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Mag. Claudia Prendinger GLE-Abschlussarbeit<br />
2. Grundmotivation: der Grundwert<br />
Beim Grundwert geht es um den Wert, den der Mensch selbst darstellt. Der<br />
Mensch möchte spüren: ich bin, und daß ich bin, ist an sich schon gut.<br />
Diese wesentliche Erfahrung macht man zunächst durch andere Menschen.<br />
Wenn ich die Erfahrung gemacht habe, daß andere es gut finden, daß es<br />
mich gibt, dann ist es für mich leichter in meinem Leben Werte zu finden und<br />
andere (und anderes) und mich selbst wertzuschätzen. Auch wenn ein<br />
Mensch diese Erfahrung nicht gehabt hat, ist es ihm möglich, den<br />
Grundwert zu erfahren. Denn der Grundwert ist potentiell immer<br />
vorhanden, muß aber immer wieder geborgen und gepflegt werden. (nach<br />
LÄNGLE 1994, 1996)<br />
Ein guter Grundwert ist notwendig für das Erspüren und Umsetzen von<br />
Werten. Der Grundwert wird gestärkt, wenn eine Person liebevoll und<br />
wertschätzend mit sich umgeht. Dafür, aber auch für die Beziehung zu<br />
anderen Menschen und zu Werten braucht es immer wieder Zeit; ich möchte<br />
mir dafür Zeit nehmen, meine Werte zu pflegen.<br />
Die Lebensfreude, die Energie, die Wärme, der Genuß, die Zuwendung, die<br />
Berührung und die Liebe gehören thematisch zum Grundwert.<br />
Typische Ängste der zweiten Ebene der Grundmotivationen, die auch für die<br />
Diagnose von Grundwertstörungen wichtig sein können, sind:<br />
- die Angst vor Liebesentzug, Abneigung und Abwendung<br />
- die Angst vor Entwertung (nicht gut zu sein).<br />
Gibt es Erschütterungen im Grundwerterleben, kann es zu Abwendung,<br />
Entwertung und Rückzug, Belastung und Freudlosigkeit kommen. Im<br />
klinischen Bereich finden sich Depression und Erkrankungen des manischdepressiven<br />
Formenkreises.<br />
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