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Stadtmagazin Neue Szene Augsburg 2012-05

Das Stadtmagazin für Augsburg und Umgebung. Aktuelle Info immer auch unter www.neue-szene.de

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54 Gerilltes<br />

SPIRITUALIZED<br />

SWEET HEART, SWEET LIGHT<br />

(Double Six/Domino/Rough Trade)<br />

Vor einigen Jahren hatte ich das<br />

Glück, Spiritualized live in England<br />

zu erleben. Und das war kein Konzert,<br />

das war eine Reise im Space<br />

Shuttle, wie ein LSD-Trip in der Achterbahn,<br />

ein farbenfroher Rausch,<br />

der gar nicht enden wollte! Diese<br />

Performance ist mir bis heute noch<br />

blühend in Erinnerung geblieben.<br />

Was habe ich mich auf dieses Album<br />

gefreut, aber... Was Jason Pierce alias<br />

J. Spaceman auf ”Sweet Heart,<br />

Sweet Light” abliefert, ist doch eher<br />

bodenständiger Sixties-Altherren-<br />

Rock mit seltsamen Gospeleinlagen.<br />

Nicht, dass es schlecht wäre, aber<br />

bei manchen Künstlern legt man die<br />

Messlatte doch höher an. (ws)<br />

<br />

POLIÇA<br />

GIVE YOU THE GHOST<br />

(Memphis Industries/Indigo)<br />

Das Debütalbum der Band aus Minneapolis<br />

gefällt mir von ersten Ton an.<br />

Und den bestimmt vor allem Sängerin<br />

Channy Leaneagh mit ihrer klaren<br />

(auto-tuned) Stimme, die über dem<br />

Ganzen schwebt. Unterstützt von<br />

Ryan Olson, von der Neo-Soul-Band<br />

Gayngs, hat sie mit zwei Schlagzeugern<br />

und einem Bassisten elf Tracks<br />

eingespielt. R&B, Soul, Pop Electronica<br />

und ein guter Schuss Psychedelic<br />

ist die Schublade, in die ich den<br />

Sound einordnen würde, aber das<br />

trifft es nicht ganz, da Poliça einfach<br />

einzigartig sind. ”Give You ...” ist ein<br />

atmosphärisch dichtes, dennoch aber<br />

federleichtes Album mit jeder Menge<br />

Luft zum Atmen. (cs)<br />

<br />

DER KÖNIG TANZT<br />

DER KÖNIG TANZT<br />

(Sony)<br />

Das Teil geht echt gut los. Der erste<br />

Song erinnert mich irgendwie an<br />

Santigold. Danach dachte ich mir,<br />

irgendwie klingt das Ganze wie<br />

Deichkind für Arme. Trotzdem habe<br />

ich das Soloalbum von König Boris<br />

(Fettes Brot) öfter laufen lassen<br />

als beabsichtigt und jetzt gefällt<br />

mir das Teil, zwar nicht jeder Song,<br />

aber mindestens die Hälfte davon<br />

(mit steigender Tendenz) ist leider<br />

geil. Und der tanzende König macht<br />

nicht nur tollen Sound (kein HipHop<br />

oder Rap, sondern Pop), er hat auch<br />

inhaltlich etwas zu sagen und haut<br />

der ganzen Konsumkacke eins in die<br />

Fresse. Flottes und frisches Teil.<br />

(cs)<br />

<br />

FACELIFT<br />

WHOM DO YOU SEE?<br />

(Pate Records/Rough Trade)<br />

Platten aus Österreich können verdammt<br />

geil sein. Man denke nur an<br />

aktuelle Geschichten wie Bilderbuch<br />

oder Ja!Panik. Auf jeden Fall erwartet<br />

man keinen altbacken-vermuckten<br />

Guano-Jingo-Skunk-Aufguss mit<br />

überambitioniertem Gitarristen-<br />

Songwriter. Echt, man kennt so<br />

Personenkonstellationen zu Genüge<br />

aus den unzähligen Bandwettbewerben<br />

dieser Welt und dieser<br />

Sound war nicht mal zu den Zeiten<br />

angesagt, als die Bands noch Freaky<br />

Fuckin Weirdos hießen. Textlich<br />

ist leider auch kein Blumentopf in<br />

Sicht, aber jetzt ist auch gut mit Gemaule,<br />

wahrscheinlich sind die total<br />

nett. (flo)<br />

<br />

ALBUM DES MONATS<br />

er personifizierte Lebensretter aus dem Tapete-Kosmos: Josh Ottum<br />

hat sich hier mit einem Kompagnon den Spaß erlaubt, fettest<br />

D<br />

auf 80er zu machen. Kein wirklich innovatives Unterfangen, aber wenn sich<br />

ein so begnadeter Musiker und sein Produzentenkumpel daran machen, gutgelaunt<br />

die latente Finsternis zwischen all den überdrehten Keyboards und<br />

aufgeblasenen Produktionen aufzuzeigen, ist die ganz große Kunst nicht<br />

weit. Als ob die Anwälte von Michael Jackson noch ein letztes Mal zum gn<br />

adenlosen Plädoyer ausholen würden, in denen wir für all unsere Schulterpolster<br />

zur Verantwortung gezogen werden. Doch wir haben Glück, unser<br />

Richter ist David Lee Roth und nach Junior High dürfen wir sogar noch mal<br />

aufs College. Hallelujah, es gibt einen Josh, sein Name ist Gott! (flo)<br />

<br />

LIEBLINGS-CDS<br />

TIPP<br />

DER<br />

REDAKTION<br />

JUNIOR HIGH<br />

(Tapete/Indigo)<br />

JUNIOR HIGH<br />

JASON MRAZ – Love Is A Four Letter Word (cs)<br />

JACK WHITE – Blunderbuss (ws)<br />

JUNIOR HIGH – Junior High (flo)<br />

POLICA – Give You the Ghost (dda)

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