Gemeinden entstehen - Gemeinde Bubikon online
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Grüninger Landvogtes vorgekommen sein, das<br />
«Thürli an der haubtlandstrasse» in der Platten zu<br />
beseitigen und ihr Vieh während des Weidganges<br />
zu hüten. 1789 schreibt Statthalter Lindinner ent<br />
rüstet ins Gerichtsprotokoll: «Item auf der Blatten,<br />
wo aus Befehl Hrn. Landvogts kein Thürli mehr<br />
darf gehenkt werden, weiden die Bubiker auch<br />
nicht am Strick und hüten nicht, so dass das Vieh<br />
denen zu Landsacher zu schaden geht.» Überweidendes<br />
Vieh durfte beschlagnahmt werden. Die<br />
Dorfgenossen hatten das Recht, solche Tiere im<br />
«Wirtshaus zu Bubigheim in Verwahrung und zu<br />
oberkeitlichen Händen» zu nehmen, bis sie von<br />
ihren Eigentümern mit klingender Münze ausge<br />
löst wurden. 1791 verkaufte dann die <strong>Gemeinde</strong><br />
ihr Weidgangsrecht dem Inhaber des Ritterhaus-<br />
Lehenhofes im Dörfli um 65 Gulden, was etwa<br />
dem damaligen Wert von vier Kühen entsprach.<br />
Eigentliches Weideland war aber in erster Linie<br />
die Allmend. Sie war «<strong>Gemeinde</strong>werk», d. h. ge<br />
meinsamer Besitz der Dorfgenossen. Sie be<br />
schränkte sich freilich auf die schlechtesten Bö<br />
den, die sich für Ackerbau nicht mehr eigneten:<br />
die sumpfigen Mulden des Bergli- und des Hüsliriedes<br />
und die trockenen, mageren Kuppen von<br />
Chapf und Berglihöhe. Die Allmend war das Sor<br />
genkind unserer Dorfgemeinde. Eifersüchtig<br />
wachte jeder «Hofjünger» darüber, dass sie nicht<br />
geschmälert wurde. 1700 untersagte man deshalb<br />
Neuaufbrüche im <strong>Gemeinde</strong>land. Denn es lie<br />
ferte nicht nur das Viehfutter, sondern auch das<br />
unentbehrliche Bau-, Brenn- und Zaunholz sowie<br />
die Streue. Diese wurde jeden Herbst dem Meist<br />
bietenden vergantet. 1770 verpflichtete man zu<br />
dem jeden <strong>Gemeinde</strong>genossen, jährlich zwei<br />
junge Kirsch- oder Kernobstbäume auf der All<br />
mend zu pflanzen und dieselben «fleissig zu war<br />
ten und in Ehren zu halten». Dafür hatte er wäh<br />
rend der ersten zehn Jahre Anspruch auf ihren<br />
Ertrag; nachher fielen sie der <strong>Gemeinde</strong> anheim.<br />
Die Allmendkirschen - anderes Obst war bis zum<br />
Ende des 19. Jahrhundets noch selten - durften<br />
aber erst nach Erlaubnis des Dorfmeiers gepflückt<br />
werden, und zwar nur gemeinsam. «Wer zu einer<br />
Ehemalige Zehntenbezirke<br />
rrm Dürnten (ab 1359<br />
Kloster Rüti)<br />
I j Hinwil (ab 13 00<br />
Ritterhaus <strong>Bubikon</strong>)<br />
r ■ \ <strong>Bubikon</strong> (seit 1192<br />
Ritterhaus <strong>Bubikon</strong>)<br />
"■" Heutige <strong>Gemeinde</strong><br />
grenze<br />
...:*CV^