HBB-Nr. 93.pdf - Der Bote
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ild des Malers Georg Cornicelius von 1851/52,<br />
heute im Schlossmuseum Hanau, hat Luther den<br />
Anschlag bereits vollbracht, der Hammer liegt<br />
zu seinen Füßen und er schaut seinem Werk den<br />
Rücken gekehrt nach oben. Im Hintergrund sind<br />
die Zwillingstürme der Wittenberger Stadtkirche<br />
– allerdings ahistorisch mit den erst 1556/67<br />
aufgebrachten Turmaufsätzen - zu erkennen, womit<br />
er als einziger der hier erfassten Künstler die<br />
Szene in ein authentisches Umfeld einbettete.<br />
Und noch 1868, also wenige Jahre vor Pauwels,<br />
hatte Johann Peter Nepomuk Geiger ein Gemälde<br />
geschaffen, auf dem Luther umringt von einer<br />
Menschenmenge gerade mit dem Hammer einen<br />
Nagel durch das Plakat schlägt.<br />
Eine pittoreske Eigentümlichkeit erlaubte sich<br />
der Maler Ferdinand Pauwels beim Konterfeit<br />
Literatur:<br />
• Kurt Aland: Die 95 Thesen Martin Luthers und die Anfänge<br />
der Reformation (Gütersloher Taschenbücher/Siebenstern.<br />
1406). Gütersloh 1983.<br />
• Volkmar Joestel (Katalog): <strong>Der</strong> Reformator mit dem<br />
Hammer. Zur Wirkungsgeschichte von Luthers „Thesenanschlag“<br />
bis 1917. [Ausstellungskatalog]. Wittenberg<br />
1992.<br />
• Henrike Holsing: Luthers Thesenanschlag im Bild. In:<br />
Joachim Ott und Martin Treu (Hrsg.): Luthers Thesenanschlag<br />
- Faktum oder Fiktion (Schriften der Stiftung<br />
Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt. 9). Leipzig 2008,<br />
S. 141-172.<br />
• Grit Jacobs: Schlaglichter auf Luthers Leben – der Bilderzyklus<br />
in den einstigen Reformationszimmern der<br />
Wartburg und seine Schöpfer. In: Jutta Krauß (Hrsg.):<br />
Luthers Bilderbiographie. Die einstigen Reformationszimmer<br />
der Wartburg. Ein informativer Begleiter durch die<br />
Sonderausstellung vom 4. Mai 2012 bis 31. März 2013 auf<br />
der Wartburg und vom 27. April bis 29. September 2013 in<br />
Luthers Sterbehaus Eisleben. Regensburg 2012, S. 67-143,<br />
hierzu S. 85 und 88f.<br />
Abb.7: „Dr. Martin Luther schlägt am 31. Oktober 1517<br />
die 95 Thesen an“, Kaulbach von Kaulbach, aquarellierte<br />
Zeichnung, Anfang der 1840er Jahre<br />
Abb.8: Luther nach dem Thesenanschlag,<br />
Ölgemälde von Georg Cornelius, 1851<br />
des werdenden Reformators. Mit jenem Doktor-<br />
Habit schuf Cranach 1521 zwei Fassungen, je mit<br />
hellem und dunklem Hintergrund. Danach gestaltete<br />
Daniel Hopfer 1525 einen Luther mit Doktorhut,<br />
den der Künstler des 19. Jahrhunderts in sein<br />
Gemälde nahezu hinein kopierte, so dass Luther<br />
derart durch die Gegenüber hindurch und aus Bild<br />
und Umgebung hinaus sieht.<br />
H.S. Redaktion<br />
Sonderausstellung auf der Wartburg<br />
Richard Wagner zum 200. Geburtstag<br />
"Wie der Tannhäuser zum<br />
Sängerkrieg kam"<br />
bis 31. März 2014<br />
Info / Reservierung 03691-250220<br />
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