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Die Stufe 133

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Holz<br />

Kaum ein anderer Rohstoff lässt sich so vielfältig verarbeiten<br />

und einsetzen wie Holz. Es ist ein Multitalent für<br />

die unterschiedlichsten Verwendungszwecke: Beispielsweise<br />

wird es für Spielzeug, Türen, Fenster, Holzbrückken,<br />

Fußböden, Treppen, und Möbel genutzt - aber auch<br />

für gigantische Konstruktionen wie Achterbahnen. Wir ziehen<br />

uns auch mit Holz an! Denn die chemische Industrie<br />

verarbeitet die Cellulose (einen Hauptbestandteil der verholzten<br />

Zellwand) zu Viskosefasern. Aber auch zu Cellophan-Folien,<br />

die unsere Lebensmittel frisch halten, zu<br />

Lacken und zu Tapetenkleister. Neue Technologien eröffnen<br />

immer weitere Einsatzmöglichkeiten. Nicht umsonst<br />

ist Holz der Rohstoff der Zukunft.<br />

Dazu ist gerade die Verwendung von heimischem Holz<br />

extrem umweltfreundlich: Relativ wenig Energie wird benötigt,<br />

um den Rohstoff zu gewinnen, zu transportieren<br />

und zu verarbeiten. Es fallen auch keine Abfälle an – von<br />

der Rinde bis zu den Sägespänen kann alles verwertet<br />

werden. Und: Der<br />

natürliche Rohstoff<br />

Holz wächst wieder<br />

nach. In Deutschland<br />

sogar in größerer<br />

Menge, als wir<br />

verbrauchen.<br />

Sonja Ulmer<br />

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Weitere Rohstoffe<br />

Uran<br />

Uran ist ein radioaktives, sehr giftiges Schwermetall<br />

und hat seinen Namen von dem im gleichen Jahrzehnt in<br />

unserem Sonnensystem entdeckten Planeten Uranus. Es<br />

steht in der Häufigkeit der chemischen Elemente an 54.<br />

Stelle und gehört damit nicht zu den seltenen Elementen.<br />

Es ist in zahlreichen Mineralien enthalten (z. B. im Granit).<br />

Der Gehalt an Uran-Mineralien in den Gesteinen ist<br />

im allgemeinen sehr gering und liegt nur zwischen 0,1<br />

und 5%. Das für die Urangewinnung wichtigste Mineral<br />

ist das Uranpecherz (Urandioxid).<br />

<strong>Die</strong> größten Uranvorkommen befinden sich in den USA<br />

(Colorado), Kanada (Ontario), Schweden, Australien,<br />

Südafrika, Niger, Namibia, Brasilien, Frankreich und Gabun.<br />

In Deutschland gibt es nur geringe Vorkommen, unter<br />

anderem im Südschwarzwald, nicht aber auf der<br />

Schwäbischen Alb!<br />

Für die Verwendung von Uran in Kernreaktoren oder<br />

Kernwaffen muss das Uran in Trennverfahren angereichert<br />

werden. Der notwendige Anreicherungsgrad für die<br />

heute überwiegend gebauten Leichtwasserreaktoren beträgt<br />

etwa 3% und für Waffenuran ca. 60%!<br />

<strong>Die</strong> äußerst aufwändige und komplizierte Urananreicherung<br />

erfolgt<br />

nahezu ausschließlich<br />

in Gasdiffusionsanlagen.<br />

Ein<br />

wesentlicher Nachteil<br />

des Diffusionstrennverfahrens<br />

ist<br />

der sehr geringe Trennfaktor (Verhältnis der Konzentration<br />

von Uran im angereicherten Produkt zur Konzentration<br />

am Anfang der Trennstufe). Da er nur 1,004 beträgt,<br />

sind für die Anreicherung von Natururan auf einen Urangehalt<br />

von 3% etwa 1.000 Trennstufen und für Waffenuran<br />

20.000 Trennstufen notwendig! <strong>Die</strong>s erfordert sehr<br />

hohe Investitions- und Energiekosten! Kernenergie als<br />

Strom ist somit zumindest derzeit nicht umweltschonend!<br />

Mit Gaszentrifugen kann zwar ein Trennfaktor von 1,12<br />

erzielt werden – für eine Urananreicherung auf 3% werden<br />

dann nur noch 10 bis 20 Trennstufen benötigt – der<br />

Durchsatz ist mit 100 mg pro <strong>Stufe</strong> jedoch äußerst gering!<br />

Um eine brauchbare Ausbeute zu erhalten, müssten sehr<br />

viele Gaszentrifugen parallel betrieben werden. Daher<br />

ist dieses Verfahren der Urananreicherung sehr unwirtschaftlich.<br />

Ein weiteres, noch in der Erprobung befindliches Verfahren<br />

ist das Trenndüsenverfahren, das mit einem Trennfaktor<br />

von 1,02 arbeitet und damit effektiver wäre, als das<br />

Diffusionsverfahren.<br />

Das Verfahren der Urananreicherung mit Hilfe der Laser-Isotopentrennung<br />

hat zwar einen hohen Trennfaktor,<br />

zur Zeit aber noch eine so niedrige Trennleistung, wie<br />

vergleichsweise die Anreicherung mit der Gaszentrifuge.<br />

Da die verbrauchten Brennelemente von Kernkraftwerken<br />

sehr aufwändig (z.B. in ausgedienten Salzstöcken)<br />

entsorgt werden müssen und sie dort weiterhin strahlungsgefährlich<br />

sind, eignet sich der „Rohstoff“ Raps wesentlich<br />

besser als Uran zur (teilweisen) Abdeckung unseres<br />

Energiebedarfs.<br />

Lebrecht Geng<br />

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