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LENZBURG WEITERBRINGEN - SP Schweiz

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links.ag<br />

INTERVIEW<br />

ÜBER PARTEI-<br />

GRENZEN<br />

INTERVIEW: KATHARINA KERR<br />

links.ag: Welches sind deine<br />

politischen Schwerpunkte?<br />

Rosmarie Groux: Seit dem Unterschriftensammeln<br />

für 12 autofreie<br />

Sonntage<br />

vor drei Jahrzehnten<br />

sind<br />

mir ein sorgsamer<br />

Umgang<br />

mit den Ressourcen, eine nachhaltige<br />

Entwicklung, die Förderung<br />

alter nativer Energie und<br />

der Schutz der Natur und Umwelt<br />

immer wichtiger geworden.<br />

Mit welchen Vorsätzen hast Du<br />

Dein neues Amt angetreten?<br />

Gespräche und Diskussionen<br />

über die Parteigrenzen hinweg<br />

zu führen.<br />

Was tust Du, wenn Du nicht mit<br />

Politik beschäftigt bist?<br />

Welche Arbeit ist nicht politisch?<br />

Wenn über die Verteilung<br />

der Hausarbeit diskutiert werden<br />

muss, ist es sogar diese.<br />

Auch meine Arbeit im Naturschutz<br />

ist nicht mehr unpolitisch;<br />

die Vernetzung ist wichtig,<br />

sie bringt neue Diskussionspartner<br />

auf verschiedenen Ebenen.<br />

Wie sind Deine ersten Eindrücke<br />

im kleinen Grossen Rat?<br />

Ähnlich wie bei meinem Besuch<br />

auf der Tribüne im März 2005<br />

nach meiner Wahl in den Grossen<br />

Rat. Da empfand ich das<br />

Parlament als laut und unaufmerksam.<br />

Auch 140 Personen<br />

können noch einen enormen<br />

Lärm entwickeln, welcher es als<br />

Hintergrundgeräusch erschwert,<br />

die Voten der Sprechenden zu<br />

verstehen. Der optische Eindruck<br />

über die Reihen im Grossratssaal<br />

hinweg: Vieles ist dunkel,<br />

die wenigen Farbtupfer sind<br />

den in Minderzahl anwesenden<br />

Frauen zu verdanken. Der gefühlsmässig<br />

speziellste Eindruck<br />

kommt von den Abstimmungen:<br />

Links steht, rechts bleibt sitzen<br />

oder umgekehrt, mit Tendenzen<br />

zu leichter Vermischung in der<br />

Mitte. Und Minderheitsgefühle,<br />

die es auszuhalten gilt.<br />

Rosmarie Groux aus Berikon ist neu<br />

gewählte Grossrätin und Gemeinderätin<br />

in Berikon.<br />

JUNI 2005<br />

MIGRATION, INTEGRATION<br />

Zusammenleben in kultureller Vielfalt<br />

Zum Thema «Migration» gibt es<br />

in der <strong>SP</strong> immer wieder lebhafte<br />

Diskussionen. Die Geschäftsleitung<br />

der <strong>SP</strong> Aargau will nun einmal<br />

möglichst breit und mit allen<br />

interessierten <strong>SP</strong>-Mitgliedern<br />

darüber diskutieren. Sie führt<br />

deshalb am 23. Juni einen Informations-<br />

und Diskussionsabend<br />

mit einschlägig qualifizierten<br />

Referenten durch.<br />

VON TANJA LÖRTSCHER<br />

Der Grundsatz einer menschenfreundlichen<br />

Migrationspolitik soll<br />

bei dieser Veranstaltung im Zentrum<br />

stehen.<br />

Immer wieder erhält die Geschäftsleitung<br />

Rückmeldungen aus den<br />

Sektionen und aus der Bevölkerung,<br />

dass die Migrationspolitik der <strong>SP</strong> als<br />

nicht immer zufrieden stellend empfunden<br />

wird: Für einige gehen die Bemühungen<br />

und der Einsatz für Menschen<br />

mit Migrationshintergrund zu<br />

wenig weit, andere befürchten, dass<br />

Missstände ausgeblendet werden.<br />

Mit einem Fragebogen<br />

wurden im<br />

vergangenen Jahr alle<br />

Sektionen der <strong>SP</strong><br />

Aargau dazu aufgerufen,<br />

ihre Meinung<br />

zu diesem Thema<br />

kund zu tun. Die Geschäftsleitung<br />

wollte<br />

wissen, wo unsere<br />

Basis im Zusammenleben<br />

mit verschie-<br />

Die Bereitschaft<br />

zur Eingliederung<br />

ist gleich<br />

wichtig wie die<br />

Offenheit der<br />

Bevölkerung,<br />

denen Kulturen<br />

Chancen und Gefahren<br />

sieht und wo<br />

konkreter Handlungsbedarf<br />

besteht.<br />

Es sind 62 Fragebögen,<br />

an denen jeweils mehrere Personen<br />

mitgearbeitet haben, retourniert<br />

worden. Die Arbeitsgruppe «Migration»<br />

hat die Antworten und Lösungsvorschläge<br />

sorgfältig ausgewertet.<br />

Folgende Fragestellungen wurden<br />

nach einer ersten Analyse der Fragebögen<br />

detaillierter betrachtet:<br />

■ Welche Rechte und welche Pflichten<br />

haben die schweizerische und<br />

die ausländische Wohnbevölkerung<br />

in bezug auf Integration und Integrationsbemühungen?<br />

■ Solidarität wird in der <strong>SP</strong> gross<br />

geschrieben. Hat diese in bezug auf<br />

MigrantInnen und Asylsuchende<br />

Grenzen?<br />

■ Sollen EU-Angehörige in bezug<br />

auf Arbeit, soziale Unterstützung, Integration<br />

etc. gleich behandelt werden<br />

wie Nicht-EU-Angehö rige?<br />

finden viele.<br />

migration<br />

Jugend im Park Mulino Nuovo, Lugano.<br />

Die Auswertung hat ergeben, dass<br />

viele Mitglieder finden, dass als Voraussetzung<br />

für die Integration die<br />

Bereitschaft der Migrantinnen und<br />

Migranten zur Eingliederung in die<br />

<strong>Schweiz</strong>er Gesellschaft<br />

gleich wichtig<br />

ist wie die Offenheit<br />

der schweizerischen<br />

Bevölkerung den<br />

Zugewanderten gegenüber.<br />

Integration<br />

wird als gesamtgesellschaftliche<br />

Aufgabe<br />

betrachtet, die<br />

mit Rechten und<br />

Pflichten für beide<br />

Seiten verbunden ist.<br />

Anderseits werden<br />

von <strong>Schweiz</strong>erinnen<br />

und <strong>Schweiz</strong>ern ungenügende<br />

Kenntnisse<br />

der jeweiligen<br />

Landessprache, die Unterschiede<br />

der Kulturen und allfällige Straffälligkeit<br />

von Migranten als erschwerend<br />

für die Integrationsbemühungen genannt.<br />

Gewünscht wurden mehrfach<br />

weitere Informationen zu den Themen<br />

Migration, Integration und Asylwesen.<br />

So könnten das eigene Wissen<br />

erweitert und Zusammenhänge besser<br />

verstanden werden.<br />

Am Donnerstag, 23. Juni 2005, um<br />

19.30 Uhr, findet im KuK (Saalbau)<br />

Aarau ein Informations- und Diskussionsabend<br />

zum Thema «Migration»<br />

statt. An diesem Anlass wollen wir<br />

ausschliesslich über die Integration<br />

von Migrantinnen und Migranten<br />

sprechen, von Menschen, die seit<br />

mehreren Jahren in der <strong>Schweiz</strong> leben.<br />

12<br />

BILD: EKA URSULA MARKUS, AUS DER AUSSTELLUNG «LA SUISSE PLURIELLE»<br />

Es ist uns wichtig, zwischen dem<br />

Asyl- und dem Ausländerrecht zu unterscheiden.<br />

Walter Schmid, Vizepräsident der<br />

Eidgenössischen Kommission für<br />

Ausländerfragen EKA, und Martin<br />

Killias, Professor für Strafrecht und<br />

Kriminologie an der Universität Lausanne,<br />

werden an dieser Veranstaltung<br />

referieren.<br />

Anschliessend werden wir in kleineren<br />

Gruppen an einem moderierten<br />

Workshop Zielsetzungen aus der<br />

Wahlplattform der <strong>SP</strong> Aargau zum<br />

Thema «Migration» diskutieren.<br />

Wir wollen uns mit folgenden<br />

Themen auseinandersetzen:<br />

■ Politische und gesellschaftliche<br />

Partizipation von Migrantinnen und<br />

Migranten<br />

■ Wirkungsvolle Integrationsmassnahmen<br />

vonseiten des Kantons, der<br />

Gemeinden, der Schulen, Kirchen,<br />

Hilfswerke, MigrantInnen-Organisationen,<br />

Firmen, privaten Gruppen<br />

und Einzelpersonen<br />

■ Spracherwerb als zentrales Element<br />

von Integration<br />

■ Umgang mit Straftatbeständen.<br />

Anregungen und Lösungsvorschläge<br />

aus den Diskussionen sollen in die<br />

weitere Arbeit der <strong>SP</strong> Aargau fliessen.<br />

Das Thema «Migration» ist mit<br />

vielen Emotionen verbunden. Es geht<br />

dabei um Menschen. Menschen, die<br />

mit uns zusammen arbeiten und zusammen<br />

leben. Integration ist ein Akt<br />

gegenseitigen Respekts. Und deshalb<br />

wollen wir uns damit auseinandersetzen.<br />

Tanja Lörtscher aus Möriken ist Mitglied der<br />

Geschäftsleitung der <strong>SP</strong> Aargau und der<br />

<strong>SP</strong>-Arbeitsgruppe «Migration».

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