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Universität der Bundeswehr München

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Naturschutzgebieten und Truppenübungsplätzen. Sie besiedeln den ihnen passenden<br />

o<strong>der</strong> noch zur Verfügung stehenden Lebensraum.<br />

Ein weiterer großer Bereich ist <strong>der</strong> Immissionsschutz. Lärmimmissionen durch den<br />

militärischen Fahr-, Schieß- und Übungsbetrieb werden von <strong>der</strong> Bevölkerung als<br />

belastend o<strong>der</strong> als erhebliche Störung empfunden. Die vielfältigen Maßnahmen, die das<br />

Heer in den letzten Jahren im Rahmen <strong>der</strong> Vorsorgepflicht des Betreibers getroffen hat<br />

und die erheblichen Selbstbeschränkungen im Schießbetrieb haben die Problemfälle<br />

zwar begrenzt, reichen aber nicht aus, um die negative Einstellung einzelner<br />

Bevölkerungsgruppen insgesamt zu verbessern.<br />

Das Heer als Verursacher von Fahr-, Schieß- und Übungslärm reagiert natürlich<br />

beson<strong>der</strong>s empfindsam auf verschärfende Regelungen von Lärmrichtlinien, weil sie sich<br />

unmittelbar auf den Ausbildungs- und Übungsbetrieb auswirken.<br />

Ein Beispiel ist <strong>der</strong> Truppenübungsplatz WILDFLECKEN, <strong>der</strong> mit Teilen in Bayern<br />

und in Hessen liegt. Nach Übernahme des Platzes von den US-Streitkräften wurden die<br />

Schießzeiten am Tage um 20 von 52 auf 32 Stunden und in <strong>der</strong> Nacht um 17 von 25 auf<br />

8 Stunden pro Woche reduziert.<br />

Die Reduzierung <strong>der</strong> Schusszahlen war noch gravieren<strong>der</strong>. Am Tage erfolgte eine<br />

Reduzierung um ca. 75 %, nachts um fast 90%. Hinzu kamen die an<strong>der</strong>en Maßnahmen<br />

des TrÜbPl-Konzeptes. Seitdem läuft <strong>der</strong> Übungs- und Schießbetrieb im bayrischen<br />

Teil problemlos. Im hessischen Teil wurde mit <strong>der</strong> Kaliberbegrenzung auf 20 mm eine<br />

weitere Selbstbindung vorgenommen. 39<br />

Aufgrund dessen darf nicht mehr mit <strong>der</strong> 40-mm-Granatpistole geschossen werden,<br />

obwohl die Lärmbelästigung erheblich geringer ist als bei einer 20-mm-<br />

Maschinenkanone. Diese Selbstbindung führt zu höheren Betriebskosten, senkt den<br />

Ausbildungsstand und findet innerhalb <strong>der</strong> Truppe wenig Akzeptanz.<br />

Trotz allem streben Bürgerinitiativen weiterhin die Schließung des Platzes an.<br />

39 o.V., Vortrag „Umweltschutz im Heer - heute“ am Symposium "<strong>Bundeswehr</strong> und Umweltschutz", in<br />

Mannheim an <strong>der</strong> Bundesakademie für Wehrverwaltung und Wehrtechnik.

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