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Mist aufbereiten, wie? - Bioaktuell.ch

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4. Rottemist oder <strong>Mist</strong>kompost herstellen<br />

<strong>Mist</strong> ist je na<strong>ch</strong> Tierart, Stallsystem und Strohanteil sehr unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>. Das Vorgehen<br />

bei der Kompostierung muss den betriebli<strong>ch</strong>en Verhältnissen angepasst<br />

werden. Die folgenden Grundsätze helfen, ein passendes Vorgehen zu entwickeln.<br />

Stroheinsatz im Stall<br />

Um ein günstiges C:N-Verhältnis (20 bis 30:1) zu errei<strong>ch</strong>en brau<strong>ch</strong>t es zirka 8 kg<br />

Stroh pro Kuh und Tag. Stroharmer <strong>Mist</strong> allenfalls mit Pferde- oder Kälbermist<br />

mis<strong>ch</strong>en. Fehlt Stroh, kann bis 10% Holzhäcksel (zerfasert) beifügen werden.<br />

Standort der Miete<br />

Parzellenrand einer Fru<strong>ch</strong>tfolgeflä<strong>ch</strong>e. Ein befestigter Weg entlang der Miete. Es darf<br />

kein Wasser vom Weg in die Miete laufen, weil si<strong>ch</strong> sonst der Kompost mit Wasser<br />

voll saugt und die Kompostierung abbri<strong>ch</strong>t.<br />

Mietengrösse<br />

Bei mehrmaligem, mas<strong>ch</strong>inellem Umsetzen kann die Anfangshöhe bis 1.5 m<br />

betragen. Wird weniger umgesetzt, soll die Miete weniger ho<strong>ch</strong> sein. Die Breite ergibt<br />

si<strong>ch</strong> aus der Höhe und beträgt für mas<strong>ch</strong>inelles Umsetzen 3m, sonst maximal 2m.<br />

Präparate, Zusätze<br />

Eine Zugabe ist ni<strong>ch</strong>t zwingend. Eine Verbesserung des Kompostes ist mögli<strong>ch</strong>.<br />

Reifen Kompost und Erde einmis<strong>ch</strong>en fördert die Rotte. Bakterien oder Steinmehle<br />

(bis 5%) müssen intensiv eingemis<strong>ch</strong>t werden. Dies ges<strong>ch</strong>ieht am einfa<strong>ch</strong>sten im Stall<br />

oder sogar s<strong>ch</strong>on bei der Fütterung. Dynamis<strong>ch</strong>e Präparate werden ni<strong>ch</strong>t<br />

eingemis<strong>ch</strong>t, sondern na<strong>ch</strong> dem Aufsetzen zugegeben.<br />

Aufsetzen Mis<strong>ch</strong>en<br />

Mit einer Wendemas<strong>ch</strong>ine kann eine glei<strong>ch</strong>mässig gelockerte Miete angelegt werden,<br />

die s<strong>ch</strong>nell mit der Umsetzung beginnt. Feu<strong>ch</strong>tigkeit mit Faustprobe überprüfen.<br />

Mit Vlies zudecken<br />

Ein Vlies ist zwingend nötig, weil der Kompost sonst in der Hitze austrocknet oder im<br />

Regen dur<strong>ch</strong>nässt. Beides stoppt die Kompostierung.<br />

Feu<strong>ch</strong>tigkeit regeln<br />

Weil das Vlies wenig Regen dur<strong>ch</strong>lässt, kann der <strong>Mist</strong>kompost oberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> austrocknen.<br />

In dem Fall ist die Zugabe von Wasser nötig. Aber nur mit ans<strong>ch</strong>liessendem<br />

Umsetzen wird das Wasser gut verteilt und die Rotte wird fortgesetzt.<br />

Umsetzen<br />

Umsetzen bes<strong>ch</strong>leunigt, weil mehr Luft ins Innere der Miete gelangt. Dur<strong>ch</strong> häufiges<br />

Umsetzen ergeben si<strong>ch</strong> höhere Stickstoffverluste. Der Rotteprozess kann aber besser<br />

gelenkt werden. Umsetzen brau<strong>ch</strong>t Energie, deshalb nur sowenig <strong>wie</strong> nötig.<br />

S<strong>ch</strong><strong>wie</strong>rigkeiten<br />

Im Winter ist es generell s<strong>ch</strong><strong>wie</strong>riger den <strong>Mist</strong> zur<br />

Rotte zu bringen.<br />

Kälbermist ist s<strong>ch</strong><strong>wie</strong>rig zu kompostieren. Am<br />

Besten mit Kuhmist mis<strong>ch</strong>en.<br />

Pferdemist wird ras<strong>ch</strong> heiss und vertrocknet. Am<br />

Besten mit Kuhmist oder Gras (Rasen) mis<strong>ch</strong>en<br />

und kompostieren oder fla<strong>ch</strong> auf <strong>Mist</strong>platte<br />

vorrotten lassen und na<strong>ch</strong> 2 bis 4 Wo<strong>ch</strong>en<br />

kompostieren.<br />

Gewässers<strong>ch</strong>utz (Gesetzli<strong>ch</strong>e Auflagen)<br />

Keine Feldmieten in Grundwasser- und Naturs<strong>ch</strong>utzzonen<br />

über Drainagen und auf ökologis<strong>ch</strong>en<br />

Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

Mindestabstand von drei Metern zu Waldrändern,<br />

Hecken, Feldgehölzen und Gewässern einhalten<br />

Mieten auf ebenen und bewa<strong>ch</strong>senen Standorten<br />

anlegen und mit einem Kompostvlies bedecken<br />

Hö<strong>ch</strong>stens alle 3 Jahre am glei<strong>ch</strong>en Standort<br />

Herausgeber: Liebegg, Fa<strong>ch</strong>stellen Landwirts<strong>ch</strong>aft, Biolandbau, 5722 Gräni<strong>ch</strong>en<br />

Autoren: Alfred Berner, FiBL; Niklaus Messerli, Liebegg

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