www.ticketshop-thueringen.de<br />

5 Ruhla – die zwei Ruhlaer Kirchen St. Concordia und St.<br />

Trinitatis werden neben einem Festzelt die Veranstaltungsorte<br />

während der Festspielwoche vom 15. bis 21. Juli sein<br />

Fotos: Lux Festspielverein e.V.<br />

Lux Festspielverein e.V.<br />

Marienstraße 1 • 99842 Ruhla<br />

Tel. 036929/80656 • info@lux-festspiele.de • www.lux-festspiele.de<br />

www.facebook.com/lux.festspiele<br />

Tipp: Wertvolle Infos und das druckfrische Programmheft "Lux Festspiele 2013"<br />

erhalten sie zum Naturpark- und Stadtfest in Ruhla am Stand des Vereins!<br />

Terminsache<br />

Naturpark- und Stadtfest in Ruhla<br />

7. bis 9. Juni 2013<br />

Naturpark- und Touristinformation Ruhla<br />

Neuer Markt 1 • 99842 Ruhla • Tel. 036929-89013<br />

Fax 036929-89022 • www.ruhla.de • tourist@ruhla.de<br />

Im sanierten Fachwerkgebäude befindet sich die Naturparkausstellung,<br />

der Besuchern erhält Informationen zur Stadt,<br />

zur Region und zum gesamten Naturpark Thüringer Wald.<br />

In unserer Naturpark- und Touristinformation bieten wir für Sie:<br />

• Zimmervermittlung und Buchungen von Übernachtungen,<br />

• Beratung zu touristischen Aktivitäten, Sehenswürdigkeiten,<br />

Veranstaltungen, Verkehrsanbindungen und Wandermöglichkeiten in der Region<br />

• Verkauf von Wanderkarten, Wanderführern, Souvenirs, Ansichtskarten und Stadtplänen<br />

• Verkauf von Tickets für Veranstaltungen<br />

Wir freuen uns über Ihren Besuch und heißen Sie herzlich Willkommen!<br />

23


Veranstaltungen<br />

im Richard-Wagner-Jahr 2013<br />

Anmerkung der Redaktion<br />

Stellvertretend für einige bei der Redaktion eingegangenen<br />

„Veto-Briefe“ zur Namensgebung<br />

der 1928 erbauten Gästehalle, die sich nur wenige<br />

Meter östlich vom Hörselberghaus etwas tiefer<br />

gelegen befindet, möchten wir das Schreiben unserer<br />

treuen Abonnentin Annemarie Reichelt aus<br />

Berlin abdrucken. Zum Frühlingsfest 2012 hatte<br />

der neue Pächter des Gasthauses nach Neugestaltung<br />

des Innenraumes und der Einrichtung einer<br />

Ausschankmöglichkeit mit Terrasse nach einem<br />

Namen für den leider bis dahin nur als „Holzbaracke“<br />

bezeichneten Bau gesucht. In der ersten Runde<br />

fiel die Entscheidung auf „Hörselberghütte“.<br />

Doch so recht angenommen wurde dieser Name<br />

nicht und er führte auch zu Verwechselungen mit<br />

dem Hörselberghaus. Inzwischen haben einige<br />

Hüttenabende - vom besinnlichen Adventsingen<br />

bis zur geselligen Grillparty – darin stattgefunden<br />

und auch bei kühler Witterung kehrt man gerne<br />

zu Kaffee und Kuchen in die ca. 50 Personen fassende<br />

gemütliche Hütte ein. Für Wandertage von<br />

Schulklassen und Vereinsfeiern bietet sie ideale<br />

Voraussetzungen.<br />

Würdigung zu Wagners 200. Geburtstag<br />

Eigens angereist aus Berlin war auch die 81jährige<br />

Annemarie Reichelt, die uns bereits 2012 den<br />

nachfolgenden Brief zusandte:<br />

Sehr geehrte Mitarbeiter der Redaktion des<br />

Hörselberg-<strong>Bote</strong>n,<br />

Ihren „Aufruf“ im Sommerheft 2012 (Seite 10)<br />

finde ich gut. Es wird interessanter, wenn Leser<br />

und Freunde des Hörselberg-<strong>Bote</strong>n mit in die<br />

Zu Ehren Richard Wagners<br />

Hörselberghaus festlich dekoriert<br />

Abstimmung für einen geeigneteren Namen der<br />

neuen (alten) Hütte auf dem Großen Hörselberg<br />

eingezogen werden.<br />

Es ist großartig, wie der berühmte Musiker und<br />

Komponist Richard Wagner die Hörselberge in<br />

seinem romantischen Musikwerk „Tannhäuser“<br />

verwandelt und verzaubert hat. Sicher hat er beim<br />

Komponieren sich „einspinnen lassen“ von den<br />

ungewöhnlichen Bildern der Felsen, von seltenen<br />

Pflanzen, sagenhaften Höhlen mit der Venus, und<br />

er hat schließlich mit seiner Tannhäuser-Musik<br />

den Hörselbergen etwas Unvergängliches gegeben.<br />

Und darum sollte die Hütte den neuen Namen<br />

„TANNHÄUSER-BAUDE“ erhalten!<br />

Ich sehe darin einen Bildungsvorteil für die jungen<br />

Leute (auch ältere); denn leider können sich viele<br />

24


Menschen weder vom Komponisten<br />

noch von der Tannhäuser-Wartburg-<br />

Geschichte ein Bild machen.<br />

Eine Hinweistafel an oder in der Baude,<br />

um oft praktizierte Schmierereien<br />

zu verhindern, könnte ergänzend noch<br />

mehr Aufklärungsarbeit leisten. Die<br />

geschnitzte Wagner-Figur müsste ihren<br />

bisherigen Abseits-Platz verlassen<br />

und dann vor der Baude stehen oder<br />

vielleicht findet sie sogar innen einen<br />

Platz. Jedenfalls wäre es sinnvoll, beide<br />

ohne große Distanz zu sehen: Richard<br />

Wagner und die „Tannhäuser-<br />

Baude“. In diesem Jahr wird an den<br />

200. Geburtstag des großen Tonkünstlers<br />

erinnert. Und besonders für die<br />

Thüringer ist der „Tannhäuser“ ein<br />

bleibendes Geschenk!<br />

Kaffeehausmusik zum Wagnergeburtstag<br />

dargeboten von Fam. Eichhorn aus Eisenach<br />

Mit freundlichen „Veto-Grüßen“<br />

Ihre treue Abonnentin<br />

Annemarie Reichelt aus Berlin<br />

Anlässlich Wagners 200. Geburtstages<br />

nun „Tannhäuser-Hütte“<br />

Das Wagner-Jahr 2013 zu Ehren des<br />

großen Komponisten und Musikgenies<br />

Richard Wagner (1813 - 1883)<br />

ist im vollen Gange. An allen seinen<br />

Wirkungsstätten will man an den großen<br />

Meister erinnern. Auch wir vom<br />

Hörselberg haben Grund ihm zu danken.<br />

War Wagner doch vom Venus-<br />

Tannhäuser-Sagenstoff so ergriffen,<br />

dass ihn sein erster Besuch auf der<br />

Wartburg im April 1842 mit dem herrlichen<br />

Ausblick zum markanten Hörselberg<br />

so sehr beeindruckte, dass er<br />

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historischer Kleidung um 1900, passend zum<br />

Wagner-Ambiente im Gasthaus<br />

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25


ihn später in Szene setzte. Wagner<br />

verknüpfte später die Venus-Sage<br />

mit dem legendären Sängerkrieg<br />

auf der Wartburg. Die romantische<br />

Oper „Tannhäuser“ machte<br />

die Wartburg und den Hörselberg<br />

weltbekannt. Seit der Uraufführung<br />

1845 im Königlich-Sächsischen<br />

Hoftheater in Dresden wurde und<br />

wird dieses Werk immer wieder<br />

die Herzen vieler Musikfreunde erobern.<br />

Baum des Jahres gepflanzt<br />

Am 22. Mai 2013 – genau zum<br />

200. Geburtstag von Richard Wagner<br />

– fand unter Trägerschaft des<br />

Zweckverbandes Hörselberg (der<br />

seit 1993 Eigentümer des 1890 erbauten<br />

Schutz- und Gasthauses auf<br />

dem Großen Hörselberg ist) im liebevoll<br />

hergerichteten Berggasthaus<br />

eine ganz besondere Geburtstagsfeier<br />

unter dem Motto „Kaffeetrinken<br />

wie zu Wagners Zeiten“ statt.<br />

Auch das Bedingungspersonal<br />

war passend gekleidet. Es lag eine<br />

Feierliche Namensgebung der Tannhäuser-Hütte<br />

Heidrun Diringer, Torsten Gieß, Christina Reißig und als<br />

Tannhäuser Ewald Turba<br />

Baumpflanzung durch den Vorsitzenden des Zweckverbandes<br />

Hörselberg Torsten Gieß<br />

26<br />

romantische Atmosphäre in der<br />

„Tannhäuser- und Venus-Stube“<br />

des Gasthauses, als der Ka ffee in<br />

die wunderschönen Sammeltassen<br />

ausgeschenkt und dazu der leckere<br />

Kuchen kredenzt wurde. Umrahmt<br />

von wunderschöner Kaffeehausmusik,<br />

dargeboten von Angelika (Violine)<br />

und Rainer Eichhorn (Klavier)<br />

aus Eisenach schmeckte es nochmal<br />

so gut. Beide sind aktive Mitglieder im Richard-<br />

Wagner-Verband Eisenach/Wartburgkreis.<br />

Nach diesem einzigartigen Genuss im Gasthaus<br />

pflanzten der Vorsitzende des Zweckverbandes<br />

Hörselberg, Bürgermeister Torsten Gieß, und<br />

Ortsteilbürgermeister sowie einige der Gäste etwas<br />

geschützt am Kamm des 484 m hohen Großen<br />

Hörselberg gemeinsam den Baum des Jahres<br />

2013, den Wilden Apfelbaum (Holzapfel - Malus<br />

sylvestris). Er soll als „Baum der Gemeinschaft“<br />

symbolisch für die Zusammenarbeit aller Ortsteile<br />

der Gemeinde Wutha-Farnroda und der Gemeinde<br />

Hörselberg-Hainich zentral am 1890 erbauten<br />

Hörselberghaus wachsen und gedeihen. Spendiert<br />

wurde der Wildapfel vom ehemaligen Vorsitzenden<br />

des Zweckverbandes Bernhard Mitterbacher<br />

aus Sättelstädt. Gerade diese Baumart gab es einst<br />

sehr zahlreich auf angrenzenden Streuobstwiesen<br />

an den Hörselbergen, deren Früchte zu Apfelwein<br />

bzw. Apfelessig verarbeitet wurden. Ein ganz<br />

markanter Baum dieser Art ist der „Apfelbaum<br />

der Frau Holle“ in der Kräuterwiese „Apotheke“<br />

unterhalb des Westhorns.<br />

Anschließend erhielt die Baracke den Namen


Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />

Tannhäuser-Hütte, was von nun an auf einem<br />

handgemalten Lärchenholzbrett gut lesbar zu erkennen<br />

ist. Christina Reißig vom Heimatverlag<br />

stellte bei der Enthüllung des Schildes den Bezug<br />

Wagners zum Hörselberg heraus und was „Tannhäuser“<br />

zukünftig hier oben verkünden soll. Mit<br />

der Namensgebung für die 85jährige Gästehalle,<br />

die in ihrer Blütezeit Domizil für das kulturelle<br />

Leben der 1920 gegründeten Hörselberg-Gemeinde<br />

war, wird die Verbindung Wagner / Tannhäuser<br />

und Hörselberg besiegelt. Sie erhält nun wieder<br />

die Chance, Treffpunkt für Jung und Alt zu werden.<br />

Was Eigentümer, Pächter und engagierte<br />

Hörselbergfreunde zukünftig daraus machen,<br />

bleibt abzuwarten. chr<br />

Die Venus lockt seit ewigen Zeiten<br />

Im Rahmen des Wagnerjahres 2013 wird mit<br />

den vielfältigsten Veranstaltungen an den einstigen<br />

Stationen im Leben des großen Meisters der<br />

Musik wie z.B. in seiner Geburtsstadt Leipzig, in<br />

Magdala bei Weimar und Stadtroda bei Jena mit<br />

Ausstellungen, Konzerten und Stadtführungen an<br />

den Komponisten erinnert. An authentischen Orten<br />

wie z.B. in Meiningen, Weimar und Eisenach<br />

erklingen Wagner-Opern und -Konzerte. Ein ganz<br />

besonderer Höhepunkt in unserer Region wird dabei<br />

die Aufführung des „Tannhäuser“ im Festsaal<br />

der Wartburg sein.<br />

Venushöhle wieder zugänglich<br />

Am Großen Hörselberg fand am 21. April 2013<br />

eine Veranstaltung ganz anderer Art statt, die aber<br />

nicht nur fürs Wagnerjahr sehr wichtig war. Hier<br />

galt es, die fast zugewachsene und seit Februar<br />

2009 mit einem Metallgitter verschlossene Venushöhle<br />

wieder für den interessierten Hörselbergbesucher<br />

zugänglich zu machen. Höhlen haben nun<br />

mal etwas Geheimnisvolles und Ungewöhnliches,<br />

man möchte sie bei schummriger Beleuchtung erforschen<br />

und hofft insgeheim etwas zu entdecken.<br />

So fanden auch die Höhlen der Hörselberge schon<br />

immer reges Interesse, das natürlich infolge ihres<br />

geringen „Schauwertes“ meist enttäuscht wurde.<br />

„Venusgrotte“ in Neuschwanstein<br />

So dürfte es bereits dem bayerischen König<br />

Ludwig II. ergangen sein. Nachdem sein Freund<br />

Richard Wagner 1842 den „seitab der Wartburg<br />

liegenden Berg“ zum Venusberg und damit zum<br />

geheimnisvollen Sitz der Liebesgöttin gestempelt<br />

hatte, regte er diesen an, die „Venusgrotte“ doch<br />

einmal zu besuchen. Diesen Besuch des Großen<br />

Hörselberges führte der Bayernkönig mit einem<br />

Adjutanten und seinem Bruder am 1. Juni 1867<br />

durch. Es lässt sich aber diesbezüglich keine Notiz<br />

des Wagner-Verehrers Ludwig II. finden, weil<br />

wohl doch seine hochgespannten Erwartungen<br />

von der vorgefundenen Realität stark enttäuscht<br />

worden waren. Umso prächtiger ließ er später in<br />

seinem Schloss Neuschwanstein einen Raum zur<br />

„Venusgrotte“ ausbauen.<br />

„Hörselloch“ ...einfach sagenhaft<br />

Das „Hörselloch“, wie die bis zur Umbenennung<br />

Ende des 19. Jh. bekannteste Höhle etwa einhundert<br />

Meter nördlich vom Westhorn des Großen<br />

Hörselberges entfernt liegende Karsthöhle hieß,<br />

interessierte die Altforderen schon vor Jahrhunderten.<br />

Ende des 18. Jahrhunderts versuchte ein Herr<br />

Kühn mit dem damaligen Melborner Pfarrer das<br />

„Geheimnis“ dieser Höhle zu lüften. Ihren Bericht<br />

gaben dann 17 Jahre später Rosenmüller & Tillesius<br />

(1799) fast wörtlich wieder: „Diese Höhle<br />

hat, wie die alten Chroniken und historischen<br />

Schriften von Thüringen und vom Herzogtum<br />

Gotha beweisen, wohin derjenige Teil des Hörselberges<br />

gehört, von jeher viel Aufsehen in der<br />

Gegend gemacht. In jenen Zeiten, wo Aberglauben<br />

und Unwissenheit in der Landbevölkerung<br />

noch weit verbreitet waren, schrieb man dieser<br />

Höhle den Sitz des Fegefeuers zu. Beim Eingang<br />

derselben vernahm man ein beständiges Sausen,<br />

Brausen und Heulen, so glaubte man fest an daran,<br />

dies wären ängstliche Töne gequälter Seelen.“<br />

Deshalb wird gerade sie mit einigen Sagen in Verbindung<br />

gebracht, doch darüber werden wir in der<br />

Winterausgabe berichten.<br />

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Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />

1854 erste Höhlenbefahrung<br />

Unter Leitung vom Waltershäuser Heimatforscher<br />

und Arzt Dr. Carl Polack erfolgte die erste<br />

naturwissenschaftliche Erkundungstour der Venushöhle<br />

bereits im Jahre 1854. <strong>Der</strong> als „Ältester<br />

Bericht über eine Begehung der Hörselberghöhle“<br />

bezeichnete darüber verfasste Aufsatz von ihm<br />

wurde ein Jahr später in der „Leipziger Illustrierten<br />

Zeitung“ veröffentlicht. Darin beschreibt Dr.<br />

Polack, wie sich mindestens vier Personen mit<br />

einem Wachslämpchen durch die Enge der niedrigen<br />

Felsenschlucht an der westlichen Kuppe der<br />

Bergeshöhe des Großen Hörselberges teilweise<br />

gebückt und kriechend voran bewegten und welche<br />

Eindrücke sie erlebten. Im Höhlenraum bei<br />

schauerlicher Stille konnten sie dem Fallen von<br />

Wassertropfen lauschen und wundersame Töne<br />

„gleich dem Gesang ferner Chöre“ wahrnehmen.<br />

Beim genaueren Hinschauen stellte sich heraus,<br />

das Millionen von kleinen Mücken, Nachtfaltern<br />

und Käfern dieses Geräusch verursachten. Großartige<br />

Entdeckungen worden dabei nicht gemacht.<br />

Seit 1882 „Venushöhle“<br />

Mit der touristischen Erschließung der<br />

Hörselberge, dem Bau des Hörselberghauses im<br />

Jahr 1890 und dem Anlegen von Wanderwegen<br />

durch die Thüringerwald-Vereine Gotha und Eisenach<br />

wurde auch der Zugang zur Venushöhle<br />

tiefer freigeschachtet und die Höhle selber begehbar<br />

gemacht. Bis zu dieser Zeit wurde die Höhle<br />

nur als „Hörselloch“ bezeichnet. Um dem reichen<br />

Sagenschatz der Hörselberge gerecht zu<br />

werden und die Besucher aus Nah und Fern<br />

anzulocken, nannte man sie von nun an „Venushöhle“.<br />

den passenden Namen „Tannhäuserhöhle“. Er erhoffte<br />

sich davon mehr Besucher der Hörselberge.<br />

Wären nicht infolge des plötzlichen Todes von<br />

Prof. von Wichdorff im Dezember 1932 die Arbeiten<br />

an den beiden Höhle eingestellt worden,<br />

so hätten wir heute vielleicht eine Schauhöhle am<br />

Hörselberg mit einem „versteinerten Wasserfall“<br />

und Tropfsteingebilden von erlesener Schönheit.<br />

Die Eingangsstufen wurden teilweise schon angelegt.<br />

Durch die etwa 100 m lange Tannhäuserhöhle<br />

konnte man noch Anfang der 1970er Jahre<br />

komplett hindurchkriechen. Heute ist der Durchgang<br />

durch aufeinander zuarbeitentes Felsgestein<br />

versperrt.<br />

Aus der Eisenacher Thüringer Allgemeinen vom<br />

10. Oktober 1928 erfahren wir: Die aus Richard<br />

Wagners „Tannhäuser“ bekannte „Venushöhle“<br />

auf dem Großen Hörselberg ist alljährlich<br />

Wanderziel vieler Tausende. Alle aber haben sie<br />

enttäuscht das finstere, feuchte und sehr wenig<br />

einladende Reich der Frau Venus, das in seiner<br />

trostlosen Armseligkeit keinerlei Anziehungskraft<br />

ausübte und wohl kaum den Namen Höhle verdiente,<br />

wieder verlassen. Dieser Tage haben sich<br />

nun zwei namhafte Höhlenforscher, Oberbergrat<br />

Prof. Dr. Heß von Wichdorff und Prof. Dr. Götze<br />

der dankenswerten Aufgabe unterzogen, dieses<br />

sagenhafte Gebiet fachmännisch zu untersuchen<br />

und die Höhle unter liebevoller Rücksichtnahme<br />

auf ihre Romantik zu erschließen.<br />

Entdeckung<br />

der „Tannhäuserhöhle“ 1928<br />

Nach der Entdeckung einer zweiten Höhle am<br />

Südhang des Großen Hörselberges durch Studienrat<br />

Erich König (aus Erfurt) im Oktober<br />

1928 im Rahmen einer Höhlenforscherwoche<br />

durch den Thüringer Höhlenverein unter<br />

Vorsitz von Professor Dr. Heß von Wichdorff<br />

entschloss man sich zu Grabungen und Freischachtarbeiten,<br />

die bis 1932 andauerten.<br />

Diese bedeutend größere Höhle erhielt auf<br />

Vorschlag des damaligen Wirtes Otto Ehrhard<br />

29


Illustierte Zeitung 27. Januar 1855<br />

Text und Zeichnung: Carl Polack, Waltershausen<br />

Deutsche Illustrierte Zeitung 19. Jahrhundert<br />

Zeichnung:<br />

R.Schuster (nach einer Skizze von A.Kramer)<br />

Die „Wagnerhöhle“ am Kleinen Hörselberg<br />

In den 1980er Jahren der DDR-Zeit wurden die<br />

Höhlen an den Hörselbergen, zu denen noch weitere<br />

kleinere Höhlen gehören, von der Fachgruppe<br />

Höhlen- und Karstforschung im Kulturbund weiter<br />

erforscht, erfasst und mit betreut. Neben der<br />

Venus- und Tannhäuserhöhle am Gr. Hörselberg<br />

wurde am Kleinen Hörselberg die im Volksmund<br />

als „Wagnerhöhle“ bezeichnete „Felsenkluft“ mit<br />

aufgenommen. Die Wagnerhöhle befindet sich in<br />

der 14. Zinne der Felsbastionen.<br />

Beitrag im Wagnerjahr 2013 – Venushöhle<br />

wieder geöffnet<br />

Schon Wochen vor dem gemeinsam mit dem Vorsitzenden<br />

der Eisenacher Amateurgeologen-Gruppe<br />

Roland Geyer vereinbarten Termin wurde eine<br />

schriftliche Anfrage an die Untere Naturschutzbehörde<br />

des Wartburgkreises und den zuständigen<br />

Fledermausbeauftragten gerichtet, um eine<br />

fachkundige und besucherfreundliche Lösung zu<br />

finden. Eigentlich war die Venushöhle immer für<br />

Jedermann auf eigene Gefahr zugänglich. Da sich<br />

aber in den letzten Jahren hier bedrohte Fledermausarten<br />

angesiedelt hatten und es zu brutalen<br />

Sammlung: Rödger (4) / Reißig (1)<br />

Störungen des Winterschlafes der kleinen wehrlosen<br />

Säugetierchen (Anzünden) gekommen war,<br />

musste der Mensch eingreifen. Dafür zeigt Jeder<br />

Verständnis!<br />

Von etwa 1998 bis 2009 hatten sich jedes Jahr<br />

einige Mitglieder der Hörselberggemeinde e.V.<br />

dafür eingesetzt, im März das von der Metall firma<br />

Fischer angefertigte, verzinkte Gitter sicherzustellen<br />

und im Oktober wieder am Eingang der<br />

Höhle zu befestigen. In den kalten Monaten ist<br />

die Venushöhle Winterquartier für bedrohte Fledermausarten.<br />

Laut Fledermausbeauftragtem des<br />

Wartburgkreises, Alexander Clausen aus Eisenach,<br />

finden folgende Arten hier ein Winterquartier:<br />

die Mops-Fledermaus, die Franzen-, die<br />

Bart-, die Langohr- und die Mausohr-Fledermaus.<br />

30


Illustrierte<br />

Zeitung<br />

19. Jh.<br />

Zeichnung:<br />

Schuster Zeichnung:<br />

Hanns Bock (1885-1966), Eisenach<br />

Zeichnung: Kurt Hornschuh (1927 - 1998),<br />

Ettenhausen/Nesse<br />

<strong>Der</strong>en Bestand wird jeden Winter gezählt. In den<br />

Sommermonaten verlassen die Fledermäuse die<br />

kühle Felsenkluft und suchen sich eine „Wochenstube“<br />

für die Aufzucht ihrer Nachkommen. Es<br />

besteht also aus dieser Sicht kein Grund, die Höhle<br />

geschlossen zu halten. Doch seit vier Jahren<br />

ist sie trotzdem ganzjährig verschlossen und so<br />

manche Familie mit Kindern stand traurig davor.<br />

Nichts mit Abenteuerausflug zum Großen Hörselberg<br />

oder Besuch bei Frau Venus – das Metallgitter<br />

ließ alle Träume platzen! Kein Schild<br />

am Eingang gab Auskunft, warum die Höhle verschlossen<br />

war. <strong>Der</strong> Vorstand der Hörselberggemeinde<br />

e.V. hatte entschieden, dass aufgrund der<br />

Altersstruktur im Verein diese aufwendige Arbeit<br />

nicht mehr geleistet werden kann und so blieb die<br />

Venushöhle einfach zu.<br />

Schon mehrfach hatten uns Anfragen zur verschlossenen<br />

Venushöhle erreicht. Nun im Jahr des<br />

200. Geburtstages von Richard Wagner – auch aus<br />

touristischer Sicht war dieser Zustand nicht mehr<br />

länger mit zu tragen – haben wir selber Hand angelegt!<br />

Und so konnte schließlich am 21. April<br />

kurz vor dem Eintreffen der großen Wandergruppe<br />

mit Herrn Geyer, die am Hörselberghaus gestartet<br />

war, das Gitter entfernt und Ordnung am Höhleneingang<br />

geschaffen werden. Die große Schar der<br />

Teilnehmer, darunter auch viele Kinder, erfreute<br />

es sehr, nun endlich die Venushöhle wieder betreten<br />

zu können. Einige hatten eine Taschenlampe<br />

mitgebracht, denn das Betreten geschieht auf eigene<br />

Gefahr! Herr Geyer erläuterte die Entstehung<br />

der beiden Höhlen, die entlang des Kammweges<br />

besucht wurden. Das Gitter haben wir auf<br />

unserem privaten Hof sichergestellt, um es im<br />

Oktober wieder am Höhleneingang zu befestigen.<br />

Haltet Ordnung und Sauberkeit in und rund um<br />

die Venushöhle, dann wird sie auch zukünftig von<br />

März bis Oktober geöffnet sein! chr<br />

Elisabeth-Tag in Reinhardsbrunn<br />

Sonntag 25. August 2013 ab 14 Uhr<br />

Ökumenischer Gottesdienst zum Thema „Toleranz“<br />

Predigt Regionalbischof Dr. Christian Stawenow<br />

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Kaffeetrinken am Ausstellungs- und Informationszentrum<br />

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Musikalische Umrahmung mit dem Akkordeon-<br />

Orchester „Druckluft“<br />

Terminsache<br />

31


Die Venus lockt se<br />

Die Venushöhle am Hörselberg<br />

war besonders im 19. und 20. Jh.<br />

ein Magnet für die touristischen<br />

Belange der Anliegergemeinden,<br />

zahlreiche Postkartenmotive<br />

trugen in irgendeiner Form den<br />

Eingang zur Venushöhle auf<br />

der Titelseite – spätestens seit<br />

Wagners Oper „Tannhäuser“ ist<br />

sie in aller Munde, wenn man<br />

vom Sagenberg spricht...<br />

Kaum ein Besucher der Hörselberge<br />

ließ es sich seit dem<br />

nehmen, den Eingang zum<br />

Venusberg zu finden - unzählige<br />

Fotomotive zeugen davon...<br />

Postkarten und Fotos: Sammlung Horst Rödger


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Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />

Zur Lutherdekade bis 2017 (Teil 9):<br />

<strong>Der</strong> Lutherzyklus der Wartburg.<br />

Bild 6 – Luthers Thesenanschlag<br />

Die Szenerie des Thesenanschlags reduzierte der<br />

Maler Ferdinand Pauwels auf einen kleinen Ausschnitt:<br />

Luther im Mönchsgewand ohne Kapuze,<br />

aber mit Doktorhut, weist mit dem Hammer in<br />

der Hand auf den Aushang mit den Thesen, wobei<br />

ihm drei Männer – offenbar Universitätsangehörige<br />

– zusehen. <strong>Der</strong> Minimalismus des Gemäldes<br />

kontrastiert mit der zentralen Bedeutung in der<br />

Bildreihe und vor allem mit dem Symbolgehalt<br />

Dass Luther am 31. Oktober, dem heutigen Reformationstag,<br />

ein Papier mit dem Wortlaut der<br />

Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg<br />

genagelt haben soll, galt im 19. Jahrhundert<br />

als unstrittig und wurde in künstlerischen Abbildungen<br />

immer wieder so dargestellt. Dabei hatte<br />

Luther selbst einen derartigen Türanschlag nie erwähnt.<br />

Erst sein Mitstreiter Philipp Melanchthon<br />

setzte die Legende Monate nach dessen Tod in die<br />

Welt. Zum fraglichen Zeitpunkt konnte er jedoch<br />

gar nicht zugegen gewesen sein, da er gegen Ende<br />

August 1518 in Wittenberg eintraf.<br />

Luther wandte sich mit den Thesen über den<br />

Ablassmissbrauch zunächst als Hauptadressaten<br />

nicht an die Angehörigen der eigenen Universität,<br />

sondern an die hohe Geistlichkeit wie den Erzbischof<br />

Albrecht von Magdeburg und den Bischof<br />

Hieronymus Schulz von Brandenburg. Auf einem<br />

ohne sein Wissen in Leipzig gedruckten Plakat<br />

notierte er später in Latein: „Im Jahre 1517 am<br />

Abb.1: Luthers Thesenanschlag, Ölgemälde von<br />

Ferdinand Pauwels, 1872<br />

und der Auswirkung der Tat. Bekanntlich lösten<br />

die Thesen Martin Luthers gegen den Ablassmissbrauch<br />

vom Herbst 1517 die Reformation aus.<br />

Abb.2: Mönch, Federzeichnung von Ferdinand Pauwels,<br />

Studie zum Thesenanschlag, um 1870<br />

letzten [Tag] des Oktobers, am Vortag Aller Heiligen,<br />

wurden die Ablässe erstmals bekämpft“, womit<br />

die Absendung der Thesen zusammenhängt<br />

und der Reformationstag abgesichert ist.<br />

Die Bildfassung von Tür und Kirchenfassade entspricht<br />

einer frei gewählten Typisierung und nicht<br />

einer geschichtlich abgesicherten Rekonstruktion.<br />

<strong>Der</strong> Originalzustand, wie er aus dem von Cranach<br />

1509 gestalteten Titelblatt des Wittenberger Heiltums<br />

überliefert ist, wies stattliche Strebepfeiler<br />

auf, die im Bild fehlen. Auch Ansichten aus den<br />

36


Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />

ber war der Vorabend des Tages Aller Heiligen,<br />

denen die Kirche gewidmet war. <strong>Der</strong> schon erwähnte<br />

handschriftliche Eintrag des Mitübersetzers<br />

an der Lutherbibel Georg Rörer (1492-1557)<br />

in einem 1540 gedruckten Neuen Testament bezieht<br />

sich darauf: „Im Jahr 1517 am Vorabend von<br />

Allerheiligen ... sind in Wittenberg an den Türen<br />

der Kirchen [die Thesen] über den Ablass von<br />

Doktor Martin Luther vorgestellt worden“. So<br />

jedenfalls die Übersetzung aus dem lateinischen<br />

Original in dem Exemplar, in das Luther und Rörer<br />

ihre Korrekturen 1541 und 1544 für eine Neuausgabe<br />

eintrugen.<br />

Gegen die Richtigkeit eines solchen Ablaufs argumentierte<br />

in den 1960er Jahren der katholische<br />

Kirchenhistoriker Erwin Iserloh (1915-1996),<br />

womit er weitgehende, wenngleich nicht uneingeschränkte<br />

Akzeptanz gefunden hat. Neben<br />

der fehlenden Bestätigung durch Luther und<br />

der Adressierung an die kirchlichen Autoritäten<br />

spricht gegen einen öffentlichen Anschlag in<br />

Wittenberg, dass auswärtige Drucker in Leipzig,<br />

Nürnberg und Basel mit Thesenabdrucken ein<br />

Geschäft machten, hingegen nicht die vor Ort in<br />

Abb.3: „Luther schlägt die 95 Thesen an“,<br />

Radierung von Gustav König, 1847-1851<br />

folgenden Jahrhunderten haben Pauwels nicht als<br />

Vorlage gedient. Als das Bild um 1870 entstand,<br />

hatte die Passage um die Wittenberger Thesentür<br />

die heutige historistische Fassung angenommen,<br />

die 1858 nach einem Entwurf des preußischen<br />

Generalkonservators Ferdinand von Quast eingeweiht<br />

worden war.<br />

Die Schlosskirche war um die Wende zum 16.<br />

Jahrhundert als dritter Flügel des Wittenberger<br />

Schlosses errichtet worden. Ihre Tür diente als<br />

„Schwarzes Brett“, d. h. als Ankündigungstafel,<br />

für die Belange der Universität, in welche die Kirche<br />

1507 inkorporiert worden war. <strong>Der</strong> 31. Okto-<br />

Abb.4: „ANFANG DER REFORMATION. Luther<br />

läßt 95 Sätze gegen den Ablaß an die Schloßkirche<br />

zu Wittenberg anschlagen./den 31. Oct.<br />

1517“, Lithographie von Wilhelm Baron von<br />

Löwenstern, 1817<br />

der Elbestadt wirkenden Werkstattinhaber. Von<br />

Luther unabhängig und zunächst unbeabsichtigt<br />

hatten sich die Thesen durch Abschriften wie ein<br />

Lauffeuer in deutschen Landen verbreitet.<br />

Wie Pauwels sich das Gesamtmotiv erarbeitet hat,<br />

lassen zwei zeichnerische Vorstudien erahnen. In<br />

der ersten hält Luther mit der linken Hand scheinbar<br />

das Thesenpapier an, während der rechte Arm<br />

noch abgesunken verharrt. Diese Haltung wie<br />

auch die leichte Schrittstellung mit dem auf einer<br />

Stufe erhöhten, vorderen Fuß offenbaren, dass<br />

37


Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />

sich der Maler zunächst an dem von Gustav König<br />

um 1850 geschaffenen Vorbild orientierte. In<br />

der zweiten Studie verweist Luther mit dem Hammer<br />

in der linken Hand auf die angeschlagenen<br />

Thesen und steht vor einer Gruppe von vier bis<br />

fünf Personen. Im fertigen Gemälde verwandte<br />

Pauwels eine ähnliche, etwas weniger pathetische<br />

Pose Luthers und reduzierte die Zuschauer auf<br />

drei Personen.<br />

Erstaunlicherweise hatte bereits 1730 in einer<br />

Buchradierung von Elias Baeck, gen. Heldenmuth,<br />

dieselbe Bewegung – nur verweist hier Luther<br />

ohne Hammer auf den Anschlag – mit drei<br />

Personen vor der Tür ins Bild gesetzt. Von seinen<br />

15 Bildmotiven fanden sich immerhin zehn auf<br />

der Wartburg wieder. Dem Datum geschuldet erschien<br />

Luthers Thesenanschlag dann auf einigen<br />

im Gespräch mit einem zweiten Mönch auf das<br />

Anschlagen des Thesenpapier verweist, was ein<br />

Jüngling gerade besorgt. Eine größere Menschenmenge<br />

begleitet jeweils das Geschehen. In der<br />

Folgezeit bildeten einige Verlage diese Komposition<br />

in Bildbögen und Buchillustrationen nach<br />

und variierten sie. Selbst eine Lithographie aus<br />

dem Jahre 1843 nach einem unbekannten Zeichner<br />

mit Luther und dem auf einer Leiter stehenden<br />

Anschläger als einzigen Personen erweist sich als<br />

Ableger von Löwenstern, denn Portal und Türbeschläge<br />

sind dieselben wie dort.<br />

Selbst der bekannte Bildhauer Johann Gottfried<br />

Schadow hatte schon 1808 einen Thesenanschlag<br />

in derselben Konfiguration mit dem auf die Tür<br />

zeigenden Luther gezeichnet, an der sich gerade<br />

ein junger Mann zu schaffen macht. Vereinzelte<br />

Abb.5: Studie zu Luthers Thesenanschlag, Federzeichnung<br />

von Ferdinand Pauwels, um 1870<br />

Abb.6: „Luther am 31. October 1517“, Lithographie<br />

nach einem unbekannten Zeichner, 1843<br />

vielbildrigen Gedächtnis- oder Erinnerungstafeln<br />

zum Jubiläum von 1817. Dabei schlägt Luther<br />

einzig bei Georg Paul Buchner und eventuell in<br />

einer Tafel bei Friedrich Campe eigenhändig mit<br />

dem Hammer an. Bei Johann Erdmann Hummel<br />

lässt er anschlagen und verweist abseits stehend<br />

auf Aktion und Plakat.<br />

In den folgenden Jahrzehnten dominierte zumindest<br />

in der Druckgrafik eine Bildkomposition,<br />

die um 1827 Wilhelm Baron von Löwenstern in<br />

mehreren Ausführungen schuf und in der Luther<br />

Bildabweichungen wie mit den Thesen neben der<br />

Tür von etwa 1830 zeigen nicht den selbst mit<br />

dem Hammer tätigen Luther; dies geschieht erst<br />

wieder bei Gustav König um 1850, der damit das<br />

Wartburggemälde von Pauwels ungewollt vorbereitete.<br />

Die Malerei war hingegen einen anderen Weg<br />

gegangen. Anfang der 1840er Jahre lieferte Wilhelm<br />

von Kaulbach eine aquarellierte Zeichnung,<br />

in der Luther ohne Hammer und ohne Gehilfen<br />

auf das angeschlagene Plakat deutet. In einem Öl-<br />

38


ild des Malers Georg Cornicelius von 1851/52,<br />

heute im Schlossmuseum Hanau, hat Luther den<br />

Anschlag bereits vollbracht, der Hammer liegt<br />

zu seinen Füßen und er schaut seinem Werk den<br />

Rücken gekehrt nach oben. Im Hintergrund sind<br />

die Zwillingstürme der Wittenberger Stadtkirche<br />

– allerdings ahistorisch mit den erst 1556/67<br />

aufgebrachten Turmaufsätzen - zu erkennen, womit<br />

er als einziger der hier erfassten Künstler die<br />

Szene in ein authentisches Umfeld einbettete.<br />

Und noch 1868, also wenige Jahre vor Pauwels,<br />

hatte Johann Peter Nepomuk Geiger ein Gemälde<br />

geschaffen, auf dem Luther umringt von einer<br />

Menschenmenge gerade mit dem Hammer einen<br />

Nagel durch das Plakat schlägt.<br />

Eine pittoreske Eigentümlichkeit erlaubte sich<br />

der Maler Ferdinand Pauwels beim Konterfeit<br />

Literatur:<br />

• Kurt Aland: Die 95 Thesen Martin Luthers und die Anfänge<br />

der Reformation (Gütersloher Taschenbücher/Siebenstern.<br />

1406). Gütersloh 1983.<br />

• Volkmar Joestel (Katalog): <strong>Der</strong> Reformator mit dem<br />

Hammer. Zur Wirkungsgeschichte von Luthers „Thesenanschlag“<br />

bis 1917. [Ausstellungskatalog]. Wittenberg<br />

1992.<br />

• Henrike Holsing: Luthers Thesenanschlag im Bild. In:<br />

Joachim Ott und Martin Treu (Hrsg.): Luthers Thesenanschlag<br />

- Faktum oder Fiktion (Schriften der Stiftung<br />

Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt. 9). Leipzig 2008,<br />

S. 141-172.<br />

• Grit Jacobs: Schlaglichter auf Luthers Leben – der Bilderzyklus<br />

in den einstigen Reformationszimmern der<br />

Wartburg und seine Schöpfer. In: Jutta Krauß (Hrsg.):<br />

Luthers Bilderbiographie. Die einstigen Reformationszimmer<br />

der Wartburg. Ein informativer Begleiter durch die<br />

Sonderausstellung vom 4. Mai 2012 bis 31. März 2013 auf<br />

der Wartburg und vom 27. April bis 29. September 2013 in<br />

Luthers Sterbehaus Eisleben. Regensburg 2012, S. 67-143,<br />

hierzu S. 85 und 88f.<br />

Abb.7: „Dr. Martin Luther schlägt am 31. Oktober 1517<br />

die 95 Thesen an“, Kaulbach von Kaulbach, aquarellierte<br />

Zeichnung, Anfang der 1840er Jahre<br />

Abb.8: Luther nach dem Thesenanschlag,<br />

Ölgemälde von Georg Cornelius, 1851<br />

des werdenden Reformators. Mit jenem Doktor-<br />

Habit schuf Cranach 1521 zwei Fassungen, je mit<br />

hellem und dunklem Hintergrund. Danach gestaltete<br />

Daniel Hopfer 1525 einen Luther mit Doktorhut,<br />

den der Künstler des 19. Jahrhunderts in sein<br />

Gemälde nahezu hinein kopierte, so dass Luther<br />

derart durch die Gegenüber hindurch und aus Bild<br />

und Umgebung hinaus sieht.<br />

H.S. Redaktion<br />

Sonderausstellung auf der Wartburg<br />

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"Wie der Tannhäuser zum<br />

Sängerkrieg kam"<br />

bis 31. März 2014<br />

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39


Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />

Zur Lutherdekade bis 2017 (Teil 10):<br />

<strong>Der</strong> Lutherzyklus der Wartburg.<br />

Bild 7 – Luther vor Cajetan<br />

ausgedehntes und wohlhabendes Gebiet, sondern<br />

war auch über Jahrzehnte hinweg ein wichtiger<br />

Helfer bei den diplomatischen Aktivitäten des<br />

Kaisers Maximilian I. (1459-1519), am Rande<br />

dessen Reichstag in Augsburg das Aufeinandertreffen<br />

von Cajetan und Luther geschah.<br />

<strong>Der</strong> päpstliche Legat (Gesandte) Thomas de Vio<br />

(1469-1534), nach der Heimatstadt Gaëta „Cajetan“<br />

genannt, war damals knapp 50 Jahre alt<br />

und damit etwa 14 Jahre älter als sein Gegenüber.<br />

<strong>Der</strong> theologisch gelehrte Dominikaner stach unter<br />

seinesgleichen sicherlich nicht durch religiösen<br />

Eifer hervor, stand jedoch voll auf päpstlicher<br />

Abb.2:„Luther vor Cajetan zu dreymahlen<br />

steht, zu Augspurg, u. mit<br />

Gott der Feinde Netz entgeht.“,<br />

Radierung von Johann August Corvinus,<br />

1717<br />

Abb.1: Luther vor Cajetan,<br />

Ölgemälde von Ferdinand Pauwels, 1872<br />

Im letzten seiner Wartburggemälde (1872) hat<br />

Ferdinand Pauwels das Verhör Luthers durch Cajetan<br />

auf drei Personen verdichtet: den Kardinal<br />

im roten Amtsornat, den in Angriffsstellung postierten<br />

Augustiner Luther und einen protokollierenden<br />

Mönch. Das Ereignis fand am 12. Oktober<br />

1518 in den Augsburger Fuggerhäusern statt.<br />

Luther trug in diesem Moment jene Ordenstracht,<br />

die er für ein respektvolles Auftreten auf der Anreise<br />

von Wittenberg in Nürnberg vom nahezu<br />

gleichaltrigen Ordensbruder Wenzeslaus Linck<br />

(1483-1547), der ihn nach Augsburg begleitete,<br />

eigens erhalten hatte.<br />

Eigentlich sollte Luther gemäß der päpstlichen<br />

Vorladung, die er am 7. August 1518 erhielt,<br />

nach Rom zur Rechtfertigung seiner Äußerungen<br />

kommen. Dort wäre er dem Zugriff seiner Gegner<br />

schutzlos ausgeliefert gewesen, was nicht im<br />

Interesse seines Landesherrn Friedrich des Weisen<br />

von Sachsen sein konnte und einen Eingriff in<br />

dessen Landeshoheit bedeutet hätte. Dieser Kurfürst<br />

verfügte nicht nur über ein vergleichsweise<br />

Seite und hatte den Prozess voranzutreiben, der<br />

auf die Anzeige des Mainzer Erzbischofs Albrecht<br />

wegen der Ablassthesen gegen Luther eingeleitete<br />

worden war. Er versicherte dem Kurfürsten, dass<br />

er dessen Schützling väterlich behandeln und eine<br />

gütliche Einigung herbeiführen wolle, nachdem<br />

Papst Leon X. in der zweiten Augusthälfte 1518<br />

bei Friedrich dem Weisen die Vorladung nach<br />

Augsburg und das Verhör durch Cajetan verfügt<br />

hatte.<br />

Die vom Maler Pauwels ins Bild gesetzte Konfrontation,<br />

zugespitzt durch die Gestik des<br />

Mönchs und die Kopfhaltung des Kardinals, ist<br />

40


Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />

wohl nicht zuletzt durch den subjektiv gefärbten<br />

Bericht Luthers über das Zusammentreffen geprägt.<br />

Während der Wittenberger über seine Thesen<br />

disputieren wollte, soll Cajetan auf nichts<br />

anderes als den Widerruf aus gewesen sein. Auch<br />

über 20 Jahre später warf ihm Luther vor, er habe<br />

1518 „diese Sache verderbet, denn er wollte mit<br />

dem Kopf hindurch.“<br />

Ohne widerrufen zu haben, verließ er am 20. Oktober<br />

Augsburg und kehrte nach Wittenberg zurück.<br />

Noch im Oktober 1518 forderte Cajetan per<br />

Schreiben vom Kurfürsten seine Auslieferung,<br />

die Friedrich erneut ablehnte und auf den dadurch<br />

eintretenden Schaden für die gerade prosperierende<br />

Universität der Elbestand sowie auf das fehlende<br />

abschließende Urteil verwies.<br />

Die Bildtradition, nach der Pauwels sein Arrangement<br />

gestalten konnte, ist nicht gerade reichlich,<br />

aber vorhanden. Zunächst hatte Johann August<br />

Corvinus die Begegnung in ein Erinnerungsblatt<br />

zum Reformationsjubiläum von 1717 integriert<br />

und in einen größeren Raum verpflanzt. Cajetan<br />

thront hier unter einem Baldachin und ist von<br />

weiteren Geistlichen begleitet, während der Doktor<br />

Luther vor und unter ihm steht. Eine ähnliche<br />

Anordnung zeigte 1718 Johann Andreas Thelott<br />

in einem Kupferstich, worin die Szene allerdings<br />

nur den Hintergrund bildet, während im Vordergrund<br />

König Agrippa am Hofstaat von Caesarea<br />

über Paulus zu Gericht sitzt. Im Gegensatz zum<br />

dortigen Palastsaal ereignet sich das Verhör in einer<br />

Radierung von Elias Baeck gen. Heldenmuth<br />

aus dem Jahre 1730 nur mit Luther und dem Kardinal,<br />

die sich auf Augenhöhe gegenüber stehen.<br />

Als Gustav König um 1850 das Aufeinandertreffen<br />

im kleinen Kreis mit insgesamt sieben<br />

Personen darstellt, thront der Kardinal wie bei<br />

Corvinus und Thelott höher als der Mönch, der<br />

vor ihm auf die Knie gesunken ist. Während die<br />

bisherigen Beispiele keine Vorbildwirkung für<br />

Pauwels erkennen lassen, hatte Johann Erdmann<br />

Hummel in seinem Lutherbogen von 1806 den<br />

Bildkern ähnlich dem Wartburggemälde wiedergegeben:<br />

<strong>Der</strong> Kardinal sitzt am Tisch, neben ihm<br />

ein Schreiber und gegenüber steht der Mönch mit<br />

Tonsur. Wenn man die beiderseits dabeistehenden<br />

Begleiter wegdenkt, schält sich eine Szene wie<br />

bei Pauwels heraus, allerdings mit einem weniger<br />

herausfordern posierenden Luther.<br />

In einem verschollenen, aber durch eine Fotografie<br />

und eine Skizze des Künstlers inhaltlich über-<br />

Abb.4: „Luther vor Cajetan“, Radierung<br />

von Gustav König, 1847-1851<br />

Abb.3: Luther vor Cajetan in Augsburg 1518,<br />

Kupferstich und Radierung nach einer Zeichnung<br />

von Johann Andreas Thelott, 1718<br />

41


Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />

lieferten Gemälde von 1865 reduzierte Anton von<br />

Werner auf die beiden Hauptakteure. Wie bei Pauwels<br />

sitzt der Kardinal in nahezu gleicher Körperhaltung<br />

mit dem linken, auf der Tischplatte ausgestreckten<br />

Arm, während Luther vor ihm und ihn<br />

überragend steht und auf die Bibel verweist. Aus<br />

allem ergibt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit,<br />

dass Pauwels sich bei seinem letzten Wartburggemälde<br />

an Hummel und von Werner orientiert hat.<br />

H.S. Redaktion<br />

Abb.5: “Luther vor dem päpstlichen Legaten,<br />

Cardinal Cajetan“, Radierung von Johann Erdmann<br />

Hummel, 1806<br />

Literatur:<br />

• Martin Brecht: Martin Luther. Bd. 1. Sein Weg zur Reformation<br />

1483-1521. Stuttgart 1981, S. 238-255.<br />

• Volker Leppin: Martin Luther. Darmstadt 22010, S. 137-<br />

141.<br />

• Remigius Bäumer: <strong>Der</strong> Lutherprozess. In: Remigius Bäumer<br />

(Hrsg.): Lutherprozess und Lutherbann. Vorgeschichte,<br />

Ergebnis, Nachwirkung (Katholisches Leben und Kirchenreform<br />

im Zeitalter der Glaubensspaltung. 32). Münster<br />

1972, S. 18-48, hier S. 26-28.<br />

Abb.6: Luther vor Cajestan, Pinselskizze von Anton<br />

von Werner zu seinem Gemälde von 1865<br />

• Grit Jacobs: Schlaglichter auf Luthers Leben – der Bilderzyklus<br />

in den einstigen Reformationszimmern der<br />

Wartburg und seine Schöpfer. In: Jutta Krauß (Hrsg.):<br />

Luthers Bilderbiographie. Die einstigen Reformationszimmer<br />

der Wartburg. Ein informativer Begleiter durch die<br />

Sonderausstellung vom 4. Mai 2012 bis 31. März 2013 auf<br />

der Wartburg und vom 27. April bis 29. September 2013 in<br />

Luthers Sterbehaus Eisleben. Regensburg 2012, S. 67-143,<br />

hierzu S. 90-93.<br />

42


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43


Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />

60 Jahre Eisenacher Amateurgeologen-<br />

Gruppe* - seit 40 Jahren unter Leitung<br />

von ROLAND GEYER<br />

Dr. Werner Ernst (Frauenstein)<br />

(* im folgenden Text Kurzbezeichnung für die heutige<br />

„Interessengemeinschaft Geologie / Mineralogie Eisenach“,<br />

zugleich „Ortsgruppe Eisenach des Thüringischen<br />

Geologischen Vereins e.V.“)<br />

Wie ich Roland Geyer kennen lernte<br />

Während eines studentischen Kartierungspraktikums<br />

machte mich einer der Teilnehmer, stud.<br />

geol. Wolfgang Pinkow, auf eine für den 6. August<br />

1965 von Eisenacher Amateurgeologen geplante<br />

Exkursion aufmerksam. Gerne nahm ich auch daran<br />

teil, war ich doch damals gerade selbst erst<br />

dabei, mich in die „Eisenacher Geologie“ einzuarbeiten.<br />

Anlass für diese Exkursion war, dass einer<br />

der jüngeren Gruppenmitglieder, Roland Geyer,<br />

auf seinem täglichen Arbeitsweg zur „Spezima“<br />

in der Eisenacher Oststadt einen gerade erst durch<br />

Verbreiterung des Güterbahnhofs (Abstellgleis)<br />

geschaffenen, großen geologischen Aufschluss<br />

entdeckt hatte, der auch heute noch - stark verrollt<br />

und verwachsen - existiert. Durch Unterschneidung<br />

des Hanges am „Hohen Rain“ waren hier in<br />

überkippter Lagerung die Schichtköpfe des oberen<br />

Muschelkalks und die des tieferen Unterkeuper<br />

sichtbar geworden. Nachdem man diesen instruktiven<br />

Aufschluss gründlich in Augenschein genommen<br />

und darüber diskutiert hatte, begab sich<br />

die kleine Exkursionsgruppe von überwiegend älteren<br />

Herren (darunter die damals sehr bekannten,<br />

inzwischen verstorbenen Geologie-Experten Josef<br />

Sitte und Max Kürschner), z.T. mit Ehepartnern,<br />

auf einen eher gemütlichen Spaziergang durch die<br />

Leedendelle, zwischen den Reihersbergen und an<br />

der Mosbacher Linde vorbei, den Schichtkamm<br />

des Zechsteins (Göpelskuppe) entlang und über<br />

das Burschenschaftsdenkmal zurück nach Eisenach.<br />

– Damit war mein Kontakt zur Fachgruppe<br />

der Eisenacher Amateurgeologen hergestellt, und<br />

es begann eine Zusammenarbeit, die allmählich<br />

immer weiter zu beiderseitigem Nutzen ausgebaut<br />

wurde und sich bis heute fortgesetzt hat.<br />

Wie sich Roland Geyer zum Geologen<br />

qualifizierte<br />

Geboren am 1. 8. 1935 in Herzberg an der Schwarzen<br />

Elster, erlernte R.G. zunächst den Schlosserberuf.<br />

Danach konnte er noch das Abitur an der<br />

ABF (Arbeiter- und Bauernfakultät der Universität<br />

Halle/Saale) nachholen. Dort erweckte ein<br />

engagierter Geographielehrer in ihm das Interesse<br />

an der physischen Geographie und Geologie.<br />

Doch nicht dieses Fach studierte der junge R.G.,<br />

sondern Industrieökonomie an der Universität<br />

Leipzig. Seine erste Arbeitsstelle fand er im damaligen<br />

VEB Spezialmaschinenbau („Spezima“)<br />

in Eisenach. Auf der Suche nach einer sinnvollen<br />

und interessanten Freizeitbeschäftigung kam er<br />

bald mit der seit 1953 bestehenden Kulturbund-<br />

Fachgruppe Geologie in Kontakt, trat ihr bei und<br />

sollte schon nach kurzer Zeit eines seiner engagiertesten<br />

Mitglieder werden. Denn R.G. wollte<br />

sich nicht nur mit der hiesigen Natur beschäftigen<br />

sondern - wenn möglich - auch zu ihrer Bereicherung<br />

im nahem Umkreis etwas beitragen. - So<br />

nutzte er nun alle sich bietenden Möglichkeiten,<br />

um in den Geowissenschaften, in Geologie, Mineralogie<br />

und Paläontologie heimisch zu werden.<br />

Aus Fachbüchern und Zeitschriften, wie auch aus<br />

Kontakten zu vielen Amateur- und Fachgeologen<br />

schöpfte er Wissen, vor allem aber aus der Natur<br />

selbst. So wurden die in der landschaftlich<br />

und geologisch so vielgestaltigen Eisenacher<br />

Landschaft reichlich vorhandenen geologischen<br />

Aufschlüsse seine wichtigsten „Lehrmeister“.<br />

Auch die üblichen, traditionellen Utensilien bzw.<br />

„Werkzeuge“ des Geländegeologen, wie Hammer,<br />

Meisel, Zollstock, Kompass, Lupe, Fotoapparat,<br />

Feldbuch und Skizzenblock wurden ihm<br />

rasch vertraut. Und so sind die natürlichen wie<br />

„künstlichen“ und vor allem die temporären Geotope<br />

(das sind zeitweilige geologische Aufschlüsse)<br />

bis heute Hauptgegenstand seines Wirkens<br />

geblieben, weil letztere am ehesten etwas Neues,<br />

einen Erkenntniszuwachs bringen können. Dies<br />

spiegelt sich ganz besonders in seinen zahlreichen<br />

Publikationen wieder. Gleichzeitig setzte er damit<br />

das Werk von Josef Sitte (1905 - 1985) fort, der<br />

wiederum die seit 1953 bestehende Eisenacher<br />

Fachgruppe „Mineralogie/Geologie“ im Kulturbund<br />

von Paul Kubald (1894 - 1963) übernommen<br />

hatte. 1973 gab J. Sitte aus gesundheitlichen<br />

44


Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />

Erklärung der geologischen Karte vom Exkursionsgebiet<br />

Roland Geyer am Flächennaturdenkmal Zechstein<br />

aufschluss am Bahnhof Förtha<br />

Begleitbericht<br />

zum Autobahnbau<br />

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(siehe Seite 62)<br />

Gründen die Leitung der Fachgruppe an den<br />

jüngeren Roland Geyer ab, der sich inzwischen<br />

organisatorisch wie inhaltlich voll in die<br />

Fachgruppenarbeit integriert hatte. Die Unterlagen<br />

zur Dokumentation der zahlreichen<br />

Aufschlüsse hatten dann bis zum Beginn der<br />

90er Jahre einen solchen Umfang angenommen,<br />

dass R.G. zwischen 1993 und 1995<br />

ein „Geotopkataster“ für den Wartburgkreis<br />

und die Stadt Eisenach erstellen konnte, das<br />

er z.Z. überarbeitet bzw. aktualisiert. - Damit<br />

nicht genug, es kam auch noch die Bergbaugeschichte<br />

des Eisenacher Landes ( hier gibt es<br />

Lagerstätten verschiedener Erze z.B. bei Ruhla,<br />

Kupferschiefer, Stein- und Braunkohle und<br />

andere Bodenschätze) hinzu. Die Relikte des<br />

Bergbaus (Mundlöcher, Stollen, Halden usw.)<br />

sind nach dem Gesetz erhaltungswürdige Bodendenkmale.<br />

In 12jähriger Zusammenarbeit<br />

mit dem Landesamt für Denkmalpflege und<br />

Archäologie in Weimar entstand ein vorbildliches<br />

Altbergbau-Kataster zum Wartburgkreis<br />

und für die Stadt Eisenach, für das R.G.<br />

und seine Mitstreiter 2005 mit dem Thüringer<br />

Denkmalschutzpreis ausgezeichnet wurden.<br />

Die aktive und sehr erfolgreiche Fachgruppenarbeit<br />

hatte sich in Eisenach durch „Mundpropaganda“<br />

sowie zahlreiche Presseartikel<br />

herumgesprochen, so dass es mehr und mehr<br />

Zulauf vor allem auch durch jüngere Interessenten<br />

gab. (Bereits J. Sitte hatte eine Schülergruppe<br />

aufgebaut). Dadurch erhielt die Gruppenarbeit<br />

neuen Auftrieb. Einige der damals<br />

jüngeren Mitglieder haben später Geologie<br />

studiert und damit das Hobby zum Beruf gemacht.<br />

Spätestens hier sollte erwähnt werden, dass<br />

R.G. diese Tätigkeit natürlich nur neben seiner<br />

verantwortungsvollen beruflichen Arbeit<br />

ausführen konnte. Seit 1968 (und bis 1991)<br />

war er im VEB Automobilwerk Eisenach<br />

(AWE) als Gruppenleiter mit dem Aufbau der<br />

Rechentechnik - insbesondere für die Produktionslenkung<br />

- beschäftigt. Auch die sich vergrößernde<br />

Familie, seine Ehefrau Erika und<br />

drei Söhne forderten Zeit und Zuwendung.<br />

Ein heute noch bewirtschafteter Kleingarten<br />

sowie meteorologische Beobachtungen füllten<br />

zusätzlich seine Freizeit aus.<br />

45


Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />

Auf eine weitere, wichtige Seite seiner Geländetätigkeit<br />

muss noch hingewiesen werden: das<br />

Aufsammeln umfangreichen Probenmaterials in<br />

den geologischen Aufschlüssen. Wie vieles wäre<br />

wohl verworfen worden oder unbekannt geblieben<br />

, hätte R.G. nicht typische Gesteine, Fossilien<br />

und Minerale geborgen, zusammengetragen und<br />

deponiert. Und dies vor allem aus den temporären<br />

Großaufschlüssen wie Wohnungsbaugebiet Eisenach-Nord,<br />

Krankenhaus-Erweiterungsbauten<br />

und Autobahnbau Hörselbergumfahrung. Zweifellos<br />

hätten die „Schätze“, die R.G. im Laufe<br />

der Jahrzehnte zusammentrug, schon ein besonderes<br />

geologisches Museum gefüllt. Inzwischen<br />

wurde viel Material an interessierte Museen,<br />

Institute oder Privatpersonen abgegeben. Mehrere<br />

Heimatmuseen (z.B. Gerstungen, Hörschel,<br />

Treffurt, Ruhla, Thal, Schönau) konnte R. G. mit<br />

geologischen Exponaten bestücken. Hinzu kamen<br />

Texte, Karten, Profile und viele Fotos, die er<br />

diesen Einrichtungen zur Verfügung stellte - Alle<br />

Versuche, in Eisenach geeignete Räumlichkeiten<br />

zu finden, scheiterten bisher, obwohl schon im<br />

„Thüringer Museum“ Altbestände, die in den<br />

fünfziger Jahren von P. Kubald und M. Kürschner<br />

zusammengetragen wurden, einen Grundstock an<br />

geologischem Material bilden.- Hinzu kommt<br />

noch, dass durch die Schließung des „Museums<br />

der Natur“ in Gotha im westlichen Thüringen ein<br />

musealer „Leerraum“ entstanden ist. So bestünde<br />

die Möglichkeit, in Eisenach eine regionalnaturkundliche<br />

oder auch stadtgeschichtliche<br />

Abteilung des Thüringer Museums - in welchem<br />

Rahmen auch immer - einzurichten.<br />

Als Leiter der Fachgruppe war R.G. natürlich<br />

auch für die Planung und Vorbereitung der monatlichen<br />

Fachgruppenabende (im Winterhalbjahr)<br />

sowie die Tages- und Wochenendexkursionen<br />

(im Sommerhalbjahr) verantwortlich. Sie dienen<br />

der Weiterbildung, dem Erfahrungsaustausch,<br />

zugleich aber auch dem geselligen Leben in der<br />

Fachgruppe. Eines seiner Grundanliegen ist stets,<br />

dass Vorträge von Fachgeologen auch wirklich<br />

verständlich und anschaulich dargeboten werden.<br />

- Dabei möchte R. G. keine Ein-Mann-Arbeit leisten,<br />

sondern hat sich immer im Interesse der Sache<br />

um vielseitige und zweckdienliche Kontakte<br />

zu staatlichen und kommunalen Behörden, Museen<br />

und anderen Vereinen bemüht, z.B. Geologisches<br />

Landesamt, Thüringischer Geologischer<br />

Verein (TGV), Untere Naturschutzbehörden sowie<br />

Ingenieurbüros. Zu erwähnen ist auch seine<br />

Mitarbeit bei der Betreuung der ABM und der<br />

ABS-Kräfte, die auf ihre Geländearbeiten vorzubereiten<br />

waren.<br />

Eine echte Herausforderung der jüngsten Zeit<br />

(2007 - 2009) war für R.G. die geologische „Begleitung“<br />

des Autobahnbaues „A4-Nordumfahrung<br />

der Hörselberge“ (24,5 km Neubaustrecke)<br />

– in ehrenamtlicher Tätigkeit. Von Sättelstädt bis<br />

Deubachshof dokumentierte er alle geologisch<br />

interessanten Böschungen, Gräben und Planums.<br />

Vorherige Absprachen und gute Kontakte zum<br />

Projektleiter, Dipl.-Ing. Werner Buhl, aber auch<br />

zu den Bagger- und LKW-Fahrern, sicherten ihm<br />

eine ungehinderte und reibungslose Tätigkeit „vor<br />

Ort“. In großen Mengen wurde Probenmaterial<br />

geborgen, um u.a. für eine in Erwägung gezogene<br />

spätere Dauerausstellung im Bereich der Autobahnmeisterei<br />

zur Verfügung zu stehen. Hervorzuheben<br />

ist, dass das wichtigste Ergebnis, nämlich<br />

die Auswertung dieser Arbeiten, nicht lange auf<br />

sich warten ließ: Zwei stattliche, gedruckte Bände<br />

im DIN A4-Format enthalten die verbale und<br />

Foto-Dokumentation der geologischen und zum<br />

Teil auch archäologischen Befunde - auf jeden<br />

Fall ein seltenes und vorbildliches Beispiel für<br />

eine geologische Betreuung beim Autobahnbau<br />

in heutiger Zeit! Es sei in diesem Zusammenhang<br />

an die verdienstvollen, in die Fachliteratur eingegangenen<br />

und auch heute noch vielzitierten und<br />

ausgewerteten Profilaufnahmen von H. WEBER,<br />

P. KUBALD u.a. erinnert, die beim Autobahnbau<br />

Ende der 30er Jahre schon im Raum Eisenach und<br />

darüber hinaus (zwischen Herleshausen und Weimar)<br />

tätig waren.<br />

Roland Geyer ist für seine Aktivitäten im Laufe<br />

von Jahrzehnten besonders im Geotopschutz<br />

über Eisenach und über Thüringen hinaus bekannt<br />

geworden. In Fachkreisen ist er längst kein Unbekannter<br />

mehr, denn er arbeitet mit zahlreichen<br />

in- und auswärtigen Fachkollegen zusammen und<br />

nimmt an einschlägigen geologischen Tagungen<br />

und Exkursionen teil. Auch gegenwärtig ist er<br />

wieder im gewählten Vorstand des Thüringischen<br />

Geologischen Vereins tätig und bringt dort seine<br />

Erfahrungen ein. - R.G. hat der Eisenacher Fachgruppe<br />

im Laufe von Jahrzehnten ein eigenes<br />

46


Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />

Erfahrungsaustausch und neue Erkenntnisse:<br />

Führung einer Geologenexkursion beim Autobahnbau 2008<br />

v.l. G. Kowalczigk, J. Schubert, R. Geyer<br />

Immer im Einsatz, alles wurde erforscht und dokumentiert:<br />

Roland Geyer im Mosebergaufschluss (bei Eisenach)<br />

der A4 -Hörselbergumfahrung<br />

Profil gegeben, weg vom „Nur Sammeln“<br />

und mit Hinwendung zu eigenständiger, kreativer<br />

geologischer Tätigkeit. – Mit gutem<br />

Grund nennt man ihn auch den heimlichen<br />

„Kreisgeologen“ von Eisenach (bzw. des<br />

Wartburgkreises)!<br />

Sollte man abschließend zu dem Gesagten<br />

einige wesentliche charakterliche Eigenschaften<br />

Roland Geyer´s anführen, so wären<br />

es wohl diese: fleißig, engagiert, produktiv,<br />

zielstrebig, diszipliniert, willenstark, kreativ,<br />

konsequent, kontaktfreudig, kooperativ,<br />

hilfsbereit. Trotz aller Erfolge ist er doch immer<br />

bescheiden geblieben und ganz ohne das<br />

heute so oft anzutreffende Karrierestreben.<br />

Obgleich seit 50 Jahren im „Dienst der Geologie“<br />

möchte R.G. den Hammer wohl noch<br />

lange nicht aus der Hand legen, wobei ihm<br />

seine stabile Gesundheit erhalten bleiben<br />

möge!<br />

Unsere Zusammenarbeit<br />

Für einen regional und stratigraphisch arbeitenden<br />

Geologen, der nicht ständig „vor Ort“<br />

sein kann, ist die Zusammenarbeit mit einem<br />

versierten, ortsansässigen Laienforscher fast<br />

unerlässlich. Meine geologische Tätigkeit in<br />

Teilen Thüringens begann in den 60er Jahren<br />

mit der Leitung von studentischen Exkursionen<br />

und Kartierungspraktika. Aus den<br />

Betreuungsaufgaben heraus ergaben sich<br />

für mich Ansätze für eigene Forschungen,<br />

die aber eben nur zeitlich begrenzt möglich<br />

waren. Größere temporäre Aufschlüsse erfordern<br />

jedoch ständige Beobachtung. So<br />

halfen mir R. G. neben anderen Fachgruppenmitgliedern,<br />

Lücken bei den eigenen<br />

Aufnahmen zu schließen. Abgesehen von<br />

den bereits erwähnten Erdbauarbeiten für die<br />

neue Trasse der BAB 4 waren dies besonders<br />

die Erschließung des Neubaugebietes Eisenach<br />

Nord (1978 - 1980), der damalige Fortbau<br />

der BAB 4 bei Wutha (Kirchtal) und bei<br />

Ramsborn (1984) sowie die Erschließung des<br />

Neubaugeländes bei Wutha-Farnroda „Auf<br />

dem Mölmen“ (1986) neben zahlreichen<br />

kleineren Objekten. Fachgruppenmitglieder<br />

waren nicht selten an der Vorbereitung studentischer<br />

Exkursionen und Praktika bzw.<br />

47


Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />

der Betreuung von Exkursionsgruppen im Raum<br />

Eisenach beteiligt. Im Gegenzug wurde ihnen<br />

häufig eine Teilnahme an solchen Lehrveranstaltungen<br />

ermöglicht.<br />

Wegen seiner günstigen landschaftlichen, geologischen<br />

und verkehrsmäßigen Situation wurde<br />

und wird Eisenach wiederholt als Standort für geologische<br />

Tagungen ausgewählt, z. B. durch den<br />

„alten“ Thüringer Geologischen Verein, der zwischen<br />

1926 und 1944 eine Ortsgruppe in Eisenach<br />

hatte, durch die Geologische Gesellschaft der<br />

DDR und auch durch den neuen Thüringer Geologischen<br />

Verein (TGV). Solche Tagungen fanden<br />

z.B. 1977 (Trias), 1980 (Jura), 1986 (Rotliegend)<br />

und 2003 (Jahrestagung des TGV) statt. Auch hier<br />

haben sich Fachgruppenmitglieder beratend und<br />

mithelfend eingeschaltet und waren so am Gelingen<br />

dieser Veranstaltungen beteiligt.<br />

Andererseits habe ich R.G. von Anfang an bei<br />

seiner emsigen, produktiven und termingerechten<br />

Publikationstätigkeit, ob nun in Fach- oder auch<br />

Formulierungsfragen immer unterstützt. Einige<br />

gemeinsame Veröffentlichungen gab es zwar, ansonsten<br />

erstreckte sich mein „Anteil“ weniger auf<br />

direkte Mitarbeit, als vielmehr auf Beratung und<br />

„Lektorentätigkeit“. Hinsichtlich der Fachgruppenarbeit<br />

konnte ich Vorschläge einbringen und<br />

auch einige Vorträge halten.<br />

So ergab sich eine für beide Seiten nützliche und<br />

vielgestaltige Zusammenarbeit, die sich inzwischen<br />

schon fast über 5 Jahrzehnte erstreckt.<br />

Literatur:<br />

• GEYER, R. (1993): Geologische Naturdenkmale (Naturschönheiten<br />

im Landkreis Eisenach, 1. Teil). - 33 S., zahlr. Abb.,<br />

Eisenach (Umweltamt).<br />

• GEYER, R. u.a. (1997): Die Flächennaturdenkmale im Wartburgkreis.<br />

– Naturschutz im Wartburgkreis, 5, 96 S., zahlr.<br />

Abb., Immelborn (Bauer und Malsch).<br />

• ERNST, W. & GEYER, R.. (1997): Traditionen geowissenschaftlicher<br />

Forschungen im Eisenacher Land. – In: Beiträge<br />

zur Geschichte von Bergbau, Geologie und Denkmalschutz.<br />

Festschrift zum 70. Geburtstag von OTFRIED WAGENBRETH<br />

/ TU Bergakademie Freiberg. - S. 30 - 36, TU BAF (Medienzentrum).<br />

• STORCH, S. & GEYER, R. (1997): Vorbild Wartburgkreis. Geotopschutz<br />

und Umweltbildung im Einklang. - Heimat Thüringen,<br />

1/97, S. 44-48, 3 Abb., 1. Tab.<br />

• GEYER, R.; JAHNE, H. & STORCH, S. (1999): Geologische<br />

Sehenswürdigkeiten des Wartburgkreises und der kreisfreien<br />

Stadt Eisenach. – Naturschutz im Wartburgkreis, 8, 188 S.,<br />

zahlr. Abb., Eisenach (Frisch).<br />

• GEYER, R. u.a. (2003): Die Eisenacher Amateurgeologengruppe<br />

von den Anfängen bis zur Gegenwart. Bericht aus<br />

Anlass des 50. Gründungsjubiläums. - 56 S., zahlr. Abb.,<br />

Eisenach (Frisch).<br />

• ERNST, W. & GEYER, R. (2004): Geotope des tertiären Rhön-<br />

Vulkanismus zwischen Werra und Thüringer Wald - ihre geohistorische<br />

Bedeutung und ihre Schutzwürdigkeit. – Beitr.<br />

Geol. Thüringen, N.F. 11, 19-33, 7 Abb., Jena.<br />

• GEYER, R, (2006): Historischer Bergbau im Wartburgkreis.<br />

Erfahrungen mit dem Versuch einer Bestandsaufnahme. –<br />

Glückauf Thüringen, 11 (1/2006), S. 9-14,<br />

• GEYER, R. (o. J.): Zur Erdgeschichte des Rennsteiggebietes<br />

zwischen Hörschel an der Werra und Vachaer Stein (Begleitheft<br />

zur Aussstellung im Rennsteighaus, Hörschel/Werra). –<br />

13 S., Eisenach (Frisch).<br />

• RADATZ, H.-W. & GEYER, R. (2006): Episoden aus der Bergbaugeschichte<br />

zwischen Eisenach und Ruhla. Das ehemalige<br />

Bergwerk „Zur Grünen Aue“ in Thal. - Hörselberg-<strong>Bote</strong>, 67,<br />

15-21, 3 Abb., Schönau.<br />

• GEYER, R. & RADATZ, H.-W. (2007): Bergbaugeschichte. Die<br />

Eisenerzverhüttung zwischen Ruhla und Steinbach. - Hörselberg-<strong>Bote</strong>,<br />

71, 35-39, 7 Abb., Schönau.<br />

• GEYER, R. (2007): <strong>Der</strong> denkwürdige Bergbauversuch des Rittergutsbesitzers<br />

Böninger aus Farnroda, Hörselberg-<strong>Bote</strong> 68,<br />

18-24, 4 Abb., Schönau.<br />

• GEYER, R. & RADATZ, H.-W. (2007): <strong>Der</strong> Kupferbergbau des<br />

19. Jahrhunderts im Eisenacher Land – ein bemerkenswertes<br />

Kapitel der Bergbaugeschichte (Teil 1). - Hörselberg-<strong>Bote</strong>, 69,<br />

30-37, 6 Abb., Schönau.<br />

• GEYER, R. & RADATZ, H.-W. (2007): <strong>Der</strong> Kupferbergbau des<br />

19. Jahrhunderts im Eisenacher Land – ein bemerkenswertes<br />

Kapitel der Bergbaugeschichte (Teil 2). - Hörselberg-<strong>Bote</strong>, 70,<br />

49-52, 3 Abb., Schönau.<br />

• GEYER, R. (2008): Erdgeschichtliche Beobachtungen an<br />

der Trasse zur A 4 - Hörselbergumfahrung. Teil1: Moseberg,<br />

nordöstlich der künftigen A 4 Anschlussstelle Eisenach West.<br />

- Hörselberg-<strong>Bote</strong>, 74, 35-37, 7 Abb., Schönau.<br />

• GEYER, R. (2008): (2008): Erdgeschichtliche Beobachtungen<br />

an der Trasse zur A 4 – Hörselbergumfahrung. Teil 2: <strong>Der</strong><br />

Hohnert zwischen Madelungen und Stregda. - Hörselberg-<br />

<strong>Bote</strong>, 75, 35-37, 8 Abb., Schönau.<br />

• GEYER, R. (2009): Erdgeschichtliche Beobachtungen an<br />

der Trasse zur A 4 – Hörselbergumfahrung. Teil 3: Die Trasse<br />

zwischen Neukirchen und Nessetal. - Hörselberg-<strong>Bote</strong>, 76,<br />

36-39, Schönau.<br />

• GEYER, R. (1977): Erdgeschichtliche Beobachtungen an der<br />

Trasse zur A 4 – Hörselbergumfahrung. Teil 4: Von der Nessetalbrücke<br />

bis zum Hörseltal. - Hörseberg-<strong>Bote</strong>, 77, 36-38,<br />

6 Abb., Schönau.<br />

• GEYER, R. (2009): Aktuelles vom Baugeschehen an der Trasse<br />

der A 4 von Eisenach/West bis Sättelstädt. - Hörselberg-<br />

<strong>Bote</strong>, 78, 34-39, 8 Abb., Schönau.<br />

• GEYER, R.(2009) Die Entwicklung des Hörselberggebietes in<br />

der Erdgeschichte. - 64 S., zahlr. Abb., Eisenach (Frisch). -<br />

Hrsg.: Gemeinde Wutha-Farnroda.<br />

• GEYER, R. (2009): Geologisch – archäologischer Begleitbericht<br />

zum Autobahnbau A 4 Hörselbergumfahrung mit einigen<br />

Informationen zur Vorgeschichte des Projektes. – 183 S.,<br />

zahlr. Abb., Eisenach (Frisch).<br />

• GEYER, R. (2010): Begleitbericht zum Autobahnbau A 4 Hörselbergumfahrung,<br />

mit Informationen zu Geschichte, Geologie<br />

und Baugeschehen. - 127 S., zahlr. Abb., Eisenach (Frisch).<br />

• GEYER, R. (2013): Eisenacher Amateurgeologen – Gruppe<br />

vor 60 Jahren gegründet. - Hörselberg-<strong>Bote</strong>, 92, 50-53, 13<br />

Abb., Schönau.<br />

48


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49


Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />

VIA REGIA-Ausstellung<br />

im Hörselbergmuseum<br />

Die Geschichte der VIA REGIA<br />

Petra Baumbach<br />

Was gibt es Neues im Hörselbergmuseum<br />

Schönau?<br />

Zum Internationalen Museumstag,<br />

am Sonntag, den 12. Mai 2013, ist im<br />

Hörselbergmuseum Schönau eine neue,<br />

sehr interessante Ausstellung zum Thema<br />

alte Handelsstraße „VIA REGIA“<br />

eröffnet worden.<br />

<strong>Der</strong> erwartete Besucherstrom hielt sich<br />

wegen des weniger guten Wetters in<br />

Grenzen.<br />

<strong>Der</strong> Volkschor Mosbach eröffnete das<br />

Programm mit zum Thema „Straßen“<br />

passenden Liedern und Bürgermeister<br />

Torsten Gieß verwies in seiner Ansprache<br />

auf die Bedeutung der uralten Handelsstraße,<br />

die sich bis heute zu dem<br />

wichtigsten und modernsten Verkehrskorridor<br />

in Europa entwickelt hat.<br />

Diese ehemalige Handelsstraße und<br />

auch das Wort „VIA REGIA“ stehen<br />

heute als Synonym für die Einigung Europas<br />

nicht nur in wirtschaftlicher, sondern<br />

vor allem in kultureller Hinsicht.<br />

Die VIA REGIA-Ausstellung leistet<br />

damit einen bedeutenden Beitrag zur<br />

Thüringer Europawoche 2013. So war<br />

es auch nicht verwunderlich, dass bei<br />

der Ausstellungseröffnung wichtige<br />

Vertreter des „Europäischen VIA RE-<br />

GIA Kultur-und Informationszentrums“<br />

aus Erfurt anwesend waren und die Gemeinde<br />

Wutha-Farnroda und damit auch<br />

das Hörselbergmuseum feierlich in das<br />

„VIA REGIA-Netzwerk“ aufgenommen<br />

haben. Als Höhepunkt überreichte<br />

Frau Fischer vom besagten Netzwerk<br />

dem Bürgermeister die Urkunde des<br />

Europarates.<br />

Was ist die VIA REGIA?<br />

Was ist in der Ausstellung<br />

zu sehen?<br />

In der neuen Ausstellung erfährt man alles Wichtige<br />

im Zusammenhang mit der VIA REGIA,<br />

V I A R E G I A - i s t d i e h i s t o r i s c h e -B e z e i c h n u n g d e r ä l<br />

testen und längsten Landverbindung zwischen Ostund<br />

Westeuropa. Sie führt von Santiago de Compostella<br />

bis nach Kiew über die Messemetropolen<br />

Frankfurt am Main und Leipzig.<br />

Mit ca.4.500 km Länge verbindet sie acht europäische<br />

Länder miteinander. <strong>Der</strong> Name VIA REGIA<br />

w e i s t d a r a u f h i n , d a s s s i e s c h o n s e i t m e h r a l s 2 . 0 0 0<br />

Jahren eine öffentliche, dem durchgehenden Handels-<br />

und Personenverkehr dienende und unter dem<br />

Schutz des Königs stehende Straße war. Sie ist das<br />

Sinnbild für „Bewegung“ und hat nicht nur rein ökonomischen,<br />

sondern auch einen geistig-kulturellen,<br />

demografisch-bewegenden, militärischen und religiösen<br />

Charakter.<br />

Aufgrund politischer, technischer und geografischer<br />

Bedingungen änderte sie mehrmals ihren Weg,<br />

genauso oft auch ihren Namen. Man nannte sie die<br />

„Hohe Straße“, „Rue royale“ oder einfach nur „Leipziger“<br />

oder „Krakauer Straße“.<br />

Heute wird sie durchgängig als „VIA REGIA“ bezeichnet.<br />

Das bedeutet auch im doppelten Sinne – sie ist<br />

der „Königsweg“ Europas. Mit ihrem weit verzweigten<br />

Wegenetz ist sie nicht nur der längste „Verkehrskorridor“,<br />

sondern sie ist auch das Symbol für die<br />

Einigung Europas geworden.<br />

50<br />

Historie der VIA REGIA<br />

Wanderungsbewegungen von West nach Ost und umgekehrt gab es schon in der Steinzeit. Sie verliefen meist südlich der Eiszeitzone<br />

und nördlich der Mittelgebirge, weil diese Routen einfach besser zu bewältigen waren. Die Römer nutzten diese Wege und bauten sie<br />

aus. Sie befestigten die Straßen und pflasterten sie teilweise, um ihre besetzten Gebiete im Osten schneller und besser ökonomisch als<br />

auch militärisch erreichen zu können.<br />

Vom 8. bis zum 10. Jahrhundert wurden die römischen Wegeverbindungen von den herrschenden Franken weiter genutzt. Auch sie<br />

bauten befestigte Straßen von Paris, über Reims, Saarbrücken, Kaiserslautern bis nach Mainz und betrieben regen Handel mit den slawischen<br />

Gebieten. Im Osten entwickelte sich Kiew zu einer der bedeutendsten Handelsstädte Europas.<br />

Mit der Entstehung des Königreiches Polen wuchs die Bedeutung der VIA REGIA weiter. Wichtige Städte wie Krakow, Jaroslaw und Przemysl<br />

entstanden.<br />

Ihre absolute Blütezeit erlebte die VIA REGIA im Mittelalter. Marktwesen und Fernhandel waren in dieser Zeit für die Lebenskraft Europas<br />

von ganz entscheidender Bedeutung. Im deutschen Raum entstanden Marktorte wie Frankfurt a.M., Erfurt, Naumburg und Leipzig.<br />

Im 17. und 18. Jahrhundert verloren die Städte aber schon bald wieder durch verheerende Kriege an Bedeutung. <strong>Der</strong> Fernhandel war<br />

rückläufig und die Straßennetze verfielen zusehends. Neue Machtzentren wie Wien, Berlin, Warschau und Moskau entstanden. Nur noch<br />

einmal zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als Napoleon mit seinen Armeen in Richtung Osten und von dort nach der Völkerschlacht bei<br />

Leipzig wieder zurück nach Paris zog, war die Straße von Bedeutung. Aber nach dem Wiener Kongress und der damit verbundenen<br />

Zersplitterung Europas und vor allem durch die Erfindung der Eisenbahn verlor die VIA REGIA ihre dominante Rolle als Ost-West-Landverbindung.<br />

Durch die Erfindung des Automobils wurde die Straße erst wieder aktuell. Jetzt wurden ganz andere und wesentlich höhere Anforderungen<br />

an eine Straße gestellt. Daher begann man in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts ganz fieberhaft an einer neuen VIA RE-<br />

GIA in Form von neuen Autobahnen zu bauen. Doch der 2. Weltkrieg setzte jeglichen Bauaktivitäten ein Ende. Die Folgen des Krieges<br />

waren die Teilung Deutschlands und damit die Teilung Europas in zwei wirtschaftlich und politisch völlig getrennte Lager. Die berühmte<br />

Straße war unterbrochen und Europa war auf dieser Strecke im Ganzen nicht mehr erreichbar. Die VIA REGIA geriet über Jahrzehnte<br />

in Vergessenheit.<br />

Erst 1989 mit der Öffnung der osteuropäischen Staaten kam es zur Veränderung der politischen Verhältnisse. Europa wuchs wieder<br />

kulturell und ökonomisch zusammen. Es eröffneten sich riesige Absatzmärkte und das wiederum förderte die Entstehung neuer Produktionssysteme.<br />

Die Auswirkungen auf das gesamte Verkehrswesen waren riesig. Neue Straßen und Autobahnen entstanden.<br />

Die A4, die im Wesentlichen noch immer dem historischen Verlauf der VIA REGIA folgt, ist seit dem wieder die wichtigste Straßenverbindung<br />

innerhalb Deutschlands und festes Bindungsglied zwischen den anderen großen europäischen Industriegebieten geworden.<br />

Die Erneuerung der VIA REGIA war und ist noch immer für die europäische Integration von enormer Bedeutung.<br />

Musikalische Eröffnung durch den Volkschor Mosbach.<br />

<strong>Der</strong> Bürgermeister der Gemeinde Wutha-Farnroda (mitte)<br />

empfängt die Urkunde des Europarates.<br />

denn besonders dieses Wegesystem wird als Kulturerbe<br />

von besonderer Bedeutung betrachtet.<br />

Menschliches Zusammenleben und Wirtschaften


Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />

Die Schönauer Backfrauen versorgten die Gästen mit Kaffee<br />

und Kuchen sowie Herzhaftem aus dem Steinbackofen.<br />

<strong>Der</strong> Feuerwehrverein übernahm die Getränkeversorgung.<br />

Marktleute wie z.B. die Kräuterfrau vom Hörselberg,<br />

die Büchertante und die Frau vom Teelädchen boten<br />

auf dem Museumshof ihre Waren feil.<br />

Fotos: André Nestler, Eisenach<br />

und die Entwicklung und Verbreitung kultureller<br />

Leistungen und Errungenschaften wäre ohne die<br />

Verkehrs-, Handels- und Wirtschaftsstraße nicht<br />

möglich gewesen. Gerade wegen ihrer Bedeutung<br />

stand sie schon im Heiligen Römischen Reich<br />

Deutscher Nation unter königlichem Schutz und<br />

wurde deshalb als VIA REGIA (= Königsstraße)<br />

bezeichnet. Ihre absolute Blütezeit war das Mittelalter.<br />

Die Ausstellung im Hörselbergmuseum beschränkt<br />

sich auf den VIA REGIA - Abschnitt<br />

zwischen Eisenach und Erfurt. Man erfährt ganz<br />

viel über die Entstehung der drei großen<br />

Städte Eisenach, Gotha und Erfurt und<br />

deren historischen Zeugnissen, wie Brücken,<br />

Klöster, Kapellen und Stadtbefestigungen,<br />

die noch heute das jeweilige<br />

Stadtbild prägen.<br />

<strong>Der</strong> Besucher erfährt aber auch viel über<br />

den Wegeverlauf der VIA REGIA in der<br />

Landschaft, speziell durch das gesamte<br />

Hörseltal. Erzählt wird von den kleineren<br />

Ortschaften, die ihre Existenz der Straße<br />

zu verdanken haben, von den Vorteilen,<br />

die die Handelsstraße mit sich brachte,<br />

aber auch den Sorgen und Nöten der Bewohner<br />

zu Kriegszeiten.<br />

Es geht um die damals beschwerlichen<br />

Wege und Gepflogenheiten auf der Straße,<br />

um Zoll-, Markt- und Geleitwesen<br />

und darum, wo und mit welchen Gütern<br />

gehandelt wurde. Ebenso sind in der<br />

Ausstellung alte Handwerke, wie Schuster,<br />

Wagner usw. berücksichtigt. Das Thema VIA<br />

REGIA ist vielfältig, breit gefächert und sehr interessant,<br />

man muss also einige Zeit für die Besichtigung<br />

der Ausstellung einplanen.<br />

Wann ist die Ausstellung geöffnet?<br />

Die Ausstellung ist bis zum 31. Oktober 2013 im<br />

Hörselbergmuseum Schönau immer donnerstags<br />

und sonntags von 14 bis 18 Uhr zu sehen.<br />

Terminvereinbarungen für Gruppen und Schulklassen:<br />

Tel. 036921/9150 (oder 915111), per Fax<br />

an 036921/91540 sowie info@wutha-farnroda.de<br />

Besuchen Sie unser Hörselbergmuseum<br />

Mai bis Oktober: Do und So von 14.00 bis 18.00 Uhr und nach Vereinbarung<br />

Tel. 036921 - 915111<br />

• über 300 Jahre altes Gebäudeensemble<br />

• Geologie, Flora, Fauna u. Sagenwelt der Hörselberge<br />

• Regionales Backhandwerk<br />

• Wechselausstellung<br />

auf der Galerie<br />

VIA REGIA<br />

Hörselbergmuseum<br />

Wutha-Farnroda / OT Schönau<br />

Hörseltalstraße 39<br />

Tel. 036921 - 9150 • Fax: 91540<br />

***<br />

info@wutha-farnroda.de<br />

www.wutha-farnroda.de<br />

51


Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />

Quellen<br />

im Thüringer Wald und am Rennsteig<br />

Teil 2: Die Quelle der Apfelstädt<br />

bei Tambach-Dietharz<br />

Geografische Lage -<br />

Landkreis: Gotha / Stadt: Tambach-Dietharz<br />

Höhe Geländeoberkante: ca. 735 – 740 m ü. NN<br />

Die Apfelstädtquelle entspringt am nördlichen<br />

Hang des Sperrhügels und entwässert zur Stockwiese.<br />

Diese liegt östlich des Sperrhügels und<br />

unmittelbar östlich der alten Straße vom Nesselberghaus<br />

zum Pirschhaus.<br />

Sie entsteht durch Aufstau der Grundwässer von<br />

stark geklüfteten Gesteinsbereichen an weniger<br />

stark geklüfteten. Es entstehen Aufstaueffekte an<br />

Spalten (Spaltquelle), die das Grundwasser an der<br />

Oberfläche austreten lassen.<br />

es zur Quellbildung. Das Einzugsgebiet der Quelle<br />

und des Quellgebietes reicht von der Stockwiese<br />

bis zum Rennsteig.<br />

Historische Fakten / Bedeutung -<br />

Quellen sind der Inbegriff reiner und heilender<br />

Natur. Sauberes Wasser ist für uns Menschen lebenswichtig!<br />

Auf seinem langen Weg durch das<br />

Gestein sprudelt es plötzlich aus der Tiefe ans<br />

Tageslicht. Das Wasser der Apfelstädtquelle ist in<br />

mehrfacher Hinsicht bedeutend. Seit zwölf Jahren<br />

lädt der Kirchengemeindeverband Apfelstädt<br />

mit Pfarrer Bernd Kramer zu einer besinnlichen<br />

Quellenwanderung ein. Die Idee zur gemeinsamen<br />

Wanderung kam von den Buchautoren „Die<br />

Apfelstädt – ein Fluss im Wandel der Zeiten“<br />

(HÄHNLEIN et al. 2001). Auch als Taufwasser<br />

wird es regelmäßig verwendet.<br />

2011 wurde das Quellwasser der Apfelstädt sogar<br />

bis nach Spanien geflogen, wo sich Wanderfreunde<br />

aus ganz Europa zur Abschlusszeremonie<br />

Spaltquelle<br />

Geologische Zugehörigkeit -<br />

Auf dieser Stockwiese und am<br />

nordöstlichen Hang des Sperrhügels<br />

liegen mehrere Quellaustritte,<br />

von denen eine Quelle<br />

gefasst ist und den Namen Apfelstädtquelle<br />

trägt. Es handelt<br />

sich um einen Quellbereich,<br />

der sich am Rand/Hang (Waldbereich)<br />

und auf einer Verebnungsfläche<br />

(Wiese) entwickelt.<br />

Diese Verebnungswiese enthält<br />

eine Schuttfüllung bestehend<br />

aus verwittertem Rotliegendmaterial.<br />

Durch Aufstau der Grundwässer<br />

am „Struthkonglomerat“<br />

mit weniger durchlässigem Material<br />

(tonige Schichten) kommt<br />

1<br />

2<br />

52


Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />

3<br />

5<br />

4<br />

Kreisverband Gotha e.V.<br />

www.nabu-gotha.de<br />

Fotos:<br />

1 - Typisch viereckiges Gehäuse der Quell-Köcherfliege Crunoecia irrorata<br />

2 - Die gefährdete Steinfliege Taeniopteryx auberti lebt im Bachlauf<br />

3 - Apfelstädtquelle - Klaus Hänseroth, Erfurt<br />

4 - Urinsekten oder „Springschwänze“ (Collembola) bevölkern an sonnigen Tagen zu<br />

Tausenden die Schneedecke, besonders im Bereich von Quellfluren<br />

5 - Die Köcherfliege Chaetopteryx villosa - (1,2,3,5) Ronald Bellstedt, Gotha<br />

53


„Eurorando 2011“ versammelten. Symbolisch<br />

gossen die Thüringer Wanderer<br />

das Apfelstädt-Quellwasser in den Löwenbrunnen<br />

von Granada als ein Zeichen<br />

der Freundschaft zwischen den Nationen.<br />

Limnofauna und -flora<br />

Eine spezielle Lebensgemeinschaft besiedelt<br />

die Quellregion der Apfelstädt am<br />

Kamm des Thüringer Waldes mit dem berühmten<br />

Höhenwanderweg „Rennsteig“.<br />

Einige Quellorganismen lebten bereits vor den<br />

Eiszeiten im Grundwasser, wie die blinden Höhlenflohkrebse<br />

der Gattung Niphargus, welche damit<br />

zu den ältesten „Thüringern“ gehören. Diese<br />

Ureinwohner sind speziell an die nährstoffarmen<br />

Verhältnisse bei gleichbleibend kühlen Temperaturen<br />

von 8–10°C im Untergrund angepasst.<br />

Quellmoos Fontinalis antipyretica und Gegenblättriges<br />

Milzkraut Chrysosplenium oppositifolium<br />

sowie Farne wachsen im Quellbereich,<br />

welcher vom Fichtenforst beschattet wird. Alpenund<br />

Vielaugenstrudelwürmer sowie verschiedene<br />

Dipterenlarven (Dunkel-, Urstech- und Zuckmücken)<br />

besiedeln die steinigen Quellriesel. Auch<br />

die Larven krenophiler Eintags-, Stein- und Köcherfliegen<br />

sind hier zu finden. Selbst im Winter,<br />

bei Schneelagen, kann man Insekten im Bereich<br />

der stetig schüttenden Quelle entdecken, wie die<br />

primär flügellosen „Springschwänze“ oder Imagines<br />

der Köcherfliege Chaetopteryx villosa. Diese<br />

winterharte Trichopteren-Art paart sich sogar auf<br />

der Schneedecke! Eine stark spezialisierte Quell-<br />

1. Oktober 2011 - Mitglieder des Thüringer Wanderverbandes<br />

(Jürgen Theile und Peter Fleischer)<br />

zapften Wasser an der Apfelstädtquelle für Eurorando<br />

2011 / Foto: Ch. Reißig<br />

Köcherfliege ist Crunoecia irrorata. Die etwa<br />

einen Zentimeter lange Larve baut anfangs einen<br />

„normalen“ runden Sandköcher, geht später aber<br />

zu einer viereckigen Formgestaltung aus Blattund<br />

Holzstückchen über.<br />

Aber die Ursprungsorte des Wassers und damit<br />

des Lebens sind durch menschliche Nutzungen<br />

zunehmend bedroht. Viele Quellen des Thüringer<br />

Waldes wurden mit ihren empfindlichen Biozönosen<br />

in den letzten Jahrzehnten geschädigt, durch<br />

Bergbau oder durch Bauten zur Trinkwassernutzung.<br />

Auch aktuell ist immer wieder zu beobachten,<br />

wie Sicker- und Sumpfquellen auf den Weiden<br />

nicht ausgekoppelt werden. Bedrohungen gehen<br />

auch von falsch platzierten jagdlichen Kirrungen<br />

auf Wiesen aus und viele Quellgebiete werden<br />

immer noch als private Mülldeponie benutzt. Ein<br />

großer Dank gebührt dem unermüdlichen Naturfreund<br />

Dr. Egon Stötzer, Bürgermeister der Stadt<br />

Tambach-Dietharz i. R., welcher sich seit vielen<br />

Jahren äußerst aktiv für die Bewahrung und die<br />

praktische Pflege der Quellen im Thüringer Wald<br />

einsetzt! Durch Steinsetzungen mit dem Namen<br />

der entsprechenden Quelle markiert er die wertvollen<br />

Biotope, informiert die Wanderer und trägt<br />

damit wesentlich zum Schutz dieser empfindlichen<br />

Lebensräume bei! Fortsetzung folgt<br />

Kalender „Lebensraum Quelle 2013“<br />

Redaktion: Ronald Bellstedt, NABU Kreisverband Gotha e. V.<br />

54<br />

Dr. Egon Stötzer mit seinem Enkel Niklas Thiel bei<br />

der Steinsetzung am 12.09.2009.<br />

Fotos: R. Bellstedt


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55


Thüringer Mädchen in Mazedonien<br />

ein Erlebnisbericht von Ronja Kindler Teil3<br />

Mai 2013 – nun sind es schon sieben Monate, die<br />

ich in Mazedonien lebe – und immer noch gibt es<br />

sehr viel zu entdecken. So war ich zum Beispiel<br />

vor kurzem in Matka, eine Schlucht nahe Skopje.<br />

Die Schlucht hat eine Fläche von ca. 5.000 ha.<br />

Es gibt einen Pfad durch die Schlucht, der am<br />

Wasser entlang und durch atemberaubende Landschaft<br />

führt. Ebenso findet man<br />

in dem Matka Canyon zahlreiche<br />

Höhlen, die bis jetzt bekannte<br />

längste Höhle "Vrelo"<br />

ist ca. 203 Meter lang bzw. tief<br />

und laut Experten die vermutlich<br />

tiefste Unterwasserhöhle<br />

der Welt. Diese Höhle war Teil<br />

der letzten Abstimmung des<br />

Projektes: Neue 7 Wunder der<br />

Natur. Ich war sehr überrascht<br />

darüber, wie touristisch Matka<br />

ausgebaut ist. Am Anfang der<br />

Schlucht findet sich abgelegen<br />

ein Hotel & Restaurant und es<br />

sind verschiedene Sicherheitsvorkehrungen<br />

eingerichtet.<br />

Dass ist sehr selten in Mazedonien<br />

und habe ich bisher nur<br />

in Ohrid und Popova Shapka<br />

erlebt. Eigentlich sind viele schöne Orte in Mazedonien<br />

sehr unangetastet aufgrund der geringen<br />

ausländischen Nachfrage. Gerade das gefällt mir<br />

sehr. Das ist auch etwas, dass einen großen Unterschied<br />

zu deutschen Verhältnissen macht.<br />

Im März hatte ich die Möglichkeit, die Wahlen<br />

in Mazedonien zu erleben. In ganz Mazedonien<br />

wurde in den Landkreisen gewählt, das war eine<br />

Aufregung! Dabei war es interessant zu beobachten,<br />

warum sich die Wähler für die bestimmten<br />

Parteien positionieren; der eine ist mit dem Bürgermeisterkandidat<br />

verwandt, ein anderer erhofft<br />

sich mit der Abgabe seiner Stimme einen guten<br />

Eindruck zu machen, damit sich die Chance auf<br />

einen Arbeitsplatz erhöht, ein anderer ist Mitglied<br />

in einer Familie, in der alle schon seit Generationen<br />

für die eine Partei zusammen halten. Andere<br />

wiederum wählen den Kandidaten, der aus dem<br />

Ort kommt, in dem sie leben, in der Hoffnung dort<br />

56<br />

die meiste Unterstützung zu bekommen. Kurz -<br />

die persönlichen Vorteile stehen größtenteils im<br />

Vordergrund.<br />

Im März war ich auch in Serbien, einerseits für<br />

ein Seminar meiner deutschen Entsendeorganisation<br />

und andererseits um Belgrad kennenzulernen.<br />

Serbien, insbesondere Belgrad hat mich<br />

(1) Matka Canyon - mit der tiefsten Unterwasserhöhle der Welt<br />

sehr beeindruckt. Geschichte und Gegenwart sind<br />

sehr präsent und überall im Stadtbild zu finden.<br />

Die Hauptstadt Serbiens ist sehr vielseitig, in einer<br />

Ecke glaubt man sich in einer Metropole Mitteleuropas<br />

und in der Nächsten wieder im tiefen<br />

Balkan. Überrascht war ich, dass man doch häufiger<br />

als gedacht einem sehr starken serbischen,<br />

radikalen Nationalismus begegnet, aber ich traf in<br />

Belgrad auch sehr viele offenherzige Menschen.<br />

So hat es sich ereignet, dass wir uns eines Abends<br />

in einem leeren Hochhaus aus alten Jugo-Tagen in<br />

dem Studio einer bekannten Band verliefen und<br />

dort bis in die frühen Morgenstunden festgehalten<br />

wurden, mit hausgemachten Rakia bedient wurden<br />

und Musik machten. Als ich in den Dörfern Serbiens<br />

war, habe ich mir vorgestellt, dass es so in<br />

Deutschland vor dreißig Jahren ausgesehen haben<br />

muss; ein paar Kioske, Dorfkneipen, die Mode,<br />

alle Leute sind auf Mopeds unterwegs, hier und


(1) Blick von der Belgrader Burg / Belgrader Festung<br />

wo die Save in die Donau mündet<br />

(3) Tearce im Frühling, Blick von meinem Fenster<br />

dort hält jemand seine Kühe und<br />

Schafe - aber alles sehr einfach,<br />

doch sauber und ordentlich.<br />

Mit meinem Theaterprojekt bin<br />

ich jetzt in der Endphase, wir<br />

proben fleißig und werden im<br />

Juni die Vorstellung haben, des<br />

Weiteren habe ich verschieden<br />

Projekte mit Jugendlichen in den<br />

Nachbardörfern Tearces und starte<br />

jetzt eine Theatergruppe junger<br />

Erwachsener in Tetovo.<br />

Seit dem ersten Mai hat der Sommer<br />

begonnen und mit jedem<br />

Tag wird es wärmer, in den letzten<br />

Tagen waren es fast immer<br />

30°C. Die einheimischen Leute<br />

erwarten einen sehr heißen Sommer<br />

mit täglichen bis 40° C, was<br />

mich - wortwörtlich - schwitzen<br />

lässt. Aber momentan verbringe<br />

ich sehr viel Zeit damit, mich<br />

über Studienplätze zu informieren<br />

und mich zu bewerben, denn die<br />

Zeit vergeht leider wie im Flug<br />

und der September rückt immer<br />

näher...<br />

Doch bis dahin habe ich noch sehr<br />

viele Pläne; im Juli werde ich Albanien<br />

und Bosnien erkunden.<br />

Außerdem bin ich zu albanischen<br />

Hochzeiten eingeladen, dass wird<br />

sicher sehr interessant sein und<br />

viel Spaß machen…<br />

Ihr seht, es bleibt spannend!<br />

Bis bald - Eure Ronja!<br />

Republik Mazedonien / Zahlen u. Fakten:<br />

Viele von Menschenhand unberührte Regionen und eine artenreiche Pflanzen- und Tierwelt<br />

kennzeichnen die Flora und Fauna Mazedoniens. Die Flora in der Republik Mazedonien<br />

ist mit rund 210 Familien, 920 Gattungen und 3700 Pflanzenarten vertreten. Davon<br />

gehören 3200 Arten zu den Bedecktsamern, 350 Arten zu den Laubmoosen und 42 Arten<br />

zu den Farnen. Ein Drittel des Landes ist von Mischwäldern bedeckt, in denen Arten<br />

der Buchen, Eichen und Kastanien vorherrschen. In den Ebenen besteht die Vegetation<br />

insbesondere aus Macchien (immergrüne Gebüschformation) und Weideflächen, die für<br />

Landwirtschaft und Viehzucht genutzt werden. Rund um die größeren Seen wachsen Zypressen,<br />

Walnuss- und Feigenbäume. Ab 1300 m ü. Adria gedeihen Latschenkiefern und<br />

Tannen. Und ab 2000 m ü. A. kommen vor allem Wacholderbüsche und Pflanzenarten vor,<br />

die sich dem rauen Bergklima angepasst haben. (wikipedia)<br />

57


Erinnerungen an meine Kindheit<br />

Zwei Kälbchen<br />

Mit Opa ging es oft auf Wiese und Feld.<br />

Gras wurde gehauen und Kartoffeln bestellt.<br />

2 Kühe, ein Wagen begleiteten uns stets dabei…<br />

Oma zu Hause bereitete das Essen: Bratwurst und Brei.<br />

So viele Autos wie heute gab es damals noch nicht,<br />

ich durfte kutschieren und Opa saß hinten manches Mal mit Licht.<br />

Lotte und Liese, so hießen unsere Kühe, und fanden den Heimweg alleine.<br />

Sie mussten viel ziehen und stampfen, das ging in ihre Beine…<br />

<strong>Der</strong> Großvater sagte: ab jetzt bleibt die Liese im Stall!<br />

Aber die Lotte konnt‘ es nicht glauben, sie suchte sie überall.<br />

Kurze Zeit darauf wurde der Hirt bestellt…<br />

Was sollte der denn machen für so viel Geld?<br />

Barfuß schlich ich zur Stalltür hinein –<br />

<strong>Der</strong> Hirt hielte Stricke groß und klein.<br />

Handtücher, Kernseife und warmes Wasser<br />

stellte die Großmutter bereit.<br />

Die Liese brummte ganz jämmerlich zu dieser Zeit…<br />

Auf einmal platschte Wasser aus Lieses Bauch<br />

2 winzige Beinchen sah ich auch…<br />

<strong>Der</strong> Hirt schlang die Stricke um die Beinchen an<br />

Großvater und er zogen heftig daran!<br />

Dann wieder ein Blums und ein jämmerlicher Schrei<br />

Und da lag es – ein Kälbchen und noch ein „2“. dabei!<br />

Mit Stroh wurden sie getrocknet<br />

und der Liese vorne an die Krippe gelegt<br />

Diese traute ihren Augen nicht<br />

und sie war sichtlich bewegt.<br />

Plötzlich ging ein lockendes Brummen durch den Stall,<br />

Ganz zärtlich leckte die Liese ihren Nachwuchs überall.<br />

8 wacklige Beinchen versuchten zu stehen<br />

Nur um ein paar Schritte bis zum Euter zu gehen.<br />

Mit 7 Jahren hab ich dies alles erlebt<br />

Es hat mein ganzes Leben geprägt…<br />

Keinen Urlaub, keine Brückentage und keine Kur…<br />

Und trotzdem sehr glücklich in der damals puren Natur!<br />

Heidrun Henniges<br />

Friedrichroda<br />

58


Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />

Tipps von Oma Heidrun<br />

Löwenzahn - Taraxacum officinale<br />

Jedes Jahr im Mai und Juni verwandeln sich viele heimische Wiesen in<br />

ein „gelbes Meer“, die mehrjährigen, milchsaftführenden Pflanzen prägen<br />

dann zunehmend das Landschaftbild.<br />

Wir können diesen Überfluss aus der Apotheke Natur für uns nutzen!<br />

Bitter- und Gerbstoffe, Harze und ätherische Öle sowie Kautschuk bilden<br />

die Inhaltsstoffe deren Wirkung sehr vielseitig ist: harntreibend, abführend,<br />

appetitanregend, kräftigend...<br />

Das Gleiche gilt für die Anwendungsmöglichkeiten, so z.B. bei Fettsucht,<br />

Darmträgheit, Gicht, Rheuma… Eine Entschlackungskur im Frühjahr<br />

bringt Leber, Galle und auch Magen und Darm wieder ins Gleichgewicht.<br />

Einige Rezepte will ich heute verraten:<br />

Würzige Beilage<br />

Wir ernten die gesamte Pflanze vor der Blüte, die Wurzel gut waschen und<br />

trocknen, in Stücke schneiden anschließend in Butter geschwenkt braten,<br />

dieses kann dann mit anderen Gemüsesorten gemischt werden.<br />

Ebenso können wir mit den Blütenknospen verfahren, vorher in heißem<br />

Wasser blanchieren, dann in heißer Butter schwenken. Passt z.B. gut zum<br />

Kartoffelsalat und zum Kartoffelbrei.<br />

Gesunder Brotaufstrich<br />

Die Blütenblätter des Löwenzahns vom Kelch befreien, in flüssigen Honig<br />

einlegen, zwei Wochen ziehen lassen – fertig ist der Extra-Blütenhonig!<br />

Löwenzahnblütenwein<br />

Ca. 100g Blüten* mit 1 Liter trockenem Weißwein übergießen, 8-10 Tage<br />

an einem warmen Ort ziehen lassen, filtern, 1-2 Schnapsgläser pro Tag vor<br />

dem Essen trinken. Tut Leber, Galle und Magen gut! (Kühl und dunkel<br />

lagern)<br />

Vitaminreiche Frühjahrskur<br />

Vier Wochen täglich eine Hand voll zarte Löwenzahnblätter als Salat zubereiten.<br />

Wirkt blutreinigend und aktiviert die Verdauungsorgane.<br />

…oder Salate, Gemüse, Suppen, Kartoffelbrei usw. mit kleingehackten<br />

Blättern anreichern. Die Bitterstoffe helfen bei Rheuma, Fettleibigkeit und<br />

Krampfaderbeschwerden.<br />

*Tipp: Bei Verwendung der ganzen Blüten rate ich, diese auf einem Bogen<br />

Papier auszulegen und mehrmals hin und her zu bewegen, damit kleine<br />

Käfer, die gerne in den Blüten sitzen, entweichen können.<br />

Mehr dazu erfahren Sie in meiner Heimatstube -<br />

Sie sind herzlich eingeladen!<br />

Informationen und Anmeldung: 03622-68956<br />

Heidrun Diringer • Ortsstraße 13 • 99880 Waltershausen<br />

59


Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />

Nachrichten aus der Thüringer Rhön...<br />

150. Geburtstag des<br />

Heimatdichters Andreas Fack<br />

Am 01.03.2013 fand in Merkers eine Feier aus<br />

Anlass des 150. Geburtstages unseres Heimatdichters<br />

Andreas Fack statt. Die Veranstaltung<br />

am Grab von Andreas Fack zeigte, dass die Person<br />

des „Sohnes der Gemeinde Merkers“ längst<br />

überregionalen Charakter erreicht hat. So konnte<br />

Dr. Siegfried Baumgardt bei der Eröffnung der<br />

Geburtstagsfeier auf dem alten Friedhof nicht<br />

nur Gäste aus der näheren Umgebung begrüßen.<br />

Gekommen waren u. a. vom Hauptvorstand des<br />

Rhönklubs der Präsident Ewald Klüber und der<br />

Hauptkulturwart Reinhardt. Von der Werra-Region<br />

des Rhönklubs kamen der Kulturwart Robert<br />

Trautwein und fünf weitere Vorstandsmitglieder,<br />

sowie weiterhin die Vertreter von nahezu allen<br />

sechzehn Zweigvereinen, u. a. Kaltennordheim,<br />

Eisenach, Roßdorf, Schmalkalden, Bad Salzungen,<br />

Unteralba. Außerdem war aus Bayern der<br />

Zweigverein Ostheim vertreten. Auch aus Rudelstadt<br />

und Coburg waren Fackfreunde angereist.<br />

Natürlich waren auch alle Gemeinden rund<br />

um den Krayenberg bis hin nach Bad Salzungen<br />

vertreten. Auch Fack-Nachkommen aus Baden-<br />

Württemberg waren angereist.<br />

In seiner Laudatio betonte Erhard Fibich aus Merkers,<br />

dass die Lieder und Gedichte von Andreas<br />

Fack ein Stück Geschichte hinterlassen. Besonders<br />

sein Rhönlied ist als Hymne für die Rhön<br />

anzusehen. Er unterstrich nachhaltig, dass das<br />

Andenken des Rhöndichters lebendig gehalten<br />

werden muss. Durch das Land Thüringen wurde<br />

die Grabstätte als geschichtliche Gedenkstätte<br />

eingestuft, was sehr positiv zu bewerten ist.<br />

<strong>Der</strong> Vorsitzende bzw. Präsident des Rhönklubs,<br />

Herr Ewald Klüber, unterstrich in seiner Ansprache<br />

die Wichtigkeit des Erhaltes des Geburtshauses<br />

des Heimatdichters in der Gemeinde Merkers.<br />

Er übergab eine Laterne mit einem grünen Licht.<br />

Das Grün versinnbildlicht die Naturliebe von<br />

Andreas Fack. Die Laterne möge dazu dienen,<br />

dass den Verantwortlichen in Merkers endlich<br />

ein Licht im Bezug auf eine passende Würdigung<br />

ihres großen Sohnes aufgeht. Leider aber hatte<br />

kein Gemeinderatsmitglied der Einheitsgemeinde<br />

Merkers-Kieselbach den Weg zu dieser Geburtstagsfeier<br />

gefunden. Schade …! Herr Klüber führte<br />

aus, dass Andreas Fack ein Licht ist, das weit über<br />

die Region hinaus leuchtet. Dieses Licht soll auch<br />

künftig leuchten.<br />

Susanne Behnke aus Merkers trug das Gedicht<br />

„Lindenbaum“ vor und ließ so noch einmal das<br />

dichterische Können von Andreas Fack aufleben.<br />

Das Rhönlied „Ich weiß basaltene Bergeshöh‘n<br />

…“, welches anschließend Wolfgang Wollny mit<br />

Andreas-Fack-Haus in Merkers<br />

(Rhönlied - zwei von 4 Stophen)<br />

Ich weiß basaltene Bergeshöhn<br />

im Herzen der deutschen Gaun,<br />

nicht riesenhoch, doch bezaubernd schön,<br />

möcht‘ immer und immer sie schaun!<br />

Und kennst du die herrlichen Berge nicht,<br />

gehorche dem Freunde, der zu dir spricht:<br />

Zieh an die Wanderschuh‘<br />

und nimm den Rucksack auf<br />

und wirf die Sorgen ab,<br />

marschier zur Rhön hinauf‘<br />

Ich möchte viel noch erzählen dir<br />

und singen von Berg und von Tal,<br />

doch nein, viel Worte erspar' ich mir<br />

und sage nur eins noch einmal:<br />

Ja, kennst du die herrliche Rhön noch nicht,<br />

gehorche dem Freunde, der zu dir spricht:<br />

... Refrain<br />

Gitarre und Gesang darbot, wurde von den anwesenden<br />

Gästen sofort gesanglich unterstützt.<br />

Pfarrer Lakemann aus Dorndorf stellte klar, dass<br />

60


Rhönklub Zweigverein Eisenach e.V. gegr. 1879<br />

DATUM<br />

So 07.07.13<br />

Sa 13.07.13<br />

So 28.07.13<br />

Sa 10.08.13<br />

So 18.08.13<br />

Sa 24.08.13<br />

Veranstaltungen im 3. Quartal 2013<br />

Besuch des Musicals „Luther Rebell wider Willen“<br />

15 Uhr Landestheater Eisenach<br />

Wanderung von Oberhof zur Ohratalsperre bis Luisental<br />

Diethard Puschner* / 8.45 Uhr (1)**<br />

Fahrt zum Rhöner Wandertag nach Bad Neustadt / Hilda Siebert* / 6.45 Uhr (1)**<br />

Fahrt nach Friedrichroda mit Wanderung nach Finsterbergen<br />

Besuch des Museums von Martin Andersen Nexö / Rudi Eckhardt* / 8.45 Uhr (1)**<br />

Busfahrt nach Limburg an der Lahn / Gerda Jäger* / 8.00 Uhr (2)**<br />

Fahrt nach Oberhof mit Wanderung auf dem Dolmarweg –<br />

Fuhrmannwiese – Steinbach-Hallenberg / Diethard Puschner* / 8.45 Uhr (1)**<br />

Strecke<br />

ca. 12 km<br />

ca. 12 km<br />

bis 18 km<br />

ca. 16 km<br />

Terminsache<br />

So 08.09.13<br />

Sa 21.09.13<br />

Wanderung von Mihla nach Creuzburg und entlang der Werra nach Hörschel<br />

Diethard Puschner* / 8.45 Uhr (1)**<br />

Fahrt zum Kleinen Inselsberg mit Wanderung<br />

über den Großen Inselsberg nach Tabarz / Brigitte Wilkens* / 8.15 Uhr (2)**<br />

*Wanderführer(in) / **Treffpunkte zu den Wanderungen: (1) DB-Hauptbahnhof Eisenach / (2) Busbahn<br />

hof Eisenach / (3) Carl-Alexander-Denkmal • Terminänderungen? - Bitte auch Mitteilungen in<br />

der Tagespresse beachten! Zu unseren Wanderungen sind alle Natur- und Heimatfreunde sowie<br />

Freunde des Rhönklubs immer herzlich eingeladen. Frisch Auf!<br />

Nähere INFO und Teilnahmemeldung bitte an Gerda Jäger<br />

Berka/Werra • Tel. 036922 - 28436 (bitte auch Anrufbeantworter nutzen!)<br />

ca. 14 km<br />

ca. 11 km<br />

Wanderplan<br />

von Andreas Fack Ermutigung ausgegangen ist,<br />

die bis in die heutige Zeit nachwirkt.<br />

Die Geburtstagsgäste wurden mit Kaffee und<br />

Kuchen im VoGa-Saal versorgt. Auch hier lebte<br />

in Gesang und Wort das künstlerische Genie von<br />

Andreas Fack noch einmal auf, der sicherlich<br />

auch gern den leckeren Kuchen gegessen hätte,<br />

der mit viel Liebe von den „Merkerser Frauen“<br />

gebacken wurde.<br />

<strong>Der</strong> Merkerser Kindergarten erfreute die Anwesenden<br />

mit Gedichten und Kinderliedern von<br />

Andreas Fack. Valentin Fibich und sein Opa Erhard<br />

erzählten von der „Einladung zum Schützenfest“<br />

und von des „Besenbinders Esel“ aus der<br />

„Fack‘schen Feder“.<br />

Eine Schülergruppe des Gymnasiums „Johann-<br />

Gottfried-Seume“ aus Vacha bot auf hohem<br />

musikalischen und stimmlichen Niveau den anwesenden<br />

Gästen ihr Programm dar. Mit vielen<br />

angeregten Gesprächen und neuen Erfahrungen<br />

ging die Feier zu Ende.<br />

Die Ehrung von Andreas Fack anlässlich seines<br />

150. Geburtstages wurde am Sonntag, dem<br />

05.05.2012, durch ein Chorkonzert in der Merkerser<br />

Kirche fortgesetzt. Veranstalter waren die<br />

„Evangelische Kirchgemeinde Merkers“ und der<br />

„Merkerser Heimat- und Geschichtsverein“.<br />

Kinder des Merkerser Kindergartens eröffneten<br />

mit drei Kinderliedern von Andreas Fack<br />

das Konzert. Anschließend traten die Chorgemeinschaft<br />

„Krayenberg“ und der Gospelchor<br />

„Klangvoll(k)“ mit einem umfangreichen Programm<br />

auf, in das geschickt die drei Kompositionen<br />

„Rhönlied“, „Krayenberglied“ und<br />

„Rhönmarsch“ von Andreas Fack eingeordnet<br />

wurden. Ursula Grammlich aus Tiefenort bereicherte<br />

das Programm mit dem selbst gedichteten<br />

Mundartgedicht „Ei Joahr odder ei Joahrhunnert<br />

reund emmen Kraymbäärg rem“.<br />

Nach einigen Zugaben beider Tiefenorter Chöre<br />

endete das gelungene Konzert.<br />

Wolfgang Wollny u. Dr.-Ing. S. Baumgardt<br />

61


Aus dem Programm:<br />

» Heimatliteratur<br />

» Flyer & Prospekte<br />

» Visiten-& Postkarten<br />

» Festschriften<br />

Inhaltsübersicht: Seite: Impressum:<br />

Hörselberg-<strong>Bote</strong><br />

Herbstausgabe <strong>Nr</strong>. 94<br />

Redaktionsschluss<br />

20. August 2013<br />

erscheint am: 9. September 2013<br />

JAHRES-ABO Hörselberg-<strong>Bote</strong> inkl. Versandkosten 14,50 EURO<br />

Wandern im Wartburg-Tannhäuserland…......................3<br />

Thüringer Monatsblätter <strong>Nr</strong>. 44 (14 Seiten)<br />

Nachrichten aus dem Thüringerwald-Verein..................5<br />

Thüringerwald-Vereine treffen sich in Ilmenau<br />

auf dem Kickelhahn......................................................7<br />

Thüringerwald-Verein Saargrund...................................9<br />

Thüringerwald-Verein Schmalkalden...........................10<br />

Europäisches Trachtenfest in Gotha.............................12<br />

Großer Hörselberg......................................................13<br />

Wanderungen im Thüringer Wald - Teil 2<br />

Über den Dächern der Bergstadt Ruhla.......................14<br />

Lux-Festpiele in Ruhla................................................20<br />

Veranstaltungen im Richard-Wagner-Jahr....................24<br />

Die Venus lockt seit ewigen Zeiten..............................29<br />

Zur Lutherdekade bis 2017 - Teil 8+9<br />

Bild 5 (von 18) - Luthers Thesenanschlag...................38<br />

Bild 6 (von 18) - Luther und Cajetan...........................40<br />

60 Jahre Eisenacher Amateurgeologen-Gruppe -<br />

seit 40 Jahren unter der Leitung von Roland Geyer......44<br />

Hörselbergmuseum "Via Regia"..................................50<br />

Quellen im Thüringer Wald - Teil 2............................52<br />

Thüringer Mädchen in Mazedonien - Teil 3.................56<br />

150. Geburtstag des Heimatdichters Andreas Fack.......60<br />

Rhönklub Eisenach / Wanderplan...............................61<br />

Autoren der Beiträge:<br />

P. Baumbach, Dr. S. Baumgardt, A. Beck, R. Bellstedt,<br />

H. Diringer, A. Dehmel, Dr. W. Ernst, R. Geyer,<br />

H. Henniges, R. Hesse, D. Heß, R. Kindler,<br />

Ch. & D. Reißig, S. Rost, W. Wollny, Dr. G. Zimmer<br />

Titelbild: Ein Hauch von Venus & Tannhäuser (chr/dr)<br />

Rückseite: Blick von der Wartburg (André Nestler)<br />

Für das zur Veröffentlichung überlassene Text- und<br />

Bildmaterial dankt die Redaktion.<br />

Vorankündigung:<br />

Schloss und Park Wilhelmsthal<br />

Hörselberg-<strong>Bote</strong><br />

Zeitschrift im Heimatverlag Hörselberg<br />

für Natur-, Heimat- & Wanderfreunde<br />

mit Beiträgen und Nachrichten aus den Vereinen<br />

Buchbestellung<br />

Heimatverlag Hörselberg "Zauberhafte Flora..."<br />

direkt an:<br />

Redaktion:<br />

Dietmar Reißig (dr)<br />

Gestaltung + Satz Schönau - Deubach 6<br />

Anzeigenverwaltung 99848 Wutha-Farnroda<br />

Vertrieb Tel. 036921-91029 / Fax 91027<br />

Schriftleitung:<br />

INTERNET:<br />

Erscheinung:<br />

Auflage:<br />

ABO-Vertrieb:<br />

Vertrieb von<br />

Freiexemplaren:<br />

Christina Reißig (chr)<br />

Tel. 036921-91029 / Fax 91027<br />

www.thueringenweit.de<br />

hoerselberg-bote@t-online.de<br />

Vierteljährlich<br />

März - Juni - September - Dezember<br />

5000 (20 000 im Jahr)<br />

Jahresbezugspreis<br />

inkl. Zustellung 14,50 EURO<br />

- Hörselberggemeinde e.V.<br />

- Thüringerwald-Verein 1880 e.V.<br />

- Rennsteigverein 1896 e.V.<br />

- Rhönklub e.V.<br />

- andere Vereine bei Veranstaltungen<br />

- Touristinformationen<br />

- Werbeinserenten<br />

Bezug von Freiexemplaren:<br />

Liebe Leser, unsere eingetragenen Werbeinserenten halten<br />

Freiexemplare für ihre Kunden bereit, bitte melden Sie Ihr Interesse<br />

am Hörselberg-<strong>Bote</strong>n dort rechtzeitig an.<br />

Wahrung der Urheberrechte:<br />

Text- und Bild-Veröffentlichungen nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung des jeweiligen Autors der Beiträge bzw. nach<br />

Rücksprache mit der Redaktion.<br />

Für den fachlichen Inhalt der Beiträge gewährt der Autor.<br />

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Familienfeiern • Spezialitätenabende • Partyservice<br />

Täglich Mittagstisch<br />

Jeden Donnerstag Schnitzelessen<br />

11-21 Uhr pro Gericht 6,90 €<br />

Täglich 11-22 Uhr<br />

Dienstag Ruhetag<br />

Inh.: M. Lämmerhirt<br />

Gaststätte<br />

Laitenbaude<br />

Waltershausen<br />

Jeden Freitag Kloßessen<br />

11-15 Uhr pro Gericht 8,90 €<br />

Otterbachstraße 27 • 99880 Waltershausen<br />

Tel. 03622 - 200 595 • Fax 200 596<br />

www.laitenbaude.de


Blick von der Wartburg zum Kleinen und Großen Hörselberg - Foto: André Nestler

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