Die Hypothekenbank des Landes Vorarlberg 1897 bis 1925

Planung 1920: Landesbank mit aufgestocktem Landtagssaal.
könnten, wie das Beispiel der großzügigen linksseitigen
Rheintalentwässerung zeige. 162 Es ging
wesentlich auch um die Finanzierung öffentlicher
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen.
Eine Grundfrage in der Schweiz wie nun auch
in Österreich war die Frage, ob eine Landesbank
als öffentlich-rechtliche Körperschaft oder als
Aktiengesellschaft mit Privatbeteiligungen errichtet
werden soll. Im ersten Fall hätte sich auch
einfach eine Umwandlung der Hypothekenbank
und der Kommunalbank zu einer universellen
Landesbank angeboten. Das scheint ursprünglich
auch geplant worden sein. 163 Doch der Landesrat
legte dem Landtag Ende Juni 1920 schließlich
Satzungen einer „Vorarlberger Landesbank“ vor,
die neben der Hypotheken- und Kommunalbank
errichtet werden sollte. Allerdings war die Möglichkeit
vorgesehen, die drei Banken durch den
Präsidenten und den Bankrat der Landesbank in
Personalunion zu führen.
Die Landesbank bezweckte, „nach Maßgabe der
Mittel die Geldbedürfnisse der öffentlichen
Körperschaften und der Einwohner des Landes zu
befriedigen, der Landwirtschaft, dem Gewerbe,
dem Handel und der Industrie ihre Unterstützung
zu leihen, Sparsamkeit zu fördern und dem Lande
neue Hilfsquellen zu eröffnen“; 164 nicht zuletzt im
Hinblick auf den Ausbau der Wasserkräfte: „im
Interesse des Landes soll das Geld im Lande
bewirtschaftet werden.“ 165 Der Landesrat schlug
nach Abwägung der Vor- und Nachteile eine reine
Landesbank ohne Beteiligung von Privatkapital
vor, die wie die Hypotheken- und die Kommunalbank
eine Ausfallbürgschaft des Landes genießen
sollte. Sie würde in Konkurrenz zu den Privatbanken
auch Spareinlagen akquirieren und die
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