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Albvereinsblatt_2009-4.pdf

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Gestaltete Kulturlandschaft am Beispiel des vereinseigenen<br />

Grund stücks bei Wittlingen (linke Seite). Blumenwiesen im Wittlinger<br />

Hochgesträß (oben).<br />

griffs in die Kulturlandschaft wünschenswert und wirtschaftlich<br />

gesehen machbar sind. Erst die Beschäftigung<br />

mit diesen Grundlagen öffnet Perspektiven für den landschaftspflegerischen<br />

Umgang mit den Grundstücken, so<br />

dass die Ergebnisse sich später harmonisch in die lokale<br />

Eigenart der gewachsenen Kulturlandschaft einfügen.<br />

Ein gelungenes Beispiel praktischer Gestaltung der Kulturlandschaft<br />

konnte in Wittlingen besichtigt werden. Vor<br />

W. Breuninger<br />

W. Breuninger W. Breuninger<br />

Angeregte Diskussion auf der Arbeitstagung der Gaunaturschutzwarte<br />

bei einer Geländebegehung<br />

9<br />

Arbeitstagung der Gaunaturschutzwarte im März <strong>2009</strong> mit Dr.<br />

Wolfgang Herter (Mitte), Hauptnaturschutzwart Süd<br />

12 Jahren wurde hier auf einem weitgehend ausgeräumten<br />

vereinseigenen Grundstück modellhaft begonnen, ein Stück<br />

strukturierte Alblandschaft wieder so herzustellen, dass sie<br />

einerseits an historische Traditionen anschließt und dass<br />

andererseits damit eine Perspektive für die Zukunft verbunden<br />

ist. Unter anderem wurde eine den Wirtschaftsweg<br />

begleitende alleeartige Baumreihe aus Mehl- und Vogelbeere<br />

gepflanzt, wie sie früher häufig entlang der weißen<br />

Kalkschotterwege auf der Alb anzutreffen war. Sie soll zeigen,<br />

wie historische Straßenverbindungen auf der Alb ausgesehen<br />

haben könnten. Gleichzeitig wurden Baumarten<br />

gewählt, die im Gegensatz zu Obstbäumen keiner besonderen<br />

Baumpflege bedürfen. Artenreiche Mähder und<br />

Schafweiden, Hecken und Einzelgehölze beleben und strukturieren<br />

dort jetzt wieder das Landschaftsbild. Die traditionelle<br />

Nutzung ist durch Verpachtung an einen Schäfer<br />

sichergestellt. Abgerundet wurden diese Maßnahmen durch<br />

eine große Informationstafel mit Hinweisen auf die Bedeutung<br />

der Maßnahmen für den Naturschutz beim dortigen<br />

Wanderparkplatz mit Grillstelle (1 km nordwestlich<br />

Wittlingen, oberhalb der Winkelsteige).<br />

Dieses von den Gaunaturschutzwarten sehr positiv aufgenommene<br />

Beispiel für die aktive Gestaltung der Kulturlandschaft<br />

gab Anlass zu einem ebenso intensiven wie konstruktiven<br />

Meinungsaustausch über zukunftsfähige Konzepte<br />

für den Schwäbischen Albverein zur Gestaltung der<br />

Kulturlandschaft. Die Übertragbarkeit des Wittlinger Modellfalls<br />

auf die vereinseigenen Fläche »Kirchlesberg« bei<br />

Würtingen wurde diskutiert. Es wurde dabei deutlich, dass<br />

es mit einer bloßen Übertragung des Prinzips nicht getan<br />

ist. Jede Fläche weist eigene, von der jeweiligen Umgebung<br />

abhängige lokale Bezüge auf und muss in ihrer Eigenheit<br />

für sich betrachtet werden, bevor ein stimmiges Konzept<br />

für die Gestaltung von Kulturlandschaftsausschnitten entstehen<br />

kann. Baumpflanzungen an markanter Stelle und<br />

die Offenhaltung ehemaliger Steinentnahmestellen wur-

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