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Gründerland - NRW.Bank

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GRÜNDUNG, INNOVATION UND BILDUNG _ TITELTHEMA: GRÜNDERLAND<br />

01 Gabriele Rempe und Manfred Pottin von bios sorgen<br />

für gesunde Frische<br />

02 – 04 Angenehmes Shoppen für eine bewusste Ernährung – dafür steht<br />

das Reformhaus Bacher<br />

05 Verhilft einer alten Idee zu neuem Glanz: Peter Schürmann,<br />

Geschäftsführer vom Reformhaus Bacher<br />

„Etwas unternehmen heißt ja, etwas bewegen<br />

wollen, etwas nach vorne bringen.“<br />

01<br />

werk gewonnen, das die Teutoburger Ölmühle zur ersten energie -<br />

autarken Rapsölmühle in Deutschland macht. Seit 2003 schreibt<br />

sie schwarze Zahlen, wächst gigantisch und immer öfter wird<br />

Michael Raß „Dr. Raps“ genannt.<br />

Nachhaltigkeit ist logisch<br />

Alles basiert auf einer bestechenden Logik: „Für ein erstklassiges<br />

gesundes Speiseöl brauche ich erstklassige Rapssaaten“, erklärt<br />

Michael Raß, „und die bekomme ich nur aus einer sauberen und<br />

intakten Umwelt. Die habe ich aber nur, wenn ich sie nicht zerstöre,<br />

etwa durch Chemikalien.“ Außerdem arbeitet die Mühle durch<br />

das Kraftwerk nahezu CO 2 -neutral, weil bei der Verbrennung des<br />

Rapsöls nur so viel CO 2 entsteht, wie zuvor von der Pflanze aus der<br />

Luft gebunden wurde.<br />

Um gute Rapssamen zu erhalten, kauft er inzwischen fast<br />

alles auf, was an ökologisch produziertem Raps auf dem Markt zu<br />

bekommen ist. 120 Tonnen verschlingt die Mühle jeden Tag, am<br />

Anfang waren es 10 Tonnen. 400 Landwirte, vor allem aus der<br />

Region, hat er inzwischen unter Vertrag. Jede Fuhre, die die Ölmühle<br />

erreicht, wird kontrolliert.<br />

Gefragter Arbeitgeber<br />

„Die erste Mitarbeiterin war meine Frau Gudrun. Wir sitzen heute<br />

noch im selben Büro“, erzählt Michael Raß. Inzwischen arbeiten<br />

100 Menschen hier, viele von ihnen arbeiten in Teilzeit. „Wir haben<br />

in der Abfüllung den Dreischichtbetrieb eingeführt.“ Noch eine<br />

kleine Revolution. Die vierstündigen Schichten nutzen vor allem<br />

Mütter, da sich die Arbeitszeit prima in den Tagesablauf integrieren<br />

lässt. „Das Wichtigste gegenüber den Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern ist die Wertschätzung ihrer Arbeit“, ist Michael Raß<br />

überzeugt, „ohne die Menschen hier wäre die ganze Technologie<br />

nichts wert.“<br />

Für sein nachhaltiges Konzept wurde er inzwischen mit Innovations-,<br />

Gründer- und Mittelstandspreisen überhäuft. Seine Produkte<br />

stehen ihm da in nichts nach: Sie sammeln munter Bestbewertungen,<br />

zuletzt ein „sehr gut“ von ÖKO-TEST. Zu diesem Erfolg hat<br />

beigetragen, dass Michael Raß ein begnadeter Verkäufer ist. Seine<br />

Erfahrung: „Entscheidend sind – neben einem vernünftigen Marketingbudget<br />

– intensives Networking und die Bereitschaft, jede<br />

Hilfe anzunehmen, die man bekommen kann.“ Es dauerte nicht<br />

lange, bis 2002 sein Öl erst in den Regalen der Bioläden und kurz<br />

danach in denen der Handelsketten stand. „Aber das Wichtigste ist,<br />

dass man immer vor Augen hat: Nicht Unternehmen machen mit<br />

Unter nehmen Geschäfte, sondern Menschen mit Menschen.“<br />

Dem Boom Formen geben<br />

Gabriele Rempe erzählt ruhig und zufrieden über das, was sie bisher<br />

erlebt und erreicht hat. Sanftmütig wirkt sie. Eine Frau, die man<br />

niemals zwischen lärmenden Markthändlern mit ihrem rauen Ton<br />

vermuten würde. Doch genau dort ist sie inzwischen angekommen.<br />

„Das war schon anstrengend, dort meine Kultur des Umgangs miteinander<br />

durchzusetzen. Man darf sich aber nicht verbiegen lassen.“<br />

Sie hat 1997 das Unternehmen bios gegründet. Ein Bio-Großhandel,<br />

den sie gemeinsam mit Manfred Pottin leitet. Neun<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat das Unternehmen.<br />

Sie gehörte zu den Vorreitern, als es darum ging, der Bio-Idee verlässliche<br />

Regeln und geordnete Strukturen zu geben. Als Lebens-<br />

30<br />

prospect

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