die faszinierende welt der bohrtechnik - Baker Hughes
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Was stellt <strong>Baker</strong> <strong>Hughes</strong> INTEQ her?<br />
– 5<br />
Was wissen wir über das erbohrte Gestein ?<br />
eine Null, das geschlossene für eine Eins.<br />
Immer wenn das Ventil im MWD schließt, steigt im<br />
gesamten Bohrstrang <strong>der</strong> Druck an. Wenn das Ventil<br />
öffnet, fällt <strong>der</strong> Druck im Strang wie<strong>der</strong> auf seinen Ausgangswert<br />
zurück. Ganz oben am Bohrstrang (ungefähr<br />
dort, wo unser Richtbohrer auf seine Daten wartet)<br />
befindet sich ein Drucksensor, <strong>der</strong> <strong>die</strong> Druckschwankungen<br />
im Bohrstrang misst und an den angeschlossenen<br />
Computer weitergibt. Dieser wertet <strong>die</strong> Messung<br />
aus, indem er zunächst den binären Code entziffert<br />
(viel Druck = „1“, wenig Druck = „0“) und ihn anschließend<br />
deco<strong>die</strong>rt, also zurück in konkrete Messwerte für<br />
Azimuth, Inklination und Toolface übersetzt. Der „MWD-<br />
Operator“, ein Experte, <strong>der</strong> zusammen mit dem Messgerät<br />
auf den Einsatz geschickt wird, um es dort zu<br />
be<strong>die</strong>nen, sorgt dafür, dass <strong>der</strong> ganze Datentransfer<br />
reibungslos funktioniert und prüft, ob <strong>die</strong> übertragenen<br />
Daten vollständig und korrekt sind. Die Mannschaft<br />
auf dem Bohrturm merkt von <strong>der</strong> ganzen Prozedur<br />
nicht viel. Sie schaut nur auf <strong>die</strong> digitale Anzeige<br />
auf dem Bohrturm und freut sich zusammen mit unserem<br />
Richtbohrer über <strong>die</strong> angezeigten Messwerte.<br />
Unser neuestes MWD-System heißt „OnTrak“, was<br />
man etwa mit „auf Kurs“ übersetzen könnte. Neben<br />
den beschriebenen Sensoren zur Beschaffung <strong>der</strong><br />
Richtbohrinformationen (Neigung, Himmelsrichtung<br />
und Toolface) verfügt es über weitere „Sinnesorgane“.<br />
Die Messung <strong>der</strong> Drücke im Bohrstrang und im Bohrloch<br />
gibt Auskunft über <strong>die</strong> Stabilität des Bohrloches<br />
und sagt uns, ob <strong>der</strong> Austrag des Bohrkleins aus dem<br />
Loch optimal funktioniert. Die Messung <strong>der</strong> natürlichen<br />
Radioaktivität und Leitfähigkeit des Gesteins ermöglicht<br />
Aussagen darüber, welches Gestein gerade gebohrt<br />
wird und ob Gas, Wasser o<strong>der</strong> Öl in den Poren zu<br />
finden ist (das wird im folgenden Kapitel Was wissen wir<br />
über das erbohrte Gestein? noch genauer beschrieben).<br />
Ein Vibrationsmodul zeigt schließlich noch an, ob sich<br />
<strong>der</strong> Bohrstrang mit den empfindlichen Messgeräten<br />
tief unten im Loch gleichmäßig<br />
dreht o<strong>der</strong> in gefährlicher Weise<br />
vibriert.<br />
Tja, so viel Technologie ist also in<br />
einigen <strong>der</strong> „Röhren“ versteckt, <strong>die</strong><br />
auf den Regalen auf unserem Firmengelände<br />
zu sehen sind. Hätten Sie<br />
das gedacht?<br />
Wohin wir bohren, wissen wir<br />
ja schon aus dem vorangehenden<br />
Kapitel. Aber nicht immer ist <strong>der</strong><br />
ursprünglich geplante Bohrungsverlauf<br />
auch <strong>der</strong> beste. Zum Beispiel<br />
könnte <strong>die</strong> Lagerstätte ja in Wirklichkeit<br />
ein bisschen höher o<strong>der</strong><br />
tiefer liegen, als es <strong>der</strong> Geologe<br />
vermutet hat. Wenn wir in <strong>die</strong>sem<br />
Fall trotzdem stur dem geplanten<br />
Verlauf <strong>der</strong> Bohrung folgen würden,<br />
würden wir im schlimmsten Fall an<br />
<strong>der</strong> Lagerstätte vorbeibohren! Es<br />
könnte auch sein, dass ausgerechnet<br />
an <strong>der</strong> Stelle <strong>der</strong> Lagerstätte, in<br />
<strong>der</strong> wir <strong>die</strong> Bohrung platzieren wollen,<br />
<strong>die</strong> Poren des Gesteins beson<strong>der</strong>s<br />
mickerig sind und wir deshalb<br />
nur ganz wenig Öl för<strong>der</strong>n können,<br />
während ein paar Meter weiter links<br />
o<strong>der</strong> rechts <strong>die</strong> schön großen Poren<br />
unbeachtet bleiben.<br />
Lässt sich vielleicht beim Bohren<br />
irgendwie feststellen, ob <strong>der</strong> aktuelle<br />
Verlauf <strong>der</strong> Bohrung günstig ist<br />
o<strong>der</strong> man ihn lieber doch ein bisschen<br />
modifizieren sollte? Sie ahnen<br />
es sicher schon: Ja, man kann es herausfinden!<br />
Mo<strong>der</strong>ne Bohrgarnituren<br />
verfügen über eine Vielzahl ausgeklügelter<br />
Messgeräte an Bord, <strong>die</strong><br />
uns wertvolle Informationen über<br />
<strong>die</strong> Beschaffenheit des Gesteins im<br />
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