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Inanspruchnahme von <strong>Hilfen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erziehung</strong> im Spiegel regionaler Disparitäten<br />
TAB. 3.1: <strong>Hilfen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erziehung</strong> (einschließl. der <strong>Hilfen</strong> für junge Volljährige, ohne <strong>Erziehung</strong>sberatung) nach Inanspruchnahmeklassen (Jugendamtsbezirke; 2010)<br />
Inanspruchnahme zwischen …<br />
und … Punkten<br />
Anzahl der Kommunen<br />
Verteilung der Anzahl<br />
in %<br />
Median Arithmetisches Mittel Variationskoeffizient<br />
0 – 130 45 8 110 105 0,20<br />
130 – 260 265 47 202 199 0,18<br />
260 – 390 178 31 305 311 0,12<br />
390 – 520 59 10 442 447 0,08<br />
520 und mehr 20 4 606 612 0,15<br />
Insgesamt 567 100 244 267 0,44<br />
Methodischer Hinweis: Abhängige Variable <strong>ist</strong> die Inanspruchnahme von Le<strong>ist</strong>ungen der <strong>Hilfen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erziehung</strong> pro 10.000 der unter 21-Jährigen auf der Basis der Summe aus andauernden und beendeten<br />
Le<strong>ist</strong>ungen pro Jugendamtsbezirk. <strong>Der</strong> Variationskoeffizient <strong>ist</strong> ein Maß für die Streuung, <strong>als</strong>o die Variation der Inanspruchnahmequoten zwischen den Jugendamtsbezirken. Je höher der Wert,<br />
desto höher <strong>ist</strong> die vorhandene Streuung bzw. je größer sind die Unterschiede zwischen den Kommunen.<br />
Lesebeispiel: In Deutschland wird für 45 Jugendämter eine Inanspruchnahmequote von bis zu 130 <strong>Hilfen</strong> pro 10.000 der unter 21-Jährigen ausgewiesen (130 Inanspruchnahmepunkte). Das sind etwa<br />
8% der Jugendämter. <strong>Der</strong> Medianwert liegt für diese Gruppe bei 110 Inanspruchnahmepunkten, das arithmetische Mittel bei 105 Inanspruchnahmepunkten.<br />
Quelle: Forschungsdatenzentrum der Stat<strong>ist</strong>ischen Ämter des Bundes und der Länder: Stat<strong>ist</strong>iken der Kinder- und Jugendhilfe – Erzieherische <strong>Hilfen</strong>, Eingliederungshilfe, Hilfe für junge Volljährige<br />
2010; eigene Berechnungen<br />
ABB. 3.1:<br />
Inanspruchnahme von <strong>Hilfen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erziehung</strong> (einschl. der <strong>Hilfen</strong> für junge<br />
Volljährige, ohne <strong>Erziehung</strong>sberatung) nach Jugendamtsbezirken<br />
(Deutschland; 2010; Angaben pro 10.000 der unter 21-Jährigen) 1<br />
<strong>Hilfen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erziehung</strong><br />
(ohne <strong>Erziehung</strong>sberatung)<br />
≥ 0 - < 130<br />
≥ 130 - < 260<br />
≥ 260 - < 390<br />
≥ 390 - < 520<br />
≥ 520<br />
Die Ergebnisse <strong>zur</strong> Inanspruchnahme der Le<strong>ist</strong>ungen<br />
der <strong>Hilfen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erziehung</strong> können in 5 Kategorien mit –<br />
abgesehen von der höchsten Kategorie – jeweils einer<br />
Spannweite von 130 Inanspruchnahmepunkten eingeteilt<br />
werden (vgl. Abb. 3.1). Knapp 8% der Jugendämter gehören<br />
dabei in die Kategorie mit den niedrigsten Werten.<br />
<strong>Der</strong> Mittelwert liegt für diese Gruppe bei 105 bis 110 Inanspruchnahmepunkten<br />
(Tab. 3.1). Von den 45 Kommunen<br />
dieser im Vergleich zu den anderen Größenklassen<br />
heterogensten Gruppe 29 gehören mehr <strong>als</strong> die Hälfte zu<br />
Bayern. Am stärksten besetzt <strong>ist</strong> mit einer Anzahl von 265<br />
die Kategorie für Jugendämter mit einer Inanspruchnahmequote<br />
von 130 bis unter 260 Punkten. Das entspricht<br />
knapp 47% der Kommunen. Etwa jedes dritte Jugendamt<br />
befindet sich mit Blick auf die Inanspruchnahmequote in<br />
der mittleren Kategorie mit Werten zwischen 260 und 390<br />
Punkten. Für diese Gruppe sind im Übrigen zwischen<br />
den Kommunen laut Variationskoeffizient die geringsten<br />
Unterschiede zu konstatieren (vgl. Tab. 3.1). Zwischen<br />
390 und 520 Inanspruchnahmepunkte werden für rund<br />
10% der Jugendämter ausgewiesen. Die Höhe der Inanspruchnahmequote<br />
dieser Gruppe wird nur noch von<br />
20 Jugendämtern mit Ergebnissen über 520 <strong>Hilfen</strong> pro<br />
10.000 der unter 21-Jährigen – insbesondere aus dem<br />
Nordosten Deutschlands – übertroffen (vgl. Abb. 3.1).<br />
Quelle: Forschungsdatenzentrum der Stat<strong>ist</strong>ischen Ämter des Bundes und der Länder: Stat<strong>ist</strong>iken<br />
der Kinder- und Jugendhilfe – Erzieherische Hilfe, Eingliederungshilfe, Hilfe für<br />
junge Volljährige 2010; eigene Berechnungen<br />
1) Die Fälle werden vom zuständigen Jugendamt jährlich den Stat<strong>ist</strong>ischen Ämtern gemeldet.<br />
Berücksichtigt werden <strong>hier</strong> für jeden Jugendamtsbezirk die im Laufe des Jahres 2010<br />
beendeten sowie die am Ende des Jahres 2010 andauernden Le<strong>ist</strong>ungen. Für die weiß<br />
unterlegten Flächen können für 2010 aus Gründen der Geheimhaltung keine Ergebnisse<br />
ausgewiesen werden.<br />
Maximumwert auf knapp 520 <strong>Hilfen</strong> pro 10.000 der unter<br />
21-Jährigen. Dieser Wert liegt immer noch 20 Mal höher<br />
<strong>als</strong> der Minimumwert. Berücksichtigt man darüber hinaus<br />
auch nicht die 20 Jugendamtsbezirke mit den niedrigsten<br />
Inanspruchnahmequoten, so ergibt sich eine Spannweite<br />
von rund 102 bis zu den fast 520 <strong>Hilfen</strong> pro 10.000 der<br />
unter 21-Jährigen.<br />
3.2 Unterschiede bei der Inanspruchnahme<br />
ambulanter Le<strong>ist</strong>ungen<br />
Für die ambulanten <strong>Hilfen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erziehung</strong> werden für die<br />
Jugendämter in Deutschland 2010 Inanspruchnahmequoten<br />
zwischen etwas mehr <strong>als</strong> 17 und nicht ganz 637<br />
Le<strong>ist</strong>ungen pro 10.000 der unter 21-Jährigen ausgewiesen.<br />
Die Differenz zwischen Minimum- und Maximumwert<br />
beträgt somit rund 620 Inanspruchnahmepunkte. Ohne<br />
Extremwerte und Ausreißer mit Werten zwischen 327 und<br />
637 Inanspruchnahmepunkten variiert die Inanspruchnahme<br />
bis zu einer Höhe von 319 <strong>Hilfen</strong> pro 10.000 der<br />
29) Die Streuung bzw. die Unterschiede zwischen den Kommunen innerhalb der Gruppen werden<br />
über den Variationskoeffizienten gemessen. Je höher dieser ausfällt, desto höher sind auch<br />
die Differenzen.<br />
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