22.12.2013 Aufrufe

Nr. 214, Dezember 2008 - Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Köln

Nr. 214, Dezember 2008 - Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Köln

Nr. 214, Dezember 2008 - Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Köln

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kommunalwahl 2009<br />

Jörg Frank<br />

<strong>Die</strong> nun zu Ende gehende Wahlperiode<br />

war einer der ungewöhnlichsten.<br />

Obwohl im Rat ohne eigene Mehrheit,<br />

gelingt es seit Ende 2005 einem rot-grünen<br />

„Kernbündnis“ in relevanten Feldern<br />

der Stadtpolitik einzugreifen und<br />

zu gestalten. <strong>Die</strong> zu Beginn gebildete<br />

Foto: privat<br />

große Koalition zerbrach nach 11 Monaten.<br />

Zuvor „regierte“ eine schwarzgrüne<br />

Koalition – 2003 in einer Notlage<br />

entstanden, nachdem das CDU/FDP-<br />

Projekt des Verkaufs der städtischen<br />

Wohnungsgesellschaft gescheitert war.<br />

<strong>Köln</strong>er Stadtpolitik ist unter diesen<br />

Verhältnissen aufreibend und zuweilen<br />

mühsam, aber auch sehr spannend. Vor<br />

allem aber: Nach fast zwei Jahrzehnten<br />

harter Opposition gegen den rotschwarzen<br />

Klüngel gestalten GRÜNE<br />

die Verhältnisse mit. Was jahrelang in<br />

<strong>Köln</strong> unmöglich schien: Rot-Grün geht<br />

doch und wir können nun im Wahlkampf<br />

eine vorzeigbare Erfolgsbilanz<br />

vorweisen. Natürlich erfordert dies immer<br />

wieder Kompromisse.<br />

<strong>Die</strong>se Politik als Fraktionsgeschäftsführer<br />

in der Fraktion vorzubereiten, im<br />

Kernbündnis und im Rat in Verhandlungen<br />

für Mehrheiten zu sorgen, habe<br />

ich mit Zähigkeit und Leidenschaft betrieben.<br />

Ich möchte noch einmal dazu beitragen,<br />

dass wir GRÜNE diesen Weg fortsetzen<br />

können, am Besten mit einer soliden<br />

Ratsmehrheit. Und: Ich möchte meine<br />

Erfahrungen an neue RatskollegInnen<br />

weitergeben, die wie ich die Unmittelbarkeit<br />

der Kommunalpolitik schätzen<br />

und für eine soziale und ökologische<br />

Zukunft <strong>Köln</strong>s kämpfen wollen.<br />

Zur Person<br />

1955 in <strong>Köln</strong> geboren und in der nördlichen<br />

Altstadt aufgewachsen; geschieden,<br />

zwei Kinder.<br />

Im Hauptberuf SAP-Organisator für<br />

betriebswirtschaftliche und administrative<br />

Anwendungen; seit 2005 nebenberuflich<br />

Fraktionsgeschäftsführer.<br />

Seit 1984 grünes Mitglied; in den<br />

1980ern diverse Parteifunktionen; Seit<br />

1986 kommunalpolitisch aktiv; stellv.<br />

Fraktionsvorsitzender, Vorsitzender<br />

des Liegenschaftsausschusses; Mitglied<br />

im Finanz- und Wirtschaftsausschuss;<br />

Verwaltungsratsmitglied der Sparkasse;<br />

Aufsichtsratsmitglied der Stadtwerke<br />

und des Flughafens.<br />

Manfred Giesen<br />

1954 geboren in <strong>Köln</strong>, bin ich auch hier<br />

aufgewachsen. Nach dem Mathe/BWL-<br />

Studium begann ich meine berufliche<br />

Laufbahn bei Gerling in der Datenverarbeitung,<br />

wo ich heute noch tätig<br />

bin. Zu Hause ertragen mich meine 3<br />

Foto: privat<br />

Damen (Frau, alleinerziehende Tochter<br />

und Enkelin).<br />

Mit dem Umzug nach Sürth engagierte<br />

ich mich in einer örtlichen BI;<br />

es ging damals um einen B-Plan, bei<br />

dem der Grünausgleich „vergessen“<br />

wurde. Hieraus entwickelten meine<br />

Mitstreiter und ich den Bürgerverein<br />

„für sürth“, vornehmlich aktiv auf den<br />

Gebieten Umwelt, Stadtentwicklung,<br />

Verkehr. Aktuell ist der Kampf für ein<br />

Naturschutzgebiet, das dem geplanten<br />

Ausbau des Godorfer Hafens geopfert<br />

werden soll. Als Verein machten wir<br />

die Erfahrung relativ begrenzter Möglichkeiten.<br />

Deshalb war ich auf Anfrage<br />

gerne bereit, 2004 als Parteiloser auf<br />

der BV-2-Liste für Grün zu kandidieren.<br />

Dort führe ich die dreiköpfige Fraktion.<br />

In 2007 trat ich den <strong>Grünen</strong> bei, als sie<br />

nach heftiger interner Diskussion die<br />

Schließung des Rodenkirchener Bades<br />

von der Agenda nahmen. Letztlich<br />

durfte ich aber in der BV feststellen,<br />

dass der Rat doch häufig anders entscheidet<br />

als vor Ort gewünscht.<br />

An der Ratspolitik interessieren mich<br />

Stadtentwicklung, Verkehr und Organisation.<br />

– Das Stadtplanungsamt ist eine Interessenvertretung<br />

für Investoren, statt<br />

eine für die Bürger lebenswerte Stadt<br />

zu fördern. Hier ist ein stärkeres Gegengewicht<br />

erforderlich.<br />

– Im Bereich Verkehr ist <strong>Köln</strong> auf sich<br />

ändernde Rahmenbedingungen (Klima,<br />

Gesellschaft) einzustellen. Zudem<br />

muss es uns gelingen, andere<br />

Parteien von ihrer den Klimawandel<br />

ignorierenden Haltung wegzuholen.<br />

– Organisation ist ein wesentlicher<br />

Inhalt meiner beruflichen Tätigkeit.<br />

Bei unserer Verwaltung besteht auf<br />

diesem Gebiet noch ein großes Potenzial.<br />

<strong>Die</strong>s beginnt beim Umgang<br />

mit den Bürgern und endet bei der<br />

Beziehung zur Lokalpolitik.<br />

– Im Rat arbeitet man manchmal an<br />

der Kölschen Seele und – trotz Verbesserungen<br />

-– immer wieder auch<br />

an der Basis vorbei.<br />

10 <strong>Nr</strong>. <strong>214</strong> • <strong>Dezember</strong> <strong>2008</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!