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Gründerland - NRW.Bank

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GRÜNDUNG, INNOVATION UND BILDUNG _ TITELTHEMA: GRÜNDERLAND<br />

01<br />

05<br />

02 03 04<br />

06<br />

01 + 11 Joachim Kastin, Deutsche <strong>Bank</strong> 02 + 12 Thomas Heinlein, Volksbank Hamm 03 + 08 Bettina Marx, Stadtsparkasse Düsseldorf<br />

04 + 10 Claudia Brendt, <strong>NRW</strong>.BANK 05 Caroline Fischer, <strong>NRW</strong>.BANK 06 Thomas Heinlein, Volksbank Hamm, und Ulrich Hampel, Dresdner <strong>Bank</strong> (v.l.)<br />

07 Ulrich Hampel 09 Starke Gesten, klare Standpunkte<br />

haben, der ihnen sagt, was sie zu tun haben. Entscheidungen<br />

müssen selbst getroffen werden – für sich selbst und für die Mitar -<br />

beiter. Diese Dinge kann man im Vorfeld nicht trainieren.<br />

BRENDT: Es hängt aber auch davon ab, was der Gründer vorher gemacht<br />

hat. Ob er sich selbst organisieren musste oder ob er hauptsächlich<br />

auf Anweisung gearbeitet hat. Wer als Angestellter schon<br />

selbstständig gehandelt hat, schafft das auch im eigenen Unternehmen.<br />

Kommt es vor, dass Unternehmensgründer bereits nach kurzer Zeit ihr<br />

Unternehmen wieder aufgeben wollen, weil sie sich die Selbstständigkeit<br />

anders vorgestellt haben?<br />

KASTIN: Ja, das gibt es. Wichtig ist das Durchhaltevermögen. Wenn<br />

die ersten Hürden kommen, muss ein Gründer sie bezwingen.<br />

Solange die Liquiditätslage noch nicht bedrohlich ist, erwarte ich<br />

vom Gründer, dass er Probleme löst und daran wächst.<br />

Wenn Sie einen Gründer vor sich sitzen haben, der schon mal gescheitert<br />

ist, was machen Sie?<br />

Was bezeichnen Sie denn als qualifizierte Gründung? Ist da eher Speziali<br />

sierung oder breites Angebot gefragt?<br />

BRENDT: Gründer sollten sich auf das konzentrieren, was sie können.<br />

Sie sollten keinen Bauchladen vor sich herführen, in dem sie zu<br />

viele unterschiedliche Produkte anbieten. Wenn Diversifizierung,<br />

dann müssen die Produkte zueinanderpassen.<br />

HAMPEL: Ein Gründer muss sich um so viele komplexe Themen kümmern,<br />

dass die Gefahr besteht, sich zu sehr zu verzetteln. Anfangs<br />

sollte er sich auf ein, zwei Schwerpunkte konzentrieren und dann<br />

erst im Laufe der Zeit weitere hinzunehmen. Grundsätzlich kann<br />

später eine Diversifizierung sinnvoll sein. Damit vermeidet man<br />

Abhängigkeiten.<br />

Wie lange dauert es von der ersten Idee bis zur Unternehmensgründung?<br />

MARX: In der Regel vergeht ein halbes Jahr von der Konzepterstellung<br />

über Gespräche mit <strong>Bank</strong>en und öffentlichen Stellen bis zur<br />

endgültigen Zusage, Valutierung auf dem Konto und dem Aufschlie -<br />

ßen des eigenen Geschäfts.<br />

HEINLEIN: Der Gescheiterte hat bei mir die gleiche Chance wie jeder<br />

andere. Ich würde mir alles sehr genau ansehen, auch die Gründe<br />

des Scheiterns.<br />

Wirkt sich die Finanzmarktkrise auf die Anzahl der Gründungen aus?<br />

KASTIN: Ich kann nicht erkennen, dass wir weniger Gründungen<br />

finanzieren oder weniger investiert wird. Im Gegenteil: Gerade<br />

Franchise-Finanzierungen liegen derzeit im Trend. Die Auswirkungen<br />

der Finanzmarktkrise werden aber voraussichtlich erst im Verlauf<br />

des Jahres 2009 wirklich zutage treten.<br />

HEINLEIN: Die Gefahr, die in solchen Zeiten immer besteht, ist, dass<br />

Notgründungen aus der Arbeitslosigkeit heraus zunehmen und qualitativ<br />

hochwertige Gründungen prozentual gesehen abnehmen.<br />

Eine reine Quantifizierung hilft da nicht weiter.<br />

KASTIN: Auf keinen Fall sollte sich ein Existenzgründer zu wenig Zeit<br />

nehmen. Informationen müssen besorgt und vernünftig aufbereitet<br />

werden, Gespräche mit der <strong>Bank</strong> wahrgenommen und ein Business -<br />

plan erstellt werden.<br />

Nehmen wir an, die Gründungsphase ist abgeschlossen und irgendwann<br />

gerät das Unternehmen in Schwierigkeiten. Was sind die häufigsten<br />

Gründe dafür?<br />

HAMPEL: Die Persönlichkeit und der Wille des Unternehmers spielen<br />

eine ganz entscheidende Rolle. Wenig Erfolg versprechend sind<br />

Verlegenheitsgründungen zum Beispiel aus der Arbeitslosigkeit<br />

heraus. Ein Muss sind Kenntnisse in Buchhaltung und Controlling.<br />

Nur auf den Steuerberater verlassen reicht da nicht. Viele ignorieren<br />

außerdem Warnsignale, was ganz gefährlich ist.<br />

40 prospect

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