Mitteilungen aus der Gemeinde Emmen, Oktober 2008 - Susanne ...
Mitteilungen aus der Gemeinde Emmen, Oktober 2008 - Susanne ...
Mitteilungen aus der Gemeinde Emmen, Oktober 2008 - Susanne ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Thema 5<br />
wir angewiesen auf gute Informationen<br />
des FC Luzern. Da haperte es zuweilen.»<br />
Es darf die <strong>Gemeinde</strong> nichts kosten<br />
Das Gastspiel in <strong>Emmen</strong> kostet den FC Luzern<br />
fünf Millionen Franken. Der Gemein<strong>der</strong>at<br />
rechnet, dass von diesen Investitionen<br />
etwa eine Million Franken zurückbleibt.<br />
Die Stadionbeleuchtung zum Beispiel,<br />
die dann auf dem neusten Stand ist,<br />
Anzeigetafeln, Container. Dazu kommt die<br />
Billettsteuer. Das aber ist ein unbekannter<br />
Faktor. Das Super-League-taugliche Stadion<br />
ist auf 8500 Besucher <strong>aus</strong>gerichtet.<br />
«Das Gastspiel des FC Luzern muss für uns<br />
zumindest kostenneutral sein», sagt <strong>Gemeinde</strong>präsident<br />
Thomas Willi. Die Höhe<br />
<strong>der</strong> Einnahmen für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Emmen</strong><br />
steht in einem direkten Zusammenhang<br />
mit <strong>der</strong> sportlichen Leistung des FC Luzern.<br />
Ein volles Stadion gibts wohl nur,<br />
wenn <strong>der</strong> FC Luzern mit seinem Fussball<br />
wie<strong>der</strong> Begeisterung <strong>aus</strong>lösen kann.<br />
Erprobtes Sicherheitsdispositiv<br />
Und was ist, wenn Begeisterung überbordet?<br />
O<strong>der</strong> in Frust und Aggression umschlägt?<br />
Das Bild <strong>der</strong> randalierenden Fussballfans<br />
ist weitverbreitet. Für die Gastspiele<br />
in <strong>Emmen</strong> ist vorgesorgt. Die Zahl<br />
<strong>der</strong> gegnerischen Fans ist auf 500 beschränkt.<br />
Weniger Gästefans, weniger<br />
Konfliktpotenzial. So die Überlegung <strong>der</strong><br />
FCL-Verantwortlichen. Die Kantonspolizei<br />
eskortiert Gästefans ab Bahnhof Luzern<br />
o<strong>der</strong> Bahnhof Rothenburg. «Das Sicherheitsdispositiv<br />
<strong>der</strong> Kantonspolizei hat uns<br />
überzeugt», sagt <strong>Gemeinde</strong>präsident Thomas<br />
Willi. Ausserdem gäbe es nur wenig<br />
sogenannte Hochrisikospiele, versichert<br />
FCL-CEO Thomas Schönberger. «Zu den<br />
Berner Fans pflegen wir geradezu freundschaftliche<br />
Beziehungen, und zu den meisten<br />
an<strong>der</strong>n ist die Beziehung problemlos.»<br />
Spiele gegen den FC Basel o<strong>der</strong> den FC<br />
Zürich haben jedoch an<strong>der</strong>e Vorzeichen.<br />
Das zeigt die Erfahrung. Montag, 6. <strong>Oktober</strong><br />
war deshalb Probe für das Sicherheitsdispositiv.<br />
Der FC Luzern spielte gegen<br />
den FC Zürich. Extrazüge <strong>der</strong> Zürcher Fans<br />
fuhren zum Bahnhof Luzern. Die Fans<br />
mussten dort in VBL-Busse umsteigen.<br />
Gleiches Szenario für den Rücktransport.<br />
Und es hat funktioniert. Ein Alternativszenario<br />
Bahnhof Rothenburg wurde fallengelassen.<br />
<strong>Emmen</strong> ist verkehrstechnisch ideal<br />
Zwei Autobahnanschlüsse und vier Bahnhöfe<br />
machen <strong>Emmen</strong> für Grossanlässe<br />
attraktiv. FCL-Fans können mit <strong>der</strong> S-Bahn<br />
bis zur Haltstelle Gersag fahren o<strong>der</strong> in<br />
VBL-Bussen anreisen. Fans in Privatautos<br />
finden genügend Parkplätze. Der FC Luzern<br />
konnte mit dem <strong>Emmen</strong> Center eine<br />
Vereinbarung treffen, dass das Parkh<strong>aus</strong><br />
des <strong>Emmen</strong> Centers an den Spieltagen des<br />
FCL offenbleibt. 2400 Parkplätze stehen<br />
dort zur Verfügung. T<strong>aus</strong>end mehr als auf<br />
<strong>der</strong> Luzerner Allmend. Vom <strong>Emmen</strong> Center<br />
können die Fussballfans über die Berufsschule<br />
ins Stadion marschieren. Die<br />
<strong>Gemeinde</strong> überlegt sich, den Mooshüsli-<br />
Parkplatz während <strong>der</strong> FCL-Spiele zu sperren<br />
o<strong>der</strong> uninteressant zu machen und<br />
Quartiereinfahrten für Parkplatzsuchende<br />
zu schliessen.<br />
Die verkehrstechnisch gute Vor<strong>aus</strong>setzung<br />
in <strong>Emmen</strong>, so hoffen Gemein<strong>der</strong>at, FCL<br />
und die Polizei, sollte viel zu einer geordneten<br />
Abwicklung <strong>der</strong> FCL-Spiele im Stadion<br />
Gersag beitragen.<br />
Image Sportgemeinde <strong>Emmen</strong><br />
<strong>Emmen</strong> erhofft sich als Gastgebergemeinde<br />
einen Imagegewinn. Fernsehzuschauer,<br />
Zeitungsleser, Zehnt<strong>aus</strong>ende von Fussfallfans<br />
sollen <strong>Emmen</strong> als freundliche<br />
Sportgemeinde wahrnehmen. Ganz im<br />
Sinne <strong>der</strong> Syntegration. Dort steht unter<br />
an<strong>der</strong>em geschrieben, dass die <strong>Gemeinde</strong><br />
sich bemühen soll, grosse Sportereignisse<br />
nach <strong>Emmen</strong> zu holen. Auch daran hat<br />
sich <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at bei seinem Entscheid<br />
erinnert. Die Vorstellung, dass<br />
<strong>Emmen</strong> nach den FCL-Gastspielen ein annähernd<br />
Super-League-taugliches Stadion<br />
hat, könnte noch an<strong>der</strong>e Pläne entstehen<br />
lassen. Ein U21- o<strong>der</strong> U20-Län<strong>der</strong>spiel<br />
nach <strong>Emmen</strong> zu holen zum Beispiel.<br />
Ausstehen<strong>der</strong> Vertrag und <strong>aus</strong>stehende<br />
Abstimmung<br />
Ob <strong>der</strong> FC Luzern tatsächlich ins Stadion<br />
Gersag kommt, ist noch nicht definitiv.<br />
«Vor<strong>aus</strong>setzung ist, dass <strong>Gemeinde</strong> und<br />
FC Luzern sich einigen können in einem<br />
Nutzungsvertrag», sagt <strong>Gemeinde</strong>präsident<br />
Thomas Willi. Darin werden Rechte<br />
und Pflichten sowohl <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Emmen</strong><br />
wie auch <strong>der</strong> FC Luzern-Innerschweiz<br />
AG vertraglich geregelt. Der Entwurf liegt<br />
bereits vor und man befindet sich auf einem<br />
guten Weg. Wichtige Punkte sind die<br />
Finanzen, die Sicherheit, die Werbung im<br />
Stadiongelände, das Abfallkonzept, die<br />
Reinigung. Und nächstens wird <strong>der</strong> FC<br />
Luzern sein Baugesuch für den Tribünenbau<br />
und die Lichtanlage einreichen. Die<br />
Zeit drängt. Denn schon am 1. März 2009<br />
wird <strong>der</strong> FC Luzern sein erstes Meisterschaftsspiel<br />
in <strong>Emmen</strong> <strong>aus</strong>tragen. Vor<strong>aus</strong>gesetzt,<br />
<strong>der</strong> 30. November ist ein FCLfreundlicher<br />
Tag. Dann nämlich stimmt<br />
die Stadt Luzern über das neue<br />
Fussballstadion auf <strong>der</strong> Allmend ab. Im<br />
Falle eines Neins würde das Projekt Stadionneubau<br />
und damit auch das Projekt<br />
Gastspiel in <strong>Emmen</strong> abgebrochen. FCL-<br />
Anhänger möchten sich wohl nicht mit<br />
einem solchen Szenario anfreunden.<br />
patrick.vogel@emmen.ch<br />
Roman Omlin, Vizepräsident FCE (l) und Bruno Rogger, Präsident FCE