Albvereinsblatt_2012-3.pdf
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Biosphärengebiet Schwäbische Alb<br />
Gemeinsam neue Wege wagen<br />
Mit der Veranstaltung »Biosphärengebiet Schwäbische Alb<br />
– Gemeinsam neue Wege wagen« am 15. Juli endete ein fast<br />
zweijähriger, breit angelegter Bürgerbeteiligungsprozess zur<br />
Erarbeitung des Rahmenkonzepts. Zugleich beginnt ein neuer<br />
Abschnitt. Diese gemeinsam entwickelten Leitbilder, Ziele<br />
und Projekte sollen mit Leben gefüllt und umgesetzt werden.<br />
Der Auftrag zur Erarbeitung des Rahmenkonzepts »startete«<br />
im Mai 2009 mit der Anerkennung des Biosphärengebiets<br />
Schwäbische Alb als UNESCO-Biosphärenreservat. Mit dieser<br />
Anerkennung verbindet sich der Auftrag, zu beschreiben, was<br />
im Gebiet zukünftig geschehen, d. h. welche Entwicklungen<br />
angestoßen, gefördert und gebündelt werden sollen. Das Rahmenkonzept<br />
stellt den zukünftigen Handlungsrahmen und<br />
Arbeitsauftrag für das Biosphärengebiet Schwäbische Alb dar.<br />
Dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb ging eine Zeit von<br />
Regionen Aktiv sowie PLENUM Schwäbische Alb voraus.<br />
Durch diese Regionalentwicklungsprogramme hat sich das<br />
Gebiet bereits gut auf gestellt, und viele interessante (Modell)<br />
Projekte wurden bereits ins Leben gerufen. Seit dieser Zeit<br />
zeigten viele Akteure, Vereine und Verbände eine hohe Motivation,<br />
sich für die Entwicklung der Region zu engagieren.<br />
Daraus resultierte auch der Anspruch die Erarbeitung des<br />
Rahmenkonzepts in einem breit angelegten Bürgerbeteiligungsprozess<br />
durchzuführen. Im Herbst 2010 wurde mit<br />
ersten Informationen und Mitmachaktionen (Malen, Video)<br />
beim Biosphärenmarkt in Münsingen und der Eröffnung<br />
des Biosphärenzentrums im Alten Lager gestartet. Mit verschiedensten<br />
Veranstaltungen und Aktionen wurden die Bürgerinnen<br />
und Bürger immer wieder aufgerufen, ihre Sichtweise,<br />
Ideen und Vorschläge einzubringen. Dazu gehörten<br />
ein Ideenwettbewerb zu Mal-, Video- und Kurzgeschichten,<br />
öffentliche Akteursrunden, Veranstaltungen mit Diskussion<br />
zu Fachthemen (Windkraft, E-Mobilität, Tourismusentwicklung)<br />
und Fach-Akteuren zu den Bereichen landwirtschaftliche<br />
Wertschöpfungsketten und Klein- und Mittelständische<br />
Unternehmen sowie ein Diskussionsforum im Internet. Beim<br />
Rahmenkonzeptsprozess gab es zudem verschiedene Arbeitsebenen.<br />
Die Steuerungsgruppe und die neun Arbeitskreise<br />
mit insgesamt 180 Personen (Naturschutz, Tourismus und<br />
Gastronomie, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Wald-<br />
Holz-Jagd, historisch-kulturelles Erbe, landwirtschaftliche<br />
Wertschöpfungsketten und regionale Vermarktung, Marketing,<br />
Umwelt- und Klimaschutz sowie kommunale Entwicklung,<br />
Planung und Verkehr) waren dabei von besonderer<br />
Bedeutung. Ihre Aufgabe war es, darüber zu diskutieren, zu<br />
bündeln, auszuwählen und zu priorisieren. In den Sitzungen<br />
wurden so zunächst die Leitbilder, Ziele, Projektideen und<br />
zuletzt die Leitprojekte entwickelt.<br />
Die Steuerungsgruppe mit Vertretern aus dem Ministerium,<br />
Regierungspräsidien und Landkreisen sowie mit kommunalen<br />
Vertretern und Gruppenvertretern (ca. 25 Personen) hatte<br />
eine wichtige Steuerungs- und Entscheidungsfunktion. Die<br />
Ergebnisse aus den Veranstaltungen, Aktionen und den Arbeitskreisen<br />
wurden abschließend in diesem Gremium vorgestellt,<br />
diskutiert und verabschiedet. Für den Schwäbischen<br />
Albverein ist Gerhard Walker als Vorsitzender des Lenkungsausschusses<br />
Biosphärengebiet des Albvereins in der Steuerungsgruppe.<br />
Weitere Albvereinler sind in den Arbeitskreisen<br />
vertreten: Albvereins-Präsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß im<br />
Arbeitskreis Tourismus und Gastronomie, Dr. Wolfgang Herter<br />
(Hauptnaturschutzwart Süd) im Arbeitskreis Naturschutz,<br />
Erich Haas (Vors. Teck-Neuffen-Gau) im Arbeitskreis Wald,<br />
Jagd und Holz und Bernd Magenau (Leiter der HWA) im Arbeitskreis<br />
Bildung und Nachhaltige Entwicklung.<br />
Das Ergebnis dieses sehr kompakten, manchmal kontrovers<br />
diskutierten gemeinsamen Arbeitsprozesses liegt nun in<br />
Form des Rahmenkonzepts vor. Diese Bilder mit Leben zu<br />
füllen und umzusetzen, ist die Herausforderung der kommenden<br />
Jahre. Auch für die Ortsgruppen des Schwäbischen<br />
Albvereins im Biosphärengebiet sollen die Leitbilder und<br />
Entwicklungsziele ein Maßstab ihrer Arbeit sein. Begleitet<br />
haben diesen Arbeitsprozess das Team von PLENUM Schwäbische<br />
Alb und der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets<br />
sowie team5+, ein Zusammenschluss mehrerer Projektbüros<br />
(Bietergemeinschaft).<br />
Weitere Infos: Leitbilder, Entwicklungsziele, Wettbewerb und Gremien:<br />
www.biosphaerengebiet-alb.de<br />
32 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 3 /<strong>2012</strong>