die faszinierende welt der bohrtechnik - Baker Hughes
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Was stellt <strong>Baker</strong> <strong>Hughes</strong> INTEQ her?<br />
– 5<br />
Coiled Tubing Garnitur (CoilTrak)<br />
im Rotary-Betrieb mit Strangrotation<br />
und kommt auf <strong>die</strong>se Weise überall<br />
hin, VertiTrak bohrt dagegen ganz<br />
ohne Strangrotation und immer nur<br />
vertikal abwärts. Aber DAS kann es<br />
wirklich perfekt! In Argentinien zum<br />
Beispiel liegen <strong>die</strong> Gesteinsformationen<br />
so schräg einfallend über <strong>der</strong><br />
Lagerstätte, dass alle konventionellen<br />
Bohrgarnituren seitlich abgelenkt<br />
wurden und nur durch erhebliche<br />
zeit- und geldintensive Korrekturanstrengungen<br />
wie<strong>der</strong> auf Zielkurs<br />
gebracht werden konnten. Nur Verti-<br />
Trak gelingt es, ohne Korrekturen<br />
direkt ins Zielgebiet hineinzubohren.<br />
Dem zufriedenen Kunden sparen wir<br />
dadurch in jedem Bohrloch gleich<br />
mehrere Wochen teure Bohrzeit.<br />
„Coiled Tubing“ bedeutet zu Deutsch<br />
„gewickeltes Rohr“. Was das genau<br />
ist, wird gleich enträtselt werden.<br />
Aber immer <strong>der</strong> Reihe nach.<br />
„Am Anfang war …“ <strong>die</strong> Sache<br />
mit dem Richtbohren. Zur Erinnerung:<br />
Man benutzt einen Bohrmeißel<br />
und einen geknickten Bohrmotor<br />
und kann dann über das Bohrgestänge<br />
wie mit einem Steuerrad<br />
während des Bohrens in jede gewünschte<br />
Richtung lenken. Das ist<br />
im Prinzip wie Autofahren, nur dass<br />
<strong>der</strong> Richtbohrer natürlich über Tage<br />
sitzen bleiben muss, während das<br />
Loch immer tiefer wird. Dann baut<br />
man den Bohrstrang ein und es<br />
kann losgehen. O<strong>der</strong> ?<br />
Nun, aus <strong>der</strong> Sicht des Bohrpersonals<br />
sieht <strong>die</strong> Sache möglicherweise<br />
etwas an<strong>der</strong>s aus. Einfahren<br />
ins Bohrloch heißt zunächst einmal<br />
endlos erscheinendes Aneinan<strong>der</strong>schrauben<br />
von Bohrgestänge. Ein<br />
„Zug“ (siehe Kapitel Einleitung) ist<br />
meistens 30 m lang. Bei 4 km Bohrtiefe<br />
müssen also nacheinan<strong>der</strong> 130<br />
Gewindeverbindungen zusammengeschraubt<br />
und im Bohrloch abgesenkt<br />
werden, bis <strong>der</strong> Meißel endlich<br />
auf <strong>der</strong> Sohle angekommen ist<br />
und mit dem Bohren begonnen<br />
werden kann. Das bedeutet bei jedem<br />
Zug Schutzkappen entfernen,<br />
Gewinde schmieren, aufschrauben<br />
und festziehen. Mit so einem Einbau<br />
sind drei Leute ununterbrochen<br />
einen halben Tag lang beschäftigt.<br />
Und wenn dann endlich gebohrt<br />
wird, ist unter Umständen schon<br />
nach einem Tag <strong>der</strong> Meißel stumpf<br />
und alles muss wie<strong>der</strong> aus- und eingebaut<br />
werden.<br />
„Oh … was das immer kostet!“,<br />
ruft <strong>der</strong> Bohrunternehmer verzweifelt.<br />
„Kann man denn nicht irgendwie<br />
<strong>die</strong> ganzen 4 km in einem Stück<br />
herausholen? So wie ein Gartenschlauch,<br />
<strong>der</strong> auf eine Trommel<br />
aufgewickelt wird?“<br />
Diese Idee ist für einige Bohreinsätze<br />
gar nicht einmal so abwegig.<br />
Tatsächlich entstanden auf <strong>die</strong>sem<br />
Weg <strong>die</strong> ersten Coiled Tubing-<br />
Anlagen, <strong>der</strong>en Bohrstrang statt<br />
aus einzelnen Drillpipes tatsächlich<br />
aus langen auf großen Rollen auf-<br />
gewickelten Stahlschläuchen bestand.<br />
Weil flexibleres Rohr auch<br />
dünner und damit schwächer als<br />
ein „normaler“ Strang ist, können<br />
darunter allerdings nur kleinere<br />
Bohrmo-toren gefahren werden.<br />
Die damit gebohrten Löcher sind<br />
entsprechend klein und haben<br />
maximal einen Durchmesser von<br />
4 1 /8 '', das sind grob 10 cm.<br />
Hängen wir nun unser Bohrgerät<br />
an <strong>die</strong>sen „stählernen Gartenschlauch“<br />
und rollen ihn ab, dann<br />
sind wir im Nu auf <strong>der</strong> Bohrlochsohle,<br />
ohne Gewinde verschrauben zu<br />
müssen. Die 4 km sind von einem<br />
einzigen Mann in weniger als fünf<br />
Stunden Wickelzeit geschafft!<br />
Alle sind damit zufrieden – bis<br />
auf einen: Unser Richtbohrer schaut<br />
etwas betrübt aus. Es gibt nämlich<br />
keine Bohrstange zum Steuern mehr!<br />
Selbst wenn man <strong>die</strong> gesamte Trommel<br />
mit dem abgewickelten Rohr<br />
oben am Bohrloch drehen könnte,<br />
wäre <strong>der</strong> flexible Stahlschlauch zu<br />
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15<br />
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43<br />
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