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PDF 6,87 MB - Gugler

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g 03<br />

Gemeinsam viel erreicht,<br />

gemeinsam noch viel vor:<br />

Reinhard, Elisabeth,<br />

Martin und Ernst <strong>Gugler</strong><br />

thema nr. 1<br />

03<br />

Generationengespräch.<br />

nicht einmal einen Raum, wo wir diese Veranstaltung machen hätten<br />

können. Jedenfalls haben wir da das erste Mal einen Rückschritt<br />

zur Kenntnis und in Kauf nehmen müssen. So etwas prägt sich<br />

schon ein. Und schlimm war es auch, als während der Planungsphase<br />

des neuen Gebäudes plötzlich eine Bank nach der anderen<br />

als Financier abgesprungen ist. Wir haben damals in einem Jahr<br />

mehr investiert, als wir Jahresumsatz hatten. Gut erinnern kann ich<br />

mich noch an die Warnung des damaligen Direktors jenes Institutes,<br />

das die Bürgschaft für die Darlehen übernommen hat: „Glauben<br />

Sie wirklich, dass sich die Mehrkosten für ein ökologisches<br />

Betriebsgebäude jemals rechnen? Ob das gut geht?“<br />

Hand aufs Herz: Hattet ihr je das Gefühl gehabt, dass euch das<br />

Ganze über den Kopf wächst?<br />

Ehrlich gesagt, ja. Wenn man sich in Grenzbereiche vorwagt,<br />

kommt das immer wieder vor. Das ist auch heute manchmal<br />

noch so. Ein ziemlich ungutes Gefühl verbinde ich auch<br />

mit den Sommermonaten und den damit verbundenen Auftragsflauten.<br />

Wir haben aus diesem Grund auch nie länger als<br />

ein bis maximal zwei Wochen Urlaub gemacht.<br />

Was sind die wichtigsten Lektionen, die ihr als Unternehmer<br />

gelernt habt?<br />

Die wahrscheinlich wichtigste ist wohl die, dass man nicht<br />

auf sich selbst vergessen darf. Wenn man sein Energiekonto<br />

ständig anzapft und nicht mehr auflädt, sind irgendwann die<br />

Batterien leer. Bezahlt gemacht hat sich für uns sicher auch, dass<br />

wir konsequent unseren eigenen Weg gegangen sind. Auch wenn<br />

es manchmal vielleicht einfacher gegangen wäre. Und gerade bei<br />

Rückschlägen ist es wichtig, sich auf seine Werte zu besinnen.<br />

Würdet ihr uns dazu raten, auch mit dem Partner im gleichen<br />

Unternehmen zu arbeiten?<br />

Ja, aber nur unter der Voraussetzung, dass sich jeder seiner verschiedenen<br />

Rollen bewusst ist, jeder seinen eigenen Verantwortungsbereich<br />

hat und man nicht unmittelbar zusammenarbeitet. Ja,<br />

und dann muss man noch lernen, dass man zuhause nur mehr ganz<br />

gezielt und bewusst über die Firma redet. Dieses Prinzip beschäftigt<br />

uns schon noch ziemlich, aber es gelingt uns immer besser.<br />

Auch in der Wirtschaft ist der Wandel die einzige Konstante. Was<br />

denkt ihr? Welche Eigenschaften werden Unternehmer in Zukunft<br />

am meisten brauchen?<br />

Auf jeden Fall sollten sie ethische und moralische Vorbilder sein,<br />

und sie sollten versuchen, einem nachhaltigeren Wirtschaftssystem<br />

zum Durchbruch zu verhelfen. Gemeinwohl statt Gewinnmaximierung<br />

und Kooperation statt Konkurrenz lautet die Devise. Wichtig<br />

bleibt jedenfalls das Gespür für die Entwicklung von Angeboten,<br />

die einen echten Mehrwert bringen. Und nachdem Unternehmen<br />

nur so gut sein können wie alle MitarbeiterInnen, werden<br />

auch soziale Fähigkeiten und ein guter zwischenmenschlicher<br />

Draht immer gefragt sein.<br />

Habt ihr eine Vorstellung, wie euer Leben in 20 Jahren aussehen<br />

könnte?<br />

Also ich (Elisabeth G.) habe mir vor einigen Jahren eigentlich vorgenommen,<br />

dass ich nur noch 50 % arbeite, sobald ein Enkerl da<br />

ist, und die restliche Zeit nur noch Oma bin. Zurzeit geht sich das<br />

leider noch nicht aus. Aber ich arbeite daran. Und vielleicht finde<br />

ich dann auch die Muse, mich intensiver mit der Malerei zu beschäftigen.<br />

Auf jeden Fall werden wir nicht mehr in der Firma mitarbeiten<br />

und euch die Geschicke überlassen. Wir werden mehr reisen,<br />

wandern, gärtnern, windsurfen und unsere neue Zeit in vollen Zügen<br />

genießen. Ich (Ernst G.) träume allerdings davon, schon wesentlich<br />

früher einmal ein halbes Jahr Auszeit zu nehmen, also ein Sabbatical<br />

einzulegen. Im Ruhestand würde ich mich gerne noch ehrenamtlich<br />

für eine gute Sache engagieren.<br />

Letzte Frage: Wie viele Enkel hättet ihr gern?<br />

Mindestens vier. (Ernst und Elisabeth schmunzeln)<br />

20

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