Nr. 214, Dezember 2008 - Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Köln
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Kommunalwahl 2009<br />
Jörg Frank<br />
<strong>Die</strong> nun zu Ende gehende Wahlperiode<br />
war einer der ungewöhnlichsten.<br />
Obwohl im Rat ohne eigene Mehrheit,<br />
gelingt es seit Ende 2005 einem rot-grünen<br />
„Kernbündnis“ in relevanten Feldern<br />
der Stadtpolitik einzugreifen und<br />
zu gestalten. <strong>Die</strong> zu Beginn gebildete<br />
Foto: privat<br />
große Koalition zerbrach nach 11 Monaten.<br />
Zuvor „regierte“ eine schwarzgrüne<br />
Koalition – 2003 in einer Notlage<br />
entstanden, nachdem das CDU/FDP-<br />
Projekt des Verkaufs der städtischen<br />
Wohnungsgesellschaft gescheitert war.<br />
<strong>Köln</strong>er Stadtpolitik ist unter diesen<br />
Verhältnissen aufreibend und zuweilen<br />
mühsam, aber auch sehr spannend. Vor<br />
allem aber: Nach fast zwei Jahrzehnten<br />
harter Opposition gegen den rotschwarzen<br />
Klüngel gestalten GRÜNE<br />
die Verhältnisse mit. Was jahrelang in<br />
<strong>Köln</strong> unmöglich schien: Rot-Grün geht<br />
doch und wir können nun im Wahlkampf<br />
eine vorzeigbare Erfolgsbilanz<br />
vorweisen. Natürlich erfordert dies immer<br />
wieder Kompromisse.<br />
<strong>Die</strong>se Politik als Fraktionsgeschäftsführer<br />
in der Fraktion vorzubereiten, im<br />
Kernbündnis und im Rat in Verhandlungen<br />
für Mehrheiten zu sorgen, habe<br />
ich mit Zähigkeit und Leidenschaft betrieben.<br />
Ich möchte noch einmal dazu beitragen,<br />
dass wir GRÜNE diesen Weg fortsetzen<br />
können, am Besten mit einer soliden<br />
Ratsmehrheit. Und: Ich möchte meine<br />
Erfahrungen an neue RatskollegInnen<br />
weitergeben, die wie ich die Unmittelbarkeit<br />
der Kommunalpolitik schätzen<br />
und für eine soziale und ökologische<br />
Zukunft <strong>Köln</strong>s kämpfen wollen.<br />
Zur Person<br />
1955 in <strong>Köln</strong> geboren und in der nördlichen<br />
Altstadt aufgewachsen; geschieden,<br />
zwei Kinder.<br />
Im Hauptberuf SAP-Organisator für<br />
betriebswirtschaftliche und administrative<br />
Anwendungen; seit 2005 nebenberuflich<br />
Fraktionsgeschäftsführer.<br />
Seit 1984 grünes Mitglied; in den<br />
1980ern diverse Parteifunktionen; Seit<br />
1986 kommunalpolitisch aktiv; stellv.<br />
Fraktionsvorsitzender, Vorsitzender<br />
des Liegenschaftsausschusses; Mitglied<br />
im Finanz- und Wirtschaftsausschuss;<br />
Verwaltungsratsmitglied der Sparkasse;<br />
Aufsichtsratsmitglied der Stadtwerke<br />
und des Flughafens.<br />
Manfred Giesen<br />
1954 geboren in <strong>Köln</strong>, bin ich auch hier<br />
aufgewachsen. Nach dem Mathe/BWL-<br />
Studium begann ich meine berufliche<br />
Laufbahn bei Gerling in der Datenverarbeitung,<br />
wo ich heute noch tätig<br />
bin. Zu Hause ertragen mich meine 3<br />
Foto: privat<br />
Damen (Frau, alleinerziehende Tochter<br />
und Enkelin).<br />
Mit dem Umzug nach Sürth engagierte<br />
ich mich in einer örtlichen BI;<br />
es ging damals um einen B-Plan, bei<br />
dem der Grünausgleich „vergessen“<br />
wurde. Hieraus entwickelten meine<br />
Mitstreiter und ich den Bürgerverein<br />
„für sürth“, vornehmlich aktiv auf den<br />
Gebieten Umwelt, Stadtentwicklung,<br />
Verkehr. Aktuell ist der Kampf für ein<br />
Naturschutzgebiet, das dem geplanten<br />
Ausbau des Godorfer Hafens geopfert<br />
werden soll. Als Verein machten wir<br />
die Erfahrung relativ begrenzter Möglichkeiten.<br />
Deshalb war ich auf Anfrage<br />
gerne bereit, 2004 als Parteiloser auf<br />
der BV-2-Liste für Grün zu kandidieren.<br />
Dort führe ich die dreiköpfige Fraktion.<br />
In 2007 trat ich den <strong>Grünen</strong> bei, als sie<br />
nach heftiger interner Diskussion die<br />
Schließung des Rodenkirchener Bades<br />
von der Agenda nahmen. Letztlich<br />
durfte ich aber in der BV feststellen,<br />
dass der Rat doch häufig anders entscheidet<br />
als vor Ort gewünscht.<br />
An der Ratspolitik interessieren mich<br />
Stadtentwicklung, Verkehr und Organisation.<br />
– Das Stadtplanungsamt ist eine Interessenvertretung<br />
für Investoren, statt<br />
eine für die Bürger lebenswerte Stadt<br />
zu fördern. Hier ist ein stärkeres Gegengewicht<br />
erforderlich.<br />
– Im Bereich Verkehr ist <strong>Köln</strong> auf sich<br />
ändernde Rahmenbedingungen (Klima,<br />
Gesellschaft) einzustellen. Zudem<br />
muss es uns gelingen, andere<br />
Parteien von ihrer den Klimawandel<br />
ignorierenden Haltung wegzuholen.<br />
– Organisation ist ein wesentlicher<br />
Inhalt meiner beruflichen Tätigkeit.<br />
Bei unserer Verwaltung besteht auf<br />
diesem Gebiet noch ein großes Potenzial.<br />
<strong>Die</strong>s beginnt beim Umgang<br />
mit den Bürgern und endet bei der<br />
Beziehung zur Lokalpolitik.<br />
– Im Rat arbeitet man manchmal an<br />
der Kölschen Seele und – trotz Verbesserungen<br />
-– immer wieder auch<br />
an der Basis vorbei.<br />
10 <strong>Nr</strong>. <strong>214</strong> • <strong>Dezember</strong> <strong>2008</strong>