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Albvereinsblatt_2005-6.pdf

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Hans Helferstorfer war ein ausgezeichneter Beobachter. So<br />

fand er seine oft malerischen Motive in und außer Haus,<br />

auf der Alb oder in den Tälern, in Hinterhöfen, in der Tübinger<br />

Altstadt, in seiner österreichischen Heimat, ebenso<br />

im Allgäu, im Schwarzwald und am Bodensee.<br />

Immer wieder faszinierten ihn auch Menschen, die er porträtierte;<br />

etwa den Büttel vom Uracher Schäferlauf, einen<br />

Bauer von der Alb, den Fischer und den Popen auf Rhodos,<br />

die Trachtenträgerin aus Südtirol. Skurrile, vom Leben<br />

gezeichnete Gesichter zeichnete er oft heimlich mit dem<br />

Block auf dem Schoß.<br />

ln seiner umfangreichen Sammlung finden sich ungezählte<br />

Blätter mit Skizzen von Details, von geschmiedeten<br />

Schlössern und Schlüsseln, Stühlen, altem Handwerkszeug,<br />

Einrichtung von Werkstätten, Bauernstuben und vieles mehr.<br />

Fein und detailgenau gezeichnet und koloriert hatte sich<br />

Hans Helferstorfer im Laufe der Zeit auch eine Sammlung<br />

von exakten Darstellungen prächtiger Wirtshausschilder zugelegt.<br />

Für die Bücher einiger Schriftsteller und Heimatdichter<br />

(Hans Georg Brustgi, Winfried Wagner u. a.) sowie für einiger<br />

Bücher der Reihe „Natur, Heimat, Wandern“, verschiedene<br />

Heimatbücher, für die „Blätter des Schwäbischen Albvereins“,<br />

das Ermsgau-Wanderbuch, für unzählige Wanderund<br />

Veranstaltungspläne, für Zeitungen und Zeitschriften,<br />

Plakate zum Uracher Schäferlauf und zahlreiche Einladungen<br />

hat Hans Helferstorfer die passenden Federzeichnungen<br />

und Illustrationen geliefert und<br />

zum Erfolg beigetragen. Mit seinen<br />

zahlreichen Kunstausstellungen in<br />

Bad Urach, St. Johann und Münsingen<br />

sowie an anderen Orten wurde<br />

Hans Helferstorfer bekannt und seine<br />

Kunst anerkannt. Die bei den Bände<br />

„Die Wunder am Wege sehen“,<br />

wahre Schatzkästlein mit Zeichnungen<br />

und Skizzen von Wanderungen,<br />

Fahrten, Reisen, mit Möbeln, Geräten,<br />

Stimmungen, Blumen, Tieren, Kirchen,<br />

Türen und Tore, in mehreren<br />

Auflagen erschienen, sind etwas, was<br />

vielen Menschen zur dankbaren Erinnerung<br />

an sein Werk bleibt. Aquarelle,<br />

Federzeichnungen und Ölbilder<br />

von Hans Helferstorfer verschönern<br />

Wohnungen und Häuser in Bad Urach<br />

und weit darüber hinaus in aller Welt.<br />

Idyllische, verträumte Winkel auf der Schwäbischen<br />

Alb, urige Gestalten in ihren Trachten – der Zeichner<br />

und Maler Hans Helferstorfer illustrierte zahlreiche<br />

Bücher, u.a. auch einige Bände der Wanderführer-<br />

Reihe „Natur-Heimat-Wandern“ des Schwäbischen<br />

Albvereins.<br />

15<br />

Sie bereiten vielen Menschen eine Freude beim Betrachten.<br />

Seine besondere Liebe gehörte seiner Wahlheimat Urach.<br />

Mit seinen überaus zahlreichen Zeichnungen und Bildern<br />

von Bad Uracher Winkeln, Häusern, Häuserzeilen – viele<br />

inzwischen abgebrochen oder stark verändert – hat Hans<br />

Helferstorfer eine großartige und wertvolle Dokumentation<br />

dieser Uracher Vergangenheit zeichnerisch in die Gegenwart<br />

und für die Zukunft gerettet.<br />

Viel seiner Motive fand er auf Wanderungen, Ausflügen und<br />

Fahrten mit dem Schwäbischen Albverein. Mit seinem<br />

sprichwörtlichen und hintergründigen Humor, den er zeichnerisch<br />

gekonnt umsetzte, gelang es ihm, den Betrachter<br />

zum Schmunzeln und zum Nachdenken anzuregen. In seinen<br />

Karikaturen hat er Zeitgenossen ein Denkmal gesetzt.<br />

Die Bewegungslust, Freude und die Unbekümmertheit von<br />

Kindern brachte er ebenso gekonnt auf Papier, wie berufsbedingt<br />

die technischen Details von Fahrzeugen.<br />

Schon zu Lebzeiten hat Hans Helferstorfer vor einigen Jahren<br />

dem Bad Uracher Vertrauensmann persönlich eine Reihe<br />

von Federzeichnungen und Skizzen zur Erinnerung und<br />

Aufbewahrung übergeben. Diese sind größtenteils auf Unternehmungen<br />

mit der Bad Uracher Ortsgruppe entstanden.<br />

Seine Stärke waren das Aquarell und seine aquarellierten<br />

Federzeichnungen. Den Fotoapparat mochte Hans Helferstorfer<br />

nicht. „Fotos“ sagte er einmal, „sind tot“. Viel zu<br />

ungenau, verglichen mit seinen exakten Federstrichen. So<br />

strahlen seine Bilder Lebendigkeit, die Achtung vor den<br />

Menschen, vor der Natur, aber auch die tiefe Dankbarkeit<br />

aus, die ihm innewohnte. Mit der künstlerischen Freiheit<br />

und seiner inneren Gebundenheit ist es Hans Helferstorfer<br />

gelungen, den Blick fürs Detail, für das Kleine, für das<br />

Unscheinbare, aber Wichtige zu schärfen. Er hat mit seinen<br />

Bildern vielen Menschen „beobachten und beachten“,<br />

besonders das „Sehen mit dem Herzen“ ermöglicht.<br />

Sein umfangreiches Werk bleibt in Erinnerung an ihn erhalten.

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