links bs.bl, Ausgabe 121, September 2011 - SP Schweiz
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<strong>links</strong> <strong>bs</strong>·<strong>bl</strong><br />
Mitgliederzeitung der <strong>SP</strong> BASELLAND<br />
<strong>121</strong> <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />
Sparpaket BL:<br />
Weder Hüftschüsse<br />
noch Abbaupolitik<br />
Seite 10<br />
Chancengleichheit verwirklichen – für alle<br />
Auch in der <strong>Schweiz</strong> wächst das Verständnis<br />
dafür, dass in den ersten<br />
Lebensjahren die Basis für den späteren<br />
Schul- und Berufserfolg gelegt wird.<br />
Dabei geht es nicht um Leistung und keinesfalls<br />
um eine Vorverlegung schulischer Inhalte<br />
ins Kleinkindalter. Sondern darum, dass die<br />
Kinder dort abgeholt werden, wo sie stehen,<br />
und vor allem so, wie sie ticken. Kleine Kin<br />
der, so die Erkenntnis, lernen ganzheitlich, das<br />
heisst nicht nur mit dem Kopf, sondern emotional<br />
und sozial, über vielfältige Wege entlang<br />
ihrer Interessen – durch Bewegen, Nachahmen,<br />
Ausprobieren, Beobachten, Fragen<br />
und Wiederholen.<br />
Fähigkeiten und Talente sollten<br />
aus schlag gebend sein, nicht finanzielle<br />
Möglichkeiten oder die soziale<br />
Herkunft.<br />
Damit alle Kinder einen erfolgreichen Start<br />
in die o<strong>bl</strong>igatorische Schulzeit haben können<br />
und nicht bereits zu Beginn ihrer Schulkarriere<br />
durch sprachlich bedingte Hürden in ihren<br />
Chancen begrenzt werden, gibt es in Basel-<br />
Stadt ein Angebot an Früh- und vor allem<br />
Sprachförderung in Spielgruppen. Was hier im<br />
kleinen Rahmen begonnen wurde, soll in der<br />
ganzen <strong>Schweiz</strong> ermöglicht und ausgebaut<br />
werden! Frühförderung muss ihren Projektcharakter<br />
loswerden und zum normalen Angebot<br />
im Bereich der Vorschule werden, von dem<br />
alle profitieren können. Eine Frühförderung in<br />
diesem Sinne ist kein Familienersatz, sondern<br />
ein neues Bildungsangebot, das allen Familien<br />
offen stehen sollte.<br />
Gemäss einer Studie schicken 63 Prozent<br />
der <strong>Schweiz</strong>er Eltern ihre Kinder in bezahlten<br />
Nachhilfeunterricht. Das hat mit Chancengleichheit<br />
wenig zu tun. Für eine bessere<br />
Schulbildung sollten Fähigkeiten und Talente<br />
ausschlaggebend sein, nicht finanzielle Möglichkeiten<br />
oder die soziale Herkunft. Deshalb<br />
stehe ich ein für eine Politik der Ermöglichung<br />
statt der Verhinderung und des Misstrauens:<br />
Frühe Förderung in Spielgruppen, Tagesschulen<br />
für alle, A<strong>bs</strong>ichtserklärungen zur Zusammenarbeit<br />
zwischen Eltern und Schule, Anschlussmöglichkeiten<br />
nach der Regelschule<br />
und Lehrstellenförderung. Dies alles bietet<br />
Hoffnungen und Perspektiven für Kinder und<br />
Jugendliche – damit alle ihr Leben sel<strong>bs</strong>tverantwortlich<br />
gestalten können.<br />
Mustafa Atici, Grossrat <strong>SP</strong>, Nationalratskandidat <strong>SP</strong> BS,<br />
Liste 5<br />
Mit Pensionskassengeldern Wohnungsnotstand<br />
beseitigen<br />
Die Zahlen sind eindeutig. Unsere<br />
Region hat den geringsten Leerwohnungsbestand<br />
der <strong>Schweiz</strong>. Es herrscht<br />
somit Notstand an bezahlbarem Wohnraum.<br />
Dieser Missstand besteht seit<br />
Jahren: Besserung ist nicht in Sicht.<br />
Es ist höchste Zeit, dass wir die Rahmenbedingungen<br />
für den sozialen Wohnungsbau<br />
unter die Lupe nehmen und eine Trendwende<br />
herbeiführen. Die Rahmenbedingungen<br />
müssen so angepasst werden, dass der soziale<br />
Wohnungsbau attraktiv wird. Zum Beispiel mit<br />
Fördermassnahmen für energetische Sanierungen<br />
bei bestehenden Objekten. Oder mit<br />
der Erhöhung der Nutzungsquote für Areale<br />
und Liegenschaften. Oder mit der Umnutzung<br />
von Industrie- und Gewerbezonen. Einige dieser<br />
Rahmenbedingungen bestehen bereits. Sie<br />
haben aber nicht ausgereicht, um die Situation<br />
zu verbessern.<br />
Wenn die Nordwestschweiz nicht noch weiter<br />
zur Hochpreisinsel für Mieter/innen wer<br />
den soll, sind dringend weitere Massnahmen<br />
notwendig. Die Politik muss sie anstossen.<br />
Beginnen sollten wir bei der Raumplanung,<br />
weil mit dieser die Ausrichtung des Wohnungsbaus<br />
festgelegt wird und das Bauen erleichtert<br />
oder erschwert werden kann. Der Kanton und<br />
die Gemeinden sollten Zonen ausscheiden,<br />
die sie zu einem günstigen Preis im Baurecht<br />
Die Rahmenbedingungen müssen so<br />
angepasst werden, dass der soziale<br />
Wohnungsbau attraktiv wird.<br />
für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung<br />
stellen könnten. Gebaut werden sollte im<br />
Zusammenspiel von Kantonalbanken, Pensions<br />
kassen und weiteren Akteuren, die konstruktiv<br />
zur Pro<strong>bl</strong>emlösung beitragen wollen<br />
und können.<br />
Gehen wir diesen Weg, lösen wir gleich<br />
mehrere Pro<strong>bl</strong>eme. Erstens schaffen wir günstigen<br />
Wohnraum. Zweitens investieren die<br />
Pensionskassen wieder vermehrt mit einer<br />
guten Rendite in der Region. Und drittens sind<br />
so unsere Pensionskassengelder der internationalen<br />
Spekulation entzogen. Für die Region<br />
bedeutet dies mehr familienfreundlichen<br />
Wohnraum und mehr finanziellen Spielraum<br />
für Mieterinnen und Mieter, wodurch soziale<br />
Kosten sinken würden (Mietzinszuschüsse, Sozialhilfe<br />
etc.). Diese Politik würde allen dienen<br />
und nicht nur wenigen.<br />
Daniel Münger, Landrat, Nationalratskandidat
10 baselland <strong>links</strong> <strong>121</strong>/<strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />
Weder Hüftschüsse noch Abbaupolitik!<br />
In den letzten Wochen war das Baselbieter<br />
«Entlastungspaket 12/15» regelmässig<br />
in den Medien. Mit 187 Massnahmen<br />
will die Baselbieter Regierung<br />
180 Mio. jährlich einsparen und damit<br />
die in Schieflage gebrachten Kantonsfinanzen<br />
sanieren.<br />
Die <strong>SP</strong> BL anerkennt einen Sanierungsbedarf<br />
und ist bereit, bei der Gesundung der Finanzen<br />
mitzuhelfen. Das von der Regierung zur Vernehmlassung<br />
unterbreitete Entlastungspaket<br />
12/15 als Gesamtpaket ist aber nicht akzeptabel.<br />
Die Regierung gaukelt im Entlastungspaket<br />
eine Opfersymmetrie vor, die sich bei genauer<br />
Betrachtung als reines Lippenbekenntnis<br />
erweist. So besteht zum Beispiel bei den Sparmassnahmen<br />
zwischen öffentlichem und Individualverkehr<br />
ein krasses Missverhältnis. Wir<br />
lehnen u. a. die folgenden Massnahmen ab:<br />
• Kürzungen im Bildungsbereich: Sowohl die<br />
Abbaumassnahmen im Unterricht (Abbau der<br />
Wahlfächer) als auch die einseitige Verschlechterung<br />
der Anstellungsbedingungen der Lehrpersonen<br />
(z.B. Pensenerhöhung für Fachlehrkräfte)<br />
gefährden die Qualität der Baselbieter<br />
Schulen. Der Verzicht auf die Kaufmännische<br />
Vorbereitungsschule, die Reduktion des BVS2<br />
auf ein einjähriges Brückenangebot sowie<br />
der Wegfall der Kantonsbeiträge für staatliche<br />
Lehrwerkstätten sind ebenfalls nicht hin<br />
nehmbar, denn die betroffenen Institutionen<br />
leisten eine überaus wichtige und erfolgreiche<br />
Arbeit.<br />
• Kürzungen im Öffentlichen Verkehr: Wir lehnen<br />
den Angebotsabbau bei wenig wirtschaftlichen<br />
Linien sowie die Einführung eines zonenbezogenen<br />
U-Abos ab. Es ist inakzeptabel,<br />
im öffentlichen Verkehr die Leistungen massiv<br />
herunterzufahren und gleichzeitig die Preise<br />
für diese schlechteren Leistungen zu erhöhen.<br />
• Projekt FOCUS: Wir lehnen die Reorganisation<br />
der Bezirksschreibereien bzw. die Auflösung<br />
der Amtsnotariate und den damit verbundenen<br />
Abbau von 74 Vollzeitstellen ab. Eine so<br />
grundlegende Reorganisation kann nicht auf<br />
die Schnelle in einem Sparpaket abgehandelt<br />
werden. Wenn eine sinnvolle Verwaltungsorganisation<br />
das Ziel sein soll, dann braucht es<br />
ein sauberes Verfahren mit seriösen Abklärungen<br />
und keinen Hüftschuss.<br />
Für die <strong>SP</strong> BL ist klar, dass die Sanierung des<br />
Staatshaushaltes nicht einseitig auf der <strong>Ausgabe</strong>nseite<br />
vollzogen werden kann. Es müssen<br />
jetzt Korrekturen vorgenommen werden, die<br />
diejenigen belasten, die von den Steuergeschenken<br />
der bürgerlichen Mehrheit der letzten<br />
Jahre profitiert haben. Zum Beispiel durch<br />
eine nationale Er<strong>bs</strong>chaftssteuer (Initiative<br />
läuft), an der auch die Kantone partizipieren.<br />
Aber auch massvolle Steuererhöhungen, wie sie<br />
die vom Volk mit grossem Mehr angenommene<br />
Schuldenbremse vorsieht, die A<strong>bs</strong>chaffung<br />
der Pauschalbesteuerung und eine Finanztransaktionssteuer<br />
müssen mithelfen, die Baselbieter<br />
Finanzen wieder ins Lot zu bringen.<br />
Die Antwort auf die schlechte Finanzlage<br />
darf nicht primär der Abbau des Service Pu<strong>bl</strong>ic<br />
sein. Eine vorwärtsgerichtete Sanierungsstrategie<br />
liegt vielmehr in einer aktiven kantonalen<br />
Wirtschaftspolitik: Durch einen raschen<br />
Ausbau der Infrastruktur in zentralen Entwicklungsgebieten<br />
(z. B. Salina Raurica, Dreispitz,<br />
Rheinhafen Birsfelden) müssen die Voraussetzungen<br />
für die Ansiedlung von neuen Unternehmen<br />
und von guten Steuerzahlenden<br />
geschaffen werden.<br />
Kathrin <strong>Schweiz</strong>er ist die neue Präsidentin der <strong>SP</strong>-Landratsfraktion<br />
und Nationalratskandidatin<br />
wahlAgenda sp baselland<br />
Di, 20. <strong>September</strong><br />
Offener Stammtisch. Mit Daniel Münger und<br />
Reto Wyss. 20 Uhr, Braustube Restaurant Adler,<br />
Arlesheim<br />
Do, 22. <strong>September</strong><br />
• Podium <strong>SP</strong>–SVP «Wie bekommen wir unsere<br />
Gesundheitskosten in den Griff?» Mit Susanne<br />
Leutenegger Oberholzer und Daniel Münger (<strong>SP</strong>)<br />
sowie Hanspeter Weibel und Dieter Spiess (SVP),<br />
Moderation Christian Keller (Telebasel). 19.30<br />
Uhr, Mittenza, Muttenz<br />
• Ständeratspodium BAZ/Regionaljournal. Mit<br />
Claude Janiak, KV Saal, Liestal<br />
Fr, 23. <strong>September</strong><br />
Nächster Halt: Bahnhofbuffet Liestal. Atomkraftzug<br />
stoppen: Bitte umsteigen! Eine<br />
Anschauung mit Eric Nussbaumer. 19.50 Uhr.<br />
Mo, 26. <strong>September</strong><br />
Kontradiktorisches Podium «Gesundheitsreformen<br />
in der <strong>Schweiz</strong>». Mit Daniel Münger,<br />
organisiert durch den GBBL und der <strong>SP</strong> Laufental.<br />
19.30 Uhr, Schlachthuus Laufen<br />
Di, 27. <strong>September</strong><br />
• <strong>SP</strong>-Stammtisch. Mit Martin Rüegg und Regula<br />
Nebiker. 19 Uhr, Restaurant Rössli, Reinach<br />
• Brennpunkt Energie: «Atomkraft a<strong>bs</strong>chalten<br />
– Erneuerbare einschalten». Diskussionsabend<br />
mit Eric Nussbaumer. 20 Uhr, Rest. Sonne,<br />
Reigoldswil<br />
Mi, 28. <strong>September</strong><br />
Podium <strong>SP</strong>–SVP: «Herausforderungen 2012<br />
bis 2015: Welche Politik brauchen wir?» Mit<br />
Eric Nussbaumer, Kathrin <strong>Schweiz</strong>er und Reto<br />
Wyss (<strong>SP</strong>) sowie Christian Miesch, Thomas de<br />
Courten und Hans peter Ryser (SVP). 19.30 Uhr,<br />
Kronenmattsaal Binningen<br />
Do, 29. <strong>September</strong><br />
Bundesrätin Micheline Calmy-Rey im Gespräch<br />
mit der Bevölkerung. 20 Uhr, Gemeindezentrum<br />
Reinach, Hauptstr. 10, Reinach<br />
Di, 4. Oktober<br />
Offener Stammtisch. Mit Susanne Leutenegger<br />
Oberholzer und Daniel Münger. 19 Uhr, Restaurant<br />
Jura, Bahnhofstr. 25, Aesch<br />
Fr, 7. Oktober<br />
Nächster Halt: Bahnhofbuffet Liestal: «Einsteigen<br />
in die zukünftige <strong>Schweiz</strong>». Ein interaktiver<br />
Politikabend mit Eric Nussbaumer. 19.50 Uhr.<br />
Di, 11. Oktober<br />
• Offener Stammtisch. Mit Eric Nussbaumer<br />
und Regula Nebiker. 19 Uhr, Griechische<br />
Taverne, Münchenstein<br />
• Offener Stammtisch. Mit Daniel Münger und<br />
Kathrin <strong>Schweiz</strong>er. 19 Uhr, Wirtschaft zur Waage,<br />
Muttenz<br />
So, 23. Oktober, ab ca. 17 Uhr: Wahlfest <strong>SP</strong><br />
Baselland. Gemeindezentrum Lausen
<strong>links</strong> <strong>121</strong>/<strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />
baselland<br />
11<br />
Stadtentwicklung für wen?<br />
neuen Gesetz dringend mit der Nennung von<br />
konkreten Zielen und Massnahmen verbindlicher<br />
formuliert werden. 3) Es braucht auch eine<br />
aktive Projektentwicklung zur Umnutzung und<br />
«Wichtig ist, dass wir beim Entwickeln der<br />
Wohnstrategie auch an die Menschen denken,<br />
die auf günstigen Wohnraum angewiesen<br />
sind. Die Wohnbaugenossenschaften sind in<br />
dieser Frage vorbildlich.»<br />
Silvia Schenker, NationalratsKandidatin, bisher<br />
Herrscht auch in Basel bald Wohnungsmangel?<br />
Basler Mieter sind zwar (noch) nicht mit<br />
Zürcher Verhältnissen konfrontiert. Aber auch<br />
im Stadtkanton ist einiges in Veränderung, was<br />
zu Diskussionen über die Stadtentwicklung<br />
führt. Die Regierung hat nun einen Bericht zur<br />
kantonalen Strategie für Wohnraumentwicklung<br />
2012 und 2016 sowie das dazugehörige<br />
Wohnraumförderungs-Gesetz in die Vernehmlassung<br />
gegeben. Die <strong>SP</strong> BS hat sich damit<br />
intensiv befasst und am Parteivorstand vom<br />
August eine klare Haltung beschlossen.<br />
Wohnen ist ein elementares Bedürfnis. Die<br />
Mieten verschlingen einen grossen Teil der<br />
Haushaltsbudgets. Allerdings lässt sich mit<br />
Immobilien wahnsinnig viel Geld verdienen.<br />
Viel mehr noch als mit Bankgeschäften. Und<br />
das nicht erst seit der Krise. Gleichzeitig bieten<br />
sich in diesem für die <strong>SP</strong> zentralen Politikfeld<br />
gerade auf kantonaler Ebene viele Handlungsspielräume.<br />
Grund genug, dass sich die<br />
<strong>SP</strong> Basel-Stadt mit dem Thema befasst hat.<br />
Zunächst im Rahmen der Sachgruppen Stadtentwicklung<br />
sowie Wirtschaft und Finanzen<br />
«Die Wohn- und Bodenpolitik des Kantons<br />
muss sich neu ausrichten. Im Vordergrund<br />
soll nicht mehr das Anziehen von guten<br />
Steuerzahlern sein, sondern das Schaffen und<br />
Erhalten von bezahlbarem Wohnraum für die<br />
Normalster<strong>bl</strong>ichen. »<br />
Beat Jans, Nationalratskandidat, bisher<br />
(Wohnpolitik ist auch Wirtschaftspolitik). An<br />
der letzten Delegiertenversammlung kreuzten<br />
dann der oberste Stadtentwickler Th. Kessler,<br />
die Zürcher Wohnpolitikerin J. Badran und<br />
unser Grossrat und Wohngenossenschafter J.<br />
Vitelli die Klingen. Vitelli und Badran plädierten<br />
dabei für eine aktive Rolle des Kantons, um<br />
mittelfristig bezahlbare Wohnungen für alle zu<br />
sichern. Damit rannten sie bei vielen Delegierten<br />
offene Türen ein.<br />
Auch beim Parteivorstand. Dieser hatte<br />
nämlich einstimmig eine Vernehmlassungsantwort<br />
beschlossen, welche einige Ergänzungen<br />
und Präzisierungen des Gesetzes fordert.<br />
1) Der Kanton soll durch eine aktivere Bodenund<br />
Immobilienpolitik mehr Einfluss nehmen.<br />
Er soll vermehrt Grundstücke aufkaufen und<br />
im Baurecht an gemeinnützige Wohnbauträger<br />
«Basel braucht, neben Wohnungen für gehobene<br />
Ansprüche, unbedingt grossen bezahlbaren<br />
Wohnraum für Familien sowie einfache<br />
Wohnmöglichkeiten.»<br />
Tanja Soland, Fraktionspräsidentin,<br />
Nationalratskandidatin<br />
(v. a. Genossenschaften) abgeben. 2) Der Anteil<br />
an gemeinnützigen Wohnungen soll deutlich<br />
angehoben werden. Seine Förderung muss im<br />
wahlAgenda sp basel-stadt<br />
Mo, 19. <strong>September</strong>, 20 Uhr<br />
Delegiertenversammlung der <strong>SP</strong> Basel-Stadt<br />
im Schalandersaal, Altes Warteck<br />
Sa, 24. <strong>September</strong><br />
Velokorso<br />
<strong>SP</strong>BS macht mit einem Velokorso durch die<br />
Stadt auf sich aufmerksam. Je grösser, desto<br />
eindrucksvoller – komm auch du!<br />
Do, 29. <strong>September</strong><br />
<strong>SP</strong>-Stand<br />
Der Quartierverein H/K führt eine Standaktion<br />
vor dem Einkaufszentrum Stücki durch.<br />
Fr, 30. <strong>September</strong><br />
Lauf durch Kleinhüningen<br />
Der Quartierverein H/K läuft durch Kleinhüningen.<br />
zumUmbau leerstehender Gewerbeflächen. 4)<br />
Der Kanton soll die Einführung einer öffentlichrechtlichen<br />
Stiftung für preisgünstigen<br />
Wohn- und Gewerberaum in Angriff nehmen.<br />
Die Schaffung von privatem Wohneigentum<br />
braucht hingegen keine spezielle Förderung.<br />
5) Das Abbruchgesetz darf nicht ersatzlos aufgehoben<br />
werden, da es Mittel bietet, um bei<br />
Fehlentwicklungen eingreifen zu können. Die<br />
entsprechenden Bestimmungen gehören deshalb<br />
ins neue Gesetz.<br />
Kurz: Die Boden- und Wohnungspolitik<br />
unseres Kantons muss ihren Fokus weg von<br />
den guten Steuerzahlern hin zu bezahlbaren<br />
Wohnungen für Familien mit durchschnittlichen<br />
Einkommen, Geringverdiende, ältere<br />
Mitmenschen und Auszubildende richten.<br />
Pascal Pfister<br />
Vize-Präsident <strong>SP</strong> BS, Kandidat Nationalrat<br />
Juso BS<br />
Sa, 1. Oktober<br />
E-Bike-Taxi mit <strong>SP</strong>-Würfel<br />
Der Quartierverein ABI ist mit E-Bike-Taxis und<br />
einem grossen <strong>SP</strong>-Würfel unterwegs.<br />
ab 15. Oktober<br />
Schlussmobilisierung<br />
Post-It-Aktion: Wir ziehen durch die Strassen<br />
und bekleben Briefkästen, Zeitungsstände,<br />
Fahrräder, etc. voll mit Post-Its.<br />
Rosenaktion: Am Bahnhof SBB werden Rosen<br />
mit einem <strong>SP</strong>-Sujet verteilt.<br />
Es handelt sich hierbei um definitiv geplante<br />
Aktionen. Weitere Aktionen werden ergänzt.<br />
Für Anmeldung, Ideen oder Inputs bitte<br />
lucien.robischon@sp-<strong>bs</strong>.ch kontaktieren.
12 baselland <strong>links</strong> <strong>121</strong>/<strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />
Wir gratulieren<br />
Carl Miville, alt Ständerat (1979 bis<br />
1991) und noch immer aktives Parteimitglied<br />
der <strong>SP</strong> Basel-Stadt, feierte<br />
am 26. Juli seinen 90. Geburtstag.<br />
Eva Herzog (Regierungsrätin <strong>SP</strong><br />
BS), Martin Lüchinger (Parteipräsident<br />
<strong>SP</strong> BS) und Dominique König<br />
(Präsidentin QV A/B/I) überbrachten<br />
ihm persönlich die besten Glückwünsche.<br />
Die <strong>SP</strong> Basel-Stadt schliesst sich<br />
den herzlichen Glückwünschen an<br />
und freut sich darauf, noch viele<br />
spannende Diskussionen mit ihm<br />
führen zu dürfen.<br />
Neues Teammitglied<br />
Wir freuen uns sehr, Sandra Eichenberger<br />
(31) in unserem Team<br />
auf dem Parteisekretariat <strong>SP</strong> Basel-<br />
Stadt begrüssen<br />
zu dürfen. Ab<br />
dem 1. <strong>September</strong><br />
übernimmt sie<br />
die Ressorts Fraktion,<br />
Delegiertenversammlung<br />
und<br />
Medien.<br />
Ursprünglich von<br />
Aarau, hat sie in<br />
Basel Geographie mit den Schwerpunkten<br />
Stadtentwicklung und<br />
Nachhaltigkeit studiert und bei der<br />
NATUR 2010 die nachhaltige Modenschau<br />
«Green Fashion Switzerland»<br />
mitorganisiert. Zuletzt hatte<br />
sie bei der Fairtrade-Organisation<br />
gebana (ZH) die Verantwortung für<br />
eine Kampagne zur Unterstützung<br />
von brasilianischen Biobauern, welche<br />
sich für ihr Recht wehrten, pestizidfrei<br />
produzieren zu dürfen. Neben<br />
dem Parteisekretariat wird sie<br />
ihre Arbeit bei der waljag in Malans<br />
(alpine Steuerungstechnik) weiterführen.<br />
© Frantisek Matous<br />
Unter guten Partnern geht das<br />
Das Sparpaket des Kantons Baselland<br />
bewegt die Gemüter, aber<br />
es <strong>bl</strong>ockiert die Geister. Nicht von<br />
ungefähr. Denn es ist die Folge sowohl<br />
von einer Öffnung als auch<br />
von geistigen Blockaden. Am Ursprung<br />
stehen zwei gegenläufige<br />
Tendenzen.<br />
Zum einen hat der Kanton Baselland<br />
seit längerer Zeit den Kurs<br />
verfolgt, mehr Verantwortung in<br />
der Bildungs-, aber auch in der<br />
Forschungslandschaft unserer<br />
Region zu übernehmen. Seit den<br />
1970er-Jahren ist die Beteiligung<br />
des Baselbiets an der Universität<br />
stetig gestiegen. Dies nicht zuletzt<br />
auch angesichts des zeitweise<br />
drastisch erscheinenden Unterschieds<br />
zwischen der Finanzkraft<br />
des aufstrebenden Baselbiets und<br />
des darbenden Stadtkantons. Die<br />
Bereitschaft, mehr Kosten, aber<br />
auch mehr Verantwortung für die<br />
tertiäre Bildung zu übernehmen,<br />
war für das Baselbiet Ausdruck<br />
des gestiegenen Sel<strong>bs</strong>tbewusstseins<br />
und der Öffnung zu weiteren<br />
Horizonten. Gleichzeitig schlug<br />
sich darin aber auch die Erkenntnis<br />
nieder, dass die Förderung von<br />
Wissenschaft und wirtschaftlicher<br />
Applikation Grundlage der Prosperität<br />
unserer Region darstellt.<br />
Diese Einsichten gipfelten in der<br />
gemeinsamen Trägerschaft der<br />
Universität Basel.<br />
Wenn nun von SVP-Seite behauptet<br />
wird, der entsprechende<br />
Staatsvertrag habe dem Kanton<br />
Baselland das Genick gebrochen,<br />
dann ist das nicht nur billige Polemik,<br />
sondern gefährlicher Unsinn.<br />
Denn diese Aussage führt die derzeitigen<br />
Schwierigkeiten im Baselbieter<br />
Haushalt einseitig auf<br />
einen Faktor zurück (der zudem<br />
quantitativ das entstandene Loch<br />
gar nicht erklären kann). Unterschlagen<br />
wird, dass das Loch im<br />
Baselbieter Staatssäckel vor allem<br />
durch die Steuergeschenke der<br />
letzten 10 Jahre entstanden ist, die<br />
uns jährlich einen Einnahmenverlust<br />
von über 120 Millionen<br />
bescheren. Diese fehlenden Einnahmen<br />
sind es, die uns <strong>bl</strong>ockieren.<br />
Parkraumbewirtschaftung<br />
in Basel: endlich!!<br />
Die Uvek des Grossen Rates sieht<br />
nach der im Juni <strong>2011</strong>knapp abgelehnten<br />
ersten Parkraumbewirtschaftung<br />
den Handlungsbedarf<br />
für eine Regelung des Parkierens<br />
in der Stadt Basel als gegeben an.<br />
Dabei steht der Rahmenkredit für<br />
die Parkraumbewirtschaftung im<br />
Vordergrund. Wesentlicher Streitpunkt<br />
der an der Urne verworfenen<br />
Vorlage war die Stadtparkkarte,<br />
die jetzt durch eine Pendlerparkkarte<br />
ersetzt wird. Mit 740<br />
Franken/Jahr ist diese, auch im<br />
schweizerischen Vergleich, sehr<br />
günstig zu erwerben. Im Übrigen<br />
wird mit der Bewirtschaftung der<br />
12 000 Gratisparkplätze dem Unfug<br />
der Spekulation auf kostenloses<br />
Parkieren ein Ende gesetzt. Die<br />
Hoffnung besteht, dass damit der<br />
Suchverkehr eingeschränkt wird.<br />
Die Initiativen «Ja zu regionalen<br />
Park-and-Ride-Anlagen» und «Ja<br />
zu Parkraum auf privatem Grund»<br />
sind die zwei weiteren Stichworte<br />
zum Reizbegriff «Parkieren».<br />
Beiden stellt die Regierung einen<br />
Gegenvorschlag gegenüber. Während<br />
das Parkieren an der Peripherie,<br />
sowohl von Autos wie von<br />
Velos, mit dem darauf erfolgenden<br />
Umstieg auf die in die Stadt<br />
führenden ÖV-Linien bejaht und<br />
den entsprechenden Kosten für<br />
das Erstellen der Park-and-Ride-<br />
Anlagen zugestimmt wird, hat ein<br />
wesentlicher Teil der Uvek keinen<br />
Gefallen an der Parkraum-Initiative<br />
gefunden. Steigt das Parkplatzangebot<br />
auf privaten Arealen, lösen<br />
die dadurch frei werdenden<br />
Heute haben sich die finanziellen<br />
Kräfteverhältnisse zwischen<br />
Stadt und Land verkehrt. Da kann<br />
es durchaus ein legitimes Thema<br />
sein, die Finanzierungsmodalitäten<br />
bei gemeinsam getragenen<br />
Institutionen noch einmal<br />
anzusehen. Vielleicht lässt sich<br />
eine Lösung finden, die der wirtschaftlichen<br />
Leistungsfähigkeit<br />
der Partner flexi<strong>bl</strong>er Rechnung<br />
trägt als ein fixer Modus. Diese<br />
Frage aufzuwerfen, heisst noch<br />
lange nicht, dass Staatsverträge<br />
gekündigt werden sollen. Es geht<br />
lediglich darum, wie in der Phase<br />
des Aufbaus der Baselbieter Beteiligung<br />
an der Universität, den Realitäten<br />
nüchtern in die Augen zu<br />
sehen und gemeinsam Lösungen<br />
zu finden. Unter guten Partnern<br />
geht das.<br />
Ruedi Brassel<br />
Landrat und Gemeinderat<br />
Pratteln<br />
Parkplätze auf der Allmend zusätzliche<br />
Fahrten zu diesen aus. Je<br />
höher die Wahrscheinlichkeit, am<br />
Zielort einen Parkplatz zu finden,<br />
desto stärker der Anreiz, für die<br />
Fahrt dorthin das Auto zu benutzen.<br />
Dies ist, auch vor dem Hintergrund<br />
der mit der Städteinitiative<br />
angestrebten Reduktion des<br />
motorisierten Individualverkehrs<br />
nicht zielführend.<br />
Steffi Luethi-Brüderlin<br />
<strong>SP</strong>-Grossrat,<br />
Mitglied der Uvek des<br />
Grossen Rates BS