HBB-Nr. 93.pdf - Der Bote
HBB-Nr. 93.pdf - Der Bote
HBB-Nr. 93.pdf - Der Bote
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Zeitschrift im Heimatverlag Hörselberg<br />
mit Thüringer Monatsblätter // <strong>Nr</strong>.44 Seite 5 - 18<br />
<strong>Nr</strong>. 93<br />
Sommerausgabe<br />
2013<br />
FÜR NATUR- HEIMAT- UND WANDERFREUNDE THÜRINGENS
Wandern in der Welterberegion Wartburg-Hainich<br />
Die erste Hürde für den Deutschen Wandertag<br />
in der Wartburgstadt Eisenach und ihrer reizvollen<br />
Umgebung zum Jubiläum „500 Jahre<br />
Reformation“ im Jahr 2017 ist gemeistert. <strong>Der</strong><br />
Rennsteigverein 1896 e.V. hat auf seiner Jahreshauptsippung<br />
am 13. April 2013 in Creuzburg<br />
mehrheitlich beschlossen im Rahmen der Jahreshauptversammlung<br />
zum diesjährigen 113.<br />
Deutschen Wandertag am 28. Juni in Oberstdorf<br />
im Allgäu fristgemäß die Bewerbung beim Deutschen<br />
Wanderverband für 2017 zu beantragen.<br />
Ausrichter für das größte, deutsche Wandertreffen,<br />
ja wenn nicht sogar das weltweit größte,<br />
mit 30.000 bis 50.000 Gästen kann nur ein<br />
Mitgliedsverein im Deutschen Wanderverband<br />
sein. Ihm gehören gegenwärtig 58 Hauptvereine<br />
mit rund 600 000 Mitglieder von der der Ostseeküste<br />
bis zum Alpenrand an. Im Norden gehören<br />
z.B. der Wanderverband Mecklenburg-Vorpommern<br />
und der Norddeutsche Wanderverband, im<br />
Westen der Niederrhein- und Eifelverein, im Osten<br />
der Wanderverband Sächsische Schweiz und<br />
schließlich im Süden der diesjährige Gastgeber,<br />
der Heimatbund Allgäu mit dazu.<br />
Im Rennsteigverein sind 1235 Mitglieder in 13<br />
Ortsgruppen aus Thüringen und Franken organisiert.<br />
Damit zählt er mit zu den kleinsten Gebietsvereinen<br />
im Deutschen Wanderverband.<br />
Allein im Stadtgebiet von Eisenach sind die<br />
drei Ortsgruppen Hörschel/Eisenach, Stedtfeld<br />
und Neuenhof aktiv. Im Wartburgkreis sind es<br />
die OG Hainich-Rennstieg sowie die Rennsteigfreunde<br />
in Ruhla und in Bad Liebenstein. Schon<br />
heute steht fest, dass die regional benachbarten<br />
Hauptvereine im Thüringer Wanderverband,<br />
die Stadt Eisenach, touristischen Partner der<br />
Wanderregion im Radius von ca. 50 km rund<br />
um die Wartburgstadt sowie das Land Thüringen<br />
gemeinsam daran arbeiten werden, dass der<br />
Deutsche Wandertag 2017 ein besonderes Juwel<br />
zum Abschluss der Lutherdekade in Thüringen<br />
wird. Wanderungen auf dem Rennsteig - der<br />
als einer der beliebtesten Höhenwanderwege<br />
Deutschlands gilt - und auf dem Lutherweg, der<br />
Reformationsgeschichte vermittelt, vom Thüringer<br />
Wald bis zum Nationalpark Hainich, durch<br />
das Werratal, vom Wartburg-Tannhäuserland<br />
bis zum Inselsberggebiet - in einer vielfältigen<br />
Kultur- und artenreiche Naturlandschaft bieten<br />
wunderschöne Erlebnistouren.<br />
Nach 81 Jahren wird wieder ein Deutscher Wandertag<br />
am Fuße der Wartburg bzw. sogar mit<br />
auf der alt ehrwürdigen Burg stattfinden – wie<br />
damals. Unter Regie des Thüringerwald-Vereins<br />
fand 1936 der 45. Deutsche Wandertag in Eisenach<br />
statt. <strong>Der</strong> Thüringerwald-Verein war damals<br />
der größte Heimat- und Wanderverein mit<br />
rund 160 Zweigvereine und 16.000 Mitgliedern<br />
in Thüringen und Coburg. <strong>Der</strong> Hauptsitz war<br />
Eisenach und als Vorsitzender engagierte sich<br />
Amtsgerichtsrat Karl Lincke 45 Jahre lang.<br />
Eine Chance für die Welterberegion Wartburg-<br />
Hainich – packen wir es gemeinsam an!<br />
Christina Reißig<br />
Unser schönes Buch - KLUG „Zauberhafte Flora an den sagenumwobenen Hörselbergen“ erhalten Sie<br />
in der Salzmann-Buchhandlung (Informationen zum Buch finden Sie auf Seite 49)<br />
3
Hotel<br />
Thalfried<br />
Sommerzeit im Thalfried<br />
12.07.13 Cocktail-Crashkurs - Barkeeping für alle<br />
17.08.13 Toskanischer Menüabend - Urlaubsfeeling pur!<br />
27.09.13 Dinnerkrimi - “Bei Verlobung: Mord!”<br />
Am Park 11 99842 Ruhla / Thal<br />
Tel 03 69 29 . 79 00-0 Fax -79<br />
www.thalfried.de<br />
info@thalfried.de<br />
Terminsache<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
4
<strong>Nr</strong>.44 / 2013<br />
Thüringer Monatsblätter<br />
Zeitschrift des Thüringerwald-Vereins 1880 e.V.<br />
Geschäftsstelle: Theodor-Neubauer-Park 1 / 99891 Tabarz / Tel. 036 259-51 598<br />
Thüringerwald-Verein 1880 e.V.<br />
Jahreshauptversammlung in Lehesten<br />
Am 23. März 2013 hatten sich rund 80 Delegierte aus 26 Zweigvereinen im Kulturhaus im idyllisch<br />
gelegenen Schieferstädtchen Lehesten versammelt, um gemeinsam die Jahreshauptversammlung<br />
abzuhalten. Gegenwärtig (Stand Dezember 2012) sind in Thüringen und Coburg gut 2300 Mitglieder<br />
in 33 Zweigvereinen im Zeichen des Farnkrautes organisiert. Nach der Begrüßung durch den<br />
Hauptvorsitzenden Jürgen Theile stellte die Vorsitzende aus Lehesten, Erika Schwarz das Vereinsleben<br />
ihrer Mitglieder vor. Als Gäste<br />
richteten der Landrat des Landkreises<br />
Saalfeld-Rudolstadt und der Bürgermeister<br />
von Lehesten ein Grußwort<br />
an die Teilnehmer. Als 15. Zweigverein<br />
des ThwV wurden die Lehestener<br />
Vereinsfreunde stellvertretend für den<br />
Bundespräsidenten vom Landrat Hartmut<br />
Holzhey und Bürgermeister Andreas<br />
Ludwig mit der Eichendorff-Plakette<br />
für Verdienste um Natur, Heimat und<br />
Wandern ausgezeichnet. Wanderfreundin<br />
Schwarz nahm die Ehrung entgegen.<br />
Des Weiteren wurden die Männer<br />
der „Mittwochs-Wandergruppe“ mit<br />
dem Wanderabzeichen des Deutschen<br />
Wanderverbandes in Bronze ausgezeichnet und verdienstvolle Mitglieder erhielten die Ehrennadel<br />
des Thüringerwald-Vereins.<br />
Erstmals wurde im Rahmen der Jahreshauptversammlung ein immer wieder aktuelles Thema im<br />
Referat des Sachgebietsleiters für Forsten und Tourismus vom ThüringenForst den interessierten<br />
Vereinsfreunden dargeboten. Andreas Lucas gab einen Zustandsbericht über den Thüringer Wald<br />
und informierte über den aktuellen Stand des erfassten Wanderwegenetzes und einer landesweiten<br />
einheitlichen Kennzeichnung der Wanderwege in Thüringen.<br />
Nach der Mittagspause im Gasthof "Glück Auf" erfreute ein tolles Kulturprogramm mit Liedern<br />
und Tanz, gemeinsam ausgestaltet von den Kindern der Karl-Oertel-Grundschule und dem Kirchenchor<br />
unter Leitung von Cornelia Seifert die Gäste in ihrem Schieferstädtchen.<br />
Nun konnten die Teilnehmer gut aufgemuntert die etwas „trockenen“ Berichte des Hauptvorsitzenden<br />
und der Fachwarte „ertragen“. Turnusgemäß stehen alle drei Jahre im Thüringerwald-Verein<br />
Neuwahlen des Hauptvorstandes an.
Zum neuen Hauptvorsitzenden wurde<br />
Rolf Hesse aus Schmalkalden gewählt.<br />
Die drei Stellvertreter sind: Gerhard Dehmel<br />
(Ilmenau), Prof. Dr. Walter Lehmann<br />
(Steinbach-Hallenberg) und Günter Traut<br />
(Fehrenbach). Hauptkassenwart und zugleich<br />
Geschäftsführerin bleibt Dagmar<br />
Ernst in Tabarz. Neu besetzt werden konnte<br />
die Funktion als Hauptwegewart durch<br />
Thomas Kaebel (Brotterode), der auch als<br />
Hauptwanderwart tätigt sein wird. Hauptnaturschutzwart<br />
bleibt der schon seit Jahren<br />
aktive Gerd Fuchs (Brotterode). Die<br />
Kultur obliegt weiterhin Siegfried Müller<br />
(Lauscha). Für die Jugendarbeit konnte der<br />
Vorsitzende der Thüringer Wanderjugend<br />
Tobias Guckuck (Tabarz) gewonnen werden.<br />
Pressewartin bleibt weiterhin Christina<br />
Reißig (Schönau/Hörsel). Jürgen Theile,<br />
der neun Jahre an der Spitze des ThwV<br />
stand und aus gesundheitlichen Gründen<br />
kürzer treten muss, wurde mit einem Präsent<br />
verabschiedet. Auch weitere aus dem<br />
Hauptvorstand ausscheidende Mitglieder<br />
erhielten einen Blumenstrauß.<br />
Mit neuer Kraft gemeinsam für Natur, Heimat<br />
und Wandern im Thüringer Wald!<br />
Ein abwechslungsreiches Kulturprogramm gab der<br />
Jahres hauptversammlung einen würdigen Rahmen.<br />
Mit einem herzlichen<br />
Frisch Auf & Glück Auf!<br />
<strong>Der</strong> Hauptvorstand<br />
"Glück Auf" - Hier wurden die Gäste<br />
des Thüringerwald-Vereins Lehesten<br />
auf das Beste bewirtet!<br />
Gasthof und Hotel „Glück Auf“<br />
Gaststube - Veranda - Saal (60 Pers.)<br />
Echt Thüringer Küche<br />
mit hausgemachten Spezialitäten<br />
Ideal für Familien-, Betriebs- und Vereinsfeiern<br />
Unterkunft in gemütlichen und gepflegten DZ<br />
Markt 1 • 07349 Lehesten<br />
Tel. 036653-22216 • Fax 26341<br />
www.gasthof-glueck-auf-lehesten.de<br />
Neuer Vorstand im Thüringerwald-Verein 1880 e.V.<br />
von links: Thomas Kaebel, Prof. Dr. Walter Lehmann,<br />
Günter Traut, Siegfried Müller, Gerhard Dehmel,<br />
Christina Reißig, Rolf Hesse, Gerd Fuchs u. Dagmar Ernst.<br />
6
Thüringer Monatsblätter <strong>Nr</strong>. 44 / Seite 503<br />
Thüringerwald-Vereine treffen sich in Ilmenau<br />
auf dem Kickelhahn<br />
Zum diesjährigen Vereinstreffen (22.) der ZV des<br />
Thüringerwald-Vereins 1880 e.V. wird am 25. August<br />
auf dem Kickelhahn bei Ilmenau eingeladen. Am gleichen<br />
Tag findet das traditionelle Kickelhahnfest statt.<br />
(Übrigens wurde auch der erste Thüringer Wandertag<br />
am 21.06.1992 mit dem Kickelhahnfest zusammen<br />
durchgeführt!)<br />
Das Fest auf dem Hausberg der Ilmenauer findet nun<br />
schon zum 33. Mal statt. Die Reihe begann 1981 aus<br />
Anlass der 125. Wiederkehr der<br />
Erbauung des Turmes als Wohnbezirksfest<br />
des Ilmenauer Südviertels.<br />
Seit 1994 wird es immer<br />
am letzten Sonntag (zu Ehren des<br />
am 28. August geborenen Johann<br />
Wolfgang von Goethe) gefeiert.<br />
Die Veranstaltung am 25. August<br />
beginnt um 10 Uhr auf dem Plateau<br />
mit Blasmusik. Um 12 Uhr<br />
wird unser Oberbürgermeister<br />
den Fassbieranstich vornehmen,<br />
und der Nachmittag gehört verschiedenen<br />
kulturellen Unterhaltungen.<br />
Natürlich wird von Bratwurst<br />
bis Kuchen und Bier bis<br />
Kaffee alles zur Versorgung der<br />
Gäste angeboten.<br />
Parkplätze stehen z. B. an der<br />
Festhalle Ilmenau, im OT Manebach,<br />
in Stützerbach (Ortsmitte<br />
und am Auerhahn) und am Dreiherrenstein<br />
zur Verfügung. Es<br />
besteht ein Pendel-Busverkehr<br />
vom Homburger Platz zum Parkplatz<br />
Herzogeröder Wiese, der an<br />
diesem Tag für Privatverkehr gesperrt<br />
ist.<br />
Zum Anwandern empfehlen wir:<br />
• den Kickelhahnweg von der<br />
Waldstraße aus (steiler Anstieg, ca. 3 km)<br />
• den Goethe-Wanderweg über den OT Manebach<br />
(steiler Anstieg, ca. 3 km)<br />
• den Wanderweg vom Gasthaus Auerhahn über die<br />
Hirtenwiese (mäßige Steigung, ca. 3,5 km)<br />
• den Wanderweg vom Dreiherrenstein über Auerhahn<br />
und Hirtenwiese (mäßige Steigung, ca. 7,5 km)<br />
7<br />
• den Aufstieg von der Ortsmitte Stützerbach über Auerhahn<br />
und Hirtenwiese (steiler Anstieg, ca. 5 km)<br />
• die Nutzung der Shuttle-Busse vom Homburger Platz<br />
bis zum Parkplatz Herzogeröder und Aufstieg zum<br />
Gipfel (mäßige Steigung, ca. 1,5 km), für Behinderte<br />
gibt es eine Transportmöglichkeit bis zum Gipfel.<br />
Die Begrüßung der Wandergruppen durch einen Vertreter<br />
der Stadt Ilmenau ist für 13 Uhr am Turm vorgesehen.<br />
Gerne bieten wir auch Führungen von einem der<br />
Startplätze aus an, bitte wenden Sie sich an Gerhard<br />
Dehmel, stellv. Vorsitzender des<br />
Thüringerwald-Zweigvereins<br />
Ilmenau, Tel. 03677-871754.<br />
(Anmeldung bitte bis 29.07.2013)<br />
Etwas zur Geschichte des Turmes<br />
und zur unmittelbaren<br />
Umgebung:<br />
Im 19. Jh. entstanden, dem aufkommenden<br />
Tourismus geschuldet,<br />
in vielen Gegenden Aussichtstürme.<br />
Auch im Ilmenau<br />
bestand schon lange der Wunsch<br />
nach einer solchen Attraktion.<br />
<strong>Der</strong> auf gothaischem Terrain gelegene<br />
Schneekopf trug bereits<br />
einen Turm als das Weimarer<br />
Großherzogpaar 1852 den Kickelhahn<br />
besuchte und man beschloss<br />
hier auf dem höchsten Punkt des<br />
Großherzogtums (861 m) ebenfalls<br />
einen Turm zu bauen. Die<br />
Großherzogin Maria Pawlowna<br />
stiftete als Grundstock aus der<br />
Privatschatulle 1.000 Taler. Durch<br />
den Tod des Großherzogs verzögerte<br />
sich zwar der Bau, aber am<br />
12. Mai 1855 konnte Einweihung<br />
gefeiert werden. Seit dem ist der<br />
Kickelhahnturm<br />
24 m hohe Turm, von dem man<br />
bei günstiger Witterung bis zum<br />
Brocken sehen kann, ein beliebtes Ausflugsziel. Alle<br />
Jubiläen - 25, 50, 75, 100, 125, 150 Jahre - wurden<br />
feierlich begangen. 1905 stiftete der Thüringerwald-<br />
Verein die Erinnerungstafel über dem Eingang.<br />
Unweit des Turmes steht das legendäre Goethehäuschen<br />
- eine im 18. Jahrhundert erbaute Jagdaufseherhütte,<br />
an deren Wand J. W. v. Goethe am 6. September
Thüringer Monatsblätter <strong>Nr</strong>. 44 / Seite 504<br />
1780 Wandrers Nachtlied schrieb<br />
und die er am 27. August bei seinem<br />
letzten Aufenthalt in Ilmenau<br />
noch einmal aufsuchte. In 50<br />
Sprachen übersetzt kann man die<br />
legendären Zeilen auf im Häuschen<br />
angebrachten Tafeln lesen.<br />
Ebenfalls auf dem Plateau sollten<br />
Wanderer unbedingt die bei Bauarbeiten<br />
entdeckte, von Ilmenauer<br />
Bodendenkmalpflegern ausgegrabene<br />
und für Schauzwecke hergerichtete<br />
historische Jagdanlage<br />
besuchen. Sie ist ihres Alters wegen<br />
bedeutender als die bekannte<br />
Anlage Rieseneck bei Hummelshain<br />
im Saale-Holzlandkreis!<br />
Beim Aufstieg zum Turm auf dem<br />
Goetheweg von Süden her passiert<br />
man das Museum Jagdhaus<br />
Gabelbach.<br />
Das Gebäude wurde 1785 anlässlich<br />
des Besuchs von Prinz Karl<br />
Christoph Joseph von Sachsen<br />
errichtet. Es diente nur sporadisch<br />
als Aufenthaltsort des Hofes und<br />
wurde bereits 1909 der Gabelbachgemeinde<br />
(einer geselligen<br />
Vereinigung Ilmenauer Bürger)<br />
zur Nutzung übergeben. Seit 1949<br />
1<br />
2<br />
3<br />
(1) Goethehäuschen<br />
(2) historische Jagdanlage<br />
(3) Jagdhaus Gabelsberg<br />
(4) Großer Herrmannstein<br />
beherbergt es ein Museum, das<br />
Forst, Jagd und Goethes naturwissenschaftliches<br />
Interesse zum<br />
Inhalt hat.<br />
Wandert man auf dem Goethe-<br />
Wanderweg von Manebach aus,<br />
trifft man ca. 1 km unterhalb des<br />
Gipfels auf den Großen Hermannstein.<br />
Es ist ein 20 m hoch<br />
aufragender Porphyrfelsen mit einer<br />
kleinen Höhle an seiner Basis.<br />
Diese Höhle wurde von Goethe<br />
gern besucht, zwei Bronzetafeln<br />
erinnern an seine Aufenthalte.<br />
<strong>Der</strong> Fels hat seinen Namen von<br />
Hermann von Witzleben, dem die<br />
Burg gehörte, die einmal auf dem<br />
Felsen stand. Seit 2010 kann man<br />
über eine Leiter zu einer Aussichtsplattform<br />
auf dem Felsen<br />
klettern. Auch für Botaniker ist<br />
der Platz interessant. Ein 2009 erstelltes<br />
Gutachten bestätigte, dass<br />
es sich um einen der artenreichsten<br />
Standorte von Moosen u.<br />
Flechten im Thüringer Wald (66<br />
Laubmoos-, 15 Lebermoos- und<br />
38 Flechtenarten) handelt.<br />
Annemarie Dehmel<br />
Fotos: Gerhard Dehmel (5)<br />
Christina Reißig (3)<br />
4<br />
8
Thüringer Monatsblätter <strong>Nr</strong>. 44 / Seite 506<br />
Thüringerwald-Verein Saargrund<br />
Auf Wanderfahrt im Nationalpark Hainich<br />
Alljährlich im Frühjahr startet unser Verein eine<br />
Wanderfahrt. In diesem Jahr (am 21. April) hieß<br />
das Ziel Nationalpark Hainich mit Baumkronenpfad<br />
und die schöne Kur- und Rosenstadt Bad<br />
Langensalza.<br />
Die erste Station der Reise war der Baumkronenpfad<br />
im Weltnaturerbe Nationalpark Hainich, ein<br />
Ranger führte uns auf einen der längsten Wipfelwege<br />
Deutschlands. Er vermittelte viel Wissenswertes<br />
über die Natur in der Hainichregion. Vom<br />
Baumturm bot sich ein herrlicher Panoramablick<br />
weit über den Hainich und das Thüringer Becken.<br />
Nach diesem spannenden Naturerlebnis erwartete<br />
uns im Forsthaus Thiemsburg eine kräftige Stärkung.<br />
Anschließend fuhren wir mit dem Bus in die<br />
„Blühendste Stadt Europas“ (Titel der Auszeichnung<br />
2011) – nach Bad Langensalza. Unter fachkundiger<br />
Leitung eines erfahrenen Stadtführers<br />
entdeckten wir die vielfältigen Schönheiten dieser<br />
Stadt. Dazu gehören das Schloss Dryburg, die<br />
Travertinkeller unter dem Rathaus, das Friederikenschlösschen<br />
mit Parkanlagen, die historische<br />
Altstadt, die Friederikentherme und die 10 berühmten<br />
Gärten der Stadt.<br />
Nach dieser interessanten, aber auch anstrengenden<br />
Stadtführung hatten sich die Teilnehmer der<br />
Wanderfahrt wieder etwas Entspannung verdient.<br />
In einem italienischen Cafe konnte man bei Kaffee,<br />
Kuchen und Eis diesen erlebnisreichen Tag<br />
Revue passieren lassen.<br />
Auch auf der Heimfahrt wurde noch viel über<br />
den schönen Ausflug gesprochen. Viele Teilnehmer<br />
waren der Meinung, dass man diese schöne<br />
Gegend noch einmal privat mit der Familie besuchen<br />
sollte. Mit vielen neuen Eindrücken über die<br />
Schönheiten des Hainich endete der Tag für die 43<br />
Wanderer des Thüringerwald-Vereins Saargrund.<br />
Detlef Heß<br />
Pressewart Thüringerwald-Verein Saargrund<br />
10
Thüringerwald-Verein Schmalkalden<br />
Einladung - Historische Wanderung "Auf den Spuren der Altvorderen"<br />
Am 8. Juni 1913 unternahm der Thüringerwald-Zweigverein Schmalkalden eine Wanderung von Altersbach<br />
über Rotterode – Wüstes Schloss – Wachsenrasen – Hubenstein – Mittelwasser-Teich – Steinernes<br />
Tor – Dietharzergrund – Röllchen – Falkenstein – Bärengraben – Badgraben – Teufelsbad<br />
– Gustav-Freytag-Stein – Hohe Möst – Oberschönau nach Steinbach Hallenberg.<br />
2013 begeht der Verein sein 120jähriges Bestehen. Wir nehmen dies zum Anlass diese historische<br />
Wanderung nach 100 Jahren zu wiederholen. Die Tour ist ca. 35 km lang, Treffpunkt ist Samstag den<br />
10.08.2013 um 7.00 Uhr am Bahnhof Schmalkalden.<br />
Info und Anmeldung:<br />
Rolf Hesse<br />
Hauptvorsitzender des Thüringerwald-Vereins 1880 e.V.<br />
Tel. 03683-602373<br />
Absender:<br />
Vorname / Name<br />
Straße / <strong>Nr</strong>.<br />
PLZ / Ort<br />
Ort<br />
Tel. oder Email<br />
<strong>Der</strong> Hörselberg-<strong>Bote</strong> erscheint vierteljährlich!<br />
(März / Juni / September / Dezember)<br />
BONUS - Jeder neue Abonnent, der mit diesem Coupon<br />
bestellt, kann unser Hörselbergbuch* „Zauberhafte Flora an<br />
den sagenumwobenen Hörselbergen“ zum Vorzugspreis:<br />
20,00 € statt 24,95 € mitbestellen. (*Info Seite 49)<br />
Buchbestellung zum Vorzugspreis (hier ankreuzen)<br />
ABO-Bestellung per Rechnung<br />
ABO- Bestellung per Lastschrift (Kontodaten bitte<br />
im verschlossenen Brief beifügen)<br />
Ich wünsche ein ABO der Heimatzeitschrift<br />
„Hörselberg-<strong>Bote</strong>“<br />
zum Jahresbezugspreis von 14,50 €.<br />
Dieses Abonnement gilt bis auf schriftlichen Widerruf.<br />
Unterschrift<br />
H e i m a t v e r l a g H ö r s e l b e r g • Te l . 0 3 6 9 2 1 - 9 1 0 2 9 • w w w. h o e r s e l b e r g - b o t e . d e<br />
ABO - AUFTRAG<br />
Hörselberg-<strong>Bote</strong><br />
Bitte diesen Vordruck<br />
ausschneiden und<br />
auf eine Post- oder<br />
Ansichtskarte aufkleben!<br />
Bitte freimachen!<br />
0,45 €<br />
An<br />
Heimatverlag Hörselberg<br />
Dietmar Reißig<br />
Deubach 6<br />
99848 Wutha-Farnroda<br />
11
Herzlich Willkommen - 50. EUROPEADE<br />
vom 17. bis 21. Juli 2013 in Gotha<br />
www.europeade-gotha.de<br />
In Vielfalt geeint<br />
Die Vertreter des Internationalen Europeade-Komitees<br />
und des Deutschen Europeade-Komitees<br />
zeigten sich schon mehrfach erfreut von der Vielfalt<br />
der Ideen und Aktivitäten, mit denen sich der<br />
Thüringer Landestrachtenverband e.V. und Gotha<br />
im Vorfeld auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
der 50. EUROPEADE im Sommer vorbereiten.<br />
Denn die Residenzstadt rückt ab dem 17.<br />
Juli besonders in den Fokus der Öffentlichkeit,<br />
wenn sich knapp 5.000 Mitwirkende aus 25 europäischen<br />
Staaten hier begegnen. Dann wird der<br />
europäische Grundgedanke „In Vielfalt geeint“<br />
durch das Motto „In kultureller Vielfalt geeint“<br />
anlässlich der 50. EUROPEADE lebendig werden.<br />
Die Verbindung aus Musik, Sprache, tänzerischer<br />
Bewegung und künstlerischer Darbietung<br />
schafft ein unverwechselbares Flair – und Gotha<br />
ist hierfür die große Bühne. Am Donnerstag, dem<br />
18. Juli wird die 50. EUROPEADE offiziell<br />
auf dem Hauptmarkt eröffnet und ab 20 Uhr<br />
findet die große Eröffnungs-Gala im Volkspark-<br />
Stadion statt. Am Samstag dem 20. Juli führt die<br />
farbenprächtige Europa-Parade mit allen Aktiven<br />
durch die Residenzstadt. An jedem Festivaltag<br />
wird viel Tanz und Musik auf den Veranstaltungsplätzen<br />
in der Innenstadt geboten, bevor es<br />
am Sonntag, dem 21. Juli die Abschluss-Gala<br />
im Volkspark-Stadion gibt.<br />
Die EUROPEADE ist das größte kulturelle Festival<br />
seiner Art in Europa, das keinen kommerziellen<br />
Charakter trägt, sondern der europäischen<br />
Völkerverständigung und Kultur dient, die Pflege<br />
von Städte- sowie Bürgerpartnerschaften unterstützt<br />
und zahlreiche Bürgerbegegnungen ermöglicht.<br />
Kalender 2014 -<br />
Thüringer Hochzeit<br />
Ein Steifzug durch<br />
Trachten und Traditionen<br />
Info und Bestellung:<br />
Thüringer Landestrachtenverband e.V.<br />
99869 Günthersleben-Wechmar • Tel. 036256-86560 • info@thueringer-trachtenverband.de<br />
12
Thüringer Monatsblätter <strong>Nr</strong>. 44 / Seite 500<br />
Natur pur am Hörselberg<br />
…unsere Empfehlung: Termine am & im Hörselberghaus:<br />
Samstag 6. Juli - ab 16 Uhr<br />
Sommerfest mit Grillabend zum 123jährigen Bestehen des Hörselberghauses<br />
und 10 Jahre Ökomenischer Pilgerweg Görlitz - Vacha (Rolf Hofmann: info@studioh.de)<br />
Sonntag 7. Juli - ab 14 Uhr<br />
Musik im Biergarten mit dem „Original Wintersteiner“<br />
Sonntag 25. August - ab 14 Uhr<br />
Musik im Biergarten mit dem „Original Wintersteiner“<br />
Freitag 6. September von 19.00 – 23.00 Uhr<br />
Thüringer Hüttenabend mit dem „Original Wintersteiner“<br />
Donnerstag 19. September - 2. Vollmond-Genusslauf<br />
Sonntag 22. September - Herbstfest auf dem Großen Hörselberg<br />
Chorsingen ab 13 Uhr / bunter Familiennachmittag<br />
Sonntag 29. September - "Wanderung auf Wagners Spuren"<br />
Start 9 Uhr am Reuter-Wagener-Museum / Eisenach - Wartburg - Mosbacher Linde - Kleiner Hörselberg<br />
- Venus-/Tannhäuserhöhle - Hörselberghaus (Christina Reißig: Tel. 036921-91029)<br />
Bitte beachten Sie unseren aktuellen Veranstaltungskalender im Internet<br />
Täglich Di – Fr: geöffnet: 11.00 bis 11.00 18.00 - Uhr, 18.00 Sa Uhr + So: / Fr, 10.00 Sa, So bis bis 18.00 20 Uhr, / kein Mo: Ruhetag<br />
ganzjährig geöffnete Ausflugsgaststätte · traditionell thüringische Küche<br />
Familien- oder Betriebsfeiern in unseren Räumen ideal<br />
Berggasthaus „Großer Hörselberg“<br />
Tel.: 03622/907320 · www.hörselberg.info<br />
13
Thüringer Monatsblätter <strong>Nr</strong>. 44 / Seite 510<br />
Wanderungen im Thüringer Wald - Teil 2<br />
Über den Dächern der Bergstadt Ruhla<br />
Dr. Gerhard Zimmer / Arno Beck<br />
Charakter<br />
Panoramawanderung auf meist gut begehbaren<br />
Waldwegen, viele prächtige Ausblicke in enge<br />
Kerbtäler<br />
Schwierigkeitsgrad<br />
mittel; 8,1 Kilometer; 330 Höhenmeter; für Familien<br />
mit Kindern geeignet; beste Jahreszeit Mai<br />
bis Oktober<br />
Anreise<br />
• aus Richtung Eisenach über die L2119<br />
• von Süden auf der B19, dann über die L1027<br />
und Bad Liebenstein nach Ruhla<br />
- in Ruhla dem Wegweiser „min-a-thür“ folgen<br />
Parkplatz, Ausgangs- und Endpunkt<br />
Thüringer Miniaturenpark „mini-a-thür“<br />
Streckenverlauf<br />
Parkplatz „mini-a-thür“ - Dichterhain (1,1 km)<br />
- Bermerhütte (2,0 km) - Ascherbrück (3,2 km)<br />
- Hubertuswiese (4,9 km) - Carl-Alexander-Turm<br />
(5,9 km) - Emmytempel (7,1 km) - Parkplatz<br />
„mini-a-thür“ (8,1 km)<br />
Einkehrmöglichkeiten<br />
• Bermerhütte, geöffnet am Wochenende von Mai<br />
bis Oktober<br />
• Waldgasthof & Rennsteighotel „Hubertushaus“<br />
Ascherbrück<br />
Sehenswertes<br />
Dichterhain, Carl-Alexander-Turm, Emmytempel,<br />
Modellpark mini-a-thür, Sommerrodelbahn,<br />
Tabakpfeifenmuseum & Museum für Stadtgeschichte,<br />
Barockkirche St. Concordia (seltene<br />
Winkelkirche), Uhrenmuseum<br />
Die Bergstadt Ruhla, eingebettet in das enge<br />
Erbstromtal mit seinen Seitentälern, ist umgeben<br />
von steilen Hängen, auf deren Wanderwegen sich<br />
immer wieder prächtige Talblicke bieten.<br />
Wir wählen als Ausgangspunkt unserer Wanderung<br />
den Parkplatz am „mini-a-thür“. Dessen<br />
Besuch heben wir uns bis zum Abschluss unserer<br />
Wanderung auf. Stattdessen nehmen wir den<br />
mit weißem Quadrat und grünem Schrägstrich<br />
gekennzeichneten Bermbergweg in Richtung des<br />
gleichnamigen Tales - angenehm, ohne Steigungen<br />
und mit häufigen Panoramablicken auf die<br />
Stadt. Nach 1 km führt uns der Wegweiser auf<br />
einen nach rechts ansteigenden Pfad. Kurz darauf<br />
stehen wir vor den drei Friedenseichen. Auf einer<br />
Tafel ist zu lesen, dass sie im Jahr 1872 zur Erinnerung<br />
an den deutsch-französischen Krieg 1870/71<br />
Über den Dächern<br />
der Bergstadt Ruhla<br />
5<br />
6<br />
7<br />
Bergstadt Ruhla<br />
1<br />
1 mini-a-thür<br />
2 Dichterhain<br />
3 Bermerhütte<br />
4 Ascherbrück<br />
5 Hubertuswiese<br />
6 Carl-Alexander-Turm<br />
7 Emmytempel<br />
1 mini-a-thür<br />
4<br />
3<br />
1<br />
2<br />
Rundwanderweg<br />
14
Thüringer Monatsblätter <strong>Nr</strong>. 44 / Seite 511<br />
gepflanzt und geweiht wurden. Die nächste Gedenkstätte<br />
kommt bereits nach wenigen Gehminuten:<br />
der Dichterhain. Er wurde im Jahr 1863<br />
zu Ehren Ruhlaer Bürger angelegt. Sie hatten sich<br />
auf kulturellem Gebiet einen Namen gemacht und<br />
1 über dem Lappengrund - am Horizont die Hörselberge<br />
waren weit über die Grenzen Thüringens bekannt,<br />
wie zum Beispiel der Reiseschriftsteller Alexander<br />
Ziegler.<br />
Die weiß-gelbe Markierung weist uns den Weg<br />
zur Bermerhütte. Wir nehmen uns Zeit, schließlich<br />
sind ca. 110 Höhenmeter zu meistern - von<br />
490 m NN auf 600 m. Wir umgehen den 601 m<br />
hohen Gipfel der Carolinenhöhe<br />
und erreichen die Bermerhütte.<br />
Sie ist das Vereinshaus<br />
des Wintersportclubs WSC-07<br />
Ruhla. In den Monaten Mai bis<br />
Oktober wird sie zur Freude der<br />
Wanderer an den Wochenenden<br />
bewirtschaftet. Mehrere Sitzgruppen<br />
auf dem Plateau vor der<br />
Hütte laden zum Rasten ein. <strong>Der</strong><br />
Lohn des Aufstieges ist ein weitreichender<br />
Blick nach Nordosten<br />
in Richtung Wutha-Farnroda zu<br />
den Hörselberge. Direkt vor uns<br />
liegt der Lappengrund mit der<br />
Sommerrodelbahn.<br />
Gut erholt, steuern wir nun den<br />
15<br />
Rennsteig an. Nur wenige Höhenmeter benötigen<br />
wir zum 599 m hohen Gipfel des Bermer,<br />
dann geht es fast schnurgeradeaus und zunächst<br />
wieder absteigend zum Ascherbrück. Dort haben<br />
wir ihn erreicht - den Höhenweg des Thüringer<br />
Waldes. Info-Tafeln weisen auf<br />
nahe Wanderziele hin. Nur wenige<br />
Meter entfernt überquert die<br />
schmale Straße von Etterwinden<br />
nach Ruhla den Rennsteig. Unweit<br />
steht das Hubertushaus. Ursprünglich<br />
wurde es als kleines Forsthaus<br />
Ende des 19. Jahrhunderts erbaut.<br />
Inzwischen hat es sich zu einem<br />
ansehnlichen Waldgasthof mit<br />
zahlreichen Sitzmöglichkeiten im<br />
Freien gemausert. Wir folgen nun<br />
dem Rennsteig Richtung Hohe<br />
Sonne. Linkerhand liegt der Gipfel<br />
des Gollertskopfs und rechts von<br />
uns der Jubelhain.<br />
<strong>Der</strong> Name Jubelhain stammt wohl<br />
aus einer Anpflanzung von jungen<br />
Eichen, Birken und Fichten in<br />
Form der Buchstaben CA. Anlass<br />
dafür war das 50-jährige Regierungsjubiläum des<br />
weimarischen Großherzogs Carl August.<br />
Vor einem Wasserhochbehälter weist uns eine<br />
Tafel darauf hin, dass von hier ehemals das gute<br />
Quellwasser der Ruhlaer Granitlandschaft bis zur<br />
Wartburg geleitet wurde.<br />
Weiter geht es auf dem Rennsteig bis zur nächs-<br />
2 am Dichterhain in Ruhla (im Bild der Autor Dr. G. Zimmer)
3 Bermerhütte mit Rastplatz<br />
4<br />
am Carl-Alexander-Turm<br />
5 Panorameblick vom<br />
Alexanderturm auf Ruhla<br />
am Horizont der Rennsteig<br />
Quelle: Touristinfo Ruhla<br />
Alexanderturm. Ab hier folgen<br />
wir dem weißen Quadrat mit gelbem<br />
Kreis. Auf einer Strecke von<br />
1 km geht es etwa 100 Höhenmeter<br />
hinauf auf den 639 m hohen<br />
Ringberg. Aber der Aufstieg lohnt<br />
sich unbedingt. Schon aus einiger<br />
Entfernung sehen wir den Carl-<br />
Alexander-Turm, den einzigen<br />
Aussichtsturm im nordwestlichen<br />
Thüringer Wald.<br />
<strong>Der</strong> Carl-Alexander-Turm wurde<br />
1867 zunächst als Holzturm errichtet<br />
und nach dem Großherzog<br />
von Sachsen-Weimar-Eisenach<br />
in Würdigung seiner Verdienste<br />
benannt. <strong>Der</strong> an dessen Stelle im<br />
Jahr 1897 errichtete Stahlturm<br />
mit seinen luftigen Leitern ist 21<br />
m hoch. Sitzgruppe, Schutzhütte<br />
und eine Informationstafel laden<br />
zum Verweilen ein.<br />
Wir erklimmen die 111 Stufen<br />
und stehen auf der Aussichtsplattform,<br />
die sogar 250 Meter höher<br />
als die Wartburg ist, auf die man<br />
in nordwestlicher Richtung hinunterschaut.<br />
Es eröffnet sich uns<br />
ein grandioser Rundblick über<br />
den Thüringer Wald mit dem In-<br />
ten Kreuzung. Hier biegen<br />
wir nach rechts ab auf den<br />
Bierweg und folgen der<br />
weiß-grünen Markierung in<br />
Richtung der Hubertuswiese.<br />
<strong>Der</strong> Weg verläuft nahezu<br />
eben und nach etwa 800 m<br />
erreichen wir die Wiese, auf<br />
der von 1905 bis 1968 das<br />
auch zeitweilig bewirtschaftete<br />
Jagd- und Forsthäuschen<br />
„Hubertushaus“ stand.<br />
Rechts und links des Weges<br />
stehen einige prächtige Kastanienbäume.<br />
Nun erwartet<br />
uns der steile Aufstieg zum<br />
16
Thüringer Monatsblätter <strong>Nr</strong>. 44 / Seite 513<br />
selsberg, die Thüringische Rhön, den<br />
Hohen Meißner, den Hainich und natürlich<br />
auf die Stadt Ruhla mit ihrem<br />
Kerbtal.<br />
Wir folgen dem Weg etwa 1 km weiter<br />
bis zu einer Wegekreuzung. Dort<br />
biegen wir, dem Wegweiser zum<br />
Emmytempel folgend, scharf rechts<br />
ab. Von nun an wandern wir auf dem<br />
Rundwanderweg und erreichen nach<br />
etwa 300 m am Ringbergstein den<br />
Emmytempel. Wieder erwartet uns ein<br />
prächtiger Talblick auf die Bergstadt<br />
Ruhla.<br />
Fotos: mini-a-thuer / Thomas Brohm<br />
Den Emmytempel ließ im Jahr 1878<br />
ein langjähriger Ruhlaer Kurgast als<br />
achteckigen gusseisernen Aussichtspunkt<br />
errichten und nach dem Namen<br />
seiner Frau benennen. Später wurde<br />
der Tempel zerstört, aber im Jahr 1989<br />
an dessen Stelle ein hölzernes Häuschen<br />
errichtet.<br />
Nach etwa einem Kilometer Abstieg<br />
erreichen wir mit dem Parkplatz von<br />
mini-a-thür wieder den Ausgangs-<br />
17
punkt unserer erlebnisreichen Panoramawanderung.<br />
Hinweise:<br />
Nach Abschluss der Wanderung<br />
bietet sich ein Besuch des Modellparks<br />
mini-a-thür an. Auf einer<br />
Fläche von ca. 18000 m² werden<br />
bedeutende kulturhistorische<br />
Bauten Thüringens im detailgetreuen<br />
Maßstab 1:25 ausgestellt.<br />
Gleich nebenan lädt die Sommerrodelbahn<br />
zu einer rasanten Talfahrt<br />
ein.<br />
Sehenswert ist das Ruhlaer Tabakpfeifenmuseum<br />
& Museum für<br />
Stadtgeschichte in der Ortsmitte.<br />
Eines der schönsten und ältesten Fachwerkhäuser<br />
bietet eine interessante Schau zur Regionalgeschichte<br />
und eine einzigartige Sammlung von<br />
Meerschaumpfeifen.<br />
Ebenfalls zu empfehlen sind das Uhrenmuseum,<br />
in dem mehr als 1000 Uhren, Maschinen und<br />
Automaten einen Einblick in die langjährige Geschichte<br />
der Uhrenstadt Ruhla vermitteln sowie<br />
6 Am Emmytempel / Fotos 1-4 + 6: Arno Beck<br />
die Barockkirche St. Concordia von 1661, eine<br />
von nur dreien in ganz Deutschland, deren beide<br />
Schiffe einen rechten Winkel bilden.<br />
Fortsetzung folgt:<br />
Wanderungen im Thüringer Wald - Teil 3<br />
Drachen, Elfen und Minnesänger<br />
Hubertushaus<br />
Inh. Familie Ullmann<br />
Ascherbrück 1<br />
99842 Ruhla<br />
+++<br />
Tel.036929-746580<br />
Fax 036929-746579<br />
Mobil 0162-2870796<br />
+++<br />
hubertushaus@online.de<br />
www.hubertushaus-ruhla.de<br />
... im Waldgasthof & Rennsteighotel<br />
18
Gasthaus & Pension<br />
Parkgaststätte Laucha<br />
Inh. Anne-Kathrin Wolf<br />
• Pension<br />
• Biergarten<br />
• Familienfeiern<br />
• A4 Abfahrt<br />
Waltershausen<br />
Mi - Sa ab 17.00 Uhr • So ab 11.00 Uhr<br />
Mühlgasse 1 • 99880 Laucha<br />
Tel. 03622 - 67547<br />
Waldgaststätte “Am Kissel”<br />
Inh. Thomas Wenzel<br />
www.waldgaststaette-kissel.de<br />
• Thüringer Küche • selbstgebackener Kuchen<br />
• Biergarten • Familien- und Betriebsfeste<br />
(100 Pers. im Innenbereich / bis 500 Plätze im Außenbereich)<br />
Tel.: 03695 - 852546 • Fax 639480<br />
Mobil: 0171 - 3119200<br />
eMail: wenzel-moorgrund@t-online.de<br />
Post: Kissel 1, 36433 Moorgrund<br />
Di - So ab 10.30 Uhr<br />
Montag Ruhetag<br />
19
Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />
Friedrich Lux und seine Musik – eine<br />
wahre Bereicherung der Kulturregion<br />
Sivia Rost<br />
Das Jahr 2013 wurde von der Stadt Ruhla als<br />
„Lux Jahr“ ausgerufen. Es ist das Jahr, in dem<br />
mit unerwartetem Schwung der am 24. November<br />
1820 in Ruhla geborene Komponist<br />
Friedrich Lux und seine Werke<br />
aus der Vergessenheit wieder<br />
in das Bewusstsein der Menschen<br />
und natürlich in die Öffentlichkeit<br />
geholt werden. <strong>Der</strong> Name Lux<br />
spielt wieder eine besondere Rolle<br />
in Ruhla und strahlt weit in die<br />
Region aus. Höhepunkt des „Lux<br />
Jahres 2013“ wird die erste Lux-<br />
Festspielwoche vom 15. bis 21.<br />
Juli in der Bergstadt sein.<br />
seine Aufführung eine hervorragende Kritik.<br />
Sein Klavierspiel am Gothaer Hoftheater gefiel<br />
dem Herzog, er förderte den jungen Musiker mit<br />
einem kleinen monatlichen Salär. <strong>Der</strong> damals<br />
bedeutende Musiktheoretiker, Hofkapellmeister<br />
und Komponist Dr. Friedrich Schneider aus Dessau<br />
unterrichtete schließlich Friedrich Lux. Er<br />
verzichtete auf sein Honorar, weil sein Schüler<br />
Doch wer war eigentlich dieser<br />
Friedrich Lux?<br />
Sein Vater Georg Heinrich Lux<br />
war Mägdeleinlehrer und Kantor<br />
in der Trinitatiskirche zu Ruhla.<br />
Friedrich wurde als fünftes von<br />
sechs Kindern 1820 im Haus <strong>Nr</strong>.<br />
45 in der Köhlergasse geboren.<br />
Schon recht früh erkannte der Vater<br />
das musikalische Talent seines<br />
zweitjüngsten Sprosses und förderte<br />
es. Bereits im zarten Alter<br />
von sieben Jahren saß der kleinen<br />
Friedrich an der großen Orgel in<br />
der Trinitatiskirche und vertrat sogar<br />
seinen Vater. Sein erstes Werk<br />
komponierte Friedrich Lux mit<br />
gerade mal elf Jahren - es war ein<br />
Menuett, das er voller Verehrung<br />
seiner Lehrerin widmete. Erste<br />
Konzerte gab der Zwölfjährige in<br />
Gotha und in Eisenach. Friedrich<br />
Lux besuchte zwei Jahre später<br />
das Gymnasium in Gotha, während<br />
der Ferien ging er als 16-Jähriger zu Fuß<br />
nach Frankfurt a.M., wo in der Paulskirche die<br />
neue Orgel aufgestellt worden war. Er war voller<br />
Begierde, sie spielen zu können - und bekam für<br />
1 Das Geburtshaus von Friedrich Lux in der Ruhlaer Köhlergasse<br />
2 Die Gedenktafel des Mainzer Liederkranzes<br />
am Geburtshaus in der Köhlergasse<br />
20<br />
seinen beiden jüngsten Töchtern Klavierunterricht<br />
erteilte. Die Lehrjahre bei Schneider waren<br />
für den jungen Lux wohl sehr ergiebig und lehrreich.<br />
Friedrich Schneider sagte über ihn, er kenne
Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />
keinen begabteren, eifrigeren, wissbegierigeren<br />
und dankbareren Schüler als ihn. <strong>Der</strong> Unterricht<br />
währte von 1839 bis 1841 und zeigte bald die<br />
schönsten Früchte.<br />
Mit gerade mal 20 Jahren wurde Friedrich Lux<br />
Musikdirektor am Hoftheater in Dessau. Zehn<br />
Jahre lang hinterließ er hier seine musikalischen<br />
Spuren. In Dessau schrieb Lux auch seine erste<br />
Oper „Das Käthchen von Heilbronn“, die 1846 in<br />
Dessau zur Uraufführung kam.<br />
1850 heiratete Friedrich Lux Karoline Pertz,<br />
Tochter eines Dessauer Kaufmanns, ein Jahr später<br />
ging die Familie nach Mainz. Von 1851 bis<br />
1853 war Lux Kapellmeister am Mainzer Stadttheater,<br />
dann übernahm er Lehrtätigkeiten in musikalischer<br />
Theorie und gab Unterricht in Klavierspiel<br />
und Gesang.<br />
Als Musiker, Komponist und Orgelvirtuose hatte<br />
er schon damals einen guten Namen in Mainz. So<br />
kam es, dass Friedrich Lux 1864 unter 70 Bewerbern<br />
ausgesucht wurde, die Mainzer Liedertafel,<br />
einen Oratorienverein, zu leiten. Unter seiner<br />
Leitung wurde die Liedertafel berühmt. Auf vier<br />
„Mittelrheinischen Musikfesten“,<br />
die Friedrich Lux organisiert hatte,<br />
führte er seinen Chor zu Riesenerfolgen.<br />
27 Jahre lang war er<br />
Chorleiter und Dirigent der Mainzer<br />
Liedertafel, in dieser Zeit gestaltete<br />
er über 160 meist große<br />
Konzerte, darunter Uraufführungen<br />
großer Werke – auch seiner<br />
eigenen.<br />
Auch wenn Friedrich Lux in<br />
Mainz seine musikalische Heimat<br />
gefunden hat, war er mit Ruhla<br />
und dem Thüringer Wald stets<br />
aufs innigste verbunden. Viele<br />
Jahrzehnte kam er zur Sommererholung<br />
nach Ruhla oder Heiligenstein.<br />
Mit der Oper „<strong>Der</strong> Schmied<br />
von Ruhla“ schuf er seiner Heimatstadt<br />
ein bleibendes Denkmal.<br />
Die romantische Oper wurde 1882 mit großem<br />
Erfolg in Mainz uraufgeführt und begeisterte auf<br />
30 Bühnen das Publikum.<br />
Friedrich Lux verstarb am 9. Juli 1895 – fast völlig<br />
erblindet – in Mainz. Zu Tausenden säumten<br />
die Mainzer die Straße, als der Trauerzug sich<br />
zum Friedhof bewegte. <strong>Der</strong> Mainzer Chor ehrte<br />
seinen langjährigen Dirigenten mit einer Gedenk-<br />
3 Gemälde<br />
mit dem Portrait von<br />
Friedrich Lux,<br />
das im Ruhlaer<br />
Orts- und Tabakpfeifenmuseum<br />
zu sehen ist.<br />
Breitenbergstraße 11 • 99842 Ruhla<br />
Tel. 03 69 29 / 8 03 04<br />
Mobil 01 73 / 3 52 86 30<br />
21
tafel, die 1898 an seinem Geburtshaus in der<br />
Ruhlaer Köhlergasse angebracht wurde. In<br />
Ruhla wurde er bereits 1884 Ehrenbürger<br />
der Stadt. Im Jahre 1900 verewigten Ruhlaer<br />
Bürger das Porträt des Komponisten am<br />
Ruhlaer Dichterhain, einer Gedenkstätte<br />
großer Söhne der Stadt.<br />
Lux-Werke werden wieder belebt<br />
Nach dem Tod von Friedrich Lux gerieten<br />
seine hervorragenden musikalischen Werke<br />
mehr und mehr in Vergessenheit. Sie wieder<br />
an das Licht der Öffentlichkeit zu holen, hat<br />
sich der im Jahr 2010 in Ruhla gegründete<br />
Lux Festspielverein zur Aufgabe gemacht.<br />
Erstmalig wird nun in diesem Jahr mit einer<br />
Lux-Festspielwoche des Komponisten gedacht<br />
und die Region kulturell belebt. Aber<br />
nicht nur Lux-Werke, auch die seiner Zeitgenossen<br />
wie Brahms, Chopin, Mendelssohn<br />
oder Liszt stehen auf dem einwöchigen Festspielprogramm.<br />
Mit der Aufführung des Melodienkranzes<br />
aus der Oper „<strong>Der</strong> Schmied<br />
von Ruhla“ in konzertanter Fassung erreicht<br />
die Festspielwoche ihren Höhepunkt am 21.<br />
Juli. (das ausführliche Programm finden sie<br />
unter: www.lux-festspiele.de)<br />
4 Gedenktafel für Friedrich Lux am Dichterhain<br />
(siehe auch Foto Seite 15)<br />
pie<br />
Ergo- und Handtherapie<br />
Physiotherapie Friman<br />
Christina Pohl<br />
Friedensstraße 10 • 99817 Eisenach<br />
Praxis und Hausbesuche<br />
Tel. 03691 - 24 59 324<br />
Mobil 0177 - 87 33 903<br />
...Ihre Hand in guten Händen<br />
Gothaer Straße 65-69<br />
99848 Wutha-Farnroda<br />
Tel. 036921-27026<br />
Manuelle Therapie, Manuelle Lymphdrainage<br />
Krankengymnastik, Massage, Moorpackung<br />
...sowie individuelle Behandlungen<br />
Termine nach Vereinbarung<br />
Physiotherapie Beate Engelhardt<br />
Georgenstraße 11<br />
99817 Eisenach<br />
Tel. 03691-203549 • Fax 7191306<br />
Friedensstraße 10 P<br />
99817 Eisenach<br />
Tel. 03691-6580591 • Fax 6580379<br />
22
Doch nicht nur Musik wird die Woche<br />
vom 15. bis 21. Juli bestimmen.<br />
Ein buntes Rahmenprogramm bietet<br />
für jeden etwas – eine Sonderausstellung<br />
„Friedrich Lux – Werk<br />
und Leben“ vom 16. bis 21. Juli in<br />
der Trinitatiskirche, einen Handwerker-<br />
und Brauchtumsmarkt vom 19.<br />
bis 21. Juli (Freitag bis Sonntag) in<br />
der Köhlergasse und auf dem neuen<br />
Markt, einen Lux-Festspielball sowie<br />
die 3. Ruhlaer Kirchennacht am 20.<br />
Juli, die mit ihren vielfältigen musikalischen<br />
Veranstaltungen in die<br />
Lux-Festspiele eingebunden ist.<br />
Karten für die einzelnen Veranstaltungen<br />
der Lux-Festspiele gibt es bei<br />
allen Geschäftsstellen der TA und<br />
TLZ sowie in den Touristinformationen<br />
Thüringen sowie auf:<br />
www.ticketshop-thueringen.de<br />
5 Ruhla – die zwei Ruhlaer Kirchen St. Concordia und St.<br />
Trinitatis werden neben einem Festzelt die Veranstaltungsorte<br />
während der Festspielwoche vom 15. bis 21. Juli sein<br />
Fotos: Lux Festspielverein e.V.<br />
Lux Festspielverein e.V.<br />
Marienstraße 1 • 99842 Ruhla<br />
Tel. 036929/80656 • info@lux-festspiele.de • www.lux-festspiele.de<br />
www.facebook.com/lux.festspiele<br />
Tipp: Wertvolle Infos und das druckfrische Programmheft "Lux Festspiele 2013"<br />
erhalten sie zum Naturpark- und Stadtfest in Ruhla am Stand des Vereins!<br />
Terminsache<br />
Naturpark- und Stadtfest in Ruhla<br />
7. bis 9. Juni 2013<br />
Naturpark- und Touristinformation Ruhla<br />
Neuer Markt 1 • 99842 Ruhla • Tel. 036929-89013<br />
Fax 036929-89022 • www.ruhla.de • tourist@ruhla.de<br />
Im sanierten Fachwerkgebäude befindet sich die Naturparkausstellung,<br />
der Besuchern erhält Informationen zur Stadt,<br />
zur Region und zum gesamten Naturpark Thüringer Wald.<br />
In unserer Naturpark- und Touristinformation bieten wir für Sie:<br />
• Zimmervermittlung und Buchungen von Übernachtungen,<br />
• Beratung zu touristischen Aktivitäten, Sehenswürdigkeiten,<br />
Veranstaltungen, Verkehrsanbindungen und Wandermöglichkeiten in der Region<br />
• Verkauf von Wanderkarten, Wanderführern, Souvenirs, Ansichtskarten und Stadtplänen<br />
• Verkauf von Tickets für Veranstaltungen<br />
Wir freuen uns über Ihren Besuch und heißen Sie herzlich Willkommen!<br />
23
Veranstaltungen<br />
im Richard-Wagner-Jahr 2013<br />
Anmerkung der Redaktion<br />
Stellvertretend für einige bei der Redaktion eingegangenen<br />
„Veto-Briefe“ zur Namensgebung<br />
der 1928 erbauten Gästehalle, die sich nur wenige<br />
Meter östlich vom Hörselberghaus etwas tiefer<br />
gelegen befindet, möchten wir das Schreiben unserer<br />
treuen Abonnentin Annemarie Reichelt aus<br />
Berlin abdrucken. Zum Frühlingsfest 2012 hatte<br />
der neue Pächter des Gasthauses nach Neugestaltung<br />
des Innenraumes und der Einrichtung einer<br />
Ausschankmöglichkeit mit Terrasse nach einem<br />
Namen für den leider bis dahin nur als „Holzbaracke“<br />
bezeichneten Bau gesucht. In der ersten Runde<br />
fiel die Entscheidung auf „Hörselberghütte“.<br />
Doch so recht angenommen wurde dieser Name<br />
nicht und er führte auch zu Verwechselungen mit<br />
dem Hörselberghaus. Inzwischen haben einige<br />
Hüttenabende - vom besinnlichen Adventsingen<br />
bis zur geselligen Grillparty – darin stattgefunden<br />
und auch bei kühler Witterung kehrt man gerne<br />
zu Kaffee und Kuchen in die ca. 50 Personen fassende<br />
gemütliche Hütte ein. Für Wandertage von<br />
Schulklassen und Vereinsfeiern bietet sie ideale<br />
Voraussetzungen.<br />
Würdigung zu Wagners 200. Geburtstag<br />
Eigens angereist aus Berlin war auch die 81jährige<br />
Annemarie Reichelt, die uns bereits 2012 den<br />
nachfolgenden Brief zusandte:<br />
Sehr geehrte Mitarbeiter der Redaktion des<br />
Hörselberg-<strong>Bote</strong>n,<br />
Ihren „Aufruf“ im Sommerheft 2012 (Seite 10)<br />
finde ich gut. Es wird interessanter, wenn Leser<br />
und Freunde des Hörselberg-<strong>Bote</strong>n mit in die<br />
Zu Ehren Richard Wagners<br />
Hörselberghaus festlich dekoriert<br />
Abstimmung für einen geeigneteren Namen der<br />
neuen (alten) Hütte auf dem Großen Hörselberg<br />
eingezogen werden.<br />
Es ist großartig, wie der berühmte Musiker und<br />
Komponist Richard Wagner die Hörselberge in<br />
seinem romantischen Musikwerk „Tannhäuser“<br />
verwandelt und verzaubert hat. Sicher hat er beim<br />
Komponieren sich „einspinnen lassen“ von den<br />
ungewöhnlichen Bildern der Felsen, von seltenen<br />
Pflanzen, sagenhaften Höhlen mit der Venus, und<br />
er hat schließlich mit seiner Tannhäuser-Musik<br />
den Hörselbergen etwas Unvergängliches gegeben.<br />
Und darum sollte die Hütte den neuen Namen<br />
„TANNHÄUSER-BAUDE“ erhalten!<br />
Ich sehe darin einen Bildungsvorteil für die jungen<br />
Leute (auch ältere); denn leider können sich viele<br />
24
Menschen weder vom Komponisten<br />
noch von der Tannhäuser-Wartburg-<br />
Geschichte ein Bild machen.<br />
Eine Hinweistafel an oder in der Baude,<br />
um oft praktizierte Schmierereien<br />
zu verhindern, könnte ergänzend noch<br />
mehr Aufklärungsarbeit leisten. Die<br />
geschnitzte Wagner-Figur müsste ihren<br />
bisherigen Abseits-Platz verlassen<br />
und dann vor der Baude stehen oder<br />
vielleicht findet sie sogar innen einen<br />
Platz. Jedenfalls wäre es sinnvoll, beide<br />
ohne große Distanz zu sehen: Richard<br />
Wagner und die „Tannhäuser-<br />
Baude“. In diesem Jahr wird an den<br />
200. Geburtstag des großen Tonkünstlers<br />
erinnert. Und besonders für die<br />
Thüringer ist der „Tannhäuser“ ein<br />
bleibendes Geschenk!<br />
Kaffeehausmusik zum Wagnergeburtstag<br />
dargeboten von Fam. Eichhorn aus Eisenach<br />
Mit freundlichen „Veto-Grüßen“<br />
Ihre treue Abonnentin<br />
Annemarie Reichelt aus Berlin<br />
Anlässlich Wagners 200. Geburtstages<br />
nun „Tannhäuser-Hütte“<br />
Das Wagner-Jahr 2013 zu Ehren des<br />
großen Komponisten und Musikgenies<br />
Richard Wagner (1813 - 1883)<br />
ist im vollen Gange. An allen seinen<br />
Wirkungsstätten will man an den großen<br />
Meister erinnern. Auch wir vom<br />
Hörselberg haben Grund ihm zu danken.<br />
War Wagner doch vom Venus-<br />
Tannhäuser-Sagenstoff so ergriffen,<br />
dass ihn sein erster Besuch auf der<br />
Wartburg im April 1842 mit dem herrlichen<br />
Ausblick zum markanten Hörselberg<br />
so sehr beeindruckte, dass er<br />
Heimatfreunde um Heidrun Diringer in<br />
historischer Kleidung um 1900, passend zum<br />
Wagner-Ambiente im Gasthaus<br />
Hotel & Restaurant “Waldhaus”<br />
Familie Bufe • Zeughausgasse 5 • 99880 Waltershausen<br />
Tel. 03622 - 69003 • Fax 03622 - 902249 • waldhaushotel@t-online.de<br />
• Frische Thür. Kräuterküche • Saisonale Spezialitäten aus der Region<br />
• Familien- u. Firmenveranstaltungen b. 80 Pers. • Sommerterrasse und Biergarten<br />
Aktuelle Angebote und Veranstaltungen unter: www.waldhaushotel.de<br />
25
ihn später in Szene setzte. Wagner<br />
verknüpfte später die Venus-Sage<br />
mit dem legendären Sängerkrieg<br />
auf der Wartburg. Die romantische<br />
Oper „Tannhäuser“ machte<br />
die Wartburg und den Hörselberg<br />
weltbekannt. Seit der Uraufführung<br />
1845 im Königlich-Sächsischen<br />
Hoftheater in Dresden wurde und<br />
wird dieses Werk immer wieder<br />
die Herzen vieler Musikfreunde erobern.<br />
Baum des Jahres gepflanzt<br />
Am 22. Mai 2013 – genau zum<br />
200. Geburtstag von Richard Wagner<br />
– fand unter Trägerschaft des<br />
Zweckverbandes Hörselberg (der<br />
seit 1993 Eigentümer des 1890 erbauten<br />
Schutz- und Gasthauses auf<br />
dem Großen Hörselberg ist) im liebevoll<br />
hergerichteten Berggasthaus<br />
eine ganz besondere Geburtstagsfeier<br />
unter dem Motto „Kaffeetrinken<br />
wie zu Wagners Zeiten“ statt.<br />
Auch das Bedingungspersonal<br />
war passend gekleidet. Es lag eine<br />
Feierliche Namensgebung der Tannhäuser-Hütte<br />
Heidrun Diringer, Torsten Gieß, Christina Reißig und als<br />
Tannhäuser Ewald Turba<br />
Baumpflanzung durch den Vorsitzenden des Zweckverbandes<br />
Hörselberg Torsten Gieß<br />
26<br />
romantische Atmosphäre in der<br />
„Tannhäuser- und Venus-Stube“<br />
des Gasthauses, als der Ka ffee in<br />
die wunderschönen Sammeltassen<br />
ausgeschenkt und dazu der leckere<br />
Kuchen kredenzt wurde. Umrahmt<br />
von wunderschöner Kaffeehausmusik,<br />
dargeboten von Angelika (Violine)<br />
und Rainer Eichhorn (Klavier)<br />
aus Eisenach schmeckte es nochmal<br />
so gut. Beide sind aktive Mitglieder im Richard-<br />
Wagner-Verband Eisenach/Wartburgkreis.<br />
Nach diesem einzigartigen Genuss im Gasthaus<br />
pflanzten der Vorsitzende des Zweckverbandes<br />
Hörselberg, Bürgermeister Torsten Gieß, und<br />
Ortsteilbürgermeister sowie einige der Gäste etwas<br />
geschützt am Kamm des 484 m hohen Großen<br />
Hörselberg gemeinsam den Baum des Jahres<br />
2013, den Wilden Apfelbaum (Holzapfel - Malus<br />
sylvestris). Er soll als „Baum der Gemeinschaft“<br />
symbolisch für die Zusammenarbeit aller Ortsteile<br />
der Gemeinde Wutha-Farnroda und der Gemeinde<br />
Hörselberg-Hainich zentral am 1890 erbauten<br />
Hörselberghaus wachsen und gedeihen. Spendiert<br />
wurde der Wildapfel vom ehemaligen Vorsitzenden<br />
des Zweckverbandes Bernhard Mitterbacher<br />
aus Sättelstädt. Gerade diese Baumart gab es einst<br />
sehr zahlreich auf angrenzenden Streuobstwiesen<br />
an den Hörselbergen, deren Früchte zu Apfelwein<br />
bzw. Apfelessig verarbeitet wurden. Ein ganz<br />
markanter Baum dieser Art ist der „Apfelbaum<br />
der Frau Holle“ in der Kräuterwiese „Apotheke“<br />
unterhalb des Westhorns.<br />
Anschließend erhielt die Baracke den Namen
Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />
Tannhäuser-Hütte, was von nun an auf einem<br />
handgemalten Lärchenholzbrett gut lesbar zu erkennen<br />
ist. Christina Reißig vom Heimatverlag<br />
stellte bei der Enthüllung des Schildes den Bezug<br />
Wagners zum Hörselberg heraus und was „Tannhäuser“<br />
zukünftig hier oben verkünden soll. Mit<br />
der Namensgebung für die 85jährige Gästehalle,<br />
die in ihrer Blütezeit Domizil für das kulturelle<br />
Leben der 1920 gegründeten Hörselberg-Gemeinde<br />
war, wird die Verbindung Wagner / Tannhäuser<br />
und Hörselberg besiegelt. Sie erhält nun wieder<br />
die Chance, Treffpunkt für Jung und Alt zu werden.<br />
Was Eigentümer, Pächter und engagierte<br />
Hörselbergfreunde zukünftig daraus machen,<br />
bleibt abzuwarten. chr<br />
Die Venus lockt seit ewigen Zeiten<br />
Im Rahmen des Wagnerjahres 2013 wird mit<br />
den vielfältigsten Veranstaltungen an den einstigen<br />
Stationen im Leben des großen Meisters der<br />
Musik wie z.B. in seiner Geburtsstadt Leipzig, in<br />
Magdala bei Weimar und Stadtroda bei Jena mit<br />
Ausstellungen, Konzerten und Stadtführungen an<br />
den Komponisten erinnert. An authentischen Orten<br />
wie z.B. in Meiningen, Weimar und Eisenach<br />
erklingen Wagner-Opern und -Konzerte. Ein ganz<br />
besonderer Höhepunkt in unserer Region wird dabei<br />
die Aufführung des „Tannhäuser“ im Festsaal<br />
der Wartburg sein.<br />
Venushöhle wieder zugänglich<br />
Am Großen Hörselberg fand am 21. April 2013<br />
eine Veranstaltung ganz anderer Art statt, die aber<br />
nicht nur fürs Wagnerjahr sehr wichtig war. Hier<br />
galt es, die fast zugewachsene und seit Februar<br />
2009 mit einem Metallgitter verschlossene Venushöhle<br />
wieder für den interessierten Hörselbergbesucher<br />
zugänglich zu machen. Höhlen haben nun<br />
mal etwas Geheimnisvolles und Ungewöhnliches,<br />
man möchte sie bei schummriger Beleuchtung erforschen<br />
und hofft insgeheim etwas zu entdecken.<br />
So fanden auch die Höhlen der Hörselberge schon<br />
immer reges Interesse, das natürlich infolge ihres<br />
geringen „Schauwertes“ meist enttäuscht wurde.<br />
„Venusgrotte“ in Neuschwanstein<br />
So dürfte es bereits dem bayerischen König<br />
Ludwig II. ergangen sein. Nachdem sein Freund<br />
Richard Wagner 1842 den „seitab der Wartburg<br />
liegenden Berg“ zum Venusberg und damit zum<br />
geheimnisvollen Sitz der Liebesgöttin gestempelt<br />
hatte, regte er diesen an, die „Venusgrotte“ doch<br />
einmal zu besuchen. Diesen Besuch des Großen<br />
Hörselberges führte der Bayernkönig mit einem<br />
Adjutanten und seinem Bruder am 1. Juni 1867<br />
durch. Es lässt sich aber diesbezüglich keine Notiz<br />
des Wagner-Verehrers Ludwig II. finden, weil<br />
wohl doch seine hochgespannten Erwartungen<br />
von der vorgefundenen Realität stark enttäuscht<br />
worden waren. Umso prächtiger ließ er später in<br />
seinem Schloss Neuschwanstein einen Raum zur<br />
„Venusgrotte“ ausbauen.<br />
„Hörselloch“ ...einfach sagenhaft<br />
Das „Hörselloch“, wie die bis zur Umbenennung<br />
Ende des 19. Jh. bekannteste Höhle etwa einhundert<br />
Meter nördlich vom Westhorn des Großen<br />
Hörselberges entfernt liegende Karsthöhle hieß,<br />
interessierte die Altforderen schon vor Jahrhunderten.<br />
Ende des 18. Jahrhunderts versuchte ein Herr<br />
Kühn mit dem damaligen Melborner Pfarrer das<br />
„Geheimnis“ dieser Höhle zu lüften. Ihren Bericht<br />
gaben dann 17 Jahre später Rosenmüller & Tillesius<br />
(1799) fast wörtlich wieder: „Diese Höhle<br />
hat, wie die alten Chroniken und historischen<br />
Schriften von Thüringen und vom Herzogtum<br />
Gotha beweisen, wohin derjenige Teil des Hörselberges<br />
gehört, von jeher viel Aufsehen in der<br />
Gegend gemacht. In jenen Zeiten, wo Aberglauben<br />
und Unwissenheit in der Landbevölkerung<br />
noch weit verbreitet waren, schrieb man dieser<br />
Höhle den Sitz des Fegefeuers zu. Beim Eingang<br />
derselben vernahm man ein beständiges Sausen,<br />
Brausen und Heulen, so glaubte man fest an daran,<br />
dies wären ängstliche Töne gequälter Seelen.“<br />
Deshalb wird gerade sie mit einigen Sagen in Verbindung<br />
gebracht, doch darüber werden wir in der<br />
Winterausgabe berichten.<br />
27
Kaufen Sie wo es wächst!<br />
1000 m² eigene Anzuchtfläche<br />
Riesige Auswahl<br />
Beet- und Balkonpflanzen •<br />
Gewürz- und Kräuterpflanzen •<br />
Gehölze & Stauden •<br />
Raritäten •<br />
Landschaftsbau<br />
Beratung - Planung - Ausführung<br />
Landschaftsgärtnerei<br />
Reinhardsbrunner Str. 66 • 99891 Tabarz<br />
Tel. 036259-30738 • LGBielertgmbh@t-online.de<br />
Personalcomputer und Netzwerke • Drucker und Monitore<br />
Kopier-, Fax- und Schreibsysteme<br />
Büromöbel und Planung • Kundendienst<br />
Wintersteiner Str. 5 • 99891 Fischbach<br />
Tel.(036 259) 31304 • Fax (036 259) 31309 • www.copydata.de<br />
Bindel & Hoßfeld<br />
Baustoffhandel GmbH<br />
Kleinmengenlieferung per Multicar<br />
• Wege- und Bergkies • Filter- und Zierkies<br />
• Edelsplitte • Fertigbeton • Findlinge<br />
zur Wegebefestigung, zum Pflastern<br />
zur Gartengestaltung<br />
zum Einsanden und Betonieren<br />
99848 Wutha-Farnroda<br />
An der Allee 5<br />
Tel. 036921/3013-0 • Fax 3013-10<br />
www.bindel-hossfeld.de<br />
28
Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />
1854 erste Höhlenbefahrung<br />
Unter Leitung vom Waltershäuser Heimatforscher<br />
und Arzt Dr. Carl Polack erfolgte die erste<br />
naturwissenschaftliche Erkundungstour der Venushöhle<br />
bereits im Jahre 1854. <strong>Der</strong> als „Ältester<br />
Bericht über eine Begehung der Hörselberghöhle“<br />
bezeichnete darüber verfasste Aufsatz von ihm<br />
wurde ein Jahr später in der „Leipziger Illustrierten<br />
Zeitung“ veröffentlicht. Darin beschreibt Dr.<br />
Polack, wie sich mindestens vier Personen mit<br />
einem Wachslämpchen durch die Enge der niedrigen<br />
Felsenschlucht an der westlichen Kuppe der<br />
Bergeshöhe des Großen Hörselberges teilweise<br />
gebückt und kriechend voran bewegten und welche<br />
Eindrücke sie erlebten. Im Höhlenraum bei<br />
schauerlicher Stille konnten sie dem Fallen von<br />
Wassertropfen lauschen und wundersame Töne<br />
„gleich dem Gesang ferner Chöre“ wahrnehmen.<br />
Beim genaueren Hinschauen stellte sich heraus,<br />
das Millionen von kleinen Mücken, Nachtfaltern<br />
und Käfern dieses Geräusch verursachten. Großartige<br />
Entdeckungen worden dabei nicht gemacht.<br />
Seit 1882 „Venushöhle“<br />
Mit der touristischen Erschließung der<br />
Hörselberge, dem Bau des Hörselberghauses im<br />
Jahr 1890 und dem Anlegen von Wanderwegen<br />
durch die Thüringerwald-Vereine Gotha und Eisenach<br />
wurde auch der Zugang zur Venushöhle<br />
tiefer freigeschachtet und die Höhle selber begehbar<br />
gemacht. Bis zu dieser Zeit wurde die Höhle<br />
nur als „Hörselloch“ bezeichnet. Um dem reichen<br />
Sagenschatz der Hörselberge gerecht zu<br />
werden und die Besucher aus Nah und Fern<br />
anzulocken, nannte man sie von nun an „Venushöhle“.<br />
den passenden Namen „Tannhäuserhöhle“. Er erhoffte<br />
sich davon mehr Besucher der Hörselberge.<br />
Wären nicht infolge des plötzlichen Todes von<br />
Prof. von Wichdorff im Dezember 1932 die Arbeiten<br />
an den beiden Höhle eingestellt worden,<br />
so hätten wir heute vielleicht eine Schauhöhle am<br />
Hörselberg mit einem „versteinerten Wasserfall“<br />
und Tropfsteingebilden von erlesener Schönheit.<br />
Die Eingangsstufen wurden teilweise schon angelegt.<br />
Durch die etwa 100 m lange Tannhäuserhöhle<br />
konnte man noch Anfang der 1970er Jahre<br />
komplett hindurchkriechen. Heute ist der Durchgang<br />
durch aufeinander zuarbeitentes Felsgestein<br />
versperrt.<br />
Aus der Eisenacher Thüringer Allgemeinen vom<br />
10. Oktober 1928 erfahren wir: Die aus Richard<br />
Wagners „Tannhäuser“ bekannte „Venushöhle“<br />
auf dem Großen Hörselberg ist alljährlich<br />
Wanderziel vieler Tausende. Alle aber haben sie<br />
enttäuscht das finstere, feuchte und sehr wenig<br />
einladende Reich der Frau Venus, das in seiner<br />
trostlosen Armseligkeit keinerlei Anziehungskraft<br />
ausübte und wohl kaum den Namen Höhle verdiente,<br />
wieder verlassen. Dieser Tage haben sich<br />
nun zwei namhafte Höhlenforscher, Oberbergrat<br />
Prof. Dr. Heß von Wichdorff und Prof. Dr. Götze<br />
der dankenswerten Aufgabe unterzogen, dieses<br />
sagenhafte Gebiet fachmännisch zu untersuchen<br />
und die Höhle unter liebevoller Rücksichtnahme<br />
auf ihre Romantik zu erschließen.<br />
Entdeckung<br />
der „Tannhäuserhöhle“ 1928<br />
Nach der Entdeckung einer zweiten Höhle am<br />
Südhang des Großen Hörselberges durch Studienrat<br />
Erich König (aus Erfurt) im Oktober<br />
1928 im Rahmen einer Höhlenforscherwoche<br />
durch den Thüringer Höhlenverein unter<br />
Vorsitz von Professor Dr. Heß von Wichdorff<br />
entschloss man sich zu Grabungen und Freischachtarbeiten,<br />
die bis 1932 andauerten.<br />
Diese bedeutend größere Höhle erhielt auf<br />
Vorschlag des damaligen Wirtes Otto Ehrhard<br />
29
Illustierte Zeitung 27. Januar 1855<br />
Text und Zeichnung: Carl Polack, Waltershausen<br />
Deutsche Illustrierte Zeitung 19. Jahrhundert<br />
Zeichnung:<br />
R.Schuster (nach einer Skizze von A.Kramer)<br />
Die „Wagnerhöhle“ am Kleinen Hörselberg<br />
In den 1980er Jahren der DDR-Zeit wurden die<br />
Höhlen an den Hörselbergen, zu denen noch weitere<br />
kleinere Höhlen gehören, von der Fachgruppe<br />
Höhlen- und Karstforschung im Kulturbund weiter<br />
erforscht, erfasst und mit betreut. Neben der<br />
Venus- und Tannhäuserhöhle am Gr. Hörselberg<br />
wurde am Kleinen Hörselberg die im Volksmund<br />
als „Wagnerhöhle“ bezeichnete „Felsenkluft“ mit<br />
aufgenommen. Die Wagnerhöhle befindet sich in<br />
der 14. Zinne der Felsbastionen.<br />
Beitrag im Wagnerjahr 2013 – Venushöhle<br />
wieder geöffnet<br />
Schon Wochen vor dem gemeinsam mit dem Vorsitzenden<br />
der Eisenacher Amateurgeologen-Gruppe<br />
Roland Geyer vereinbarten Termin wurde eine<br />
schriftliche Anfrage an die Untere Naturschutzbehörde<br />
des Wartburgkreises und den zuständigen<br />
Fledermausbeauftragten gerichtet, um eine<br />
fachkundige und besucherfreundliche Lösung zu<br />
finden. Eigentlich war die Venushöhle immer für<br />
Jedermann auf eigene Gefahr zugänglich. Da sich<br />
aber in den letzten Jahren hier bedrohte Fledermausarten<br />
angesiedelt hatten und es zu brutalen<br />
Sammlung: Rödger (4) / Reißig (1)<br />
Störungen des Winterschlafes der kleinen wehrlosen<br />
Säugetierchen (Anzünden) gekommen war,<br />
musste der Mensch eingreifen. Dafür zeigt Jeder<br />
Verständnis!<br />
Von etwa 1998 bis 2009 hatten sich jedes Jahr<br />
einige Mitglieder der Hörselberggemeinde e.V.<br />
dafür eingesetzt, im März das von der Metall firma<br />
Fischer angefertigte, verzinkte Gitter sicherzustellen<br />
und im Oktober wieder am Eingang der<br />
Höhle zu befestigen. In den kalten Monaten ist<br />
die Venushöhle Winterquartier für bedrohte Fledermausarten.<br />
Laut Fledermausbeauftragtem des<br />
Wartburgkreises, Alexander Clausen aus Eisenach,<br />
finden folgende Arten hier ein Winterquartier:<br />
die Mops-Fledermaus, die Franzen-, die<br />
Bart-, die Langohr- und die Mausohr-Fledermaus.<br />
30
Illustrierte<br />
Zeitung<br />
19. Jh.<br />
Zeichnung:<br />
Schuster Zeichnung:<br />
Hanns Bock (1885-1966), Eisenach<br />
Zeichnung: Kurt Hornschuh (1927 - 1998),<br />
Ettenhausen/Nesse<br />
<strong>Der</strong>en Bestand wird jeden Winter gezählt. In den<br />
Sommermonaten verlassen die Fledermäuse die<br />
kühle Felsenkluft und suchen sich eine „Wochenstube“<br />
für die Aufzucht ihrer Nachkommen. Es<br />
besteht also aus dieser Sicht kein Grund, die Höhle<br />
geschlossen zu halten. Doch seit vier Jahren<br />
ist sie trotzdem ganzjährig verschlossen und so<br />
manche Familie mit Kindern stand traurig davor.<br />
Nichts mit Abenteuerausflug zum Großen Hörselberg<br />
oder Besuch bei Frau Venus – das Metallgitter<br />
ließ alle Träume platzen! Kein Schild<br />
am Eingang gab Auskunft, warum die Höhle verschlossen<br />
war. <strong>Der</strong> Vorstand der Hörselberggemeinde<br />
e.V. hatte entschieden, dass aufgrund der<br />
Altersstruktur im Verein diese aufwendige Arbeit<br />
nicht mehr geleistet werden kann und so blieb die<br />
Venushöhle einfach zu.<br />
Schon mehrfach hatten uns Anfragen zur verschlossenen<br />
Venushöhle erreicht. Nun im Jahr des<br />
200. Geburtstages von Richard Wagner – auch aus<br />
touristischer Sicht war dieser Zustand nicht mehr<br />
länger mit zu tragen – haben wir selber Hand angelegt!<br />
Und so konnte schließlich am 21. April<br />
kurz vor dem Eintreffen der großen Wandergruppe<br />
mit Herrn Geyer, die am Hörselberghaus gestartet<br />
war, das Gitter entfernt und Ordnung am Höhleneingang<br />
geschaffen werden. Die große Schar der<br />
Teilnehmer, darunter auch viele Kinder, erfreute<br />
es sehr, nun endlich die Venushöhle wieder betreten<br />
zu können. Einige hatten eine Taschenlampe<br />
mitgebracht, denn das Betreten geschieht auf eigene<br />
Gefahr! Herr Geyer erläuterte die Entstehung<br />
der beiden Höhlen, die entlang des Kammweges<br />
besucht wurden. Das Gitter haben wir auf<br />
unserem privaten Hof sichergestellt, um es im<br />
Oktober wieder am Höhleneingang zu befestigen.<br />
Haltet Ordnung und Sauberkeit in und rund um<br />
die Venushöhle, dann wird sie auch zukünftig von<br />
März bis Oktober geöffnet sein! chr<br />
Elisabeth-Tag in Reinhardsbrunn<br />
Sonntag 25. August 2013 ab 14 Uhr<br />
Ökumenischer Gottesdienst zum Thema „Toleranz“<br />
Predigt Regionalbischof Dr. Christian Stawenow<br />
Angebot Schlossparkführungen<br />
Kaffeetrinken am Ausstellungs- und Informationszentrum<br />
Spiritueller Tourismus<br />
Musikalische Umrahmung mit dem Akkordeon-<br />
Orchester „Druckluft“<br />
Terminsache<br />
31
Die Venus lockt se<br />
Die Venushöhle am Hörselberg<br />
war besonders im 19. und 20. Jh.<br />
ein Magnet für die touristischen<br />
Belange der Anliegergemeinden,<br />
zahlreiche Postkartenmotive<br />
trugen in irgendeiner Form den<br />
Eingang zur Venushöhle auf<br />
der Titelseite – spätestens seit<br />
Wagners Oper „Tannhäuser“ ist<br />
sie in aller Munde, wenn man<br />
vom Sagenberg spricht...<br />
Kaum ein Besucher der Hörselberge<br />
ließ es sich seit dem<br />
nehmen, den Eingang zum<br />
Venusberg zu finden - unzählige<br />
Fotomotive zeugen davon...<br />
Postkarten und Fotos: Sammlung Horst Rödger
it ewigen Zeiten...
Baggerarbeiten / Schüttguttransporte<br />
34<br />
H.Koch<br />
Multicarcontainer • Kleinmengenanlieferung<br />
Annahme von Erdstoffen, Bauschutt und Baumschnitt<br />
Wegekies • Sand • Splitt • Muttererde • Fertigbeton • Findlinge<br />
Gothaer Str. 89b • 99848 Wutha-Farnroda • www.fbb-koch.de<br />
Tel. 036921-96480 • Mobil 0170-5772349
BÖRNER & REINHARDT<br />
AUTO HEIM FREIZEIT<br />
Autoteile - Reifen - Fahrräder - Gartenmöbel<br />
Top Preise! - Preiswerter Service!<br />
Wutha-Farnroda Eisenacher Str. 28<br />
Telefon 036921 - 90075<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
35
Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />
Zur Lutherdekade bis 2017 (Teil 9):<br />
<strong>Der</strong> Lutherzyklus der Wartburg.<br />
Bild 6 – Luthers Thesenanschlag<br />
Die Szenerie des Thesenanschlags reduzierte der<br />
Maler Ferdinand Pauwels auf einen kleinen Ausschnitt:<br />
Luther im Mönchsgewand ohne Kapuze,<br />
aber mit Doktorhut, weist mit dem Hammer in<br />
der Hand auf den Aushang mit den Thesen, wobei<br />
ihm drei Männer – offenbar Universitätsangehörige<br />
– zusehen. <strong>Der</strong> Minimalismus des Gemäldes<br />
kontrastiert mit der zentralen Bedeutung in der<br />
Bildreihe und vor allem mit dem Symbolgehalt<br />
Dass Luther am 31. Oktober, dem heutigen Reformationstag,<br />
ein Papier mit dem Wortlaut der<br />
Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg<br />
genagelt haben soll, galt im 19. Jahrhundert<br />
als unstrittig und wurde in künstlerischen Abbildungen<br />
immer wieder so dargestellt. Dabei hatte<br />
Luther selbst einen derartigen Türanschlag nie erwähnt.<br />
Erst sein Mitstreiter Philipp Melanchthon<br />
setzte die Legende Monate nach dessen Tod in die<br />
Welt. Zum fraglichen Zeitpunkt konnte er jedoch<br />
gar nicht zugegen gewesen sein, da er gegen Ende<br />
August 1518 in Wittenberg eintraf.<br />
Luther wandte sich mit den Thesen über den<br />
Ablassmissbrauch zunächst als Hauptadressaten<br />
nicht an die Angehörigen der eigenen Universität,<br />
sondern an die hohe Geistlichkeit wie den Erzbischof<br />
Albrecht von Magdeburg und den Bischof<br />
Hieronymus Schulz von Brandenburg. Auf einem<br />
ohne sein Wissen in Leipzig gedruckten Plakat<br />
notierte er später in Latein: „Im Jahre 1517 am<br />
Abb.1: Luthers Thesenanschlag, Ölgemälde von<br />
Ferdinand Pauwels, 1872<br />
und der Auswirkung der Tat. Bekanntlich lösten<br />
die Thesen Martin Luthers gegen den Ablassmissbrauch<br />
vom Herbst 1517 die Reformation aus.<br />
Abb.2: Mönch, Federzeichnung von Ferdinand Pauwels,<br />
Studie zum Thesenanschlag, um 1870<br />
letzten [Tag] des Oktobers, am Vortag Aller Heiligen,<br />
wurden die Ablässe erstmals bekämpft“, womit<br />
die Absendung der Thesen zusammenhängt<br />
und der Reformationstag abgesichert ist.<br />
Die Bildfassung von Tür und Kirchenfassade entspricht<br />
einer frei gewählten Typisierung und nicht<br />
einer geschichtlich abgesicherten Rekonstruktion.<br />
<strong>Der</strong> Originalzustand, wie er aus dem von Cranach<br />
1509 gestalteten Titelblatt des Wittenberger Heiltums<br />
überliefert ist, wies stattliche Strebepfeiler<br />
auf, die im Bild fehlen. Auch Ansichten aus den<br />
36
Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />
ber war der Vorabend des Tages Aller Heiligen,<br />
denen die Kirche gewidmet war. <strong>Der</strong> schon erwähnte<br />
handschriftliche Eintrag des Mitübersetzers<br />
an der Lutherbibel Georg Rörer (1492-1557)<br />
in einem 1540 gedruckten Neuen Testament bezieht<br />
sich darauf: „Im Jahr 1517 am Vorabend von<br />
Allerheiligen ... sind in Wittenberg an den Türen<br />
der Kirchen [die Thesen] über den Ablass von<br />
Doktor Martin Luther vorgestellt worden“. So<br />
jedenfalls die Übersetzung aus dem lateinischen<br />
Original in dem Exemplar, in das Luther und Rörer<br />
ihre Korrekturen 1541 und 1544 für eine Neuausgabe<br />
eintrugen.<br />
Gegen die Richtigkeit eines solchen Ablaufs argumentierte<br />
in den 1960er Jahren der katholische<br />
Kirchenhistoriker Erwin Iserloh (1915-1996),<br />
womit er weitgehende, wenngleich nicht uneingeschränkte<br />
Akzeptanz gefunden hat. Neben<br />
der fehlenden Bestätigung durch Luther und<br />
der Adressierung an die kirchlichen Autoritäten<br />
spricht gegen einen öffentlichen Anschlag in<br />
Wittenberg, dass auswärtige Drucker in Leipzig,<br />
Nürnberg und Basel mit Thesenabdrucken ein<br />
Geschäft machten, hingegen nicht die vor Ort in<br />
Abb.3: „Luther schlägt die 95 Thesen an“,<br />
Radierung von Gustav König, 1847-1851<br />
folgenden Jahrhunderten haben Pauwels nicht als<br />
Vorlage gedient. Als das Bild um 1870 entstand,<br />
hatte die Passage um die Wittenberger Thesentür<br />
die heutige historistische Fassung angenommen,<br />
die 1858 nach einem Entwurf des preußischen<br />
Generalkonservators Ferdinand von Quast eingeweiht<br />
worden war.<br />
Die Schlosskirche war um die Wende zum 16.<br />
Jahrhundert als dritter Flügel des Wittenberger<br />
Schlosses errichtet worden. Ihre Tür diente als<br />
„Schwarzes Brett“, d. h. als Ankündigungstafel,<br />
für die Belange der Universität, in welche die Kirche<br />
1507 inkorporiert worden war. <strong>Der</strong> 31. Okto-<br />
Abb.4: „ANFANG DER REFORMATION. Luther<br />
läßt 95 Sätze gegen den Ablaß an die Schloßkirche<br />
zu Wittenberg anschlagen./den 31. Oct.<br />
1517“, Lithographie von Wilhelm Baron von<br />
Löwenstern, 1817<br />
der Elbestadt wirkenden Werkstattinhaber. Von<br />
Luther unabhängig und zunächst unbeabsichtigt<br />
hatten sich die Thesen durch Abschriften wie ein<br />
Lauffeuer in deutschen Landen verbreitet.<br />
Wie Pauwels sich das Gesamtmotiv erarbeitet hat,<br />
lassen zwei zeichnerische Vorstudien erahnen. In<br />
der ersten hält Luther mit der linken Hand scheinbar<br />
das Thesenpapier an, während der rechte Arm<br />
noch abgesunken verharrt. Diese Haltung wie<br />
auch die leichte Schrittstellung mit dem auf einer<br />
Stufe erhöhten, vorderen Fuß offenbaren, dass<br />
37
Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />
sich der Maler zunächst an dem von Gustav König<br />
um 1850 geschaffenen Vorbild orientierte. In<br />
der zweiten Studie verweist Luther mit dem Hammer<br />
in der linken Hand auf die angeschlagenen<br />
Thesen und steht vor einer Gruppe von vier bis<br />
fünf Personen. Im fertigen Gemälde verwandte<br />
Pauwels eine ähnliche, etwas weniger pathetische<br />
Pose Luthers und reduzierte die Zuschauer auf<br />
drei Personen.<br />
Erstaunlicherweise hatte bereits 1730 in einer<br />
Buchradierung von Elias Baeck, gen. Heldenmuth,<br />
dieselbe Bewegung – nur verweist hier Luther<br />
ohne Hammer auf den Anschlag – mit drei<br />
Personen vor der Tür ins Bild gesetzt. Von seinen<br />
15 Bildmotiven fanden sich immerhin zehn auf<br />
der Wartburg wieder. Dem Datum geschuldet erschien<br />
Luthers Thesenanschlag dann auf einigen<br />
im Gespräch mit einem zweiten Mönch auf das<br />
Anschlagen des Thesenpapier verweist, was ein<br />
Jüngling gerade besorgt. Eine größere Menschenmenge<br />
begleitet jeweils das Geschehen. In der<br />
Folgezeit bildeten einige Verlage diese Komposition<br />
in Bildbögen und Buchillustrationen nach<br />
und variierten sie. Selbst eine Lithographie aus<br />
dem Jahre 1843 nach einem unbekannten Zeichner<br />
mit Luther und dem auf einer Leiter stehenden<br />
Anschläger als einzigen Personen erweist sich als<br />
Ableger von Löwenstern, denn Portal und Türbeschläge<br />
sind dieselben wie dort.<br />
Selbst der bekannte Bildhauer Johann Gottfried<br />
Schadow hatte schon 1808 einen Thesenanschlag<br />
in derselben Konfiguration mit dem auf die Tür<br />
zeigenden Luther gezeichnet, an der sich gerade<br />
ein junger Mann zu schaffen macht. Vereinzelte<br />
Abb.5: Studie zu Luthers Thesenanschlag, Federzeichnung<br />
von Ferdinand Pauwels, um 1870<br />
Abb.6: „Luther am 31. October 1517“, Lithographie<br />
nach einem unbekannten Zeichner, 1843<br />
vielbildrigen Gedächtnis- oder Erinnerungstafeln<br />
zum Jubiläum von 1817. Dabei schlägt Luther<br />
einzig bei Georg Paul Buchner und eventuell in<br />
einer Tafel bei Friedrich Campe eigenhändig mit<br />
dem Hammer an. Bei Johann Erdmann Hummel<br />
lässt er anschlagen und verweist abseits stehend<br />
auf Aktion und Plakat.<br />
In den folgenden Jahrzehnten dominierte zumindest<br />
in der Druckgrafik eine Bildkomposition,<br />
die um 1827 Wilhelm Baron von Löwenstern in<br />
mehreren Ausführungen schuf und in der Luther<br />
Bildabweichungen wie mit den Thesen neben der<br />
Tür von etwa 1830 zeigen nicht den selbst mit<br />
dem Hammer tätigen Luther; dies geschieht erst<br />
wieder bei Gustav König um 1850, der damit das<br />
Wartburggemälde von Pauwels ungewollt vorbereitete.<br />
Die Malerei war hingegen einen anderen Weg<br />
gegangen. Anfang der 1840er Jahre lieferte Wilhelm<br />
von Kaulbach eine aquarellierte Zeichnung,<br />
in der Luther ohne Hammer und ohne Gehilfen<br />
auf das angeschlagene Plakat deutet. In einem Öl-<br />
38
ild des Malers Georg Cornicelius von 1851/52,<br />
heute im Schlossmuseum Hanau, hat Luther den<br />
Anschlag bereits vollbracht, der Hammer liegt<br />
zu seinen Füßen und er schaut seinem Werk den<br />
Rücken gekehrt nach oben. Im Hintergrund sind<br />
die Zwillingstürme der Wittenberger Stadtkirche<br />
– allerdings ahistorisch mit den erst 1556/67<br />
aufgebrachten Turmaufsätzen - zu erkennen, womit<br />
er als einziger der hier erfassten Künstler die<br />
Szene in ein authentisches Umfeld einbettete.<br />
Und noch 1868, also wenige Jahre vor Pauwels,<br />
hatte Johann Peter Nepomuk Geiger ein Gemälde<br />
geschaffen, auf dem Luther umringt von einer<br />
Menschenmenge gerade mit dem Hammer einen<br />
Nagel durch das Plakat schlägt.<br />
Eine pittoreske Eigentümlichkeit erlaubte sich<br />
der Maler Ferdinand Pauwels beim Konterfeit<br />
Literatur:<br />
• Kurt Aland: Die 95 Thesen Martin Luthers und die Anfänge<br />
der Reformation (Gütersloher Taschenbücher/Siebenstern.<br />
1406). Gütersloh 1983.<br />
• Volkmar Joestel (Katalog): <strong>Der</strong> Reformator mit dem<br />
Hammer. Zur Wirkungsgeschichte von Luthers „Thesenanschlag“<br />
bis 1917. [Ausstellungskatalog]. Wittenberg<br />
1992.<br />
• Henrike Holsing: Luthers Thesenanschlag im Bild. In:<br />
Joachim Ott und Martin Treu (Hrsg.): Luthers Thesenanschlag<br />
- Faktum oder Fiktion (Schriften der Stiftung<br />
Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt. 9). Leipzig 2008,<br />
S. 141-172.<br />
• Grit Jacobs: Schlaglichter auf Luthers Leben – der Bilderzyklus<br />
in den einstigen Reformationszimmern der<br />
Wartburg und seine Schöpfer. In: Jutta Krauß (Hrsg.):<br />
Luthers Bilderbiographie. Die einstigen Reformationszimmer<br />
der Wartburg. Ein informativer Begleiter durch die<br />
Sonderausstellung vom 4. Mai 2012 bis 31. März 2013 auf<br />
der Wartburg und vom 27. April bis 29. September 2013 in<br />
Luthers Sterbehaus Eisleben. Regensburg 2012, S. 67-143,<br />
hierzu S. 85 und 88f.<br />
Abb.7: „Dr. Martin Luther schlägt am 31. Oktober 1517<br />
die 95 Thesen an“, Kaulbach von Kaulbach, aquarellierte<br />
Zeichnung, Anfang der 1840er Jahre<br />
Abb.8: Luther nach dem Thesenanschlag,<br />
Ölgemälde von Georg Cornelius, 1851<br />
des werdenden Reformators. Mit jenem Doktor-<br />
Habit schuf Cranach 1521 zwei Fassungen, je mit<br />
hellem und dunklem Hintergrund. Danach gestaltete<br />
Daniel Hopfer 1525 einen Luther mit Doktorhut,<br />
den der Künstler des 19. Jahrhunderts in sein<br />
Gemälde nahezu hinein kopierte, so dass Luther<br />
derart durch die Gegenüber hindurch und aus Bild<br />
und Umgebung hinaus sieht.<br />
H.S. Redaktion<br />
Sonderausstellung auf der Wartburg<br />
Richard Wagner zum 200. Geburtstag<br />
"Wie der Tannhäuser zum<br />
Sängerkrieg kam"<br />
bis 31. März 2014<br />
Info / Reservierung 03691-250220<br />
39
Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />
Zur Lutherdekade bis 2017 (Teil 10):<br />
<strong>Der</strong> Lutherzyklus der Wartburg.<br />
Bild 7 – Luther vor Cajetan<br />
ausgedehntes und wohlhabendes Gebiet, sondern<br />
war auch über Jahrzehnte hinweg ein wichtiger<br />
Helfer bei den diplomatischen Aktivitäten des<br />
Kaisers Maximilian I. (1459-1519), am Rande<br />
dessen Reichstag in Augsburg das Aufeinandertreffen<br />
von Cajetan und Luther geschah.<br />
<strong>Der</strong> päpstliche Legat (Gesandte) Thomas de Vio<br />
(1469-1534), nach der Heimatstadt Gaëta „Cajetan“<br />
genannt, war damals knapp 50 Jahre alt<br />
und damit etwa 14 Jahre älter als sein Gegenüber.<br />
<strong>Der</strong> theologisch gelehrte Dominikaner stach unter<br />
seinesgleichen sicherlich nicht durch religiösen<br />
Eifer hervor, stand jedoch voll auf päpstlicher<br />
Abb.2:„Luther vor Cajetan zu dreymahlen<br />
steht, zu Augspurg, u. mit<br />
Gott der Feinde Netz entgeht.“,<br />
Radierung von Johann August Corvinus,<br />
1717<br />
Abb.1: Luther vor Cajetan,<br />
Ölgemälde von Ferdinand Pauwels, 1872<br />
Im letzten seiner Wartburggemälde (1872) hat<br />
Ferdinand Pauwels das Verhör Luthers durch Cajetan<br />
auf drei Personen verdichtet: den Kardinal<br />
im roten Amtsornat, den in Angriffsstellung postierten<br />
Augustiner Luther und einen protokollierenden<br />
Mönch. Das Ereignis fand am 12. Oktober<br />
1518 in den Augsburger Fuggerhäusern statt.<br />
Luther trug in diesem Moment jene Ordenstracht,<br />
die er für ein respektvolles Auftreten auf der Anreise<br />
von Wittenberg in Nürnberg vom nahezu<br />
gleichaltrigen Ordensbruder Wenzeslaus Linck<br />
(1483-1547), der ihn nach Augsburg begleitete,<br />
eigens erhalten hatte.<br />
Eigentlich sollte Luther gemäß der päpstlichen<br />
Vorladung, die er am 7. August 1518 erhielt,<br />
nach Rom zur Rechtfertigung seiner Äußerungen<br />
kommen. Dort wäre er dem Zugriff seiner Gegner<br />
schutzlos ausgeliefert gewesen, was nicht im<br />
Interesse seines Landesherrn Friedrich des Weisen<br />
von Sachsen sein konnte und einen Eingriff in<br />
dessen Landeshoheit bedeutet hätte. Dieser Kurfürst<br />
verfügte nicht nur über ein vergleichsweise<br />
Seite und hatte den Prozess voranzutreiben, der<br />
auf die Anzeige des Mainzer Erzbischofs Albrecht<br />
wegen der Ablassthesen gegen Luther eingeleitete<br />
worden war. Er versicherte dem Kurfürsten, dass<br />
er dessen Schützling väterlich behandeln und eine<br />
gütliche Einigung herbeiführen wolle, nachdem<br />
Papst Leon X. in der zweiten Augusthälfte 1518<br />
bei Friedrich dem Weisen die Vorladung nach<br />
Augsburg und das Verhör durch Cajetan verfügt<br />
hatte.<br />
Die vom Maler Pauwels ins Bild gesetzte Konfrontation,<br />
zugespitzt durch die Gestik des<br />
Mönchs und die Kopfhaltung des Kardinals, ist<br />
40
Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />
wohl nicht zuletzt durch den subjektiv gefärbten<br />
Bericht Luthers über das Zusammentreffen geprägt.<br />
Während der Wittenberger über seine Thesen<br />
disputieren wollte, soll Cajetan auf nichts<br />
anderes als den Widerruf aus gewesen sein. Auch<br />
über 20 Jahre später warf ihm Luther vor, er habe<br />
1518 „diese Sache verderbet, denn er wollte mit<br />
dem Kopf hindurch.“<br />
Ohne widerrufen zu haben, verließ er am 20. Oktober<br />
Augsburg und kehrte nach Wittenberg zurück.<br />
Noch im Oktober 1518 forderte Cajetan per<br />
Schreiben vom Kurfürsten seine Auslieferung,<br />
die Friedrich erneut ablehnte und auf den dadurch<br />
eintretenden Schaden für die gerade prosperierende<br />
Universität der Elbestand sowie auf das fehlende<br />
abschließende Urteil verwies.<br />
Die Bildtradition, nach der Pauwels sein Arrangement<br />
gestalten konnte, ist nicht gerade reichlich,<br />
aber vorhanden. Zunächst hatte Johann August<br />
Corvinus die Begegnung in ein Erinnerungsblatt<br />
zum Reformationsjubiläum von 1717 integriert<br />
und in einen größeren Raum verpflanzt. Cajetan<br />
thront hier unter einem Baldachin und ist von<br />
weiteren Geistlichen begleitet, während der Doktor<br />
Luther vor und unter ihm steht. Eine ähnliche<br />
Anordnung zeigte 1718 Johann Andreas Thelott<br />
in einem Kupferstich, worin die Szene allerdings<br />
nur den Hintergrund bildet, während im Vordergrund<br />
König Agrippa am Hofstaat von Caesarea<br />
über Paulus zu Gericht sitzt. Im Gegensatz zum<br />
dortigen Palastsaal ereignet sich das Verhör in einer<br />
Radierung von Elias Baeck gen. Heldenmuth<br />
aus dem Jahre 1730 nur mit Luther und dem Kardinal,<br />
die sich auf Augenhöhe gegenüber stehen.<br />
Als Gustav König um 1850 das Aufeinandertreffen<br />
im kleinen Kreis mit insgesamt sieben<br />
Personen darstellt, thront der Kardinal wie bei<br />
Corvinus und Thelott höher als der Mönch, der<br />
vor ihm auf die Knie gesunken ist. Während die<br />
bisherigen Beispiele keine Vorbildwirkung für<br />
Pauwels erkennen lassen, hatte Johann Erdmann<br />
Hummel in seinem Lutherbogen von 1806 den<br />
Bildkern ähnlich dem Wartburggemälde wiedergegeben:<br />
<strong>Der</strong> Kardinal sitzt am Tisch, neben ihm<br />
ein Schreiber und gegenüber steht der Mönch mit<br />
Tonsur. Wenn man die beiderseits dabeistehenden<br />
Begleiter wegdenkt, schält sich eine Szene wie<br />
bei Pauwels heraus, allerdings mit einem weniger<br />
herausfordern posierenden Luther.<br />
In einem verschollenen, aber durch eine Fotografie<br />
und eine Skizze des Künstlers inhaltlich über-<br />
Abb.4: „Luther vor Cajetan“, Radierung<br />
von Gustav König, 1847-1851<br />
Abb.3: Luther vor Cajetan in Augsburg 1518,<br />
Kupferstich und Radierung nach einer Zeichnung<br />
von Johann Andreas Thelott, 1718<br />
41
Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />
lieferten Gemälde von 1865 reduzierte Anton von<br />
Werner auf die beiden Hauptakteure. Wie bei Pauwels<br />
sitzt der Kardinal in nahezu gleicher Körperhaltung<br />
mit dem linken, auf der Tischplatte ausgestreckten<br />
Arm, während Luther vor ihm und ihn<br />
überragend steht und auf die Bibel verweist. Aus<br />
allem ergibt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit,<br />
dass Pauwels sich bei seinem letzten Wartburggemälde<br />
an Hummel und von Werner orientiert hat.<br />
H.S. Redaktion<br />
Abb.5: “Luther vor dem päpstlichen Legaten,<br />
Cardinal Cajetan“, Radierung von Johann Erdmann<br />
Hummel, 1806<br />
Literatur:<br />
• Martin Brecht: Martin Luther. Bd. 1. Sein Weg zur Reformation<br />
1483-1521. Stuttgart 1981, S. 238-255.<br />
• Volker Leppin: Martin Luther. Darmstadt 22010, S. 137-<br />
141.<br />
• Remigius Bäumer: <strong>Der</strong> Lutherprozess. In: Remigius Bäumer<br />
(Hrsg.): Lutherprozess und Lutherbann. Vorgeschichte,<br />
Ergebnis, Nachwirkung (Katholisches Leben und Kirchenreform<br />
im Zeitalter der Glaubensspaltung. 32). Münster<br />
1972, S. 18-48, hier S. 26-28.<br />
Abb.6: Luther vor Cajestan, Pinselskizze von Anton<br />
von Werner zu seinem Gemälde von 1865<br />
• Grit Jacobs: Schlaglichter auf Luthers Leben – der Bilderzyklus<br />
in den einstigen Reformationszimmern der<br />
Wartburg und seine Schöpfer. In: Jutta Krauß (Hrsg.):<br />
Luthers Bilderbiographie. Die einstigen Reformationszimmer<br />
der Wartburg. Ein informativer Begleiter durch die<br />
Sonderausstellung vom 4. Mai 2012 bis 31. März 2013 auf<br />
der Wartburg und vom 27. April bis 29. September 2013 in<br />
Luthers Sterbehaus Eisleben. Regensburg 2012, S. 67-143,<br />
hierzu S. 90-93.<br />
42
R E I F E N<br />
H O F M A N N<br />
hIhr Reifen-, Felgenspezialist und Kfz-Meisterbetrieb<br />
Alu-Felgen • Batterien • Zubehör<br />
Computer-Achsvermessung • Kfz-Reparatur • DEKRA-Stützpunkt<br />
99848 Wutha-Farnroda • Hellwigstraße 10<br />
Tel. 036921 - 2080 / Fax 20817 • www.reifen-hofmann.com<br />
43
Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />
60 Jahre Eisenacher Amateurgeologen-<br />
Gruppe* - seit 40 Jahren unter Leitung<br />
von ROLAND GEYER<br />
Dr. Werner Ernst (Frauenstein)<br />
(* im folgenden Text Kurzbezeichnung für die heutige<br />
„Interessengemeinschaft Geologie / Mineralogie Eisenach“,<br />
zugleich „Ortsgruppe Eisenach des Thüringischen<br />
Geologischen Vereins e.V.“)<br />
Wie ich Roland Geyer kennen lernte<br />
Während eines studentischen Kartierungspraktikums<br />
machte mich einer der Teilnehmer, stud.<br />
geol. Wolfgang Pinkow, auf eine für den 6. August<br />
1965 von Eisenacher Amateurgeologen geplante<br />
Exkursion aufmerksam. Gerne nahm ich auch daran<br />
teil, war ich doch damals gerade selbst erst<br />
dabei, mich in die „Eisenacher Geologie“ einzuarbeiten.<br />
Anlass für diese Exkursion war, dass einer<br />
der jüngeren Gruppenmitglieder, Roland Geyer,<br />
auf seinem täglichen Arbeitsweg zur „Spezima“<br />
in der Eisenacher Oststadt einen gerade erst durch<br />
Verbreiterung des Güterbahnhofs (Abstellgleis)<br />
geschaffenen, großen geologischen Aufschluss<br />
entdeckt hatte, der auch heute noch - stark verrollt<br />
und verwachsen - existiert. Durch Unterschneidung<br />
des Hanges am „Hohen Rain“ waren hier in<br />
überkippter Lagerung die Schichtköpfe des oberen<br />
Muschelkalks und die des tieferen Unterkeuper<br />
sichtbar geworden. Nachdem man diesen instruktiven<br />
Aufschluss gründlich in Augenschein genommen<br />
und darüber diskutiert hatte, begab sich<br />
die kleine Exkursionsgruppe von überwiegend älteren<br />
Herren (darunter die damals sehr bekannten,<br />
inzwischen verstorbenen Geologie-Experten Josef<br />
Sitte und Max Kürschner), z.T. mit Ehepartnern,<br />
auf einen eher gemütlichen Spaziergang durch die<br />
Leedendelle, zwischen den Reihersbergen und an<br />
der Mosbacher Linde vorbei, den Schichtkamm<br />
des Zechsteins (Göpelskuppe) entlang und über<br />
das Burschenschaftsdenkmal zurück nach Eisenach.<br />
– Damit war mein Kontakt zur Fachgruppe<br />
der Eisenacher Amateurgeologen hergestellt, und<br />
es begann eine Zusammenarbeit, die allmählich<br />
immer weiter zu beiderseitigem Nutzen ausgebaut<br />
wurde und sich bis heute fortgesetzt hat.<br />
Wie sich Roland Geyer zum Geologen<br />
qualifizierte<br />
Geboren am 1. 8. 1935 in Herzberg an der Schwarzen<br />
Elster, erlernte R.G. zunächst den Schlosserberuf.<br />
Danach konnte er noch das Abitur an der<br />
ABF (Arbeiter- und Bauernfakultät der Universität<br />
Halle/Saale) nachholen. Dort erweckte ein<br />
engagierter Geographielehrer in ihm das Interesse<br />
an der physischen Geographie und Geologie.<br />
Doch nicht dieses Fach studierte der junge R.G.,<br />
sondern Industrieökonomie an der Universität<br />
Leipzig. Seine erste Arbeitsstelle fand er im damaligen<br />
VEB Spezialmaschinenbau („Spezima“)<br />
in Eisenach. Auf der Suche nach einer sinnvollen<br />
und interessanten Freizeitbeschäftigung kam er<br />
bald mit der seit 1953 bestehenden Kulturbund-<br />
Fachgruppe Geologie in Kontakt, trat ihr bei und<br />
sollte schon nach kurzer Zeit eines seiner engagiertesten<br />
Mitglieder werden. Denn R.G. wollte<br />
sich nicht nur mit der hiesigen Natur beschäftigen<br />
sondern - wenn möglich - auch zu ihrer Bereicherung<br />
im nahem Umkreis etwas beitragen. - So<br />
nutzte er nun alle sich bietenden Möglichkeiten,<br />
um in den Geowissenschaften, in Geologie, Mineralogie<br />
und Paläontologie heimisch zu werden.<br />
Aus Fachbüchern und Zeitschriften, wie auch aus<br />
Kontakten zu vielen Amateur- und Fachgeologen<br />
schöpfte er Wissen, vor allem aber aus der Natur<br />
selbst. So wurden die in der landschaftlich<br />
und geologisch so vielgestaltigen Eisenacher<br />
Landschaft reichlich vorhandenen geologischen<br />
Aufschlüsse seine wichtigsten „Lehrmeister“.<br />
Auch die üblichen, traditionellen Utensilien bzw.<br />
„Werkzeuge“ des Geländegeologen, wie Hammer,<br />
Meisel, Zollstock, Kompass, Lupe, Fotoapparat,<br />
Feldbuch und Skizzenblock wurden ihm<br />
rasch vertraut. Und so sind die natürlichen wie<br />
„künstlichen“ und vor allem die temporären Geotope<br />
(das sind zeitweilige geologische Aufschlüsse)<br />
bis heute Hauptgegenstand seines Wirkens<br />
geblieben, weil letztere am ehesten etwas Neues,<br />
einen Erkenntniszuwachs bringen können. Dies<br />
spiegelt sich ganz besonders in seinen zahlreichen<br />
Publikationen wieder. Gleichzeitig setzte er damit<br />
das Werk von Josef Sitte (1905 - 1985) fort, der<br />
wiederum die seit 1953 bestehende Eisenacher<br />
Fachgruppe „Mineralogie/Geologie“ im Kulturbund<br />
von Paul Kubald (1894 - 1963) übernommen<br />
hatte. 1973 gab J. Sitte aus gesundheitlichen<br />
44
Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />
Erklärung der geologischen Karte vom Exkursionsgebiet<br />
Roland Geyer am Flächennaturdenkmal Zechstein<br />
aufschluss am Bahnhof Förtha<br />
Begleitbericht<br />
zum Autobahnbau<br />
A4 Hörselbergumfahrung<br />
ist noch erhältlich!<br />
DIN A4 / 127 Seite<br />
viele Fotos (ersch.2010)<br />
Beim Heimatverlag für<br />
8,90 € + Versand<br />
(siehe Seite 62)<br />
Gründen die Leitung der Fachgruppe an den<br />
jüngeren Roland Geyer ab, der sich inzwischen<br />
organisatorisch wie inhaltlich voll in die<br />
Fachgruppenarbeit integriert hatte. Die Unterlagen<br />
zur Dokumentation der zahlreichen<br />
Aufschlüsse hatten dann bis zum Beginn der<br />
90er Jahre einen solchen Umfang angenommen,<br />
dass R.G. zwischen 1993 und 1995<br />
ein „Geotopkataster“ für den Wartburgkreis<br />
und die Stadt Eisenach erstellen konnte, das<br />
er z.Z. überarbeitet bzw. aktualisiert. - Damit<br />
nicht genug, es kam auch noch die Bergbaugeschichte<br />
des Eisenacher Landes ( hier gibt es<br />
Lagerstätten verschiedener Erze z.B. bei Ruhla,<br />
Kupferschiefer, Stein- und Braunkohle und<br />
andere Bodenschätze) hinzu. Die Relikte des<br />
Bergbaus (Mundlöcher, Stollen, Halden usw.)<br />
sind nach dem Gesetz erhaltungswürdige Bodendenkmale.<br />
In 12jähriger Zusammenarbeit<br />
mit dem Landesamt für Denkmalpflege und<br />
Archäologie in Weimar entstand ein vorbildliches<br />
Altbergbau-Kataster zum Wartburgkreis<br />
und für die Stadt Eisenach, für das R.G.<br />
und seine Mitstreiter 2005 mit dem Thüringer<br />
Denkmalschutzpreis ausgezeichnet wurden.<br />
Die aktive und sehr erfolgreiche Fachgruppenarbeit<br />
hatte sich in Eisenach durch „Mundpropaganda“<br />
sowie zahlreiche Presseartikel<br />
herumgesprochen, so dass es mehr und mehr<br />
Zulauf vor allem auch durch jüngere Interessenten<br />
gab. (Bereits J. Sitte hatte eine Schülergruppe<br />
aufgebaut). Dadurch erhielt die Gruppenarbeit<br />
neuen Auftrieb. Einige der damals<br />
jüngeren Mitglieder haben später Geologie<br />
studiert und damit das Hobby zum Beruf gemacht.<br />
Spätestens hier sollte erwähnt werden, dass<br />
R.G. diese Tätigkeit natürlich nur neben seiner<br />
verantwortungsvollen beruflichen Arbeit<br />
ausführen konnte. Seit 1968 (und bis 1991)<br />
war er im VEB Automobilwerk Eisenach<br />
(AWE) als Gruppenleiter mit dem Aufbau der<br />
Rechentechnik - insbesondere für die Produktionslenkung<br />
- beschäftigt. Auch die sich vergrößernde<br />
Familie, seine Ehefrau Erika und<br />
drei Söhne forderten Zeit und Zuwendung.<br />
Ein heute noch bewirtschafteter Kleingarten<br />
sowie meteorologische Beobachtungen füllten<br />
zusätzlich seine Freizeit aus.<br />
45
Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />
Auf eine weitere, wichtige Seite seiner Geländetätigkeit<br />
muss noch hingewiesen werden: das<br />
Aufsammeln umfangreichen Probenmaterials in<br />
den geologischen Aufschlüssen. Wie vieles wäre<br />
wohl verworfen worden oder unbekannt geblieben<br />
, hätte R.G. nicht typische Gesteine, Fossilien<br />
und Minerale geborgen, zusammengetragen und<br />
deponiert. Und dies vor allem aus den temporären<br />
Großaufschlüssen wie Wohnungsbaugebiet Eisenach-Nord,<br />
Krankenhaus-Erweiterungsbauten<br />
und Autobahnbau Hörselbergumfahrung. Zweifellos<br />
hätten die „Schätze“, die R.G. im Laufe<br />
der Jahrzehnte zusammentrug, schon ein besonderes<br />
geologisches Museum gefüllt. Inzwischen<br />
wurde viel Material an interessierte Museen,<br />
Institute oder Privatpersonen abgegeben. Mehrere<br />
Heimatmuseen (z.B. Gerstungen, Hörschel,<br />
Treffurt, Ruhla, Thal, Schönau) konnte R. G. mit<br />
geologischen Exponaten bestücken. Hinzu kamen<br />
Texte, Karten, Profile und viele Fotos, die er<br />
diesen Einrichtungen zur Verfügung stellte - Alle<br />
Versuche, in Eisenach geeignete Räumlichkeiten<br />
zu finden, scheiterten bisher, obwohl schon im<br />
„Thüringer Museum“ Altbestände, die in den<br />
fünfziger Jahren von P. Kubald und M. Kürschner<br />
zusammengetragen wurden, einen Grundstock an<br />
geologischem Material bilden.- Hinzu kommt<br />
noch, dass durch die Schließung des „Museums<br />
der Natur“ in Gotha im westlichen Thüringen ein<br />
musealer „Leerraum“ entstanden ist. So bestünde<br />
die Möglichkeit, in Eisenach eine regionalnaturkundliche<br />
oder auch stadtgeschichtliche<br />
Abteilung des Thüringer Museums - in welchem<br />
Rahmen auch immer - einzurichten.<br />
Als Leiter der Fachgruppe war R.G. natürlich<br />
auch für die Planung und Vorbereitung der monatlichen<br />
Fachgruppenabende (im Winterhalbjahr)<br />
sowie die Tages- und Wochenendexkursionen<br />
(im Sommerhalbjahr) verantwortlich. Sie dienen<br />
der Weiterbildung, dem Erfahrungsaustausch,<br />
zugleich aber auch dem geselligen Leben in der<br />
Fachgruppe. Eines seiner Grundanliegen ist stets,<br />
dass Vorträge von Fachgeologen auch wirklich<br />
verständlich und anschaulich dargeboten werden.<br />
- Dabei möchte R. G. keine Ein-Mann-Arbeit leisten,<br />
sondern hat sich immer im Interesse der Sache<br />
um vielseitige und zweckdienliche Kontakte<br />
zu staatlichen und kommunalen Behörden, Museen<br />
und anderen Vereinen bemüht, z.B. Geologisches<br />
Landesamt, Thüringischer Geologischer<br />
Verein (TGV), Untere Naturschutzbehörden sowie<br />
Ingenieurbüros. Zu erwähnen ist auch seine<br />
Mitarbeit bei der Betreuung der ABM und der<br />
ABS-Kräfte, die auf ihre Geländearbeiten vorzubereiten<br />
waren.<br />
Eine echte Herausforderung der jüngsten Zeit<br />
(2007 - 2009) war für R.G. die geologische „Begleitung“<br />
des Autobahnbaues „A4-Nordumfahrung<br />
der Hörselberge“ (24,5 km Neubaustrecke)<br />
– in ehrenamtlicher Tätigkeit. Von Sättelstädt bis<br />
Deubachshof dokumentierte er alle geologisch<br />
interessanten Böschungen, Gräben und Planums.<br />
Vorherige Absprachen und gute Kontakte zum<br />
Projektleiter, Dipl.-Ing. Werner Buhl, aber auch<br />
zu den Bagger- und LKW-Fahrern, sicherten ihm<br />
eine ungehinderte und reibungslose Tätigkeit „vor<br />
Ort“. In großen Mengen wurde Probenmaterial<br />
geborgen, um u.a. für eine in Erwägung gezogene<br />
spätere Dauerausstellung im Bereich der Autobahnmeisterei<br />
zur Verfügung zu stehen. Hervorzuheben<br />
ist, dass das wichtigste Ergebnis, nämlich<br />
die Auswertung dieser Arbeiten, nicht lange auf<br />
sich warten ließ: Zwei stattliche, gedruckte Bände<br />
im DIN A4-Format enthalten die verbale und<br />
Foto-Dokumentation der geologischen und zum<br />
Teil auch archäologischen Befunde - auf jeden<br />
Fall ein seltenes und vorbildliches Beispiel für<br />
eine geologische Betreuung beim Autobahnbau<br />
in heutiger Zeit! Es sei in diesem Zusammenhang<br />
an die verdienstvollen, in die Fachliteratur eingegangenen<br />
und auch heute noch vielzitierten und<br />
ausgewerteten Profilaufnahmen von H. WEBER,<br />
P. KUBALD u.a. erinnert, die beim Autobahnbau<br />
Ende der 30er Jahre schon im Raum Eisenach und<br />
darüber hinaus (zwischen Herleshausen und Weimar)<br />
tätig waren.<br />
Roland Geyer ist für seine Aktivitäten im Laufe<br />
von Jahrzehnten besonders im Geotopschutz<br />
über Eisenach und über Thüringen hinaus bekannt<br />
geworden. In Fachkreisen ist er längst kein Unbekannter<br />
mehr, denn er arbeitet mit zahlreichen<br />
in- und auswärtigen Fachkollegen zusammen und<br />
nimmt an einschlägigen geologischen Tagungen<br />
und Exkursionen teil. Auch gegenwärtig ist er<br />
wieder im gewählten Vorstand des Thüringischen<br />
Geologischen Vereins tätig und bringt dort seine<br />
Erfahrungen ein. - R.G. hat der Eisenacher Fachgruppe<br />
im Laufe von Jahrzehnten ein eigenes<br />
46
Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />
Erfahrungsaustausch und neue Erkenntnisse:<br />
Führung einer Geologenexkursion beim Autobahnbau 2008<br />
v.l. G. Kowalczigk, J. Schubert, R. Geyer<br />
Immer im Einsatz, alles wurde erforscht und dokumentiert:<br />
Roland Geyer im Mosebergaufschluss (bei Eisenach)<br />
der A4 -Hörselbergumfahrung<br />
Profil gegeben, weg vom „Nur Sammeln“<br />
und mit Hinwendung zu eigenständiger, kreativer<br />
geologischer Tätigkeit. – Mit gutem<br />
Grund nennt man ihn auch den heimlichen<br />
„Kreisgeologen“ von Eisenach (bzw. des<br />
Wartburgkreises)!<br />
Sollte man abschließend zu dem Gesagten<br />
einige wesentliche charakterliche Eigenschaften<br />
Roland Geyer´s anführen, so wären<br />
es wohl diese: fleißig, engagiert, produktiv,<br />
zielstrebig, diszipliniert, willenstark, kreativ,<br />
konsequent, kontaktfreudig, kooperativ,<br />
hilfsbereit. Trotz aller Erfolge ist er doch immer<br />
bescheiden geblieben und ganz ohne das<br />
heute so oft anzutreffende Karrierestreben.<br />
Obgleich seit 50 Jahren im „Dienst der Geologie“<br />
möchte R.G. den Hammer wohl noch<br />
lange nicht aus der Hand legen, wobei ihm<br />
seine stabile Gesundheit erhalten bleiben<br />
möge!<br />
Unsere Zusammenarbeit<br />
Für einen regional und stratigraphisch arbeitenden<br />
Geologen, der nicht ständig „vor Ort“<br />
sein kann, ist die Zusammenarbeit mit einem<br />
versierten, ortsansässigen Laienforscher fast<br />
unerlässlich. Meine geologische Tätigkeit in<br />
Teilen Thüringens begann in den 60er Jahren<br />
mit der Leitung von studentischen Exkursionen<br />
und Kartierungspraktika. Aus den<br />
Betreuungsaufgaben heraus ergaben sich<br />
für mich Ansätze für eigene Forschungen,<br />
die aber eben nur zeitlich begrenzt möglich<br />
waren. Größere temporäre Aufschlüsse erfordern<br />
jedoch ständige Beobachtung. So<br />
halfen mir R. G. neben anderen Fachgruppenmitgliedern,<br />
Lücken bei den eigenen<br />
Aufnahmen zu schließen. Abgesehen von<br />
den bereits erwähnten Erdbauarbeiten für die<br />
neue Trasse der BAB 4 waren dies besonders<br />
die Erschließung des Neubaugebietes Eisenach<br />
Nord (1978 - 1980), der damalige Fortbau<br />
der BAB 4 bei Wutha (Kirchtal) und bei<br />
Ramsborn (1984) sowie die Erschließung des<br />
Neubaugeländes bei Wutha-Farnroda „Auf<br />
dem Mölmen“ (1986) neben zahlreichen<br />
kleineren Objekten. Fachgruppenmitglieder<br />
waren nicht selten an der Vorbereitung studentischer<br />
Exkursionen und Praktika bzw.<br />
47
Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />
der Betreuung von Exkursionsgruppen im Raum<br />
Eisenach beteiligt. Im Gegenzug wurde ihnen<br />
häufig eine Teilnahme an solchen Lehrveranstaltungen<br />
ermöglicht.<br />
Wegen seiner günstigen landschaftlichen, geologischen<br />
und verkehrsmäßigen Situation wurde<br />
und wird Eisenach wiederholt als Standort für geologische<br />
Tagungen ausgewählt, z. B. durch den<br />
„alten“ Thüringer Geologischen Verein, der zwischen<br />
1926 und 1944 eine Ortsgruppe in Eisenach<br />
hatte, durch die Geologische Gesellschaft der<br />
DDR und auch durch den neuen Thüringer Geologischen<br />
Verein (TGV). Solche Tagungen fanden<br />
z.B. 1977 (Trias), 1980 (Jura), 1986 (Rotliegend)<br />
und 2003 (Jahrestagung des TGV) statt. Auch hier<br />
haben sich Fachgruppenmitglieder beratend und<br />
mithelfend eingeschaltet und waren so am Gelingen<br />
dieser Veranstaltungen beteiligt.<br />
Andererseits habe ich R.G. von Anfang an bei<br />
seiner emsigen, produktiven und termingerechten<br />
Publikationstätigkeit, ob nun in Fach- oder auch<br />
Formulierungsfragen immer unterstützt. Einige<br />
gemeinsame Veröffentlichungen gab es zwar, ansonsten<br />
erstreckte sich mein „Anteil“ weniger auf<br />
direkte Mitarbeit, als vielmehr auf Beratung und<br />
„Lektorentätigkeit“. Hinsichtlich der Fachgruppenarbeit<br />
konnte ich Vorschläge einbringen und<br />
auch einige Vorträge halten.<br />
So ergab sich eine für beide Seiten nützliche und<br />
vielgestaltige Zusammenarbeit, die sich inzwischen<br />
schon fast über 5 Jahrzehnte erstreckt.<br />
Literatur:<br />
• GEYER, R. (1993): Geologische Naturdenkmale (Naturschönheiten<br />
im Landkreis Eisenach, 1. Teil). - 33 S., zahlr. Abb.,<br />
Eisenach (Umweltamt).<br />
• GEYER, R. u.a. (1997): Die Flächennaturdenkmale im Wartburgkreis.<br />
– Naturschutz im Wartburgkreis, 5, 96 S., zahlr.<br />
Abb., Immelborn (Bauer und Malsch).<br />
• ERNST, W. & GEYER, R.. (1997): Traditionen geowissenschaftlicher<br />
Forschungen im Eisenacher Land. – In: Beiträge<br />
zur Geschichte von Bergbau, Geologie und Denkmalschutz.<br />
Festschrift zum 70. Geburtstag von OTFRIED WAGENBRETH<br />
/ TU Bergakademie Freiberg. - S. 30 - 36, TU BAF (Medienzentrum).<br />
• STORCH, S. & GEYER, R. (1997): Vorbild Wartburgkreis. Geotopschutz<br />
und Umweltbildung im Einklang. - Heimat Thüringen,<br />
1/97, S. 44-48, 3 Abb., 1. Tab.<br />
• GEYER, R.; JAHNE, H. & STORCH, S. (1999): Geologische<br />
Sehenswürdigkeiten des Wartburgkreises und der kreisfreien<br />
Stadt Eisenach. – Naturschutz im Wartburgkreis, 8, 188 S.,<br />
zahlr. Abb., Eisenach (Frisch).<br />
• GEYER, R. u.a. (2003): Die Eisenacher Amateurgeologengruppe<br />
von den Anfängen bis zur Gegenwart. Bericht aus<br />
Anlass des 50. Gründungsjubiläums. - 56 S., zahlr. Abb.,<br />
Eisenach (Frisch).<br />
• ERNST, W. & GEYER, R. (2004): Geotope des tertiären Rhön-<br />
Vulkanismus zwischen Werra und Thüringer Wald - ihre geohistorische<br />
Bedeutung und ihre Schutzwürdigkeit. – Beitr.<br />
Geol. Thüringen, N.F. 11, 19-33, 7 Abb., Jena.<br />
• GEYER, R, (2006): Historischer Bergbau im Wartburgkreis.<br />
Erfahrungen mit dem Versuch einer Bestandsaufnahme. –<br />
Glückauf Thüringen, 11 (1/2006), S. 9-14,<br />
• GEYER, R. (o. J.): Zur Erdgeschichte des Rennsteiggebietes<br />
zwischen Hörschel an der Werra und Vachaer Stein (Begleitheft<br />
zur Aussstellung im Rennsteighaus, Hörschel/Werra). –<br />
13 S., Eisenach (Frisch).<br />
• RADATZ, H.-W. & GEYER, R. (2006): Episoden aus der Bergbaugeschichte<br />
zwischen Eisenach und Ruhla. Das ehemalige<br />
Bergwerk „Zur Grünen Aue“ in Thal. - Hörselberg-<strong>Bote</strong>, 67,<br />
15-21, 3 Abb., Schönau.<br />
• GEYER, R. & RADATZ, H.-W. (2007): Bergbaugeschichte. Die<br />
Eisenerzverhüttung zwischen Ruhla und Steinbach. - Hörselberg-<strong>Bote</strong>,<br />
71, 35-39, 7 Abb., Schönau.<br />
• GEYER, R. (2007): <strong>Der</strong> denkwürdige Bergbauversuch des Rittergutsbesitzers<br />
Böninger aus Farnroda, Hörselberg-<strong>Bote</strong> 68,<br />
18-24, 4 Abb., Schönau.<br />
• GEYER, R. & RADATZ, H.-W. (2007): <strong>Der</strong> Kupferbergbau des<br />
19. Jahrhunderts im Eisenacher Land – ein bemerkenswertes<br />
Kapitel der Bergbaugeschichte (Teil 1). - Hörselberg-<strong>Bote</strong>, 69,<br />
30-37, 6 Abb., Schönau.<br />
• GEYER, R. & RADATZ, H.-W. (2007): <strong>Der</strong> Kupferbergbau des<br />
19. Jahrhunderts im Eisenacher Land – ein bemerkenswertes<br />
Kapitel der Bergbaugeschichte (Teil 2). - Hörselberg-<strong>Bote</strong>, 70,<br />
49-52, 3 Abb., Schönau.<br />
• GEYER, R. (2008): Erdgeschichtliche Beobachtungen an<br />
der Trasse zur A 4 - Hörselbergumfahrung. Teil1: Moseberg,<br />
nordöstlich der künftigen A 4 Anschlussstelle Eisenach West.<br />
- Hörselberg-<strong>Bote</strong>, 74, 35-37, 7 Abb., Schönau.<br />
• GEYER, R. (2008): (2008): Erdgeschichtliche Beobachtungen<br />
an der Trasse zur A 4 – Hörselbergumfahrung. Teil 2: <strong>Der</strong><br />
Hohnert zwischen Madelungen und Stregda. - Hörselberg-<br />
<strong>Bote</strong>, 75, 35-37, 8 Abb., Schönau.<br />
• GEYER, R. (2009): Erdgeschichtliche Beobachtungen an<br />
der Trasse zur A 4 – Hörselbergumfahrung. Teil 3: Die Trasse<br />
zwischen Neukirchen und Nessetal. - Hörselberg-<strong>Bote</strong>, 76,<br />
36-39, Schönau.<br />
• GEYER, R. (1977): Erdgeschichtliche Beobachtungen an der<br />
Trasse zur A 4 – Hörselbergumfahrung. Teil 4: Von der Nessetalbrücke<br />
bis zum Hörseltal. - Hörseberg-<strong>Bote</strong>, 77, 36-38,<br />
6 Abb., Schönau.<br />
• GEYER, R. (2009): Aktuelles vom Baugeschehen an der Trasse<br />
der A 4 von Eisenach/West bis Sättelstädt. - Hörselberg-<br />
<strong>Bote</strong>, 78, 34-39, 8 Abb., Schönau.<br />
• GEYER, R.(2009) Die Entwicklung des Hörselberggebietes in<br />
der Erdgeschichte. - 64 S., zahlr. Abb., Eisenach (Frisch). -<br />
Hrsg.: Gemeinde Wutha-Farnroda.<br />
• GEYER, R. (2009): Geologisch – archäologischer Begleitbericht<br />
zum Autobahnbau A 4 Hörselbergumfahrung mit einigen<br />
Informationen zur Vorgeschichte des Projektes. – 183 S.,<br />
zahlr. Abb., Eisenach (Frisch).<br />
• GEYER, R. (2010): Begleitbericht zum Autobahnbau A 4 Hörselbergumfahrung,<br />
mit Informationen zu Geschichte, Geologie<br />
und Baugeschehen. - 127 S., zahlr. Abb., Eisenach (Frisch).<br />
• GEYER, R. (2013): Eisenacher Amateurgeologen – Gruppe<br />
vor 60 Jahren gegründet. - Hörselberg-<strong>Bote</strong>, 92, 50-53, 13<br />
Abb., Schönau.<br />
48
Natur entdecken...<br />
Zauberhafte Flora an den<br />
sagenumwobenen Hörselbergen<br />
von Dr. Wolfgang Klug<br />
Hardcover Großformat / DIN A4 • 168 Seiten<br />
90 Bildseiten, über 250 Fotos • Preis: 24,95 €<br />
ISBN: 978-3-9815032-0-3<br />
...im Buchhandel oder direkt beim<br />
Heimatverlag Hörselberg* (siehe Impressum S.62)<br />
* Ihr Leser-Vorteil - Versandkostenfrei deutschlandweit!<br />
Bitte geben Sie diesen Code bei der Bestellung an: <strong>HBB</strong>–93–2013<br />
BUCHTIPP<br />
KOHL BÜROGEMEINSCHAFT<br />
Wolfgang Kohl • Jens Hartramph<br />
Karlstraße 48-50 • 99817 Eisenach<br />
Tel. 0 36 91 - 7 50 95 • Fax 7 50 96<br />
Funk 0171 - 2 07 37 29<br />
email: Hartramph.Jens@t-online.de<br />
***<br />
Jens Hartramph<br />
Versicherungsmakler<br />
Immobilien • Finanzdienstleistungen<br />
***<br />
Deubach 11b • OT Schönau<br />
99848 Wutha-Farnroda<br />
Mühle<br />
&<br />
Bäckerei<br />
Mühlenladen<br />
immer Samstag 8.00 - 16.00 Uhr<br />
Hörselmühle Schönau<br />
Tel. 036921 - 93963<br />
49
Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />
VIA REGIA-Ausstellung<br />
im Hörselbergmuseum<br />
Die Geschichte der VIA REGIA<br />
Petra Baumbach<br />
Was gibt es Neues im Hörselbergmuseum<br />
Schönau?<br />
Zum Internationalen Museumstag,<br />
am Sonntag, den 12. Mai 2013, ist im<br />
Hörselbergmuseum Schönau eine neue,<br />
sehr interessante Ausstellung zum Thema<br />
alte Handelsstraße „VIA REGIA“<br />
eröffnet worden.<br />
<strong>Der</strong> erwartete Besucherstrom hielt sich<br />
wegen des weniger guten Wetters in<br />
Grenzen.<br />
<strong>Der</strong> Volkschor Mosbach eröffnete das<br />
Programm mit zum Thema „Straßen“<br />
passenden Liedern und Bürgermeister<br />
Torsten Gieß verwies in seiner Ansprache<br />
auf die Bedeutung der uralten Handelsstraße,<br />
die sich bis heute zu dem<br />
wichtigsten und modernsten Verkehrskorridor<br />
in Europa entwickelt hat.<br />
Diese ehemalige Handelsstraße und<br />
auch das Wort „VIA REGIA“ stehen<br />
heute als Synonym für die Einigung Europas<br />
nicht nur in wirtschaftlicher, sondern<br />
vor allem in kultureller Hinsicht.<br />
Die VIA REGIA-Ausstellung leistet<br />
damit einen bedeutenden Beitrag zur<br />
Thüringer Europawoche 2013. So war<br />
es auch nicht verwunderlich, dass bei<br />
der Ausstellungseröffnung wichtige<br />
Vertreter des „Europäischen VIA RE-<br />
GIA Kultur-und Informationszentrums“<br />
aus Erfurt anwesend waren und die Gemeinde<br />
Wutha-Farnroda und damit auch<br />
das Hörselbergmuseum feierlich in das<br />
„VIA REGIA-Netzwerk“ aufgenommen<br />
haben. Als Höhepunkt überreichte<br />
Frau Fischer vom besagten Netzwerk<br />
dem Bürgermeister die Urkunde des<br />
Europarates.<br />
Was ist die VIA REGIA?<br />
Was ist in der Ausstellung<br />
zu sehen?<br />
In der neuen Ausstellung erfährt man alles Wichtige<br />
im Zusammenhang mit der VIA REGIA,<br />
V I A R E G I A - i s t d i e h i s t o r i s c h e -B e z e i c h n u n g d e r ä l<br />
testen und längsten Landverbindung zwischen Ostund<br />
Westeuropa. Sie führt von Santiago de Compostella<br />
bis nach Kiew über die Messemetropolen<br />
Frankfurt am Main und Leipzig.<br />
Mit ca.4.500 km Länge verbindet sie acht europäische<br />
Länder miteinander. <strong>Der</strong> Name VIA REGIA<br />
w e i s t d a r a u f h i n , d a s s s i e s c h o n s e i t m e h r a l s 2 . 0 0 0<br />
Jahren eine öffentliche, dem durchgehenden Handels-<br />
und Personenverkehr dienende und unter dem<br />
Schutz des Königs stehende Straße war. Sie ist das<br />
Sinnbild für „Bewegung“ und hat nicht nur rein ökonomischen,<br />
sondern auch einen geistig-kulturellen,<br />
demografisch-bewegenden, militärischen und religiösen<br />
Charakter.<br />
Aufgrund politischer, technischer und geografischer<br />
Bedingungen änderte sie mehrmals ihren Weg,<br />
genauso oft auch ihren Namen. Man nannte sie die<br />
„Hohe Straße“, „Rue royale“ oder einfach nur „Leipziger“<br />
oder „Krakauer Straße“.<br />
Heute wird sie durchgängig als „VIA REGIA“ bezeichnet.<br />
Das bedeutet auch im doppelten Sinne – sie ist<br />
der „Königsweg“ Europas. Mit ihrem weit verzweigten<br />
Wegenetz ist sie nicht nur der längste „Verkehrskorridor“,<br />
sondern sie ist auch das Symbol für die<br />
Einigung Europas geworden.<br />
50<br />
Historie der VIA REGIA<br />
Wanderungsbewegungen von West nach Ost und umgekehrt gab es schon in der Steinzeit. Sie verliefen meist südlich der Eiszeitzone<br />
und nördlich der Mittelgebirge, weil diese Routen einfach besser zu bewältigen waren. Die Römer nutzten diese Wege und bauten sie<br />
aus. Sie befestigten die Straßen und pflasterten sie teilweise, um ihre besetzten Gebiete im Osten schneller und besser ökonomisch als<br />
auch militärisch erreichen zu können.<br />
Vom 8. bis zum 10. Jahrhundert wurden die römischen Wegeverbindungen von den herrschenden Franken weiter genutzt. Auch sie<br />
bauten befestigte Straßen von Paris, über Reims, Saarbrücken, Kaiserslautern bis nach Mainz und betrieben regen Handel mit den slawischen<br />
Gebieten. Im Osten entwickelte sich Kiew zu einer der bedeutendsten Handelsstädte Europas.<br />
Mit der Entstehung des Königreiches Polen wuchs die Bedeutung der VIA REGIA weiter. Wichtige Städte wie Krakow, Jaroslaw und Przemysl<br />
entstanden.<br />
Ihre absolute Blütezeit erlebte die VIA REGIA im Mittelalter. Marktwesen und Fernhandel waren in dieser Zeit für die Lebenskraft Europas<br />
von ganz entscheidender Bedeutung. Im deutschen Raum entstanden Marktorte wie Frankfurt a.M., Erfurt, Naumburg und Leipzig.<br />
Im 17. und 18. Jahrhundert verloren die Städte aber schon bald wieder durch verheerende Kriege an Bedeutung. <strong>Der</strong> Fernhandel war<br />
rückläufig und die Straßennetze verfielen zusehends. Neue Machtzentren wie Wien, Berlin, Warschau und Moskau entstanden. Nur noch<br />
einmal zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als Napoleon mit seinen Armeen in Richtung Osten und von dort nach der Völkerschlacht bei<br />
Leipzig wieder zurück nach Paris zog, war die Straße von Bedeutung. Aber nach dem Wiener Kongress und der damit verbundenen<br />
Zersplitterung Europas und vor allem durch die Erfindung der Eisenbahn verlor die VIA REGIA ihre dominante Rolle als Ost-West-Landverbindung.<br />
Durch die Erfindung des Automobils wurde die Straße erst wieder aktuell. Jetzt wurden ganz andere und wesentlich höhere Anforderungen<br />
an eine Straße gestellt. Daher begann man in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts ganz fieberhaft an einer neuen VIA RE-<br />
GIA in Form von neuen Autobahnen zu bauen. Doch der 2. Weltkrieg setzte jeglichen Bauaktivitäten ein Ende. Die Folgen des Krieges<br />
waren die Teilung Deutschlands und damit die Teilung Europas in zwei wirtschaftlich und politisch völlig getrennte Lager. Die berühmte<br />
Straße war unterbrochen und Europa war auf dieser Strecke im Ganzen nicht mehr erreichbar. Die VIA REGIA geriet über Jahrzehnte<br />
in Vergessenheit.<br />
Erst 1989 mit der Öffnung der osteuropäischen Staaten kam es zur Veränderung der politischen Verhältnisse. Europa wuchs wieder<br />
kulturell und ökonomisch zusammen. Es eröffneten sich riesige Absatzmärkte und das wiederum förderte die Entstehung neuer Produktionssysteme.<br />
Die Auswirkungen auf das gesamte Verkehrswesen waren riesig. Neue Straßen und Autobahnen entstanden.<br />
Die A4, die im Wesentlichen noch immer dem historischen Verlauf der VIA REGIA folgt, ist seit dem wieder die wichtigste Straßenverbindung<br />
innerhalb Deutschlands und festes Bindungsglied zwischen den anderen großen europäischen Industriegebieten geworden.<br />
Die Erneuerung der VIA REGIA war und ist noch immer für die europäische Integration von enormer Bedeutung.<br />
Musikalische Eröffnung durch den Volkschor Mosbach.<br />
<strong>Der</strong> Bürgermeister der Gemeinde Wutha-Farnroda (mitte)<br />
empfängt die Urkunde des Europarates.<br />
denn besonders dieses Wegesystem wird als Kulturerbe<br />
von besonderer Bedeutung betrachtet.<br />
Menschliches Zusammenleben und Wirtschaften
Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />
Die Schönauer Backfrauen versorgten die Gästen mit Kaffee<br />
und Kuchen sowie Herzhaftem aus dem Steinbackofen.<br />
<strong>Der</strong> Feuerwehrverein übernahm die Getränkeversorgung.<br />
Marktleute wie z.B. die Kräuterfrau vom Hörselberg,<br />
die Büchertante und die Frau vom Teelädchen boten<br />
auf dem Museumshof ihre Waren feil.<br />
Fotos: André Nestler, Eisenach<br />
und die Entwicklung und Verbreitung kultureller<br />
Leistungen und Errungenschaften wäre ohne die<br />
Verkehrs-, Handels- und Wirtschaftsstraße nicht<br />
möglich gewesen. Gerade wegen ihrer Bedeutung<br />
stand sie schon im Heiligen Römischen Reich<br />
Deutscher Nation unter königlichem Schutz und<br />
wurde deshalb als VIA REGIA (= Königsstraße)<br />
bezeichnet. Ihre absolute Blütezeit war das Mittelalter.<br />
Die Ausstellung im Hörselbergmuseum beschränkt<br />
sich auf den VIA REGIA - Abschnitt<br />
zwischen Eisenach und Erfurt. Man erfährt ganz<br />
viel über die Entstehung der drei großen<br />
Städte Eisenach, Gotha und Erfurt und<br />
deren historischen Zeugnissen, wie Brücken,<br />
Klöster, Kapellen und Stadtbefestigungen,<br />
die noch heute das jeweilige<br />
Stadtbild prägen.<br />
<strong>Der</strong> Besucher erfährt aber auch viel über<br />
den Wegeverlauf der VIA REGIA in der<br />
Landschaft, speziell durch das gesamte<br />
Hörseltal. Erzählt wird von den kleineren<br />
Ortschaften, die ihre Existenz der Straße<br />
zu verdanken haben, von den Vorteilen,<br />
die die Handelsstraße mit sich brachte,<br />
aber auch den Sorgen und Nöten der Bewohner<br />
zu Kriegszeiten.<br />
Es geht um die damals beschwerlichen<br />
Wege und Gepflogenheiten auf der Straße,<br />
um Zoll-, Markt- und Geleitwesen<br />
und darum, wo und mit welchen Gütern<br />
gehandelt wurde. Ebenso sind in der<br />
Ausstellung alte Handwerke, wie Schuster,<br />
Wagner usw. berücksichtigt. Das Thema VIA<br />
REGIA ist vielfältig, breit gefächert und sehr interessant,<br />
man muss also einige Zeit für die Besichtigung<br />
der Ausstellung einplanen.<br />
Wann ist die Ausstellung geöffnet?<br />
Die Ausstellung ist bis zum 31. Oktober 2013 im<br />
Hörselbergmuseum Schönau immer donnerstags<br />
und sonntags von 14 bis 18 Uhr zu sehen.<br />
Terminvereinbarungen für Gruppen und Schulklassen:<br />
Tel. 036921/9150 (oder 915111), per Fax<br />
an 036921/91540 sowie info@wutha-farnroda.de<br />
Besuchen Sie unser Hörselbergmuseum<br />
Mai bis Oktober: Do und So von 14.00 bis 18.00 Uhr und nach Vereinbarung<br />
Tel. 036921 - 915111<br />
• über 300 Jahre altes Gebäudeensemble<br />
• Geologie, Flora, Fauna u. Sagenwelt der Hörselberge<br />
• Regionales Backhandwerk<br />
• Wechselausstellung<br />
auf der Galerie<br />
VIA REGIA<br />
Hörselbergmuseum<br />
Wutha-Farnroda / OT Schönau<br />
Hörseltalstraße 39<br />
Tel. 036921 - 9150 • Fax: 91540<br />
***<br />
info@wutha-farnroda.de<br />
www.wutha-farnroda.de<br />
51
Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />
Quellen<br />
im Thüringer Wald und am Rennsteig<br />
Teil 2: Die Quelle der Apfelstädt<br />
bei Tambach-Dietharz<br />
Geografische Lage -<br />
Landkreis: Gotha / Stadt: Tambach-Dietharz<br />
Höhe Geländeoberkante: ca. 735 – 740 m ü. NN<br />
Die Apfelstädtquelle entspringt am nördlichen<br />
Hang des Sperrhügels und entwässert zur Stockwiese.<br />
Diese liegt östlich des Sperrhügels und<br />
unmittelbar östlich der alten Straße vom Nesselberghaus<br />
zum Pirschhaus.<br />
Sie entsteht durch Aufstau der Grundwässer von<br />
stark geklüfteten Gesteinsbereichen an weniger<br />
stark geklüfteten. Es entstehen Aufstaueffekte an<br />
Spalten (Spaltquelle), die das Grundwasser an der<br />
Oberfläche austreten lassen.<br />
es zur Quellbildung. Das Einzugsgebiet der Quelle<br />
und des Quellgebietes reicht von der Stockwiese<br />
bis zum Rennsteig.<br />
Historische Fakten / Bedeutung -<br />
Quellen sind der Inbegriff reiner und heilender<br />
Natur. Sauberes Wasser ist für uns Menschen lebenswichtig!<br />
Auf seinem langen Weg durch das<br />
Gestein sprudelt es plötzlich aus der Tiefe ans<br />
Tageslicht. Das Wasser der Apfelstädtquelle ist in<br />
mehrfacher Hinsicht bedeutend. Seit zwölf Jahren<br />
lädt der Kirchengemeindeverband Apfelstädt<br />
mit Pfarrer Bernd Kramer zu einer besinnlichen<br />
Quellenwanderung ein. Die Idee zur gemeinsamen<br />
Wanderung kam von den Buchautoren „Die<br />
Apfelstädt – ein Fluss im Wandel der Zeiten“<br />
(HÄHNLEIN et al. 2001). Auch als Taufwasser<br />
wird es regelmäßig verwendet.<br />
2011 wurde das Quellwasser der Apfelstädt sogar<br />
bis nach Spanien geflogen, wo sich Wanderfreunde<br />
aus ganz Europa zur Abschlusszeremonie<br />
Spaltquelle<br />
Geologische Zugehörigkeit -<br />
Auf dieser Stockwiese und am<br />
nordöstlichen Hang des Sperrhügels<br />
liegen mehrere Quellaustritte,<br />
von denen eine Quelle<br />
gefasst ist und den Namen Apfelstädtquelle<br />
trägt. Es handelt<br />
sich um einen Quellbereich,<br />
der sich am Rand/Hang (Waldbereich)<br />
und auf einer Verebnungsfläche<br />
(Wiese) entwickelt.<br />
Diese Verebnungswiese enthält<br />
eine Schuttfüllung bestehend<br />
aus verwittertem Rotliegendmaterial.<br />
Durch Aufstau der Grundwässer<br />
am „Struthkonglomerat“<br />
mit weniger durchlässigem Material<br />
(tonige Schichten) kommt<br />
1<br />
2<br />
52
Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />
3<br />
5<br />
4<br />
Kreisverband Gotha e.V.<br />
www.nabu-gotha.de<br />
Fotos:<br />
1 - Typisch viereckiges Gehäuse der Quell-Köcherfliege Crunoecia irrorata<br />
2 - Die gefährdete Steinfliege Taeniopteryx auberti lebt im Bachlauf<br />
3 - Apfelstädtquelle - Klaus Hänseroth, Erfurt<br />
4 - Urinsekten oder „Springschwänze“ (Collembola) bevölkern an sonnigen Tagen zu<br />
Tausenden die Schneedecke, besonders im Bereich von Quellfluren<br />
5 - Die Köcherfliege Chaetopteryx villosa - (1,2,3,5) Ronald Bellstedt, Gotha<br />
53
„Eurorando 2011“ versammelten. Symbolisch<br />
gossen die Thüringer Wanderer<br />
das Apfelstädt-Quellwasser in den Löwenbrunnen<br />
von Granada als ein Zeichen<br />
der Freundschaft zwischen den Nationen.<br />
Limnofauna und -flora<br />
Eine spezielle Lebensgemeinschaft besiedelt<br />
die Quellregion der Apfelstädt am<br />
Kamm des Thüringer Waldes mit dem berühmten<br />
Höhenwanderweg „Rennsteig“.<br />
Einige Quellorganismen lebten bereits vor den<br />
Eiszeiten im Grundwasser, wie die blinden Höhlenflohkrebse<br />
der Gattung Niphargus, welche damit<br />
zu den ältesten „Thüringern“ gehören. Diese<br />
Ureinwohner sind speziell an die nährstoffarmen<br />
Verhältnisse bei gleichbleibend kühlen Temperaturen<br />
von 8–10°C im Untergrund angepasst.<br />
Quellmoos Fontinalis antipyretica und Gegenblättriges<br />
Milzkraut Chrysosplenium oppositifolium<br />
sowie Farne wachsen im Quellbereich,<br />
welcher vom Fichtenforst beschattet wird. Alpenund<br />
Vielaugenstrudelwürmer sowie verschiedene<br />
Dipterenlarven (Dunkel-, Urstech- und Zuckmücken)<br />
besiedeln die steinigen Quellriesel. Auch<br />
die Larven krenophiler Eintags-, Stein- und Köcherfliegen<br />
sind hier zu finden. Selbst im Winter,<br />
bei Schneelagen, kann man Insekten im Bereich<br />
der stetig schüttenden Quelle entdecken, wie die<br />
primär flügellosen „Springschwänze“ oder Imagines<br />
der Köcherfliege Chaetopteryx villosa. Diese<br />
winterharte Trichopteren-Art paart sich sogar auf<br />
der Schneedecke! Eine stark spezialisierte Quell-<br />
1. Oktober 2011 - Mitglieder des Thüringer Wanderverbandes<br />
(Jürgen Theile und Peter Fleischer)<br />
zapften Wasser an der Apfelstädtquelle für Eurorando<br />
2011 / Foto: Ch. Reißig<br />
Köcherfliege ist Crunoecia irrorata. Die etwa<br />
einen Zentimeter lange Larve baut anfangs einen<br />
„normalen“ runden Sandköcher, geht später aber<br />
zu einer viereckigen Formgestaltung aus Blattund<br />
Holzstückchen über.<br />
Aber die Ursprungsorte des Wassers und damit<br />
des Lebens sind durch menschliche Nutzungen<br />
zunehmend bedroht. Viele Quellen des Thüringer<br />
Waldes wurden mit ihren empfindlichen Biozönosen<br />
in den letzten Jahrzehnten geschädigt, durch<br />
Bergbau oder durch Bauten zur Trinkwassernutzung.<br />
Auch aktuell ist immer wieder zu beobachten,<br />
wie Sicker- und Sumpfquellen auf den Weiden<br />
nicht ausgekoppelt werden. Bedrohungen gehen<br />
auch von falsch platzierten jagdlichen Kirrungen<br />
auf Wiesen aus und viele Quellgebiete werden<br />
immer noch als private Mülldeponie benutzt. Ein<br />
großer Dank gebührt dem unermüdlichen Naturfreund<br />
Dr. Egon Stötzer, Bürgermeister der Stadt<br />
Tambach-Dietharz i. R., welcher sich seit vielen<br />
Jahren äußerst aktiv für die Bewahrung und die<br />
praktische Pflege der Quellen im Thüringer Wald<br />
einsetzt! Durch Steinsetzungen mit dem Namen<br />
der entsprechenden Quelle markiert er die wertvollen<br />
Biotope, informiert die Wanderer und trägt<br />
damit wesentlich zum Schutz dieser empfindlichen<br />
Lebensräume bei! Fortsetzung folgt<br />
Kalender „Lebensraum Quelle 2013“<br />
Redaktion: Ronald Bellstedt, NABU Kreisverband Gotha e. V.<br />
54<br />
Dr. Egon Stötzer mit seinem Enkel Niklas Thiel bei<br />
der Steinsetzung am 12.09.2009.<br />
Fotos: R. Bellstedt
GERÜST-<br />
bau und -vermietung<br />
Tel. 036259- 58936<br />
Fax036259- 61018<br />
Gewerbegebiet<br />
Inselsbergstr. 10<br />
Schwarzhausen<br />
MÖLLER<br />
p r i n t a n d c a l l<br />
Hauptstr. 54 Friedrichroda<br />
Bücher<br />
Schreibwaren<br />
Handys &<br />
Zubehör<br />
Friseur- & Kosmetiksalon<br />
Kathrin<br />
Inh. Kathrin Blumentritt<br />
Engelsbacher Str. 24<br />
99894 Friedrichroda<br />
Tel. 03623-306957<br />
Öffnungszeiten<br />
Mo nach Vereinbarung<br />
Di-Mi-Fr 9.-18. 00 Uhr<br />
Do 11.-20. 00 Uhr<br />
Sa 08.-12. 00 Uhr<br />
Physiotherapie Ingrid Kriebel<br />
Bahnhofstraße 8<br />
99880 Waltershausen<br />
Tel./Fax 03622-400909<br />
Eisenacher Straße 5<br />
99880 Mechterstädt<br />
Tel.03622-400377<br />
Tabarzer Straße 21<br />
99894 Friedrichroda<br />
Tel. 03623-310542<br />
55
Thüringer Mädchen in Mazedonien<br />
ein Erlebnisbericht von Ronja Kindler Teil3<br />
Mai 2013 – nun sind es schon sieben Monate, die<br />
ich in Mazedonien lebe – und immer noch gibt es<br />
sehr viel zu entdecken. So war ich zum Beispiel<br />
vor kurzem in Matka, eine Schlucht nahe Skopje.<br />
Die Schlucht hat eine Fläche von ca. 5.000 ha.<br />
Es gibt einen Pfad durch die Schlucht, der am<br />
Wasser entlang und durch atemberaubende Landschaft<br />
führt. Ebenso findet man<br />
in dem Matka Canyon zahlreiche<br />
Höhlen, die bis jetzt bekannte<br />
längste Höhle "Vrelo"<br />
ist ca. 203 Meter lang bzw. tief<br />
und laut Experten die vermutlich<br />
tiefste Unterwasserhöhle<br />
der Welt. Diese Höhle war Teil<br />
der letzten Abstimmung des<br />
Projektes: Neue 7 Wunder der<br />
Natur. Ich war sehr überrascht<br />
darüber, wie touristisch Matka<br />
ausgebaut ist. Am Anfang der<br />
Schlucht findet sich abgelegen<br />
ein Hotel & Restaurant und es<br />
sind verschiedene Sicherheitsvorkehrungen<br />
eingerichtet.<br />
Dass ist sehr selten in Mazedonien<br />
und habe ich bisher nur<br />
in Ohrid und Popova Shapka<br />
erlebt. Eigentlich sind viele schöne Orte in Mazedonien<br />
sehr unangetastet aufgrund der geringen<br />
ausländischen Nachfrage. Gerade das gefällt mir<br />
sehr. Das ist auch etwas, dass einen großen Unterschied<br />
zu deutschen Verhältnissen macht.<br />
Im März hatte ich die Möglichkeit, die Wahlen<br />
in Mazedonien zu erleben. In ganz Mazedonien<br />
wurde in den Landkreisen gewählt, das war eine<br />
Aufregung! Dabei war es interessant zu beobachten,<br />
warum sich die Wähler für die bestimmten<br />
Parteien positionieren; der eine ist mit dem Bürgermeisterkandidat<br />
verwandt, ein anderer erhofft<br />
sich mit der Abgabe seiner Stimme einen guten<br />
Eindruck zu machen, damit sich die Chance auf<br />
einen Arbeitsplatz erhöht, ein anderer ist Mitglied<br />
in einer Familie, in der alle schon seit Generationen<br />
für die eine Partei zusammen halten. Andere<br />
wiederum wählen den Kandidaten, der aus dem<br />
Ort kommt, in dem sie leben, in der Hoffnung dort<br />
56<br />
die meiste Unterstützung zu bekommen. Kurz -<br />
die persönlichen Vorteile stehen größtenteils im<br />
Vordergrund.<br />
Im März war ich auch in Serbien, einerseits für<br />
ein Seminar meiner deutschen Entsendeorganisation<br />
und andererseits um Belgrad kennenzulernen.<br />
Serbien, insbesondere Belgrad hat mich<br />
(1) Matka Canyon - mit der tiefsten Unterwasserhöhle der Welt<br />
sehr beeindruckt. Geschichte und Gegenwart sind<br />
sehr präsent und überall im Stadtbild zu finden.<br />
Die Hauptstadt Serbiens ist sehr vielseitig, in einer<br />
Ecke glaubt man sich in einer Metropole Mitteleuropas<br />
und in der Nächsten wieder im tiefen<br />
Balkan. Überrascht war ich, dass man doch häufiger<br />
als gedacht einem sehr starken serbischen,<br />
radikalen Nationalismus begegnet, aber ich traf in<br />
Belgrad auch sehr viele offenherzige Menschen.<br />
So hat es sich ereignet, dass wir uns eines Abends<br />
in einem leeren Hochhaus aus alten Jugo-Tagen in<br />
dem Studio einer bekannten Band verliefen und<br />
dort bis in die frühen Morgenstunden festgehalten<br />
wurden, mit hausgemachten Rakia bedient wurden<br />
und Musik machten. Als ich in den Dörfern Serbiens<br />
war, habe ich mir vorgestellt, dass es so in<br />
Deutschland vor dreißig Jahren ausgesehen haben<br />
muss; ein paar Kioske, Dorfkneipen, die Mode,<br />
alle Leute sind auf Mopeds unterwegs, hier und
(1) Blick von der Belgrader Burg / Belgrader Festung<br />
wo die Save in die Donau mündet<br />
(3) Tearce im Frühling, Blick von meinem Fenster<br />
dort hält jemand seine Kühe und<br />
Schafe - aber alles sehr einfach,<br />
doch sauber und ordentlich.<br />
Mit meinem Theaterprojekt bin<br />
ich jetzt in der Endphase, wir<br />
proben fleißig und werden im<br />
Juni die Vorstellung haben, des<br />
Weiteren habe ich verschieden<br />
Projekte mit Jugendlichen in den<br />
Nachbardörfern Tearces und starte<br />
jetzt eine Theatergruppe junger<br />
Erwachsener in Tetovo.<br />
Seit dem ersten Mai hat der Sommer<br />
begonnen und mit jedem<br />
Tag wird es wärmer, in den letzten<br />
Tagen waren es fast immer<br />
30°C. Die einheimischen Leute<br />
erwarten einen sehr heißen Sommer<br />
mit täglichen bis 40° C, was<br />
mich - wortwörtlich - schwitzen<br />
lässt. Aber momentan verbringe<br />
ich sehr viel Zeit damit, mich<br />
über Studienplätze zu informieren<br />
und mich zu bewerben, denn die<br />
Zeit vergeht leider wie im Flug<br />
und der September rückt immer<br />
näher...<br />
Doch bis dahin habe ich noch sehr<br />
viele Pläne; im Juli werde ich Albanien<br />
und Bosnien erkunden.<br />
Außerdem bin ich zu albanischen<br />
Hochzeiten eingeladen, dass wird<br />
sicher sehr interessant sein und<br />
viel Spaß machen…<br />
Ihr seht, es bleibt spannend!<br />
Bis bald - Eure Ronja!<br />
Republik Mazedonien / Zahlen u. Fakten:<br />
Viele von Menschenhand unberührte Regionen und eine artenreiche Pflanzen- und Tierwelt<br />
kennzeichnen die Flora und Fauna Mazedoniens. Die Flora in der Republik Mazedonien<br />
ist mit rund 210 Familien, 920 Gattungen und 3700 Pflanzenarten vertreten. Davon<br />
gehören 3200 Arten zu den Bedecktsamern, 350 Arten zu den Laubmoosen und 42 Arten<br />
zu den Farnen. Ein Drittel des Landes ist von Mischwäldern bedeckt, in denen Arten<br />
der Buchen, Eichen und Kastanien vorherrschen. In den Ebenen besteht die Vegetation<br />
insbesondere aus Macchien (immergrüne Gebüschformation) und Weideflächen, die für<br />
Landwirtschaft und Viehzucht genutzt werden. Rund um die größeren Seen wachsen Zypressen,<br />
Walnuss- und Feigenbäume. Ab 1300 m ü. Adria gedeihen Latschenkiefern und<br />
Tannen. Und ab 2000 m ü. A. kommen vor allem Wacholderbüsche und Pflanzenarten vor,<br />
die sich dem rauen Bergklima angepasst haben. (wikipedia)<br />
57
Erinnerungen an meine Kindheit<br />
Zwei Kälbchen<br />
Mit Opa ging es oft auf Wiese und Feld.<br />
Gras wurde gehauen und Kartoffeln bestellt.<br />
2 Kühe, ein Wagen begleiteten uns stets dabei…<br />
Oma zu Hause bereitete das Essen: Bratwurst und Brei.<br />
So viele Autos wie heute gab es damals noch nicht,<br />
ich durfte kutschieren und Opa saß hinten manches Mal mit Licht.<br />
Lotte und Liese, so hießen unsere Kühe, und fanden den Heimweg alleine.<br />
Sie mussten viel ziehen und stampfen, das ging in ihre Beine…<br />
<strong>Der</strong> Großvater sagte: ab jetzt bleibt die Liese im Stall!<br />
Aber die Lotte konnt‘ es nicht glauben, sie suchte sie überall.<br />
Kurze Zeit darauf wurde der Hirt bestellt…<br />
Was sollte der denn machen für so viel Geld?<br />
Barfuß schlich ich zur Stalltür hinein –<br />
<strong>Der</strong> Hirt hielte Stricke groß und klein.<br />
Handtücher, Kernseife und warmes Wasser<br />
stellte die Großmutter bereit.<br />
Die Liese brummte ganz jämmerlich zu dieser Zeit…<br />
Auf einmal platschte Wasser aus Lieses Bauch<br />
2 winzige Beinchen sah ich auch…<br />
<strong>Der</strong> Hirt schlang die Stricke um die Beinchen an<br />
Großvater und er zogen heftig daran!<br />
Dann wieder ein Blums und ein jämmerlicher Schrei<br />
Und da lag es – ein Kälbchen und noch ein „2“. dabei!<br />
Mit Stroh wurden sie getrocknet<br />
und der Liese vorne an die Krippe gelegt<br />
Diese traute ihren Augen nicht<br />
und sie war sichtlich bewegt.<br />
Plötzlich ging ein lockendes Brummen durch den Stall,<br />
Ganz zärtlich leckte die Liese ihren Nachwuchs überall.<br />
8 wacklige Beinchen versuchten zu stehen<br />
Nur um ein paar Schritte bis zum Euter zu gehen.<br />
Mit 7 Jahren hab ich dies alles erlebt<br />
Es hat mein ganzes Leben geprägt…<br />
Keinen Urlaub, keine Brückentage und keine Kur…<br />
Und trotzdem sehr glücklich in der damals puren Natur!<br />
Heidrun Henniges<br />
Friedrichroda<br />
58
Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />
Tipps von Oma Heidrun<br />
Löwenzahn - Taraxacum officinale<br />
Jedes Jahr im Mai und Juni verwandeln sich viele heimische Wiesen in<br />
ein „gelbes Meer“, die mehrjährigen, milchsaftführenden Pflanzen prägen<br />
dann zunehmend das Landschaftbild.<br />
Wir können diesen Überfluss aus der Apotheke Natur für uns nutzen!<br />
Bitter- und Gerbstoffe, Harze und ätherische Öle sowie Kautschuk bilden<br />
die Inhaltsstoffe deren Wirkung sehr vielseitig ist: harntreibend, abführend,<br />
appetitanregend, kräftigend...<br />
Das Gleiche gilt für die Anwendungsmöglichkeiten, so z.B. bei Fettsucht,<br />
Darmträgheit, Gicht, Rheuma… Eine Entschlackungskur im Frühjahr<br />
bringt Leber, Galle und auch Magen und Darm wieder ins Gleichgewicht.<br />
Einige Rezepte will ich heute verraten:<br />
Würzige Beilage<br />
Wir ernten die gesamte Pflanze vor der Blüte, die Wurzel gut waschen und<br />
trocknen, in Stücke schneiden anschließend in Butter geschwenkt braten,<br />
dieses kann dann mit anderen Gemüsesorten gemischt werden.<br />
Ebenso können wir mit den Blütenknospen verfahren, vorher in heißem<br />
Wasser blanchieren, dann in heißer Butter schwenken. Passt z.B. gut zum<br />
Kartoffelsalat und zum Kartoffelbrei.<br />
Gesunder Brotaufstrich<br />
Die Blütenblätter des Löwenzahns vom Kelch befreien, in flüssigen Honig<br />
einlegen, zwei Wochen ziehen lassen – fertig ist der Extra-Blütenhonig!<br />
Löwenzahnblütenwein<br />
Ca. 100g Blüten* mit 1 Liter trockenem Weißwein übergießen, 8-10 Tage<br />
an einem warmen Ort ziehen lassen, filtern, 1-2 Schnapsgläser pro Tag vor<br />
dem Essen trinken. Tut Leber, Galle und Magen gut! (Kühl und dunkel<br />
lagern)<br />
Vitaminreiche Frühjahrskur<br />
Vier Wochen täglich eine Hand voll zarte Löwenzahnblätter als Salat zubereiten.<br />
Wirkt blutreinigend und aktiviert die Verdauungsorgane.<br />
…oder Salate, Gemüse, Suppen, Kartoffelbrei usw. mit kleingehackten<br />
Blättern anreichern. Die Bitterstoffe helfen bei Rheuma, Fettleibigkeit und<br />
Krampfaderbeschwerden.<br />
*Tipp: Bei Verwendung der ganzen Blüten rate ich, diese auf einem Bogen<br />
Papier auszulegen und mehrmals hin und her zu bewegen, damit kleine<br />
Käfer, die gerne in den Blüten sitzen, entweichen können.<br />
Mehr dazu erfahren Sie in meiner Heimatstube -<br />
Sie sind herzlich eingeladen!<br />
Informationen und Anmeldung: 03622-68956<br />
Heidrun Diringer • Ortsstraße 13 • 99880 Waltershausen<br />
59
Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />
Nachrichten aus der Thüringer Rhön...<br />
150. Geburtstag des<br />
Heimatdichters Andreas Fack<br />
Am 01.03.2013 fand in Merkers eine Feier aus<br />
Anlass des 150. Geburtstages unseres Heimatdichters<br />
Andreas Fack statt. Die Veranstaltung<br />
am Grab von Andreas Fack zeigte, dass die Person<br />
des „Sohnes der Gemeinde Merkers“ längst<br />
überregionalen Charakter erreicht hat. So konnte<br />
Dr. Siegfried Baumgardt bei der Eröffnung der<br />
Geburtstagsfeier auf dem alten Friedhof nicht<br />
nur Gäste aus der näheren Umgebung begrüßen.<br />
Gekommen waren u. a. vom Hauptvorstand des<br />
Rhönklubs der Präsident Ewald Klüber und der<br />
Hauptkulturwart Reinhardt. Von der Werra-Region<br />
des Rhönklubs kamen der Kulturwart Robert<br />
Trautwein und fünf weitere Vorstandsmitglieder,<br />
sowie weiterhin die Vertreter von nahezu allen<br />
sechzehn Zweigvereinen, u. a. Kaltennordheim,<br />
Eisenach, Roßdorf, Schmalkalden, Bad Salzungen,<br />
Unteralba. Außerdem war aus Bayern der<br />
Zweigverein Ostheim vertreten. Auch aus Rudelstadt<br />
und Coburg waren Fackfreunde angereist.<br />
Natürlich waren auch alle Gemeinden rund<br />
um den Krayenberg bis hin nach Bad Salzungen<br />
vertreten. Auch Fack-Nachkommen aus Baden-<br />
Württemberg waren angereist.<br />
In seiner Laudatio betonte Erhard Fibich aus Merkers,<br />
dass die Lieder und Gedichte von Andreas<br />
Fack ein Stück Geschichte hinterlassen. Besonders<br />
sein Rhönlied ist als Hymne für die Rhön<br />
anzusehen. Er unterstrich nachhaltig, dass das<br />
Andenken des Rhöndichters lebendig gehalten<br />
werden muss. Durch das Land Thüringen wurde<br />
die Grabstätte als geschichtliche Gedenkstätte<br />
eingestuft, was sehr positiv zu bewerten ist.<br />
<strong>Der</strong> Vorsitzende bzw. Präsident des Rhönklubs,<br />
Herr Ewald Klüber, unterstrich in seiner Ansprache<br />
die Wichtigkeit des Erhaltes des Geburtshauses<br />
des Heimatdichters in der Gemeinde Merkers.<br />
Er übergab eine Laterne mit einem grünen Licht.<br />
Das Grün versinnbildlicht die Naturliebe von<br />
Andreas Fack. Die Laterne möge dazu dienen,<br />
dass den Verantwortlichen in Merkers endlich<br />
ein Licht im Bezug auf eine passende Würdigung<br />
ihres großen Sohnes aufgeht. Leider aber hatte<br />
kein Gemeinderatsmitglied der Einheitsgemeinde<br />
Merkers-Kieselbach den Weg zu dieser Geburtstagsfeier<br />
gefunden. Schade …! Herr Klüber führte<br />
aus, dass Andreas Fack ein Licht ist, das weit über<br />
die Region hinaus leuchtet. Dieses Licht soll auch<br />
künftig leuchten.<br />
Susanne Behnke aus Merkers trug das Gedicht<br />
„Lindenbaum“ vor und ließ so noch einmal das<br />
dichterische Können von Andreas Fack aufleben.<br />
Das Rhönlied „Ich weiß basaltene Bergeshöh‘n<br />
…“, welches anschließend Wolfgang Wollny mit<br />
Andreas-Fack-Haus in Merkers<br />
(Rhönlied - zwei von 4 Stophen)<br />
Ich weiß basaltene Bergeshöhn<br />
im Herzen der deutschen Gaun,<br />
nicht riesenhoch, doch bezaubernd schön,<br />
möcht‘ immer und immer sie schaun!<br />
Und kennst du die herrlichen Berge nicht,<br />
gehorche dem Freunde, der zu dir spricht:<br />
Zieh an die Wanderschuh‘<br />
und nimm den Rucksack auf<br />
und wirf die Sorgen ab,<br />
marschier zur Rhön hinauf‘<br />
Ich möchte viel noch erzählen dir<br />
und singen von Berg und von Tal,<br />
doch nein, viel Worte erspar' ich mir<br />
und sage nur eins noch einmal:<br />
Ja, kennst du die herrliche Rhön noch nicht,<br />
gehorche dem Freunde, der zu dir spricht:<br />
... Refrain<br />
Gitarre und Gesang darbot, wurde von den anwesenden<br />
Gästen sofort gesanglich unterstützt.<br />
Pfarrer Lakemann aus Dorndorf stellte klar, dass<br />
60
Rhönklub Zweigverein Eisenach e.V. gegr. 1879<br />
DATUM<br />
So 07.07.13<br />
Sa 13.07.13<br />
So 28.07.13<br />
Sa 10.08.13<br />
So 18.08.13<br />
Sa 24.08.13<br />
Veranstaltungen im 3. Quartal 2013<br />
Besuch des Musicals „Luther Rebell wider Willen“<br />
15 Uhr Landestheater Eisenach<br />
Wanderung von Oberhof zur Ohratalsperre bis Luisental<br />
Diethard Puschner* / 8.45 Uhr (1)**<br />
Fahrt zum Rhöner Wandertag nach Bad Neustadt / Hilda Siebert* / 6.45 Uhr (1)**<br />
Fahrt nach Friedrichroda mit Wanderung nach Finsterbergen<br />
Besuch des Museums von Martin Andersen Nexö / Rudi Eckhardt* / 8.45 Uhr (1)**<br />
Busfahrt nach Limburg an der Lahn / Gerda Jäger* / 8.00 Uhr (2)**<br />
Fahrt nach Oberhof mit Wanderung auf dem Dolmarweg –<br />
Fuhrmannwiese – Steinbach-Hallenberg / Diethard Puschner* / 8.45 Uhr (1)**<br />
Strecke<br />
ca. 12 km<br />
ca. 12 km<br />
bis 18 km<br />
ca. 16 km<br />
Terminsache<br />
So 08.09.13<br />
Sa 21.09.13<br />
Wanderung von Mihla nach Creuzburg und entlang der Werra nach Hörschel<br />
Diethard Puschner* / 8.45 Uhr (1)**<br />
Fahrt zum Kleinen Inselsberg mit Wanderung<br />
über den Großen Inselsberg nach Tabarz / Brigitte Wilkens* / 8.15 Uhr (2)**<br />
*Wanderführer(in) / **Treffpunkte zu den Wanderungen: (1) DB-Hauptbahnhof Eisenach / (2) Busbahn<br />
hof Eisenach / (3) Carl-Alexander-Denkmal • Terminänderungen? - Bitte auch Mitteilungen in<br />
der Tagespresse beachten! Zu unseren Wanderungen sind alle Natur- und Heimatfreunde sowie<br />
Freunde des Rhönklubs immer herzlich eingeladen. Frisch Auf!<br />
Nähere INFO und Teilnahmemeldung bitte an Gerda Jäger<br />
Berka/Werra • Tel. 036922 - 28436 (bitte auch Anrufbeantworter nutzen!)<br />
ca. 14 km<br />
ca. 11 km<br />
Wanderplan<br />
von Andreas Fack Ermutigung ausgegangen ist,<br />
die bis in die heutige Zeit nachwirkt.<br />
Die Geburtstagsgäste wurden mit Kaffee und<br />
Kuchen im VoGa-Saal versorgt. Auch hier lebte<br />
in Gesang und Wort das künstlerische Genie von<br />
Andreas Fack noch einmal auf, der sicherlich<br />
auch gern den leckeren Kuchen gegessen hätte,<br />
der mit viel Liebe von den „Merkerser Frauen“<br />
gebacken wurde.<br />
<strong>Der</strong> Merkerser Kindergarten erfreute die Anwesenden<br />
mit Gedichten und Kinderliedern von<br />
Andreas Fack. Valentin Fibich und sein Opa Erhard<br />
erzählten von der „Einladung zum Schützenfest“<br />
und von des „Besenbinders Esel“ aus der<br />
„Fack‘schen Feder“.<br />
Eine Schülergruppe des Gymnasiums „Johann-<br />
Gottfried-Seume“ aus Vacha bot auf hohem<br />
musikalischen und stimmlichen Niveau den anwesenden<br />
Gästen ihr Programm dar. Mit vielen<br />
angeregten Gesprächen und neuen Erfahrungen<br />
ging die Feier zu Ende.<br />
Die Ehrung von Andreas Fack anlässlich seines<br />
150. Geburtstages wurde am Sonntag, dem<br />
05.05.2012, durch ein Chorkonzert in der Merkerser<br />
Kirche fortgesetzt. Veranstalter waren die<br />
„Evangelische Kirchgemeinde Merkers“ und der<br />
„Merkerser Heimat- und Geschichtsverein“.<br />
Kinder des Merkerser Kindergartens eröffneten<br />
mit drei Kinderliedern von Andreas Fack<br />
das Konzert. Anschließend traten die Chorgemeinschaft<br />
„Krayenberg“ und der Gospelchor<br />
„Klangvoll(k)“ mit einem umfangreichen Programm<br />
auf, in das geschickt die drei Kompositionen<br />
„Rhönlied“, „Krayenberglied“ und<br />
„Rhönmarsch“ von Andreas Fack eingeordnet<br />
wurden. Ursula Grammlich aus Tiefenort bereicherte<br />
das Programm mit dem selbst gedichteten<br />
Mundartgedicht „Ei Joahr odder ei Joahrhunnert<br />
reund emmen Kraymbäärg rem“.<br />
Nach einigen Zugaben beider Tiefenorter Chöre<br />
endete das gelungene Konzert.<br />
Wolfgang Wollny u. Dr.-Ing. S. Baumgardt<br />
61
Aus dem Programm:<br />
» Heimatliteratur<br />
» Flyer & Prospekte<br />
» Visiten-& Postkarten<br />
» Festschriften<br />
Inhaltsübersicht: Seite: Impressum:<br />
Hörselberg-<strong>Bote</strong><br />
Herbstausgabe <strong>Nr</strong>. 94<br />
Redaktionsschluss<br />
20. August 2013<br />
erscheint am: 9. September 2013<br />
JAHRES-ABO Hörselberg-<strong>Bote</strong> inkl. Versandkosten 14,50 EURO<br />
Wandern im Wartburg-Tannhäuserland…......................3<br />
Thüringer Monatsblätter <strong>Nr</strong>. 44 (14 Seiten)<br />
Nachrichten aus dem Thüringerwald-Verein..................5<br />
Thüringerwald-Vereine treffen sich in Ilmenau<br />
auf dem Kickelhahn......................................................7<br />
Thüringerwald-Verein Saargrund...................................9<br />
Thüringerwald-Verein Schmalkalden...........................10<br />
Europäisches Trachtenfest in Gotha.............................12<br />
Großer Hörselberg......................................................13<br />
Wanderungen im Thüringer Wald - Teil 2<br />
Über den Dächern der Bergstadt Ruhla.......................14<br />
Lux-Festpiele in Ruhla................................................20<br />
Veranstaltungen im Richard-Wagner-Jahr....................24<br />
Die Venus lockt seit ewigen Zeiten..............................29<br />
Zur Lutherdekade bis 2017 - Teil 8+9<br />
Bild 5 (von 18) - Luthers Thesenanschlag...................38<br />
Bild 6 (von 18) - Luther und Cajetan...........................40<br />
60 Jahre Eisenacher Amateurgeologen-Gruppe -<br />
seit 40 Jahren unter der Leitung von Roland Geyer......44<br />
Hörselbergmuseum "Via Regia"..................................50<br />
Quellen im Thüringer Wald - Teil 2............................52<br />
Thüringer Mädchen in Mazedonien - Teil 3.................56<br />
150. Geburtstag des Heimatdichters Andreas Fack.......60<br />
Rhönklub Eisenach / Wanderplan...............................61<br />
Autoren der Beiträge:<br />
P. Baumbach, Dr. S. Baumgardt, A. Beck, R. Bellstedt,<br />
H. Diringer, A. Dehmel, Dr. W. Ernst, R. Geyer,<br />
H. Henniges, R. Hesse, D. Heß, R. Kindler,<br />
Ch. & D. Reißig, S. Rost, W. Wollny, Dr. G. Zimmer<br />
Titelbild: Ein Hauch von Venus & Tannhäuser (chr/dr)<br />
Rückseite: Blick von der Wartburg (André Nestler)<br />
Für das zur Veröffentlichung überlassene Text- und<br />
Bildmaterial dankt die Redaktion.<br />
Vorankündigung:<br />
Schloss und Park Wilhelmsthal<br />
Hörselberg-<strong>Bote</strong><br />
Zeitschrift im Heimatverlag Hörselberg<br />
für Natur-, Heimat- & Wanderfreunde<br />
mit Beiträgen und Nachrichten aus den Vereinen<br />
Buchbestellung<br />
Heimatverlag Hörselberg "Zauberhafte Flora..."<br />
direkt an:<br />
Redaktion:<br />
Dietmar Reißig (dr)<br />
Gestaltung + Satz Schönau - Deubach 6<br />
Anzeigenverwaltung 99848 Wutha-Farnroda<br />
Vertrieb Tel. 036921-91029 / Fax 91027<br />
Schriftleitung:<br />
INTERNET:<br />
Erscheinung:<br />
Auflage:<br />
ABO-Vertrieb:<br />
Vertrieb von<br />
Freiexemplaren:<br />
Christina Reißig (chr)<br />
Tel. 036921-91029 / Fax 91027<br />
www.thueringenweit.de<br />
hoerselberg-bote@t-online.de<br />
Vierteljährlich<br />
März - Juni - September - Dezember<br />
5000 (20 000 im Jahr)<br />
Jahresbezugspreis<br />
inkl. Zustellung 14,50 EURO<br />
- Hörselberggemeinde e.V.<br />
- Thüringerwald-Verein 1880 e.V.<br />
- Rennsteigverein 1896 e.V.<br />
- Rhönklub e.V.<br />
- andere Vereine bei Veranstaltungen<br />
- Touristinformationen<br />
- Werbeinserenten<br />
Bezug von Freiexemplaren:<br />
Liebe Leser, unsere eingetragenen Werbeinserenten halten<br />
Freiexemplare für ihre Kunden bereit, bitte melden Sie Ihr Interesse<br />
am Hörselberg-<strong>Bote</strong>n dort rechtzeitig an.<br />
Wahrung der Urheberrechte:<br />
Text- und Bild-Veröffentlichungen nur mit ausdrücklicher<br />
Genehmigung des jeweiligen Autors der Beiträge bzw. nach<br />
Rücksprache mit der Redaktion.<br />
Für den fachlichen Inhalt der Beiträge gewährt der Autor.<br />
62
Familienfeiern • Spezialitätenabende • Partyservice<br />
Täglich Mittagstisch<br />
Jeden Donnerstag Schnitzelessen<br />
11-21 Uhr pro Gericht 6,90 €<br />
Täglich 11-22 Uhr<br />
Dienstag Ruhetag<br />
Inh.: M. Lämmerhirt<br />
Gaststätte<br />
Laitenbaude<br />
Waltershausen<br />
Jeden Freitag Kloßessen<br />
11-15 Uhr pro Gericht 8,90 €<br />
Otterbachstraße 27 • 99880 Waltershausen<br />
Tel. 03622 - 200 595 • Fax 200 596<br />
www.laitenbaude.de
Blick von der Wartburg zum Kleinen und Großen Hörselberg - Foto: André Nestler