Stadtmagazin Neue Szene Augsburg 2012-05
Das Stadtmagazin für Augsburg und Umgebung. Aktuelle Info immer auch unter www.neue-szene.de
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32 Zoom<br />
VON KRAFTKLUB BIS<br />
MIKE SKINNER<br />
DIE MUSIKALISCHEN HIGHLIGHTS<br />
DES MODULARS <strong>2012</strong><br />
WhoMadeWho<br />
“Immer dasselbe, nur Bands und außen rum bisschen Kunst”, so der oft gehörte<br />
Vorwurf an das Jugendfestival. Aber locken Sie mal tausende “junge<br />
und junggebliebene” <strong>Augsburg</strong>er in die Kongresshalle mit Ausstellungen, Lesungen,<br />
Sport und einer Popkulturtagung! Und zu später Stunde im Club abhotten<br />
will vermutlich auch der ein oder andere Maler oder Slammer...<br />
Der Freitag – Muskelaufbau und Kondition<br />
Das musikalische Programm des Modular startet bekanntlich mit “Puppet On A<br />
String 2.0” am Donnerstag und geht am Freitag, 01.06., so richtig in die Vollen.<br />
Für nervöse Anrufe im Festivalbüro sorgte bereits im Vorfeld die Verpflichtung von<br />
Kraftklub. Die fünf Jungs gehen zurzeit durch jede Clubdecke. Sie machen keinen<br />
Hehl aus der Vorliebe für ihre Heimatstadt Chemnitz, aka Karl-Marx-Stadt, und lassen’s<br />
auch gerne textlich krachen. Die Medien bezeichnen sie längst als “Sprachrohr<br />
ihrer Generation”.<br />
Prinz Pi bringt seine Alternative zum Mainstream-HipHop direkt aus dem Kreuzberger<br />
Hinterhof mit, Vierkanttretlager haben gepflegten Diskursrock von der<br />
Waterkant im Gepäck und Newcomerin Abby aus Berlin kombiniert clubtaugliche<br />
Elektrosounds mit Indie und Streichern.<br />
Die heimischen Fahne halten The Rhythms, die HipHopper Blindspot, die Canwerk-Jünger<br />
A-B Repeat, unsereFolkkönigeBoy Miez Girl, dieSynthiepopper<br />
Here Is Why sowie die diesjährigen BdJ-Finalisten We Destroy Disco hoch. Ebenfalls<br />
mit von der Partie sind The Lions Dance (Young Talent Award <strong>2012</strong>), Black<br />
Music Crew (<strong>Augsburg</strong>) und Twisted Shoes (Donauwörth).<br />
Den Tanzflur bestellen die Jungs von “We Love Bass”, einer festen Größe im hiesigen<br />
Partyleben, auf deren Mützen Dubstep und Grime steht. Wer’s<br />
weniger elektronisch mag, darf in der Indiedisko nachsehen, ob<br />
die “Aschfahlen Mädchen” wirklich noch auf Gitarrenmusik<br />
stehen...<br />
Der Samstag – Ausdauer und Wettkampf<br />
Für Samstag, 02.06., hat sich sehr zur Freude der hiesigen<br />
Homies die deutsche HipHop-Ikone Dendemann<br />
angesagt, sowie die hipsten Dänen seit Sören Lerby:<br />
WhoMadeWho. Die Münchner Pop-Poetin Fiva ist in<br />
<strong>Augsburg</strong> auch keine Unbekannte mehr und angeblich<br />
spielen in ihrem Phantomorchester zwei Drittel der Sportfreunde Stiller mit. Die<br />
können sich dann auf jeden Fall die Anreise teilen mit den Diskoverstörern Ya-Ha,<br />
bei denen Janna Wonders lenkt und Blumentopf-MC Flo Schuster in die Pedale tritt.<br />
Das oben angerissene Thema bringen Fuck Art, Let’s Dance einigermaßen unverblümt<br />
auf den Dancefloor, die Hamburger Jungs ließen mit elektrisierenden Beats<br />
und flirrenden Gitarren schon die Oberchecker vom britischen Musikmagazin NME<br />
schwärmen. Ebenfalls aus der Hansestadt stammen Pool, ein geschmeidiges Pop-<br />
Repro-Trio. Die Berliner Me And My Drummer steuern mystischen Indie-Dreampop<br />
bei und Roosevelt aus Köln verpacken Chill-Wave, Italo Disco (!) und Elektropop<br />
in einer bunten Kamelle.<br />
Den Reigen der heimischen Musiker führen Benni Benson und Bruno Polaris an,<br />
Leerlauf knallen Poppunk um offene Ohren und die beiden Electrobeatpunks<br />
Rhytm Police haben noch selten ein Bein ruhig gelassen. The Swindle aus dem<br />
Allgäu wissen ebenso gut, wo die Gitarre hingehört wie This Is The Arrival aus<br />
München. <strong>Augsburg</strong>s Konzertgänger hingegen wissen, was man von Bilderbuch<br />
erwarten darf, die modernen Glamrockern aus Wien waren bereits zweimal hier zu<br />
Gast.<br />
Einer der größten Namen des diesjährigen Modulars steht dann zu später Stunde<br />
hinter den Plattentellern: Mike Skinner. Das frühere Mastermind von The Streets<br />
ist so was wie Londons Aushängeschild in Sachen “smart but hard”, ohne ihn hätte<br />
es Acts wie Jamie T vielleicht nie gegeben. Man darf gespannt sein, was der gute<br />
Mike im Plattenköfferchen hat - und natürlich wie nervös seine <strong>Augsburg</strong>er Einheizer<br />
Roughmix und Grizu sein werden.<br />
Ein spannendes Thema bleibt uns noch: die Anfangszeiten. Das Modular<br />
versucht, ebenso spontan zu sein wie sein Publikum. Wenn also bei<br />
passendem Wetter der Kraftklub schon früher am Abend draußen<br />
aufgebaut wird, kann es sein, dass am nächsten Tag WhoMadeWho<br />
mit Mike Skinner batteln. Was wir sagen wollen:<br />
Kommt einfach so früh ihr könnt, das Platzangebot ist irgendwo<br />
ja auch endlich und, wie bereits erwähnt, außen<br />
rum is ja auch bisschen was geboten, nech?<br />
(flo)<br />
Dendemann