Gemeinden entstehen - Gemeinde Bubikon online
Gemeinden entstehen - Gemeinde Bubikon online
Gemeinden entstehen - Gemeinde Bubikon online
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Das alte Pfarrhaus, die heutige<br />
<strong>Gemeinde</strong>kanzlei.<br />
Am Hag-Ende Pfarrer Kubier<br />
- Hochbau-, Tiefbau-, Polizei-, Zivilschutzabtei<br />
lungen<br />
— Wasserversorgung, Land- und Forstwirtschaft,<br />
Vormundschafts-, Fürsorge- und Gesundheits<br />
wesen.<br />
Rückblickend ist zu erkennen, dass eine fort<br />
schreitende Demokratisierung im Gemeinwesen<br />
stattgefunden hat, dass aber die <strong><strong>Gemeinde</strong>n</strong> von<br />
Bund und Kanton fortlaufend neue Aufgaben<br />
überbunden erhielten, die ihre Selbständigkeit<br />
einschränken, sicher zu recht, denken wir nur an<br />
die sozialen Verpflichtungen, die Zivilverteidi<br />
gung, den Umweltschutz und die kantonalen<br />
Subventionsbestimmungen. Auch in den Zweck<br />
verbänden haben die <strong><strong>Gemeinde</strong>n</strong> wohl noch mit<br />
zureden, jedoch nicht mehr selbstherrlich zu be<br />
stimmen. Je mehr die gemeinsamen Interessen<br />
<strong>Gemeinde</strong>-, Regions- und Kantonsgrenzen über<br />
schreiten, desto weniger Kompetenzen besitzt die<br />
<strong>Gemeinde</strong>.<br />
Unsere <strong>Gemeinde</strong>ordnung von 1927 erwähnt<br />
eine <strong>Gemeinde</strong>kanzlei, der die Schriftenkon<br />
trolle, Führung des Stimmregisters, <strong>Gemeinde</strong>ar<br />
chiv, Brandassekuranz und die vom <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
zur Erledigung angewiesenen Aufgaben oblagen.<br />
Der nebenamtliche <strong>Gemeinde</strong>schreiber hatte zu<br />
dem das Zivilstandsamt und die Friedhofvor<br />
steherschaft zu besorgen. Steueramt und Gemein<br />
dekasse lagen in den Händen des Gutsverwalters,<br />
der diese Tätigkeit neben seinem Berufe ausübte.<br />
Dem nebenamtlichen <strong>Gemeinde</strong>weibel war auch<br />
das Sektionschefamt zugeteilt. Ein in die Ge<br />
meinde neu Zugezogener lernte diese rasch ken<br />
nen, hatte er sich doch noch vor fünfzig Jahren<br />
vorerst bei <strong>Gemeinde</strong>schreiber Muggli im<br />
Dienstbach, hernach beim Sektionschef Lipp an<br />
der Widerzell zu melden und in Steuersachen den<br />
Gutsverwalter Hottinger im Grundtal aufzusu<br />
chen. Ziviltrauungen fanden in der privaten<br />
Amtsstube im Vorderen Dienstbach statt, wo auch<br />
Geburten und Todesfälle anzuzeigen waren.<br />
Heute arbeiten im wunderschön renovierten<br />
<strong>Gemeinde</strong>haus — dem ehemaligen Pfarrhaus —<br />
sechs fest angestellte Beamte, zwei Aushilfs-<br />
Halbtagssekretärinnen und ein oder zwei Lehr<br />
linge. Für Wasserversorgung, Strassenunterhalt,<br />
Wartung der Kläranlage, Löschwesen und Bade<br />
betrieb stehen weitere sechs Angestellte im Dien<br />
ste der <strong>Gemeinde</strong>. Halbamtlich sind wie einst Ge<br />
meindeweibel, <strong>Gemeinde</strong>ammann und Friedens<br />
richter tätig. Behörden- und Kommissionsmit<br />
glieder erhalten für ihre Tätigkeit teilweise Ent<br />
schädigungen und für Aufwand und Lohnein<br />
busse ein Tag- und Sitzungsgeld. Die Zeiten der<br />
rein ehrenamtlichen Übernahme eines Amtes<br />
sind vorbei. Aber auch heute ist die Behörden<br />
arbeit alles andere als eine lukrative Neben<br />
beschäftigung.<br />
Das <strong>Gemeinde</strong>oberhaupt<br />
und seine rechte Hand<br />
(MB)<br />
«Kommt Zeit, kommt Rat!» «Wir wollen uns<br />
die Sache nochmals durch den Kopf gehen las<br />
sen!» Geflügelte Worte von <strong>Gemeinde</strong>präsiden<br />
ten, die erkennen lassen, dass Beschlüsse reiflich<br />
überlegt sein wollten. <strong>Bubikon</strong> darf sich rühmen,<br />
seit 1894 nur wenige Wechsel in der <strong>Gemeinde</strong><br />
führung zu verzeichnen, standen doch der Ge-<br />
55