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Inanspruchnahme und Adressat(inn)en der erzieherischen <strong>Hilfen</strong><br />

<strong>als</strong> Jugendliche und junge Volljährige. Demgegenüber<br />

sind in den <strong>Hilfen</strong>, die im Kontext von Fremdunterbringungen<br />

angeboten werden, erheblich mehr Jugendliche<br />

<strong>als</strong> Kinder zu finden. Das heißt im Einzelnen<br />

mit Blick auf die Le<strong>ist</strong>ungssegmente (vgl. Abb. 1.7):<br />

►►<br />

<strong>Erziehung</strong>sberatungen: Die Entwicklung zwischen<br />

2008 und 2011 zeigt den beschriebenen, eher geringfügigen<br />

Anstieg der Inanspruchnahme insgesamt,<br />

der auch mit Blick auf die einzelnen Altersgruppen<br />

zu beobachten <strong>ist</strong>. Beratungen werden am me<strong>ist</strong>en<br />

von Kindern im Alter von 6 bis unter 10 Jahren bzw.<br />

von deren Eltern in Anspruch genommen (bevölkerungsbezogen<br />

133 pro 10.000 Kinder dieser Altersgruppe),<br />

gefolgt von den 10- bis unter 14-Jährigen<br />

(bevölkerungsbezogen 118 pro 10.000 Kinder dieser<br />

Altersgruppe). Le<strong>ist</strong>ungen der <strong>Erziehung</strong>sberatung erreichen<br />

damit in besonderer Weise Kinder im Grundschulalter,<br />

die unmittelbar vor einem Wechsel auf eine<br />

weiterführende Schule stehen, und Kinder in den ersten<br />

Jahren der weiterführenden Schule. Man könnte<br />

<strong>hier</strong> auch – zugespitzt formuliert – von einem ‚riskanten<br />

Biografieabschnitt’ sprechen.<br />

►►<br />

Ambulante <strong>Hilfen</strong>: Das Übergewicht der ambulanten<br />

<strong>Hilfen</strong> gegenüber den Fremdunterbringungen, das<br />

sich in den letzten Jahren entwickelt hat (vgl. Kap. 1.1),<br />

<strong>ist</strong> in allen Altersgruppen zu finden und hat sich zwischen<br />

2008 und 2011 weiter fortgesetzt. Bis zum 10.<br />

Lebensjahr <strong>ist</strong> die Inanspruchnahmequote bei den<br />

ambulanten <strong>Hilfen</strong> im Vergleich zu den Fremdunterbringungen<br />

jeweils mehr <strong>als</strong> doppelt so hoch. Am<br />

me<strong>ist</strong>en werden ambulante <strong>Hilfen</strong> von den 10- bis<br />

unter 14-Jährigen (183 pro 10.000) sowie den 6- bis<br />

unter 10-Jährigen (180 pro 10.000) in Anspruch genommen.<br />

Familien mit Kindern bis zum 14. Lebensjahr<br />

sind damit insbesondere die Klientel ambulanter<br />

Le<strong>ist</strong>ungen.<br />

►►<br />

Fremdunterbringungen: Bei einer Betrachtung der<br />

Altersverteilung der Klientel im Rahmen der Fremdunterbringung<br />

zeigt sich mit zunehmendem Alter bis<br />

zum Erreichen der Volljährigkeit eine steigende Inanspruchnahme.<br />

Die Befunde zeigen, dass (Klein-)Kinder<br />

eher seltener von ihrer Herkunftsfamilie getrennt<br />

und fremd untergebracht werden <strong>als</strong> ältere Kinder und<br />

Jugendliche. Jugendliche im Alter von 14 bis unter 18<br />

Jahren weisen entsprechend mit einem Wert von 136<br />

pro 10.000 der jungen Menschen dieser Altersgruppe<br />

die höchste Inanspruchnahme in der Fremdunterbringung<br />

auf. Allerdings <strong>ist</strong> durch die anhaltende Debatte<br />

im öffentlichen und fachöffentlichen Raum zu Fragen<br />

des Kinderschutzes, die sich vor allem auf die Gruppe<br />

der kleinen Kinder konzentriert, auch die Zahl der<br />

Fremdunterbringungen im Allgemeinen und <strong>hier</strong> in<br />

stationären Einrichtungen der Heimerziehung im Besonderen<br />

für die Altersgruppe der unter 6-Jährigen in<br />

den letzten Jahren ebenfalls angestiegen.<br />

1.2.2 Die Geschlechterverteilung in<br />

den <strong>Hilfen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erziehung</strong><br />

Vergleicht man den Anteil von Jungen und Mädchen in<br />

den erzieherischen <strong>Hilfen</strong>, wird deutlich, dass der Anteil<br />

der männlichen Adressaten im Jahr 2011 mit 55% an<br />

allen <strong>Hilfen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erziehung</strong> überwiegt (vgl. Abb. 1.8). <strong>Der</strong><br />

höhere Anteil von Jungen und jungen Männern betrifft alle<br />

Hilfearten. Dies bedeutet für die Le<strong>ist</strong>ungssegmente (vgl.<br />

Tab. 1.1; Abb. 1.8):<br />

►►<br />

<strong>Erziehung</strong>sberatungen erreichen mit einem Jungenanteil<br />

von 55% den Durchschnittswert aller <strong>Hilfen</strong> <strong>zur</strong><br />

<strong>Erziehung</strong>. Insgesamt finden sich in der <strong>Erziehung</strong>sberatung<br />

im Jahr 2011 – parallel zu der Verteilung in<br />

den anderen erzieherischen <strong>Hilfen</strong> – mehr Jungen <strong>als</strong><br />

Mädchen. Dieses Ergebnis zeigt sich auch bei einer<br />

Relativierung der Fallzahlen auf die Zahl der jungen<br />

Menschen nach einzelnen Altersgruppen. Dabei sind<br />

ABB. 1.8:<br />

Junge Menschen in den <strong>Hilfen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erziehung</strong> (einschl. der <strong>Hilfen</strong> für junge Volljährige) nach Hilfearten und Geschlecht der Adressat(inn)en (Deutschland; 2011; Aufsummierung<br />

der zum 31.12. eines Jahres andauernden und der innerhalb eines Jahres beendeten Le<strong>ist</strong>ungen; Angaben in %)<br />

<strong>Hilfen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erziehung</strong><br />

<strong>Erziehung</strong>sberatung<br />

Ambulante <strong>Hilfen</strong><br />

<strong>Erziehung</strong>sbe<strong>ist</strong>and<br />

Betreuungshelfer<br />

SPFH<br />

Soziale Gruppenarbeit<br />

,27,2er-<strong>Hilfen</strong>` (ambulant) 1<br />

Tagesgruppenerziehung<br />

ISE<br />

Fremdunterbringungen<br />

Vollzeitpflege<br />

Heimerziehung<br />

,27,2er-<strong>Hilfen</strong>` (stationär)<br />

55,4<br />

54,5<br />

57,5<br />

60,2<br />

64,6<br />

53,7<br />

71,4<br />

56,5<br />

73,6<br />

58,5<br />

53,5<br />

50,6<br />

55,6<br />

59,3<br />

Männlich<br />

44,6<br />

45,5<br />

42,5<br />

39,8<br />

35,4<br />

46,3<br />

28,6<br />

43,5<br />

26,4<br />

41,5<br />

46,5<br />

49,4<br />

44,4<br />

40,7<br />

0 20 40 60 80 100<br />

Quelle: Stat<strong>ist</strong>isches Bundesamt: Stat<strong>ist</strong>iken der Kinder- und Jugendhilfe – Erzieherische Hilfe, Eingliederungshilfe, Hilfe für junge Volljährige 2011; eigene Berechnungen<br />

1) Einschließlich der sonstigen <strong>Hilfen</strong><br />

Weiblich<br />

%<br />

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