Drogen in Europa - SMP-Clan
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Bücher<br />
55<br />
E<strong>in</strong>sichten<br />
und Ausblicke<br />
Der Büchermarkt. SuchtReport stellt Interessantes vor.<br />
Alkohol & Co am Arbeitsplatz<br />
Herausforderung für Führungskräfte.<br />
Herausgegeben von dem<br />
Vere<strong>in</strong> »Step by Step«, Voralberg.<br />
Ecomed Verlagsgesellschaft,<br />
Landsberg 2001, DM 85,00,<br />
ISBN 3-609-59300-8<br />
S<strong>in</strong>d wir tatsächlich das »Land der<br />
Trunkenbolde«, wie das Nachrichtenmagaz<strong>in</strong><br />
»FOCUS« titelte?<br />
Ungeachtet der Beantwortung<br />
dieser Frage steht fest, dass Sucht–<br />
erkrankungen wie Alkoholismus,<br />
Medikamenten- und <strong>Drogen</strong>missbrauch<br />
<strong>in</strong> Betrieben und Dienstleistungs<strong>in</strong>stitutionen<br />
zunehmen.<br />
Untersuchungen belegen, dass 15<br />
von 100 Beschäftigten alkoholgefährdet<br />
und weitere fünf bereits<br />
alkoholabhängig s<strong>in</strong>d.<br />
Wichtig s<strong>in</strong>d daher Informationen<br />
für Führungskräfte, wie sie die<br />
vorliegende CD-ROM »Alkohol &<br />
Co am Arbeitsplatz« vermittelt.<br />
Anhand von vier Filmen werden<br />
typische Situationen im Umgang<br />
mit Suchtkranken aus den Bereichen<br />
Industrie, Handel, Gewerbe<br />
und Dienstleistungen deutlich<br />
gemacht. Es werden die Ausgangslage,<br />
die H<strong>in</strong>tergründe, die<br />
zum Suchtproblem geführt haben,<br />
und mögliche Lösungswege aufgezeigt.<br />
E<strong>in</strong> Navigationsplan gibt<br />
dem Benutzer die Übersicht, wo er<br />
sich zurzeit bef<strong>in</strong>det und welchen<br />
Weg das achtköpfige Autorenteam<br />
vorschlägt. Die Suchtproblematik<br />
wird mit Hilfe e<strong>in</strong>es Schrittmodells<br />
auf den Punkt gebracht. Beispiele<br />
für die Gesprächsführung und e<strong>in</strong><br />
Fragebogen, bestehend aus 17 Fragen,<br />
die mit JA oder NEIN zu<br />
beantworten s<strong>in</strong>d, helfen den<br />
angesprochenen Führungskräften,<br />
sich konkret auf e<strong>in</strong> Gespräch vorzubereiten.<br />
Wer sich nicht nur die<br />
Zusammenfassungen und Fazite<br />
zu Gemüte führen will, hat auch<br />
die Möglichkeit, sich zu jedem<br />
Thema weiter zu <strong>in</strong>formieren. E<strong>in</strong>e<br />
Infobox mit L<strong>in</strong>ks zu länderspezifischen<br />
Infos und e<strong>in</strong> rund 120<br />
Begriffe umfassendes Lexikon stehen<br />
zur Verfügung.<br />
Die Funktion »Notizzettel« ermöglicht<br />
es, wichtige Inhalte zu speichern.<br />
»Oft werden alkoholkranke<br />
Mitarbeiter als Problemfälle gesehen.<br />
Wenn sie ihr Verhalten<br />
ändern würden, dann wäre alles<br />
wieder <strong>in</strong> Ordnung.« Die Autoren<br />
weisen darauf h<strong>in</strong>, dass bei dieser<br />
Sichtweise außer Acht gelassen<br />
wird, dass der Betroffene nicht<br />
isoliert gesehen werden kann. Er<br />
steht vielmehr mit se<strong>in</strong>em sozialen<br />
Umfeld <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung und ist<br />
als Teil des Systems zu sehen.<br />
Nicht selten entstehen zwischen<br />
e<strong>in</strong>em Alkoholiker oder e<strong>in</strong>er<br />
Alkoholiker<strong>in</strong> und se<strong>in</strong>em Umfeld<br />
gegenseitige Abhängigkeiten, die<br />
e<strong>in</strong>e Stabilisierung der Erkrankung<br />
fördern. Die CD-ROM kann<br />
helfen, die Aufgaben, Rollen und<br />
Verantwortlichkeiten aller Beteiligten<br />
zu klären.<br />
Hubert Koll<strong>in</strong>g<br />
Ambulante Suchthilfe <strong>in</strong> Hamburg<br />
Statusbericht 1999 zur Hamburger<br />
Basisdatendokumentation im<br />
ambulanten Suchthilfesystem.<br />
Von Mart<strong>in</strong> Schmid, Renate<br />
Simmed<strong>in</strong>ger und Irmgard Vogt.<br />
ISS-Eigenverlag, Frankfurt am<br />
Ma<strong>in</strong> 2000, 129 S., DM 19,80<br />
Der vorliegende Ergebnisbericht<br />
1999 über die Hamburger Basisdokumentation<br />
(BADO) erfasst die<br />
Daten von 28 E<strong>in</strong>richtungen, wobei<br />
die ambulanten <strong>Drogen</strong>hilfee<strong>in</strong>richtungen<br />
voll repräsentiert<br />
s<strong>in</strong>d und die Alkoholberatungssstellen<br />
etwa zur Hälfte e<strong>in</strong>bezogen<br />
wurden.<br />
Im Vorwort heben die Autoren elf<br />
E<strong>in</strong>zelergebnisse der Untersuchungen<br />
hervor. Diese können für sozialpolitische<br />
und konzeptionelle<br />
Diskussionen besonders relevant<br />
se<strong>in</strong>. Es werden konkrete Aussagen<br />
über das Bildungsniveau und<br />
vorhandene abgeschlossene<br />
Berufsausbildungen von <strong>Drogen</strong>konsumenten<br />
gemacht. Verdeutlicht<br />
wird, dass e<strong>in</strong>e Vielzahl von<br />
Abhängigen zwischenzeitlich<br />
Eltern geworden s<strong>in</strong>d und somit<br />
die K<strong>in</strong>der bei dem Angebot von<br />
Hilfen zu beachten s<strong>in</strong>d.<br />
Die Erfahrungen der Frauen und<br />
Männer mit erlebter körperlicher<br />
und sexueller Gewalt werden<br />
benannt. Seit 1997 ist e<strong>in</strong>e Veränderung<br />
der Altersstruktur aller<br />
Klienten zu konstatieren. Die Zahl<br />
der älteren Abhängigen nimmt<br />
stetig zu. Bereits 1998 hatte die<br />
Rotterdamer Selbsthilfeorganisation<br />
»Junkiebond« die Idee e<strong>in</strong>es<br />
speziellen Altersheims für <strong>Drogen</strong><br />
abhängige. In Zusammenarbeit<br />
zwischen der <strong>Drogen</strong>kl<strong>in</strong>ik Boumanhuis<br />
und dem städtischen<br />
Gesundheitsamt entstand e<strong>in</strong><br />
Modellprojekt <strong>in</strong> Rotterdam.<br />
Die veröffentlichten Daten belegen<br />
e<strong>in</strong>e ähnliche Entwicklung<br />
für deutsche Großstädte und<br />
somit ist die Diskussion über veränderte<br />
altersspezifische Hilfen<br />
s<strong>in</strong>nvoll und notwendig.<br />
Die Höhe der Verschuldung bei<br />
<strong>Drogen</strong>abhängigen ist nach den<br />
Ergebnissen rückläufig und die<br />
Vorbelastung über Vorstrafen hat<br />
sich verr<strong>in</strong>gert. Das s<strong>in</strong>d möglicherweise<br />
Folgen der Substitutionsprogramme<br />
und der Hamburger<br />
Entkrim<strong>in</strong>alisierungspolitik.<br />
Nach dem Vorwort folgt e<strong>in</strong>e<br />
mehrseitige Zusammenfassung<br />
der Ergebnisse <strong>in</strong> deutscher und<br />
englischer Sprache. Dabei werden<br />
Statusbeschreibungen durch gesicherte<br />
Daten dargestellt und<br />
Trends aufgezeigt. Das umfangreiche<br />
Datenmaterial wird <strong>in</strong> über<br />
70 Tabellen und fast 30 Abbildungen<br />
anschaulich aufbereitet.<br />
Ergänzt wird der Ergebnisbericht<br />
durch e<strong>in</strong> aktuelles Literaturverzeichnis,<br />
das viele weiterführende<br />
H<strong>in</strong>weise enthält.<br />
Deutlich wird hervorgehoben,<br />
dass alle E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> der<br />
ambulanten Suchthilfe im Rahmen<br />
e<strong>in</strong>es verbesserten Qualitätsmanagements,<br />
e<strong>in</strong>schließlich<br />
Qualitätssicherung, an solchen<br />
Dokumentationssystemen nicht<br />
vorbeikommen werden. Die vorliegende<br />
Veröffentlichung leistet<br />
e<strong>in</strong>en beachtenswerten Beitrag <strong>in</strong><br />
der Verzahnung von Wissenschaft<br />
und Praxis und es ist zu hoffen,<br />
dass der Statusbericht 1999 durch<br />
weitere Berichte aus den folgenden<br />
Jahren ergänzt wird.<br />
ausbrechen<br />
Dr. W. Kursawe<br />
Verena Bön<strong>in</strong>g, Urban & Fischer<br />
Verlag München, 2000, 114 S.,<br />
DM 39,90<br />
Bulimie ist heilbar! Diese Botschaft<br />
will Verena Bön<strong>in</strong>g vermitteln<br />
und so ist der Buchtitel<br />
»ausbrechen« positiver geme<strong>in</strong>t,<br />
als es die Kloschüssel auf dem<br />
Titelfoto nahe legt. Es ist e<strong>in</strong><br />
Buch, <strong>in</strong> dem Bilder ebenso viel<br />
zu sagen haben wie Worte und<br />
der Text mehr aussagt als die<br />
Summe se<strong>in</strong>er Buchstaben. Grafische<br />
Gestaltung, Fotografie und<br />
Worte stammen ebenfalls von der<br />
Autor<strong>in</strong>. Ihr ist mit dem Buch e<strong>in</strong><br />
Gesamtkunstwerk gelungen, das<br />
die Lebenswelt der Bulimiekranken<br />
so authentisch vermittelt,<br />
dass Betroffene sich selbst<br />
wiederf<strong>in</strong>den und Angehörige<br />
e<strong>in</strong>e realistische Vorstellung von<br />
dem verborgenen Leiden bekommmen.<br />
Aussagekräftige Fotocollagen, zum<br />
Teil von drastischer Unappetitlichkeit,<br />
werden mit emotionalen<br />
Aussagen komb<strong>in</strong>iert, die das<br />
Doppelleben der Betroffenen und<br />
den Teufelskreis von Essen und<br />
Brechen dem Betrachter nahe<br />
br<strong>in</strong>gen. Verena Bön<strong>in</strong>g bleibt<br />
nicht im Ist-Zustand der Sucht stehen.<br />
Sie zeigt Ursachen ebenso wie<br />
den Weg <strong>in</strong> e<strong>in</strong> neues Leben. Die<br />
Texte und Bilder werden dabei<br />
immer ergänzt durch e<strong>in</strong>gestreute<br />
Sach<strong>in</strong>formationen, die - knapp<br />
aber deutlich - alles Wissenswerte<br />
über Bulimie vermitteln. »ausbrechen«<br />
ist ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Lektüre,<br />
da es den Lesern und Betrachtern<br />
die schützende Distanz raubt, sie<br />
nah an die Krankheit Bulimie heranführt.<br />
So wird mancher das<br />
Buch erschaudernd <strong>in</strong>s Regal<br />
zurückstellen und stattdessen lieber<br />
zu e<strong>in</strong>em der mediz<strong>in</strong>ischpsychologischen<br />
Ratgeberbücher<br />
greifen. Wer sich als Angehöriger<br />
oder Freund aber darauf e<strong>in</strong>lässt,<br />
erfährt E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Leidenswelt,<br />
die für Gesunde nicht vorstellbar<br />
ist. Betroffene f<strong>in</strong>den <strong>in</strong><br />
diesem Buch Verstehen, Hoffnung<br />
und Befreiung - durch die Erlaubnis,<br />
das eigene Leben selbst<br />
gestalten zu dürfen.<br />
Gabriele Gorny<br />
Sachfragen des Betreuungs- und<br />
Unterbr<strong>in</strong>gungsrechts<br />
Rolf Coeppicus,<br />
Stuttgart/Berl<strong>in</strong>/Köln:<br />
W. Kohlhammer 2000, XXVI S.,<br />
342 S., DM 97,80<br />
Der schlichte Titel könnte getrost<br />
positiv ergänzt werden um den<br />
Begriff »Sachfragen ... und<br />
umfassende Antworten für die<br />
Praxis«. - Seit der Änderung des<br />
Vormundschaftsrechtes im Jahre<br />
1992 kennt der Rezensent zwar<br />
viele Gesetzestextausgaben und<br />
Gesetzeskommentare <strong>in</strong> teilweise<br />
mehrbändiger Loseblatt- und<br />
gebundener Form, aber es fehlte<br />
<strong>in</strong>sbesondere für die Praxis der<br />
Beratungsstellen und beispielsweise<br />
der niedergelassenen Ärzte<br />
e<strong>in</strong> Text, der gut verständlich die<br />
schnelle Information ermöglicht.<br />
Der Band ist allen Mitarbeitern<br />
von Betreuungsbehörden, aber<br />
auch Bürgerbüros zu empfehlen,<br />
weil er gut gegliedert viele Fragen<br />
so darstellt, dass der Berater sie<br />
dem fragestellenden Laien klar<br />
beantworten kann. Das gilt auch<br />
<strong>in</strong>sofern, als die Verfahren, die im<br />
Rahmen des Betreuungs- und<br />
Unter-br<strong>in</strong>gungsrechtes erforderlich<br />
werden, oft von den Betroffenen<br />
und deren Angehörigen alles<br />
andere als emotional neutral e<strong>in</strong>gestuft<br />
werden. Schließlich geht<br />
es um deutliche E<strong>in</strong>griffe gegenüber<br />
festgestellten Defiziten wie<br />
Desorientiertheit, Bewusstse<strong>in</strong>störungen,<br />
Verwahrlosung <strong>in</strong> ihren<br />
vielfältigen Ausprägungen e<strong>in</strong>schließlich<br />
der Alkoholkrankheit<br />
und Suizidalität, deren Auftreten<br />
meist mit wechselseitigen Vorhaltungen<br />
und Vorwürfen, Schuldzuweisungen<br />
und Selbstbezichtigungen<br />
verbunden ist.<br />
Ziel des Textes ist es, die Leser <strong>in</strong><br />
ihrer jeweiligen Rolle als Berater<br />
oder auch Sachbearbeiter zu befähigen,<br />
selbst abschätzen zu könnnen,<br />
wann bei entsprechenden<br />
Auffälligkeiten E<strong>in</strong>griffe im S<strong>in</strong>ne<br />
des Betreuungs- und Unterbr<strong>in</strong>gungsrechts<br />
erforderlich s<strong>in</strong>d oder<br />
welche Alternativen mit anderer<br />
Zuständigkeit stattdessen gewählt<br />
werden können. Während die<br />
Pflegschaften und Vormundschaften<br />
für Volljährige sich <strong>in</strong> den<br />
Jahren 1972 bis 1981 <strong>in</strong> der<br />
Bundesrepublik um etwa 56.800<br />
erhöhten, wurden seit der Geltung<br />
des neuen Betreuungsrechtes<br />
1992 75.000 Betreuer erstmals<br />
bestellt, 1995 bereits 123.000 und<br />
im Jahre 2000 wird diese Zahl auf<br />
<strong>in</strong>sgesamt 720.000 geschätzt.<br />
Die übersichtliche und sorgfältige<br />
Gliederung des Textes bietet <strong>in</strong><br />
Verb<strong>in</strong>dung mit dem vorangestellten<br />
Literaturverzeichnis und<br />
dem ausführlichen Stichwortverzeichnis<br />
e<strong>in</strong>en guten und schnelllen<br />
Überblick, der ausgehend von<br />
der E<strong>in</strong>leitung e<strong>in</strong>er Betreuung<br />
mit e<strong>in</strong>er Anhörung, das Betreuungsverfahren,<br />
Statistik, die Subsidiarität<br />
der Betreuung, die<br />
Erforderlichkeit der Betreuung -<br />
andere Hilfen, die Aufgaben der<br />
Aufenthaltsbestimmung, die<br />
Gesundheitsfürsorge bis zur Sterbehilfe,<br />
die Vermögenssorge und<br />
das Unterbr<strong>in</strong>gungsverfahren mit<br />
oder ohne freiheitsentziehende<br />
Maßnahmen umfasst. - Daran<br />
schließen sich Fragen von<br />
Zwangsmaßnahmen bei psychischen<br />
Erkrankungen, Alkoholund<br />
Medikamentenmissbrauch<br />
und Suizidalität an. Ermittlungen<br />
und Sachverständigengutachten<br />
werden ergänzt durch H<strong>in</strong>weise<br />
auf die Bestellung von Verfahrenspflegern<br />
und die sachgerechte<br />
Protokollierung der verschiedenen<br />
Schritte. Abschließend verweist<br />
der Verfasser auf das Wahlrecht<br />
der Betroffenen, auf die Problematik<br />
von Schenkungen und die<br />
erforderlichen Formulare.<br />
Fast vierzig Seiten Erläuterungen<br />
zu Fachbegriffen bieten den<br />
Grundstock für die Nomenklatur<br />
an der Schnittstelle zwischen<br />
Mediz<strong>in</strong>/Recht und Verwaltung,<br />
auch wenn sie sicher nicht <strong>in</strong><br />
jedem Fall ausreichend aufklären<br />
können, so dass weitere im Literaturverzeichnis<br />
genannte Lexika<br />
und Handbücher genutzt werden<br />
müssen. Andererseits bleibt zu<br />
berücksichtigen, dass e<strong>in</strong> solcher<br />
Band nicht alle Fe<strong>in</strong>heiten herausarbeiten<br />
kann, auch wenn bei<br />
zukünftigen Auflagen zu wünschen<br />
wäre, den Begriff Alkoholmissbrauch<br />
durch Alkoholkrankheit<br />
zu ersetzen, zumal auch im<br />
allgeme<strong>in</strong>en Sprachgebrauch der<br />
Missbrauch weniger beschreibt als<br />
bewertet. Das auf Seite 342<br />
wiedergegebene Gedicht von Ve–<br />
ronika Erdmann lässt die emotionalen<br />
Erlebnisse zwischen e<strong>in</strong>em<br />
beh<strong>in</strong>derten K<strong>in</strong>d und se<strong>in</strong>er<br />
Mutter sehr gut mitempf<strong>in</strong>den,<br />
schränkt aber das Anwendungsfeld<br />
der Betreuung vielleicht doch<br />
zu sehr e<strong>in</strong>. Insgesamt aber kann<br />
dem Verfasser e<strong>in</strong> gelungenes<br />
Handbuch bestätigt werden, das<br />
die schwierige und relativ neue<br />
Praxis der Betreuungsaufgaben so<br />
aufbereitet, dass es gerade auch<br />
unerfahrenen Fachleuten anderer<br />
Diszipl<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>en guten Überblick<br />
gewähren kann und deshalb nicht<br />
zuletzt <strong>in</strong> der Aus- und Weiterbildung<br />
bald e<strong>in</strong>en festen Platz<br />
haben sollte.<br />
Dr. Peter Barkey<br />
Vom Alkoholverbot zum<br />
Gesundheitsmanagement<br />
Entwicklung der betrieblichen<br />
Suchtprävention von 1800 bis<br />
2000. Stuttgart: ibidem -Verlag<br />
2000, = Band 1 Arbeit. Lernen.<br />
Organisation, hrsg. v. Volker<br />
Bauer & Elisabeth Wienemann,<br />
526 S., DM 79,00<br />
Die Herausgeber wollen mit diesem<br />
ersten Band e<strong>in</strong>e Publika-<br />
SuchtReport 1/2002<br />
SuchtReport 1/2002