Mist aufbereiten, wie? - Bioaktuell.ch
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2. Vom Nutzen der Aufbereitung<br />
Vor- und Na<strong>ch</strong>teile von <strong>Mist</strong>kompost und Stapelmist / Laufstallmist; Rottemist liegt dazwis<strong>ch</strong>en<br />
Stapelmist / Laufstallmist<br />
<strong>Mist</strong>kompost<br />
Vorteile<br />
Na<strong>ch</strong>teile<br />
• ras<strong>ch</strong>ere Stickstoffwirkung<br />
(gilt nur für stroharmen <strong>Mist</strong>)<br />
• geringerer Pflegeaufwand<br />
• Ammoniakverluste beim Ausbringen<br />
• viel Stroh bewirkt eine Stickstoff-Sperre<br />
• Bildung von pflanzenunverträgli<strong>ch</strong>en<br />
Fäulnisstoffen<br />
• höhere Stickstoffwirkung<br />
• wirkt Humus aufbauend<br />
• anhaltende Düngewirkung<br />
• fördert die biologis<strong>ch</strong>e Aktivität des Bodens<br />
• kleinere Ausbringmenge<br />
• unterdrückt Unkrautsamen<br />
und Krankheitskeime<br />
• gut pflanzenverträgli<strong>ch</strong><br />
• Stickstoffverluste bei der Kompostierung (je na<strong>ch</strong><br />
System)<br />
• langsamere Mineralisierung im Frühjahr<br />
• Aufwand für das Kompostieren<br />
☺ <strong>Mist</strong>kompost mehrt langfristig den Humusgehalt und verbessert damit die Stickstoffversorgung aus dem Boden.<br />
☺ Bis Fris<strong>ch</strong>mist im Boden umgesetzt ist, dauert es lange. Rottemist wird s<strong>ch</strong>neller vom Boden aufgenommen.<br />
☺ Komposte aus einem Gemis<strong>ch</strong> von <strong>Mist</strong> und Grünabfällen helfen insbesondere auf viehs<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>en Betrieben, die<br />
Bodenfru<strong>ch</strong>tbarkeit zu erhalten.<br />
☺ Guter Kompost unterdrückt bodenbürtige Krankheiten.<br />
☺ <strong>Mist</strong>kompost und Rottemist sind veredelte Hofdünger, die Arbeit für die Aufbereitung brau<strong>ch</strong>en aber wegen ihrer<br />
positiven Eigens<strong>ch</strong>aften au<strong>ch</strong> in anspru<strong>ch</strong>svollen Kulturen, <strong>wie</strong> z.B. Kartoffeln verwendet werden können.<br />
☺ Rottemist ist ein ideales Futter für die Regenwürmer. Er kann gezielt in den regenwurmaktiven Zeiten im Frühjahr<br />
und Herbst eingesetzt werden, wenn wenig Futter an der Oberflä<strong>ch</strong>e vorhanden ist.<br />
☺ <strong>Mist</strong>kompost zeigt eine glei<strong>ch</strong>mässige Mineralisierung. Es muss keine N-Sperre befür<strong>ch</strong>tet werden, was beim<br />
Einsatz von Laufstallmist häufig passiert.<br />
Optimale Stickstoffausnutzung<br />
Mit Stapelmist wird der Stickstoff effizient am Haufen<br />
konserviert. Der Ammoniak-Stickstoff geht beim<br />
Ausbringen häufig verloren. Der organis<strong>ch</strong> gebundene<br />
Stickstoff mineralisiert langsam. Die Stickstoffwirkung im<br />
Boden setzt somit erst spät ein, für viele Pflanzen zu spät.<br />
Bei der Herstellung von Rottemist sind die<br />
Stickstoffverluste grösser als bei der Lagerung von<br />
Stapelmist. Beim Ausbringen von aufbereitetem <strong>Mist</strong> geht<br />
aber nur no<strong>ch</strong> wenig Stickstoff verloren und der Stickstoff<br />
Oberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>keit lohnt si<strong>ch</strong>!<br />
17% Mehrertrag bei Getreide und Mais wurden in einem<br />
Versu<strong>ch</strong> 1) erzielt, wenn <strong>Mist</strong> nur dur<strong>ch</strong> einen Grubber<br />
oberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> eingearbeitet wurde, statt ihn unterzupflügen.<br />
Dasselbe gilt au<strong>ch</strong> für Gründüngungen.<br />
1)<br />
Maillard, A. et A. Vez (1984): Mise en valeur des engrais de ferme<br />
par le travail du sol. Rev. Suisse Agric 16 (4): 195-197, 1984<br />
ist im Boden ras<strong>ch</strong>er und glei<strong>ch</strong>mässiger verfügbar. Werden die Verluste bei der Aufbereitung und die unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e<br />
Umsetzung im Boden zusammengere<strong>ch</strong>net so zeigen Rottemist und <strong>Mist</strong>kompost eine höhere Stickstoffausnutzung als<br />
Stapelmist. Rottemist kann im Verglei<strong>ch</strong> zu <strong>Mist</strong>kompost mit weniger Aufwand hergestellt werden, zeigt im Versu<strong>ch</strong> aber<br />
fast die glei<strong>ch</strong> guten Eigens<strong>ch</strong>aften.