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HBB-Nr. 93.pdf - Der Bote

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Hörselberg-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 93 / 2013<br />

Auf eine weitere, wichtige Seite seiner Geländetätigkeit<br />

muss noch hingewiesen werden: das<br />

Aufsammeln umfangreichen Probenmaterials in<br />

den geologischen Aufschlüssen. Wie vieles wäre<br />

wohl verworfen worden oder unbekannt geblieben<br />

, hätte R.G. nicht typische Gesteine, Fossilien<br />

und Minerale geborgen, zusammengetragen und<br />

deponiert. Und dies vor allem aus den temporären<br />

Großaufschlüssen wie Wohnungsbaugebiet Eisenach-Nord,<br />

Krankenhaus-Erweiterungsbauten<br />

und Autobahnbau Hörselbergumfahrung. Zweifellos<br />

hätten die „Schätze“, die R.G. im Laufe<br />

der Jahrzehnte zusammentrug, schon ein besonderes<br />

geologisches Museum gefüllt. Inzwischen<br />

wurde viel Material an interessierte Museen,<br />

Institute oder Privatpersonen abgegeben. Mehrere<br />

Heimatmuseen (z.B. Gerstungen, Hörschel,<br />

Treffurt, Ruhla, Thal, Schönau) konnte R. G. mit<br />

geologischen Exponaten bestücken. Hinzu kamen<br />

Texte, Karten, Profile und viele Fotos, die er<br />

diesen Einrichtungen zur Verfügung stellte - Alle<br />

Versuche, in Eisenach geeignete Räumlichkeiten<br />

zu finden, scheiterten bisher, obwohl schon im<br />

„Thüringer Museum“ Altbestände, die in den<br />

fünfziger Jahren von P. Kubald und M. Kürschner<br />

zusammengetragen wurden, einen Grundstock an<br />

geologischem Material bilden.- Hinzu kommt<br />

noch, dass durch die Schließung des „Museums<br />

der Natur“ in Gotha im westlichen Thüringen ein<br />

musealer „Leerraum“ entstanden ist. So bestünde<br />

die Möglichkeit, in Eisenach eine regionalnaturkundliche<br />

oder auch stadtgeschichtliche<br />

Abteilung des Thüringer Museums - in welchem<br />

Rahmen auch immer - einzurichten.<br />

Als Leiter der Fachgruppe war R.G. natürlich<br />

auch für die Planung und Vorbereitung der monatlichen<br />

Fachgruppenabende (im Winterhalbjahr)<br />

sowie die Tages- und Wochenendexkursionen<br />

(im Sommerhalbjahr) verantwortlich. Sie dienen<br />

der Weiterbildung, dem Erfahrungsaustausch,<br />

zugleich aber auch dem geselligen Leben in der<br />

Fachgruppe. Eines seiner Grundanliegen ist stets,<br />

dass Vorträge von Fachgeologen auch wirklich<br />

verständlich und anschaulich dargeboten werden.<br />

- Dabei möchte R. G. keine Ein-Mann-Arbeit leisten,<br />

sondern hat sich immer im Interesse der Sache<br />

um vielseitige und zweckdienliche Kontakte<br />

zu staatlichen und kommunalen Behörden, Museen<br />

und anderen Vereinen bemüht, z.B. Geologisches<br />

Landesamt, Thüringischer Geologischer<br />

Verein (TGV), Untere Naturschutzbehörden sowie<br />

Ingenieurbüros. Zu erwähnen ist auch seine<br />

Mitarbeit bei der Betreuung der ABM und der<br />

ABS-Kräfte, die auf ihre Geländearbeiten vorzubereiten<br />

waren.<br />

Eine echte Herausforderung der jüngsten Zeit<br />

(2007 - 2009) war für R.G. die geologische „Begleitung“<br />

des Autobahnbaues „A4-Nordumfahrung<br />

der Hörselberge“ (24,5 km Neubaustrecke)<br />

– in ehrenamtlicher Tätigkeit. Von Sättelstädt bis<br />

Deubachshof dokumentierte er alle geologisch<br />

interessanten Böschungen, Gräben und Planums.<br />

Vorherige Absprachen und gute Kontakte zum<br />

Projektleiter, Dipl.-Ing. Werner Buhl, aber auch<br />

zu den Bagger- und LKW-Fahrern, sicherten ihm<br />

eine ungehinderte und reibungslose Tätigkeit „vor<br />

Ort“. In großen Mengen wurde Probenmaterial<br />

geborgen, um u.a. für eine in Erwägung gezogene<br />

spätere Dauerausstellung im Bereich der Autobahnmeisterei<br />

zur Verfügung zu stehen. Hervorzuheben<br />

ist, dass das wichtigste Ergebnis, nämlich<br />

die Auswertung dieser Arbeiten, nicht lange auf<br />

sich warten ließ: Zwei stattliche, gedruckte Bände<br />

im DIN A4-Format enthalten die verbale und<br />

Foto-Dokumentation der geologischen und zum<br />

Teil auch archäologischen Befunde - auf jeden<br />

Fall ein seltenes und vorbildliches Beispiel für<br />

eine geologische Betreuung beim Autobahnbau<br />

in heutiger Zeit! Es sei in diesem Zusammenhang<br />

an die verdienstvollen, in die Fachliteratur eingegangenen<br />

und auch heute noch vielzitierten und<br />

ausgewerteten Profilaufnahmen von H. WEBER,<br />

P. KUBALD u.a. erinnert, die beim Autobahnbau<br />

Ende der 30er Jahre schon im Raum Eisenach und<br />

darüber hinaus (zwischen Herleshausen und Weimar)<br />

tätig waren.<br />

Roland Geyer ist für seine Aktivitäten im Laufe<br />

von Jahrzehnten besonders im Geotopschutz<br />

über Eisenach und über Thüringen hinaus bekannt<br />

geworden. In Fachkreisen ist er längst kein Unbekannter<br />

mehr, denn er arbeitet mit zahlreichen<br />

in- und auswärtigen Fachkollegen zusammen und<br />

nimmt an einschlägigen geologischen Tagungen<br />

und Exkursionen teil. Auch gegenwärtig ist er<br />

wieder im gewählten Vorstand des Thüringischen<br />

Geologischen Vereins tätig und bringt dort seine<br />

Erfahrungen ein. - R.G. hat der Eisenacher Fachgruppe<br />

im Laufe von Jahrzehnten ein eigenes<br />

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