die faszinierende welt der bohrtechnik - Baker Hughes
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Was stellt <strong>Baker</strong> <strong>Hughes</strong> INTEQ her?<br />
– 5<br />
ler“ Stahl in <strong>der</strong> Umgebung <strong>der</strong> Kompassnadel stört<br />
<strong>die</strong>se Messung o<strong>der</strong> macht sie sogar völlig unbrauchbar<br />
und kommt deshalb als Gehäuse des MWD-Systems<br />
nicht in Frage.<br />
Das Lot misst <strong>die</strong> Neigung des Bohrloches. Die Bohrtechiker<br />
haben sich darauf geeinigt, dass ein senkrechtes<br />
Loch <strong>die</strong> Neigung 0 °, ein horizontales<br />
<strong>die</strong> Neigung 90 ° hat<br />
usw.) Immer wenn am Bohr-<br />
turm ein neuer Zug Drillpipes auf den Bohrstrang<br />
geschraubt wird, nutzt das MWD-System den kurzen<br />
Moment <strong>der</strong> Ruhe im Bohrloch, um <strong>die</strong> Neigung und<br />
<strong>die</strong> Himmelsrichtung beson<strong>der</strong>s exakt zu bestimmen.<br />
Der Fachmann spricht hier von einem „Survey“. Aus den<br />
Survey-Daten berechnet unser Richtbohrer am Bohrturm<br />
den genauen Verlauf des bisherigen Bohrloches.<br />
Außer <strong>der</strong> Neigung („Inklination“) und <strong>der</strong> Richtung<br />
(„Azimuth“) des Bohrloches hat das MWD-System auch<br />
<strong>die</strong> Aufgabe festzustellen, in welche Richtung <strong>der</strong> Knick<br />
des Bohrmotors im Loch, das so genannte „Toolface“,<br />
gerade zeigt, denn <strong>die</strong>se Information braucht <strong>der</strong> Richtbohrer<br />
am Turm zum Steuern <strong>der</strong> Bohrung.<br />
Inklination und Azimuth geben somit Auskunft darüber,<br />
wie das bisher gebohrte Loch aussieht, während<br />
das Toolface <strong>die</strong> weitere Bohrrichtung bestimmt. Um<br />
den Knick auf dem Motor, das Toolface, neu auszurichten,<br />
dreht <strong>der</strong> Richtbohrer den Bohrstrang (und damit<br />
auch den Untertagemotor) einfach ganz vorsichtig ein<br />
Stückchen nach links o<strong>der</strong> rechts.<br />
Eine Frage drängt sich noch auf: Das MWD befindet<br />
sich ganz unten in einem vielleicht mehrere tausend<br />
Meter tiefen Loch, während <strong>der</strong> Richtbohrer oben auf<br />
dem Bohrturm steht. Wie gelangen <strong>die</strong> Messwerte<br />
eigentlich vom MWD zum Richtbohrer?<br />
Da sich <strong>die</strong> Datenübertragung über Kabel im verschraubten<br />
Bohrstrang o<strong>der</strong> über Funk durch das Gestein<br />
als problematisch erwiesen hat, konnte sich eine<br />
an<strong>der</strong>e Variante durchsetzen: <strong>die</strong> Übertragung <strong>der</strong><br />
Messwerte in Form gezielter Druckschwankungen in<br />
<strong>der</strong> Bohrspülung. Diese wird ja bekanntlich kontinuierlich<br />
durch den Bohrstrang hindurch zum Bohrmeißel<br />
gepumpt, um dort das Bohrklein aufzunehmen und es<br />
durch den Ringraum zwischen Bohrstrang und Bohrlochwand<br />
zu Tage zu för<strong>der</strong>n.<br />
Im MWD befindet sich nun ein Ventil, das von einem<br />
ebenfalls im MWD untergebrachten Computer be<strong>die</strong>nt<br />
(das heißt geöffnet und geschlossen) wird. Ist das Ventil<br />
„geschlossen“ (ein Teil des Strömungsquerschnitts<br />
bleibt schon noch frei … ), müssen <strong>die</strong> Pumpen oben<br />
am Bohrturm mehr Druck erzeugen, um <strong>die</strong> Spülung in<br />
Bewegung zu halten, als es bei offenem Ventil <strong>der</strong> Fall<br />
ist. Das Ventil kann also durch Öffnen und Schließen<br />
Druckschwankungen im Bohrstrang erzeugen. Der Experte<br />
redet lieber von „Druckpulsen“, deshalb nennt<br />
man das Ventil im MWD „Pulserventil“.<br />
Aber … ein Ventil, das Messdaten übertragen kann?<br />
Wie soll das denn funktionieren? Die Messwerte werden<br />
zunächst von einem Computer im MWD in einen „binären<br />
Code“ übersetzt. Das ist <strong>die</strong> Computersprache, <strong>die</strong><br />
anstatt aus vielen verschiedenen Buchstaben o<strong>der</strong> Zahlen<br />
nur aus Nullen und Einsen besteht. Beim Morsen ist<br />
es ähnlich, da gibt es ja auch nur Punkte und Striche und<br />
trotzdem kann man damit beliebige Wörter o<strong>der</strong> Sätze<br />
übertragen. Der Computer beginnt also, das Ventil in<br />
einer bestimmten zeitlichen Abfolge zu schließen und<br />
zu öffnen. Das offene Ventil steht dabei zum Beispiel für<br />
0<br />
5<br />
10<br />
15<br />
46<br />
47<br />
20