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SDSnews 17/2013 - Software Daten Service

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Alles Guddes fir Däin 1. Geburstdag!<br />

Seite 4<br />

Neuregulierung von OTC-Derivaten<br />

im Posttrade<br />

Seite 8<br />

Wertpapier-Compliance – eine Frage<br />

der Ehre<br />

Seite 12<br />

Single Euro Payments Area<br />

Seite 16<br />

GUILE – Graphical User Interface<br />

Language Environment<br />

Seite 18<br />

Seite 3<br />

Seite 11<br />

Seite 14<br />

Seite <strong>17</strong><br />

Seite 22<br />

Seite 25<br />

Seite 26<br />

Seite 27<br />

Editorial<br />

Gewinner des Foto- Contests „Zero Distance“<br />

Kunden news<br />

<strong>Software</strong> <strong>Daten</strong> <strong>Service</strong> erhielt zwei Auszeichnungen von IBM<br />

IT-Qualität am Puls des Marktes<br />

Security Parcours<br />

Wussten Sie schon, dass ...<br />

Das Eventjahr <strong>2013</strong><br />

2


Editorial<br />

Der Umfang regulatorischer Anforderungen an die<br />

Finanzindustrie hat in den vergangenen Jahren stark<br />

zugenommen. Regulatorische Projekte wie Basel III,<br />

IFRS-Anpassung, einheitlicher Zahlungsverkehrsraum SEPA,<br />

FATCA, European Market Infrastructure Regulation (EMIR)<br />

für OTC-Derivate, um nur einige zu nennen, beanspruchen<br />

immer mehr Ressourcen und belasten vor allem IT-Budgets.<br />

Hinzu kommt, dass Kooperationsversuche zur Nutzung von<br />

Skaleneffekten bei vielen Banken aufgrund der Schnittstellenkomplexität<br />

scheitern. Allerdings ergeben sich mit diesen<br />

neuen regulatorischen Bestimmungen Chancen auf Wettbewerbsvorteile<br />

durch Differenzierung (z.B. SEPA), indem<br />

andere Banken aus den betroffenen Geschäftsfeldern aussteigen<br />

oder Eintrittsbarrieren für Non-/Nearbanks entstehen.<br />

Nachdem Regulatorik zu einem bestimmenden Thema in der<br />

Finanzindustrie geworden ist, widmet sich diese Ausgabe<br />

von SDS news zu einem großen Teil dieser Thematik. SDS hat im<br />

vergangenen Jahr wieder viel investiert, um die Produktpalette<br />

frühzeitig an die jeweils aktuellsten regulatorischen Bestimmungen<br />

anzupassen. Zusätzlich wurden eigenständige <strong>Software</strong>lösungen<br />

geschaffen, die aufgrund ihres generischen<br />

Ansatzes mit geringem Aufwand an die gültigen Vorgaben<br />

der Aufsichtsbehörden oder des Gesetzgebers angepasst<br />

werden können.<br />

Daneben haben wir in den vergangenen Jahren intensiv<br />

an der Weiterentwicklung unserer Entwicklungsplattform<br />

gearbeitet. Mit unserem GUI-Language Environment stellen<br />

wir neue <strong>Software</strong>produkte ab sofort neben der klassischen<br />

Desktop-Variante als reine Web-Oberfläche zur Verfügung.<br />

Diese Technologie bildet auch die Grundlage für die Weiterentwicklung<br />

unseres „flagship products“ GEOS.<br />

Ihr<br />

Ernst Kendlbacher<br />

3


Alles Guddes fir Däin 1. Geburstdag! *<br />

Im November 2012 ist die Banque et Caisse<br />

d‘Epargne de l‘Etat (BCEE) mit GEOS in<br />

Produktion gegangen. <strong>SDSnews</strong> hat sich<br />

erkundigt, wie das erste Jahr verlaufen ist.<br />

Nachgefragt haben wir bei Julio Nerin, Chef<br />

de la Division Développement Wholesale,<br />

département IT, Alex Revelant, Chef adjoint<br />

du <strong>Service</strong> Securities de BCEE und Benny<br />

Schwarz, Chef de la division Middle-Office<br />

<strong>Service</strong> Securities.<br />

SDS news : Wie geht es Ihnen nach dem ersten<br />

Jahr mit GEOS? Welche Erfahrungen haben<br />

Sie mit der <strong>Software</strong> und der Betreuung<br />

durch SDS im laufenden Betrieb gemacht?<br />

Alex Revelant: Das erste Jahr mit GEOS ist wie im Flug<br />

vergangen. Größere Probleme hat es nicht gegeben, d.h.<br />

Probleme, die nicht gelöst werden konnten. Die <strong>Software</strong><br />

funktioniert „as requested“. Bis Juni <strong>2013</strong> hatten wir verschiedene<br />

SDS-Mitarbeiter zur Unterstützung „on site“. Lars<br />

Klugmann** und Michi Holemar** reisten wöchentlich an,<br />

und Fritz Kleemayer** wohnte während des ganzen Projektes<br />

in Luxemburg. Man kann also behaupten, dass uns eine<br />

hervorragende Betreuung seitens SDS bereitgestellt wurde.<br />

Alle unsere aufgetretenen „Herausforderungen“ wurden zu<br />

unserer Zufriedenheit gelöst.<br />

SDS news : Schildern Sie Ihre Erfahrungen am<br />

Einsatzwochenende und in den Tagen danach!<br />

Benny Schwarz: Das Einsatzwochenende war mit einer<br />

gewissen Menge an Stress verbunden. Wobei man bemerken<br />

muss, dass bei Unterfangen dieser Größenordnung ein gewisses<br />

Maß an Stress auch vorhanden sein sollte, um über die<br />

ganze Zeit die Konzentration aufrechtzuhalten. Der Einsatz<br />

verlief an und für sich ohne größere Probleme. Das einwandfreie<br />

Funktionieren von GEOS im BCEE-Umfeld wurde am<br />

Sonntagmorgen durch eine ganze Reihe von „Stand-up“-<br />

Tests bestätigt. Man muss dazu anmerken, dass die BCEE<br />

doch sehr zuversichtlich in das Einsatzwochenende gestartet<br />

war, gestärkt durch die Erkenntnisse und Erfahrungen von 3<br />

vorhergegangenen Migrationstestläufen.<br />

Hier noch die verschiedenen Eckdaten vom Einsatzwochenende:<br />

Anfang: Freitag 23.11. 201218:00 Uhr, Ende: Sonntag<br />

25.11. 2012 10:00 Uhr.<br />

Während diesem 30-stündigen Einsatz, ohne Pause, waren<br />

etwa 100 Mitarbeiter in der Bank, die sich in Schichtwechseln<br />

um die verschiedenen Eingriffe kümmerten.<br />

Die ersten Tage nach dem Einsatzwochenende waren sehr<br />

interessant und intensiv, und glücklicherweise glänzten die<br />

Tage auch durch die Abwesenheit von wirklichen Problemmeldungen<br />

seitens der GEOS-User. Wir hatten keine größeren<br />

Vorkommnisse zu verzeichnen (abgesehen von einigen<br />

Stornos, die unumgänglich sind bei solch einem Einsatz).<br />

Die Batch-Kette wurde die ersten 3 Tage besonders überwacht,<br />

und es kam auch hier zu keinerlei Zwischenfällen.<br />

SDS news : Wie war die Akzeptanz von GEOS unter<br />

den Mitarbeitern?<br />

Anmerkung Redaktion: * Luxemburgisch für: Alles Gute zu Deinem ersten Geburtstag!<br />

** Lars Klugmann, Michi Holemar und Fritz Kleemayer waren Mitglieder des SDS-Kern-Implementierungsteams bei BCEE<br />

4


Alex Revelant, Chef adjoint du<br />

<strong>Service</strong> Securities de BCEE,<br />

Julio Nerin, Chef de la Division Développement<br />

Wholesale, département IT<br />

Benny Schwarz, Chef de la division<br />

Middle-Office <strong>Service</strong> Securities<br />

Benny Schwarz: Bei dieser Frage möchte ich zwischen<br />

Front- und Back-Office-Mitarbeitern unterscheiden.<br />

In Bezug auf die Mitarbeiter aus dem Front-Office ist anzumerken,<br />

dass wir während des Projektes aufgepasst haben,<br />

das gleiche „Look and Feel“ zu gewährleisten wie gewohnt.<br />

Demzufolge gab es hier keine tiefgreifenden Änderungen,<br />

was bei der Akzeptanz von Vorteil war.<br />

Bei den Back-Office-Mitarbeitern gab es am Anfang gemischte<br />

Gefühle. Dies war natürlich normal, da das alte System<br />

doch 19 Jahre genutzt wurde. Die Leute trennen sich nur<br />

ungern vom Altbekannten.<br />

Während ein Teil der Benutzer sich sofort auf die Pluspunkte<br />

konzentrierte, herrschte bei anderen doch ein gewisses Misstrauen<br />

GEOS gegenüber. Die Mehrheit der Anwender hat jedoch<br />

sehr schnell festgestellt, dass das neue System in vielen<br />

Bereichen Vorteile verzeichnen konnte. Einer dieser Punkte<br />

ist die höhere STP-Rate, die wir erzielen konnten. Im Verlauf<br />

der Zeit haben dann auch die zurückhaltenderen Mitarbeiter<br />

eingesehen, dass durch GEOS die Abwicklung erleichtert<br />

wird.<br />

Nach fast einem Jahr im Einsatz spricht kein Mitarbeiter mehr<br />

vom Altsystem und alle räumen ein, dass GEOS mindestens<br />

genauso gut wie unser Altsystem funktioniert. Im Großen<br />

und Ganzen sind die Mitarbeiter also sehr zufrieden über<br />

den Wechsel.<br />

SDS news : Wie ist GEOS in Ihrer Systemlandschaft<br />

eingebettet? Wie ist die Integration verlaufen?<br />

Julio Nerin: Bei der BCEE ist GEOS in eine LINUX/DB2<br />

Mainframe-Systemlandschaft eingebettet. Hier ist zu bemerken,<br />

dass wir der einzige Kunde sind, der mit einer solchen<br />

Umgebung arbeitet. Da GEOS über eine Vielzahl von flexiblen<br />

Schnittstellen verfügt, ist es uns gelungen, das System<br />

an 20 andere Systeme der BCEE anzubinden. Ein besonderes<br />

Beispiel dieser Flexibilität ist die Möglichkeit, die GEOS-<br />

Funktionen via Webservices abzurufen, was uns erlaubt hat,<br />

weiterhin unser hauseigenes Frontsystem in den Zweigstellen<br />

zu benutzen.<br />

SDS news : Welche organisatorischen Veränderungen<br />

haben sich durch den Einsatz von GEOS ergeben?<br />

Alex Revelant: Die größte organisatorische Veränderung<br />

besteht an und für sich in der Schaffung eines Middle-Office<br />

GEOS. Diese Einheit besteht aus den GEOS-Nutzern, die die<br />

Verantwortung haben für die Parametrierung, beziehungsweise<br />

sich um den Kontakt zu SDS/Wien kümmern.<br />

Hieraus ergibt sich, dass diese Mitarbeiter für alle Projekte im<br />

Wertpapierbereich eine zentrale Anlaufstelle bilden.<br />

SDS news : Wie sieht es bei den Arbeitsabläufen aus?<br />

Welche Veränderungen/Verbesserungen haben<br />

sich ergeben?<br />

Benny Schwarz: Die meisten Veränderungen in den Arbeitsabläufen<br />

haben sich im Bereich der Kapitalmaßnahmen<br />

ergeben. Bis zum Jahresende werden wir nahezu alle Kapitalmaßnahmen<br />

ganz über GEOS abwickeln, von der Erzeugung<br />

des Avisos bis zur Ausführung.<br />

5


Eine weitere Verbesserung besteht in der höheren STP-Rate<br />

und der Verarbeitung elektronischer Bestätigungen über die<br />

Ausführungs-IN-Schnittstelle.<br />

Des Weiteren schätzen alle Mitarbeiter das Exception Handling,<br />

über welches sie das STP in GEOS überwachen und sofort<br />

eingreifen können, wenn es unterbrochen wurde.<br />

SDS news : Hatte der Einsatz von GEOS auch Auswirkungen<br />

auf Ihre Kunden und wenn ja, was<br />

davon waren die wesentlichen?<br />

Benny Schwarz: Unser Leitfaden während des Projektes<br />

war immer, dass der Kunde, egal ob wir mit GEOS oder einem<br />

anderen System arbeiten, keine Auswirkungen verspüren<br />

sollte. Deshalb haben wir großes Augenmerk darauf gelegt,<br />

dass jede Kommunikation mit den Kunden genau gleich<br />

(oder fast gleich) aussieht wie jene, die vorher ausgesendet<br />

wurde. Für den Kunden war es ganz „transparent“.<br />

Wir haben aber auch verschiedene neue Produkte direkt<br />

nach Einsatz von GEOS in unser Angebot aufgenommen, wie<br />

z.B. Optionsscheine und Verkauf über Angebot.<br />

Aktuell arbeiten wir daran, den Kunden weitere Produkte zur<br />

Verfügung zu stellen, wie z.B. Angebote von Gold.<br />

SDS news : Wie hat sich GEOS auf die Prozess- bzw.<br />

Betriebskosten ausgewirkt?<br />

Alex Revelant: Dies ist eine Frage, die zu diesem Zeitpunkt<br />

sehr schwierig zu beantworten ist.<br />

Die Lernphase der verschiedenen Arbeitsbereiche ist noch<br />

nicht ganz abgeschlossen und inzwischen haben wir auch<br />

schon eine neue Release installiert. Dieses hat zur Folge, dass<br />

viele Mitarbeiter mit Neuerungen beschäftigt waren. Des<br />

Weiteren wurden verschiedene Änderungsanträge im Wertpapierbereich<br />

infolge des GEOS-Projektes aufgestaut und<br />

werden jetzt erst umgesetzt. Unserer Meinung nach ist es<br />

noch zu früh, um über die Auswirkungen auf die Betriebskosten<br />

zu sprechen.<br />

SDS news : Sie haben den ersten Release-Umstieg ja<br />

auch schon hinter sich, was waren dabei Ihre Erfahrungen?<br />

Julio Nerin: Der erste Release-Umstieg wurde ohne Problem<br />

bewältigt. Wir haben dafür ungefähr 7 Stunden gebraucht.<br />

Ich glaube, das ist auch die Zeit, die andere Kunden<br />

von SDS in Anspruch nehmen. Man muss jedoch dazu anmerken,<br />

dass wir nicht nur einen Umstieg auf die nächsthöhere<br />

Release gemacht haben. Die BCEE ist von 5.8 über 5.10<br />

auf 6.0 umgestiegen. Des Weiteren haben wir von 32 auf 64<br />

Bit umgestellt.<br />

Das “Testing“ dieser ersten Release-Umstellung hat sich über<br />

10 Wochen gezogen. Während dieser Zeit wurden an die<br />

800 Testfälle von 15 Mitarbeitern durchgespielt.<br />

Aktuell sind wir dabei, die neue Release (6.2.0) durchzutesten.<br />

Die Anzahl der Testfälle ist unverändert, jedoch die Testzeit<br />

wurde um 4 Wochen auf 6 Wochen reduziert, mit der<br />

gleichen Anzahl von Testern.<br />

SDS news : Sind in nächster Zukunft noch<br />

Prozessänderungen geplant? Wenn ja, können Sie<br />

uns sagen welche?<br />

Benny Schwarz: Wir haben schon verschiedene Prozessänderungen<br />

durchgeführt. Im Bereich der Kapitalmaßnahmen<br />

wurden zum Beispiel die Prozesse für die Avisos umgestellt,<br />

damit die meisten Avisos direkt aus GEOS erzeugt werden.<br />

Auch haben wir unseren Business Continuity Plan an GEOS<br />

angepasst.<br />

Andere grundlegende Prozessänderungen sind in nächster<br />

Zukunft nicht vorgesehen.<br />

SDS news : Wie war das Leben für Ihre Projektmitarbeiter<br />

nach dem GEOS-Projekt? War es leicht,<br />

wieder ins “normale” Arbeitsleben zurückzufinden?<br />

Benny Schwarz: Alle Projektmitarbeiter sind jetzt wieder<br />

in ihr „normales“ Arbeitsleben zurückgekehrt.<br />

Diese Mitarbeiter sind jetzt doch froh darüber, dass sie im<br />

„normalen“ Arbeitsablauf etwas weniger Stress ausgesetzt<br />

sind, als dies während des Projektes der Fall war. Es ist aber<br />

auch so, dass die Mitarbeiter, die mit dem Projekt befasst waren,<br />

es nicht bereuen, diese Erfahrung gemacht zu haben. Sie<br />

haben sich während des Projektes mit Arbeitsbereichen befasst,<br />

die über jene des Alltags hinausgehen. Alle betrachten<br />

dies als eine persönliche Bereicherung, und dieser Einblick in<br />

andere Aktivitäten der Bank hat die Verständigung und Zusammenarbeit<br />

zwischen den verschiedenen Teams gefördert.<br />

Man sollte auch berücksichtigen, dass 2 Mal im Jahr eine<br />

GEOS-Release geliefert wird, welche dann natürlich auch<br />

gründlich getestet werden muss. Wir haben also stetigen<br />

Kontakt mit einem Teil der Projektmitarbeiter, und diese kommen<br />

dann auch für jede Release zusammen, um die Tests<br />

durchzuführen. Daher ist es nicht so, als seien diese Mitarbeiter<br />

ganz abgekoppelt worden und würden sich nur noch in<br />

6


der Produktion um GEOS kümmern. Einen Hauch von Projekt<br />

gibt es jedes Jahr.<br />

SDS news : Eines würde uns jetzt noch interessieren:<br />

Wie viele Babys hat es im Team während der Projektlaufzeit<br />

gegeben? Und wie geht es allen Babys<br />

und Eltern?<br />

Benny Schwarz: Mal schauen,.... es gab 4 Luxemburger<br />

Babys (Claudio Ceccarelli, Christine Wehr, Stéphanie Kemp,<br />

Marta Gouveia *), ein österreichisches (Garry March** ), und<br />

eines, wo ich nicht weiß, wie ich es eingliedern soll, ob jetzt<br />

luxemburgisch oder österreichisch (Fritz Kleemayer**). Des<br />

Weiteren gab es noch einen Nachzügler (das hatte das Projekt<br />

noch verpasst (Claudine Molitor*), jedoch war es schon<br />

unterwegs). Und eines, das man nicht vergessen darf.... ein<br />

technisches und zwar GEOS.<br />

Zu den Eltern: Alle haben sich von den schlaflosen Nächten<br />

erholt.<br />

Die traditionsreiche BCEE wurde vor mehr<br />

als 150 Jahren gegründet und befindet sich<br />

zu 100% im Besitz des luxemburgischen<br />

Staates. Die BCEE erreicht bei den internationalen<br />

Rating-Agenturen regelmäßig<br />

die besten Ratings. 2012 hat die Fachzeitschrift<br />

Global Finance der BCEE den “Best<br />

Bank Award – Luxembourg” verliehen<br />

und sie unter die zehn weltweit sichersten<br />

Banken gereiht, diese Einstufung wurde von<br />

Global Finance im September <strong>2013</strong> erneut<br />

bestätigt.<br />

Zu den Babys: Alle lernen in der Zeit das Laufen und werden<br />

wohl erwachsen werden. Auch GEOS hat laufen gelernt<br />

(in Luxemburg) und wir sind sicher, dass es auch erwachsen<br />

wird...... (oder noch erwachsener....).<br />

Wir freuen uns jedenfalls auf die 1. Jahresfeier unseres GEOS<br />

(-Babys).<br />

SDS news : Meine Herren, vielen Dank für das Interview<br />

und alles Gute zum 1. Geburtstag mit GEOS.<br />

Das Interview führten<br />

Michi Holemar und Michael Gromes<br />

Anmerkung Redaktion: *) Mitarbeiter von BCEE **) SDS Mitarbeiter<br />

7


Neuregulierung von<br />

OTC-Derivaten im<br />

Posttrade<br />

Nach der Rettung dreier Banken durch<br />

die amerikanische Regierung (Bear<br />

Stearns, Fannie Mae, Freddie Mac) war<br />

für die Stützung weiterer Banken mit<br />

Steuergeld kein politischer Konsens mehr<br />

möglich. Mit der Lehman-Pleite trat am<br />

15. September 2008 ein, was bis dahin<br />

niemand für möglich gehalten hätte:<br />

die größte Insolvenz der Geschichte mit<br />

weltweiten Auswirkungen auf die Finanzmärkte.<br />

Die Maxime „Too big to fail“ galt<br />

fortan nicht mehr.<br />

Dodd-Frank und EMIR<br />

Um das verlorengegangene Vertrauen in die<br />

Finanzmärkte wiederherzustellen, einigten sich die<br />

Staats- und Regierungschefs der G20 am Pittsburgh<br />

Summit 2009 auf ein Maßnahmenpaket zur Stabilisierung<br />

des Finanzsystems, darunter eine neue Meldung der<br />

Derivatekontrakte an ein Transaktionsregister zur Erhöhung<br />

der Transparenz auf den Derivatemärkten.<br />

Dieser Vereinbarung der G20 folgend beschlossen unter<br />

anderem die USA und Europa neue gesetzliche Regeln für<br />

Posttrade-Prozesse von standardisierten OTC-Derivaten,<br />

in den USA beispielsweise der Dodd-Frank Act und in der<br />

EU die European Market Infrastructure Regulation (EMIR).<br />

Dabei handelt es sich leider keineswegs um kongruente<br />

Regelwerke – für international agierende Finanzinstitute<br />

keine gute Nachricht.<br />

Die gute Nachricht: Wer seine Derivate in GEOS abwickelt,<br />

kann die von EMIR für die Derivatemeldung geforderten<br />

Meldedaten bereits aus GEOS beziehen (offizieller Start für<br />

die Meldung ist der 12. Februar 2014). Durch die vollständige<br />

Abdeckung der Meldepflicht und den hohen Automatisierungsgrad<br />

– GEOS erzeugt die Meldungen im Zuge<br />

der Transaktionsabwicklung und liefert die <strong>Daten</strong> an die<br />

Meldeschnittstelle – lässt sich der Mehraufwand aus der<br />

EMIR-Meldeverpflichtung gering halten.<br />

Die EU-Verordnung EMIR – ein Überblick und<br />

Ausblick<br />

Insgesamt richtet sich die European Market Infrastructure<br />

Regulation EMIR an alle Marktparteien zu OTC-Derivategeschäften,<br />

aber auch an zentrale Gegenparteien (CCPs) und<br />

Transaktionsregister (TRs). Für GEOS-Banken sind vor allem<br />

3 Bereiche der Posttrade-Derivateprozesse relevant:<br />

■■<br />

Clearingverpflichtung<br />

für standardisierte OTC-Derivate über zentrale Gegenparteien<br />

(CCPs) zur Reduzierung von operationellem<br />

und Gegenparteienrisiko<br />

■■<br />

Risikominimierung<br />

Anwendung von Maßnahmen zur Risikominderung<br />

für nicht zentral geclearte OTC-Derivatetransaktionen<br />

■ ■ Meldepflicht<br />

aller Derivatekontrakte an ein zugelassenes Transaktionsregister<br />

(Trade Repository)<br />

8


Clearingverpflichtung<br />

Alle zum Clearing geeigneten Derivategeschäfte müssen über<br />

eine CCP abgewickelt werden, auch wenn nur einer der Partner<br />

in der EU errichtet ist. Geregelt sind nur OTC-Geschäfte,<br />

weil die börslichen Derivategeschäfte ohnehin dem Clearing<br />

durch die CCP der jeweiligen Derivatebörse unterliegen.<br />

Eine OTC-Transaktion ist „gecleared“, wenn die Parteien<br />

einer Transaktion diese zugunsten einer Transaktion gegen<br />

eine CCP abgeben (give up), bei gleichzeitigem Austausch<br />

von Sicherheiten.<br />

Risikominderung<br />

In diesem Bereich normiert EMIR für Derivatekontrakte, die<br />

auf Grund ihrer Struktur für das CCP- Clearing nicht geeignet<br />

sind,<br />

■■<br />

eine zeitnahe Geschäftsbestätigung, möglichst elektronisch<br />

■■<br />

Prozesse zur Aufdeckung, Dokumentation, Überwachung<br />

und Lösung von Konflikten<br />

■■<br />

Portfolioabgleich und Portfoliokompression<br />

■■<br />

eine tägliche Bewertung der Derivatepositionen und<br />

■■<br />

den Austausch von Sicherheiten getrennt nach OTC-<br />

Derivatekontrakten (derzeit noch keine technischen<br />

Standards verlautbart)<br />

Meldepflicht<br />

GEOS meldet bereits Derivategeschäfte an die Finanzmarktaufsicht.<br />

Warum also eine weitere Meldung an ein<br />

Transaktionsregister?<br />

Die Meldung an die Finanzmarktaufsicht basiert auf der EU-<br />

Richtlinie Markets in Financial Instruments (MiFID): Diese hat<br />

das ordnungsgemäße Funktionieren der Märkte im Blick und<br />

damit die Verhinderung von Marktmissbrauch und Insiderhandel.<br />

Dafür sind Aufsichtsbehörden zuständig, die <strong>Daten</strong><br />

vorwiegend über den Handel in Finanzinstrumenten sammeln.<br />

EMIR hingegen will das Prozess- und Ausfallsrisiko reduzieren<br />

und zielt daher auf Transparenz und Sicherheit in den<br />

Posttrade-Prozessen aller Derivatetransaktionen ab (nicht nur<br />

Handelsgeschäfte). Auch eine tägliche Bewertungsmeldung<br />

der offenen Derivatekontrakte ist vorgeschrieben.<br />

Nicht nur finanzielle Gegenparteien (Investmentbanken,<br />

Kreditinstitute, Versicherungen, KAGs) sind zur Meldung<br />

verpflichtet, sondern auch Marktteilnehmer aus anderen Bereichen<br />

(Non-Financial Counterparties, NFCs), diese Aufgabe<br />

kann aber an Dritte übertragen werden.<br />

Weitere Meldepflichten sind bereits formuliert, teilweise aber<br />

noch nicht beschlossen oder nicht ausreichend spezifiziert.<br />

2014 2015 2016 ff<br />

Meldeverpflichtung<br />

Februar<br />

OTC<br />

ETD<br />

Clearingverpflichtung<br />

Q3, Q4<br />

OTC<br />

für FCs<br />

Q3<br />

OTC<br />

für NFCs<br />

Für PIFs bis 20<strong>17</strong>/18<br />

Austausch von<br />

Sicherheiten<br />

Ende 2015<br />

OTC<br />

Hinweis: Abgesehen davon, dass noch nicht alle EMIR-Vorschriften beschlossen sind, fehlen teilweise noch klare Definitionen<br />

für die Umsetzung. Die EU hat jedoch auf Ihrer Website http://ec.europa.eu ein FAQ-Dokument veröffentlicht.<br />

Siehe auch ein Q&A-Dokument auf der ESMA-Website http://www.esma.europa.eu .<br />

EMIR-Implementierung<br />

9


EMIR-Reporting in GEOS<br />

Die Anforderungen an die EMIR-Meldung sind umfangreich.<br />

GEOS unterstützt die EMIR-Meldung durch eine Reihe von<br />

Features:<br />

■■<br />

Meldung aller Derivatetransaktionen unmittelbar nach<br />

Geschäftsabschluss<br />

■■<br />

Bewertungsmeldung aller offenen Derivatepositionen<br />

■■<br />

Nachmeldung von Derivatetransaktionen, die vor<br />

Beginn der Meldeverpflichtung abgeschlossen wurden<br />

– wahlweise für noch offene oder für bereits geschlossene<br />

Positionen<br />

■■<br />

flexible Steuerung zur Unterbrechung der automatischen<br />

Versendung zwecks Validierung und Ergänzung<br />

einer Meldung<br />

■■<br />

Dialoge zum Monitoring, zur Bearbeitung und Freigabe<br />

von Meldungen<br />

■■<br />

Ausgabe der Meldung nach den Vorgaben der ESMA<br />

im GEOS-Schnittstellenformat<br />

Die EMIR-Anforderung, alle Transaktionen zu melden, wird<br />

von GEOS in vollem Umfang erfüllt. Sämtliche GEOS-Derivatetransaktionen<br />

werden gemeldet: Opening, Closing,<br />

Storno, Lieferung, Ausübung, Verfall, Derivateumtausch aus<br />

einer Kapitalmaßnahme und manuelle Umbuchung. Auch<br />

die rückwirkend zu meldenden Transaktionen werden zum<br />

gewünschten Zeitpunkt ermittelt. Zusätzlich wird täglich eine<br />

Meldung aller offenen Derivatepositionen mit aktueller Bewertung<br />

erstellt.<br />

Die Lösung ist für künftige Meldeanforderungen erweiterbar,<br />

etwa die Meldung von Collateral oder die Meldungen im Namen<br />

Dritter.<br />

Zur Vereinfachung der Anbindung ermittelt GEOS die Meldedaten<br />

selbst und stellt sie im Push-Verfahren und in leicht<br />

verarbeitbarer Form zur Verfügung. Diese Meldedaten lassen<br />

sich also leicht mit Meldedaten aus anderen Systemen zusammenführen<br />

bzw. ergänzen und in das jeweilige Transaktionsregisterformat<br />

konvertieren.<br />

Wie zuvor bereits angemerkt, sind die Meldevorschriften<br />

teilweise für eine Implementierung noch nicht ausreichend<br />

konkret (z.B. die Unique Trade ID (UTI)) oder die verlangten<br />

<strong>Daten</strong> sind noch nicht durchgängig verfügbar (z.B. der Legal<br />

Entity Identifier (LEI)).<br />

Deshalb bietet GEOS eine flexible Steuerung zum Anhalten<br />

ausgewählter Meldesätze und eine Benutzeroberfläche zur<br />

Anzeige und Ergänzung bzw. Korrektur der angehaltenen<br />

Meldesätze. So können etwa UTI und LEI bei Bedarf nachgetragen<br />

werden.<br />

Die Auswahl des Transaktionsregisters<br />

Im Gegensatz zur Transaktionsmeldung gemäß MiFID ist die<br />

EMIR-Meldung an ein zugelassenes Melderegister zu übermitteln.<br />

Derzeit sind drei Melderegister (darunter RegisTR<br />

und DTCC) bei ESMA registriert und können Meldungen<br />

entgegennehmen, wofür der Meldepflichtige eine Gebühr<br />

entrichten muss. Der Meldepflichtige muss sich für ein Transaktionsregister<br />

entscheiden und gemäß dieser Entscheidung<br />

die GEOS-Meldedaten in das Meldeformat des jeweiligen<br />

Transaktionsregisters mappen. Als Beitrag zur schnellen und<br />

termingerechten Inbetriebnahme dieser Funktionalität im<br />

Unternehmen und zur Reduktion der Implementierungkosten<br />

liefert GEOS die Meldedaten gemäß den technischen<br />

Standards der European Securities and Markets Authority<br />

(“ESMA”) wahlweise über eine Onlineschnittstelle oder eine<br />

Schnittstellentabelle.<br />

Albert Sutner<br />

GEOS Post Trade<br />

GEOS Reporting<br />

Optionen & Futures<br />

Aktien, Index, Zinsen, Ware<br />

Derivate-Meldung<br />

Treasury<br />

Produkte<br />

Versandregeln<br />

RegisTR<br />

Transaktionen<br />

Positionen<br />

Transaktionsmeldung<br />

Nachmeldung<br />

Bewertungsmeldung<br />

EMIR<br />

Meldung<br />

Ausgabe<br />

EMIR<br />

Schnittstelle<br />

Online<br />

oder<br />

Batch<br />

Meldedaten<br />

Übernahme<br />

und<br />

Konsolidierung<br />

Melde-<br />

Format<br />

DTCC<br />

Exception Handling<br />

EMIR-Derivatemeldung<br />

10


Gewinner des Foto-Contests „Zero Distance“<br />

Im Herbst <strong>2013</strong> waren die Mitarbeiter von T-Systems und SDS aufgerufen, am Fotowettbewerb<br />

unter dem Motto „Zero Distance“ teilzunehmen. Unterkategorien waren Energie,<br />

Mobilität und Zusammenarbeit/Zusammenleben.<br />

Am 06. November <strong>2013</strong> eröffneten<br />

HR-Chef Christian Hauer und T-Systems<br />

Marketing-Chef Gerhard Svagera<br />

die Fotoausstellung und kürten<br />

die Gewinner.<br />

Was uns von SDS ganz besonders<br />

freut, ist, dass zwei unserer Kollegen<br />

die ersten beiden Plätze belegt<br />

haben:<br />

1.Platz: Christopher Korinek<br />

2.Platz: Murad Sekerli<br />

Wir möchten den Gewinnern ganz<br />

herzlich gratulieren!<br />

1.Platz: Christopher Korinek<br />

Janely Stelzer<br />

Michael Gromes<br />

Insgesamt wurden 129 Fotografien<br />

eingereicht, welche das Thema<br />

„Zero Distance“ auf sehr unterschiedliche<br />

und kreative Art und<br />

Weise beleuchten.<br />

HR-Chef Christian Hauer: „Wir haben<br />

uns über alle Einreichungen sehr<br />

gefreut. Da wir für unsere Ausstellung<br />

nur eine begrenzte Anzahl an<br />

Bildern auswählen konnten, war die<br />

Jurysitzung alles andere als leicht.“<br />

Marketing-Chef Gerhard Svagera<br />

betonte: „Wir haben bewusst darauf<br />

geachtet, dass sowohl sehr<br />

professionelle als auch Hobbyfotografen<br />

eine Chance bekommen. Daher<br />

schauten wir neben der Technik<br />

auch auf die kreative Umsetzung<br />

und den Zugang zum Thema.“<br />

2.Platz: Murad Sekerli<br />

11


Wertpapier-Compliance – eine Frage der Ehre?<br />

Sicher, aber nicht nur. Immer<br />

weitreichendere Gesetze<br />

und Richtlinien regulieren<br />

einen der sensibelsten<br />

Bereiche des Finanzdienstleisters.<br />

Die Erweiterungen<br />

betreffen sowohl Vorgaben<br />

der europäischen Union<br />

als auch landesspezifische<br />

Gesetze und Richtlinien.<br />

Ohne softwaretechnische<br />

Unterstützung ist diese<br />

Aufgabe schwer lösbar.<br />

Speziell im Bereich der Wertpapier- und Derivate-Compliance<br />

stellen neue Anforderungen an die Überwachung<br />

von Mitarbeitergeschäften, Insiderhandel und<br />

Marktmanipulation den Compliance Officer immer wieder<br />

vor neue bzw. größere Herausforderungen.<br />

Auf die Einhaltung der Regularien wird in den Banken bereits<br />

heute großes Augenmerk gelegt. Die Erfahrung zeigt,<br />

dass die technische Umsetzung teilweise zu heterogenen<br />

Lösungen geführt hat.<br />

Wir –<strong>Software</strong> <strong>Daten</strong> <strong>Service</strong> – haben mit dem Produkt<br />

GEOS eine Wertpapier- und Derivate-Backoffice-Lösung<br />

geschaffen, die es uns erlaubt, auch Teilbereiche der Compliance-Anforderungen<br />

abzudecken. Doch die Anforderungen<br />

an das Compliance Office gehen vermehrt über diese<br />

Funktionalitäten hinaus.<br />

Angeregt durch die Diskussionen um die neue ESMA-<br />

Richtlinie ‚Systeme und Kontrollen für Handelsplattformen,<br />

Wertpapierfirmen und zuständige Behörden in einem automatisierten<br />

Handelsumfeld‘ und die vermehrten Compliance-Anforderungen<br />

an GEOS wurde in der Geschäftsleitung<br />

im 1. Quartal des heurigen Jahres der Beschluss zur<br />

Entwicklung eines eigenständigen Tools für die Unterstützung<br />

des Compliance Office zur Abwicklung der Wertpapier-<br />

und Derivate-relevanten Tätigkeiten gefasst.<br />

Die eigenständige Lösung bietet dem Compliance-Mitarbeiter<br />

ein Werkzeug, um die organisatorischen Anforderungen<br />

an Dokumentation, Verwaltung, Analyse und Reporting<br />

abzudecken.<br />

Andererseits ermöglicht das Produkt eine durchgängige<br />

und zentrale Abwicklung von Auffälligkeiten über deren<br />

gesamten Lebenszyklus. So werden Handelsgeschäfte von<br />

Mitarbeitern ausgewertet und Handelstransaktionen auf<br />

Insiderhandel, Marktmanipulation und Interessenkonflikte<br />

untersucht.<br />

Das Tool stellt nicht nur Auswertungen zur Verfügung, die<br />

Auffälligkeiten nach der Abwicklung von Handelstransaktionen<br />

– auf aktueller <strong>Daten</strong>basis – aufdecken, sondern<br />

unterstützt zukunftsorientiert auch Echtzeitprüfungen<br />

im Rahmen der Orderabwicklung.<br />

Speziell der Import von Listen (z. B. Sperrlisten),<br />

das Festhalten von Fremdbankengeschäften und die<br />

implizite Kommunikation mit GEOS bieten für Bestandskunden<br />

einen wesentlichen Mehrwert bezüglich Funktionalität<br />

und Implementierung.<br />

Folgende Aufgabengebiete des Wertpapier-Compliance<br />

Officers werden in der Basis-Release berücksichtigt:<br />

12


■■<br />

Mitarbeitergeschäfte<br />

––<br />

Allgemeine Überwachung<br />

––<br />

Führung von Vertraulichkeitsbereichen<br />

––<br />

Überwachung von Behaltefristen<br />

––<br />

Führung und Überwachung von Fremdbankentransaktionen<br />

––<br />

Erkennung von Spekulationsgeschäften<br />

––<br />

Auswertung von Directors‘ Dealings<br />

■■<br />

Insidergeschäfte<br />

––<br />

Allgemeine Erkennung und Bearbeitung,<br />

speziell von<br />

––<br />

Großorders<br />

––<br />

Front- und Parallel Running<br />

■■<br />

Marktmanipulation<br />

––<br />

Erkennung von manipulativen Transaktionen<br />

■■<br />

Interessenkonflikt<br />

––<br />

Auswertung von konfliktären Geschäftstransaktionen<br />

Folgende Listen unterstützen die Beobachtung nicht regelkonformer<br />

Handelstransaktionen:<br />

■ ■ Sperrliste / Restricted List (selektiv und unternehmensweit)<br />

■ ■ Beobachtungsliste / Watch List (selektiv und unternehmensweit)<br />

■ ■ Insiderverzeichnis<br />

Zur Abdeckung von Risiko- und Controlling-Aufgaben im<br />

Rahmen der Wertpapier- und Derivate-Compliance wird als<br />

Erweiterung der Basis-Release die Überwachung von Transaktionsmanipulationen<br />

(wie z.B. die Abänderung von Orders<br />

durch Mitarbeiter oder die Aufdeckung von möglichen<br />

Schwachstellen in den Kontrollfunktionen) diskutiert.<br />

Bei der Entwicklung des Compliance-Tools werden die Bedürfnisse<br />

und Erfahrungen der Compliance-Mitarbeiter unserer<br />

Partnerbanken berücksichtigt. Durch die Verbindung<br />

der langjährigen Erfahrung bei SDS und der Praxiserfahrung<br />

aus den Banken wird es möglich sein, dem Compliance-Office<br />

ein Tool zur Verfügung zu stellen, das deren<br />

Anforderungen abdeckt und damit auch die Akzeptanz der<br />

Mitarbeiter und Entscheidungsträger finden kann.<br />

Christa Riedel<br />

13


Kunden news<br />

HSBC Global Markets mandatiert HSBC Trinkaus als Agent<br />

Bank in Deutschland<br />

Seit dem 12. August <strong>2013</strong> ist HSBC Trinkaus Agent Bank für die<br />

Abwicklung der deutschen Wertpapiergeschäfte von HSBC Global<br />

Markets in London, Hongkong, New York, Paris und Madrid.<br />

HSBC Global Markets gehört zu den größten internationalen<br />

Playern am deutschen Markt mit hohen Transaktionszahlen und<br />

großen Volumina.<br />

Aufgabe einer Agent Bank in Deutschland ist es, <strong>Service</strong>s zur Anbindung<br />

an die deutschen Wertpapierbörsen sowie die Anbindung an<br />

die Wertpapierverwahrstellen Clearstream Banking in Frankfurt und<br />

in Luxemburg zu bieten.<br />

HSBC Trinkaus erbringt bereits seit Jahrzehnten Wertpapierservices<br />

für nationale und internationale Banken und Börsenhändler.<br />

Auch internationale HSBC-Einheiten zählen seit längerem zu ihren<br />

Kunden.<br />

Nun wurden einige neue <strong>Service</strong>dienstleistungen im Bereich der<br />

Wertpapierabwicklung für internationale Großkunden in sehr kurzer<br />

Zeit entwickelt und erfolgreich live gestellt. Diese <strong>Service</strong>s können<br />

nun auch anderen Kunden angeboten werden.<br />

Mit der nun abgeschlossenen vollständigen Übernahme der Wertpapiergeschäfte<br />

des HSBC-Konzerns in Deutschland erwartet HSBC<br />

in diesem Geschäftsfeld deutliche Zuwächse in den nächsten Jahren<br />

erzielen zu können.<br />

Von strategischer Bedeutung für HSBC Trinkaus ist, dass dieses<br />

Geschäft in einem offenen Wettbewerb von einem europäischen<br />

Konkurrenten gewonnen werden konnte.<br />

An diesem internationalen Projekt der HSBC-Gruppe waren Mitarbeiter<br />

aus London, Hongkong, New York, Kuala Lumpur und<br />

Düsseldorf und auch von SDS in Wien beteiligt.<br />

Trotz der hohen Komplexität des Geschäftsmodells von HSBC Global<br />

Markets und des international zu koordinierenden Projektes verlief<br />

die Migration reibungslos.<br />

HSBC Transaction <strong>Service</strong>s gewinnt neuen Mandanten<br />

Unser Kunde HSBC Transaction <strong>Service</strong>s (HTNG) konnte ‚Die<br />

AKTIONÄRSBANK Kulmbach GmbH‘ als neuen Mandanten für die<br />

Wertpapierabwicklung gewinnen.<br />

Die Konzerngesellschaft der ‚Die AKTIONÄRSBANK Kulmbach<br />

GmbH‘ ist in einem ihrer Geschäftsfelder bereits als Wertpapierdienstleister<br />

in Deutschland aktiv und bietet ihren Retailkunden<br />

14


Brokerage an in- und ausländischen Börsen sowie den außerbörslichen<br />

Handel mit einer Vielzahl von Emittenten an. Auf Grundlage<br />

dieser Erfahrungen wird ‚Die AKTIONÄRSBANK Kulmbach GmbH‘ zukünftig<br />

als Vollbank im deutschen Markt etabliert, deren Markteintritt<br />

für den 01.01.2014 geplant ist.<br />

Über flatex:<br />

Die flatex Holding AG ist ein börsennotiertes, zukunftsorientiertes<br />

Unternehmen, das in seinem Portfolio Beteiligungen aus dem Bereich<br />

der Finanzdienstleistungsbranche hält. Sie ist in den operativen<br />

Geschäftsbereichen Online Brokerage und Heavy Trading tätig. flatex<br />

ist der Online-Broker für den handelsaktiven Anleger. Das Handelsangebot<br />

umfasst den Wertpapier-, CFD- sowie FX-Handel und zeichnet<br />

sich durch ein günstiges Preismodell aus, verbunden mit der Fokussierung<br />

auf einen kundenorientierten <strong>Service</strong>. Die ViTrade AG richtet<br />

sich speziell an das Segment der Heavy Trader.<br />

ARZ setzt in der Wertpapierabwicklung weiterhin auf GEOS<br />

Das Allgemeine Rechenzentrum (ARZ) hat sich Ende Juni <strong>2013</strong> dazu<br />

entschlossen, auch in Zukunft in der Wertpapierabwicklung auf GEOS<br />

zu setzen und die erfolgreiche Zusammenarbeit mit SDS bis 2019<br />

fixiert.<br />

„Wir haben uns aufgrund der überaus positiven Erfahrungen mit<br />

GEOS und der sehr engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit<br />

SDS frühzeitig zu diesem Schritt entschlossen. Die zuletzt umzusetzenden<br />

<strong>Software</strong>-Erweiterungen im Zuge der Einführung der Kapitalertragsteuer<br />

II haben wieder einmal eindrucksvoll gezeigt, dass wir<br />

mit SDS einen Partner mit Wertpapier- und Steuerexpertise haben, der<br />

auch bei komplexen Problemstellungen und unter Zeitdruck unseren<br />

hohen Qualitätsansprüchen gerecht wird“, begründete Hans Langer,<br />

Geschäftsführer des Allgemeinen Rechenzentrums, diesen richtungsweisenden<br />

Schritt.<br />

‘Wir freuen uns sehr, die enge Kooperation mit dem ARZ langfristig<br />

fortsetzen zu können’, äußerte sich auch Ernst Kendlbacher, Managing<br />

Director bei SDS, sehr zufrieden über den erfolgreichen Abschluss<br />

der Vertragsverlängerung und ergänzte: „Mit dem ARZ erreichen<br />

wir mit unserer mandantenfähigen Abwicklungsplattform insgesamt<br />

73 Finanzinstitute. Das sind die Institute des Volksbankenverbundes,<br />

Hypotheken- und Privatbanken, die ausnahmslos auf GEOS setzen.<br />

Es ist unser Ziel, das in uns gesetzte Vertrauen auch in Zukunft zur<br />

vollsten Zufriedenheit des ARZ und der angeschlossenen Finanzinstitute<br />

zu erfüllen. Damit leisten wir unseren Beitrag zu einer sicheren<br />

und reibungslosen Geschäftsabwicklung im Wertpapierbereich.“<br />

15


Single Euro Payments Area<br />

Ab dem 1.2.2014 gelten für die teilnehmenden Länder der<br />

„Single Euro Payments Area“ (SEPA) einheitliche Richtlinien<br />

und Formate für den bargeldlosen Zahlungsverkehr<br />

in Euro.<br />

Für GEOS wurden die daraus resultierenden Anforderungen mit<br />

allen GEOS-Kunden in einem Workshop ausführlich diskutiert und<br />

über entsprechende Change Requests abgestimmt.<br />

Wir bedanken uns bei allen Kunden für die zahlreichen Anregungen<br />

und Anmerkungen und die bewährte gute Zusammenarbeit.<br />

Neben den<br />

28 Ländern<br />

der Europäischen<br />

Union<br />

umfasst die Single<br />

Euro Payments Area<br />

auch die 4 Länder<br />

der European Free<br />

Trade Association<br />

EFTA (Island, Liechtenstein,<br />

Norwegen<br />

und Schweiz) und<br />

Monaco.<br />

Die Bankleitzahl ist Teil der IBAN und muss daher zukünftig<br />

nicht mehr angegeben werden. Obwohl die<br />

IBAN damit ohnehin eindeutig sein sollte, gibt es auf<br />

Grund einiger seltener Ausnahmen zur Identifikation der Bank<br />

bei Auslandszahlungen weiterhin den Business Identifier Code<br />

(BIC). Ab dem Jahr 2016 ist die Angabe des BIC aber keinesfalls<br />

mehr notwendig.<br />

Mit der Verwendung der SEPA-Funktionalität in GEOS wird<br />

daher z.B. auf Belegen für interne Konten nur noch die IBAN,<br />

auf Belegen für externe Konten die IBAN und zusätzlich der<br />

BIC angedruckt. Der Andruck der IBAN erfolgt dabei in 4er-<br />

Gruppen.<br />

AT14 1234 5001 2345 6789<br />

Zur Überprüfung der IBAN werden<br />

Länderkürzel und Prüfziffer an das<br />

Ende gestellt und für die Buchstaben<br />

des Länderkürzels Zahlen eingesetzt<br />

(A=10, B=11,…). Anschließend wird<br />

die erhaltene Gesamtzahl (im Beispiel<br />

1234500123456789102914) durch 97 dividiert,<br />

wobei der erhaltene Rest 1 sein muss,<br />

wenn es sich um eine gültige IBAN handelt.<br />

In GEOS wird zusätzlich zur Ermittlung der<br />

Prüfziffer auch auf das korrekte Länderkürzel,<br />

auf Sonderzeichen und für ausgewählte<br />

Länder auf die Länge der IBAN geprüft (da<br />

diese je Land unterschiedlich sein kann).<br />

Die bisherige Kontonummer ist ebenfalls Teil der IBAN. In einer österreichischen<br />

IBAN ist die Nummer z.B. 11-stellig enthalten, kürzere<br />

Kontonummern werden mit vorgestellten Nullen „aufgefüllt“.<br />

Da für interne Konten die IBAN in GEOS nicht gespeichert wird, erfolgt<br />

die Ermittlung der IBAN anhand der Kontonummer (und umgekehrt) über<br />

Schnittstellen.<br />

Für externe Konten wurde die Eingabe der IBAN in den GEOS-Dialogen und<br />

Schnittstellen für den Zahlungsweg SEPA vereinheitlicht.<br />

Für die Entgegennahme und Versendung von SWIFT-Nachrichten stehen in<br />

GEOS folgende Möglichkeiten der Parametrisierung offen: So kann je Kontrahent<br />

festgelegt werden, ob die bisherige Kontonummer oder die IBAN<br />

verwendet werden soll und in welchem SWIFT-Feld die IBAN gegebenenfalls<br />

versendet oder erwartet wird.<br />

Das SEPA-Logo wird in Lizenz des European Payments Council AISBL verwendet.<br />

Rupert Brandstetter<br />

16


<strong>Software</strong> <strong>Daten</strong> <strong>Service</strong> erhielt<br />

zwei Auszeichnungen von IBM<br />

Premier Business Partner<br />

Nachdem <strong>Software</strong> <strong>Daten</strong> <strong>Service</strong> bereits seit 2009<br />

Advanced Business Partner von IBM war, erreichte<br />

das Wiener <strong>Software</strong>haus nun den Premier Business<br />

Partner-Status. In der langjährigen, erfolgreichen Zusammenarbeit<br />

ist es den beiden Unternehmen gelungen, für ihre gemeinsamen<br />

Kunden optimalen Nutzen zu schaffen.<br />

„SDS hat dadurch<br />

kontinuierliches Engagement<br />

und hervorragende<br />

Lösungskompetenz mit IBM-<br />

Technologien bewiesen.“<br />

Sabine Fleischmann<br />

Director <strong>Software</strong> Group IBM Austria<br />

„Es macht uns sehr stolz, Premier Business Partner von IBM<br />

zu sein“, so Ernst Kendlbacher, Managing Director bei SDS,<br />

über die Auszeichnung. „Das Erreichen dieses Status ist zweifelsohne<br />

das Ergebnis einer langjährigen, erfolgreichen Zusammenarbeit.“<br />

Nach 2011 ist das bereits die zweite IBM Top Performer-Auszeichnung<br />

für SDS, die nur an jene Partner verliehen wird, die<br />

auch die strengen Kriterien von IBM erfüllen.<br />

Die Verleihung des Top Performer 2012 ist bereits die zweite<br />

Auszeichnung, die <strong>Software</strong> <strong>Daten</strong> <strong>Service</strong> in diesem Jahr<br />

von IBM verliehen bekommt. Bereits im Februar dieses Jahres<br />

wurde SDS zum Premier Business Partner ernannt.<br />

Um Premier Business Partner zu werden, muss man nicht nur<br />

höchste Fachkompetenz, sondern auch Markterfolge vorweisen<br />

können. Firmen, die von IBM diesen Status erhalten,<br />

bieten ihren Kunden signifikanten Mehrwert durch ihre innovativen<br />

<strong>Software</strong>lösungen.<br />

Sabine Fleischmann, Director <strong>Software</strong> Group IBM Austria,<br />

über die Auszeichnung: „Es freut uns sehr, dass unser langjähriger<br />

Partner <strong>Software</strong> <strong>Daten</strong> <strong>Service</strong> den höchsten Status<br />

eines IBM-Partners – den Premier Business Partner-Status –<br />

erreicht hat. SDS hat dadurch kontinuierliches Engagement<br />

und hervorragende Lösungskompetenz mit IBM-Technologien<br />

bewiesen.”<br />

Auch 2012 war <strong>Software</strong> <strong>Daten</strong> <strong>Service</strong> IBM Top<br />

Performer<br />

Anlässlich des IBM Business Partner Meetings <strong>2013</strong> in Hof bei<br />

Salzburg wurde <strong>Software</strong> <strong>Daten</strong> <strong>Service</strong> als IBM Top Performer<br />

2012 ausgezeichnet.<br />

Ernst Kendlbacher erhielt diese Auszeichnung von Tatjana<br />

Oppitz, Generaldirektorin IBM Österreich.<br />

Michael Gromes<br />

<strong>17</strong>


GUILE – Graphical User Interface<br />

Language Environment<br />

Dem steigenden Interesse unserer Kunden an Web-Applikationen gerecht werdend, stehen unsere<br />

serviceorientierte Architektur sowie die darauf basierende Entwicklung echter „Thin Clients“ immer<br />

stärker im Fokus. Unsere neue Entwicklungsumgebung GUILE erlaubt es uns, moderne Benutzeroberflächen<br />

zu implementieren. Diese können sowohl als klassische Desktop-Applikationen als auch als<br />

Web-Applikationen im Browser ausgeführt werden. Insbesondere unseren Neuprodukten – von i:Reg<br />

bis zum neuen Compliance Tool – stehen somit die Türen des World Wide Web ganz weit offen.<br />

Seit nunmehr fast einem Jahrzehnt bietet MFL (Multi<br />

Front Link) unseren Kunden die Möglichkeit, unsere<br />

serviceorientierte Architektur zu nutzen und Geschäftsprozesse<br />

direkt aufzurufen (z.B. mittels SOAP/XML oder<br />

Java) und in ihre eigene Applikationslandschaft einzubinden.<br />

Insbesondere bei der Erstellung kundeneigener Webanwendungen<br />

im Bereich des Front Office wird diese Technologie<br />

eingesetzt.<br />

Ganz im Sinne einer „Thin Client“-Architektur steht die Entwicklung<br />

unserer Benutzeroberflächen in den vergangenen<br />

Jahren stark im Fokus der schrittweisen Verlagerung der gesamten<br />

Geschäftslogik in wohldefinierte Geschäftsprozesse.<br />

Über MFL können diese Geschäftsprozesse nicht nur von<br />

unseren Kunden, sondern auch von unserer eigenen Benutzeroberfläche<br />

aufgerufen werden.<br />

Folglich reduziert sich die Benutzeroberfläche unserer<br />

Applikation zunehmend auf die Orchestrierung dieser<br />

Geschäftsprozesse sowie auf eine etwaige Steuerungslogik<br />

der grafischen Bedienelemente. Die Benutzeroberfläche<br />

läuft zwar weiterhin als gewöhnliche Desktop-Applikation<br />

unter Windows, enthält jedoch idealerweise keine relevante<br />

Geschäftslogik mehr.<br />

Mission Statement: „Finance Enterprise Applications“<br />

in Zukunft auch im Browser<br />

Insbesondere im Umfeld unserer Neuprodukte (i:Reg,<br />

c:Conform, e:Match usw.) haben uns wiederholte Anfragen<br />

von bestehenden Kunden als auch von potentiellen Neukunden<br />

bestätigt, dass großes Interesse an Web-Applikationen<br />

besteht. Gleichzeitig gibt es jedoch Kunden, die weiterhin<br />

unsere bewährten, klassischen Front-Ends als Desktop-Applikationen<br />

nutzen möchten.<br />

Aus Sicht der Wartung und Kosteneffizienz ist unbedingt zu<br />

vermeiden, dass unsere Applikationsentwicklung fachlich<br />

gleiche Benutzeroberflächen in unterschiedlichen Technologien<br />

implementieren muss. Einerseits müsste die klassische<br />

Desktop-Applikation wie gewohnt in C++ (basierend auf<br />

der Qt-Bibliothek) entwickelt werden. Andererseits wäre es<br />

erforderlich, neue Web-Applikationen mit gängigen Webtechnologien<br />

(HTML, JavaScript, AJAX, jQuery usw.) zu<br />

implementieren.<br />

18


Eine parallele Entwicklung der Benutzeroberflächen in<br />

unterschiedlichen Technologien würde zwangsläufig einen<br />

deutlich erhöhten Entwicklungs- und Wartungsaufwand<br />

nach sich ziehen. Aus diesen Überlegungen heraus wurde<br />

2011 ein Projekt gestartet, das alle Anforderungen und<br />

Rahmenbedingungen erheben, konsolidieren und die<br />

erwähnte Problematik der Doppelwartung lösen soll. Das<br />

Ergebnis des Projekts war – GUILE.<br />

Eine Entwicklungsumgebung für Desktop und<br />

Web: das ist GUILE!<br />

GUILE (Graphical User Interface Language Environment) ist<br />

unser neues Werkzeug, um Benutzeroberflächen zu entwickeln,<br />

die sowohl in einer klassischen Desktop-Applikation<br />

als auch in einer modernen Web-Applikation laufen können.<br />

GUILE ist eine DSL (domänenspezifische Sprache), die speziell<br />

für die komplexen Anforderungen unserer Benutzeroberflächen<br />

entwickelt wurde. Die genaue Definition der Sprache<br />

ist – so wie alle wesentlichen Teile unserer <strong>Software</strong> – in UML<br />

modelliert.<br />

Mit GUILE werden alle Teile einer Benutzeroberfläche abstrakt<br />

beschrieben, insbesondere welche Bedienelemente vorhanden<br />

sind und wie sie miteinander in Beziehung stehen,<br />

welche Geschäftsprozesse verwendet werden, welche<br />

Fehlermeldungen angezeigt werden und welche Aktionen<br />

der Benutzer auslösen kann. Der Entwickler gibt jedoch<br />

nicht die konkreten Ausprägungen der Bedienelemente an<br />

(z.B. Checkbox, Combobox, Editbox usw.), sondern überlässt<br />

diese Entscheidung in der Regel der GUILE-Laufzeitumgebung.<br />

GUILE ist eine Mischung aus deklarativer und imperativer<br />

Programmierung: die textuelle Abbildung von GUILE erfolgt<br />

als „Markup Language“ (Auszeichnungssprache) mit eingebettetem<br />

JavaScript (Standard ECMA 262). Mittels „Markup“<br />

werden die unterschiedlichen Bedien- und Steuerelemente<br />

deklariert. Dazwischen liegt JavaScript-Code, der vordefinierte<br />

Eigenschaften errechnet und Aktionen implementiert.<br />

Die Bedeutung domänenspezifischer Sprachen ist in den<br />

letzten Jahren stark gestiegen, bieten sie doch viele Vorteile<br />

gegenüber allgemeinen Programmier- und Spezifikationssprachen.<br />

Gerade in GUILE sind diese Vorteile evident:<br />

19


■■<br />

GUILE ist einfach<br />

Aufgrund des reduzierten, abstrakten Umfangs ist<br />

GUILE leicht zu erlernen. Schon nach wenigen Minuten<br />

kann ein Business Analyst oder ein Entwickler einfache<br />

Benutzeroberflächen spezifizieren.<br />

■ ■ GUILE ist dynamisch<br />

GUILE wird nicht kompiliert, sondern interpretiert.<br />

Dadurch können Änderungen am GUILE-Programm<br />

unmittelbar ausprobiert werden, ohne die Applikation<br />

neu zu starten – eine deutliche Reduktion der<br />

sogenannten „Turnaround Time“ in der Entwicklung!<br />

■ ■ GUILE ist lesbar<br />

Durch die deklarative Beschreibung der Benutzeroberfläche<br />

sind GUILE-Programme gut lesbar. Sie enthalten<br />

nicht nur wesentlich weniger technischen Code,<br />

sondern sind auch deutlich kürzer und kompakter als<br />

vergleichbare Benutzeroberflächen in C++ oder HTML/<br />

JavaScript.<br />

Ein GUILE-Programm.<br />

Mehrere Laufzeitumgebungen.<br />

Nach dem Single-Source-Prinzip implementiert unsere Applikationsentwicklung<br />

die Benutzeroberfläche in GUILE ohne<br />

Kenntnis davon, ob das Programm in einer Desktop-Applikation<br />

oder Web-Applikation laufen wird. Das gleiche GUILE-<br />

Programm kann in beiden Umgebungen ausgeführt werden!<br />

Es gibt derzeit zwei Laufzeitumgebungen, in denen GUILE-<br />

Programme ausgeführt werden können:<br />

■■<br />

Desktop<br />

Das GUILE-Programm wird in einer Desktop-Applikation<br />

abgebildet, wobei die GUILE-Bedienelemente<br />

als normale Ein- und Ausgabefelder in einem Fenster<br />

dargestellt werden. Die Bedienung und das „Look and<br />

Feel“ unserer bewährten Front-Ends bleiben vollkommen<br />

erhalten, d.h. GUILE-Programme fügen sich nahtlos<br />

in unsere bestehenden Clients ein. Der Endbenutzer<br />

merkt kaum, ob die Benutzeroberfläche in GUILE oder<br />

klassisch in C++ entwickelt wurde.<br />

Die Interoperabilität zwischen GUILE und C++ ermöglicht,<br />

dass neue Benutzeroberflächen, die in GUILE<br />

implementiert sind, in der gleichen Desktop-Applikation<br />

laufen können wie Benutzeroberflächen, die klassisch<br />

in C++ implementiert sind, und gegenseitig <strong>Daten</strong><br />

austauschen können.<br />

■ ■ Web<br />

Das GUILE-Programm wird in einer Web-Applikation<br />

abgebildet, wobei die GUILE-Bedienelemente mittels<br />

HTML, JavaScript und CSS in einer Webseite dargestellt<br />

werden. Hier stehen dem Kunden vielfältige Möglichkeiten<br />

zur Verfügung, die Applikation nach seinen<br />

Vorstellungen anzupassen (z.B. anhand der „Corporate<br />

20


Identity“) und in seine Applikationslandschaft einzubetten.<br />

Die Web-Umgebung läuft auf allen gängigen<br />

Browsern (Chrome, Firefox, Internet Explorer usw.) und<br />

kann in typische Kundenlandschaften („Technology<br />

Stack“) integriert werden.<br />

Prinzipiell ist die Entwicklung in GUILE also vollkommen<br />

unabhängig vom konkreten Endgerät. In Zukunft könnten<br />

auch Laufzeitumgebungen für andere Endgeräte, beispielsweise<br />

Smartphones oder Tablet-Computer, unterstützt werden.<br />

GUILE ist toll – aber was hat der Kunde davon?<br />

Abgesehen von den vielen genannten Vorteilen, die sich in<br />

der Entwicklung und Wartung unserer neuen Benutzeroberflächen<br />

ergeben, bringt GUILE auch wesentliche Verbesserungen<br />

für den Kunden. Der offensichtlichste Vorteil für unsere<br />

Kunden ist die Verfügbarkeit unserer Benutzeroberflächen<br />

als Web-Applikationen. Alle neuen Produkte, von i:Reg bis<br />

c:Conform, sind in GUILE entwickelt und können somit als<br />

Desktop- oder als Web-Applikation betrieben werden – der<br />

Kunde kann wählen!<br />

Bei der Entwicklung in GUILE stehen die Geschäftsprozesse<br />

noch mehr im Vordergrund, wodurch die Bereitstellung von<br />

Geschäftslogik über MFL noch stärker vorangetrieben wird.<br />

Diese Erweiterung unserer Palette an MFL-Funktionalität kann<br />

– ganz im Sinne unserer serviceorientierten Architektur – auch<br />

vom Kunden direkt über MFL genutzt werden.<br />

Selbst als Desktop-Applikationen sind unsere Neuprodukte in<br />

GUILE echte „Thin Clients“: am Endgerät läuft lediglich die<br />

technische Laufzeitumgebung ohne fachliche Funktionalität.<br />

Alle Benutzeroberflächen werden (ähnlich wie im Webbrowser)<br />

zur Laufzeit vom Server geladen und von der Laufzeitumgebung<br />

dem Benutzer angezeigt. GUILE-Programme sind<br />

also nicht mehr Bestandteil der Front-End-Lieferung. Damit<br />

entfällt für unsere Kunden das Verteilungsproblem der Benutzeroberflächen<br />

auf die Endgeräte und ebenso die Thematik<br />

der Releasefähigkeit zwischen Front-End und Back-End.<br />

Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört,<br />

gut zu sein (Philip Rosenthal, *1916, deutscher<br />

Industrieller)<br />

Wir sind stets bemüht, unsere Kunden durch technologischen<br />

Fortschritt und Innovation bei der Bewältigung ihrer Aufgaben<br />

zu unterstützen. SDS erstellt lebendige Produkte, die<br />

sowohl fachlich als auch technisch im Laufe der Jahre weiterentwickelt<br />

und verbessert werden. GUILE ist für uns ein<br />

großer und strategischer Schritt in die Zukunft moderner und<br />

portabler Benutzeroberflächen. Gehen wir diesen Schritt gemeinsam!<br />

Stoyan Kurtev<br />

21


IT-Qualität am Puls<br />

des Marktes<br />

Peter Wöhrer, IT-Chef von T-Mobile Austria im<br />

SDS news -Interview<br />

Der Markt gibt der IT den Takt vor: Das gilt auch<br />

für den <strong>Software</strong>test in der Mobilfunkbranche.<br />

SDS erledigt seit 2011 erfolgreich den <strong>Software</strong>test<br />

für T-Mobile Austria (TMA) im Rahmen<br />

von „Managed Testing <strong>Service</strong>s“: Ein optimal<br />

abgestimmter Mix aus manuellen und automatisierten<br />

Tests sowie laufende Verbesserungen<br />

auf Prozessebene sind die Basis für eine hohes<br />

Maß an Qualität und Effizienz.<br />

SDS news sprach mit Peter Wöhrer, T-Mobile-IT-<br />

Chef, über die Zusammenarbeit mit SDS, die<br />

<strong>Software</strong>trends der Zukunft und Strategien für<br />

eine höhere IT- und Lebensqualität.<br />

SDS news : Herr Wöhrer, rein statistisch gesehen<br />

ist ein guter Teil unserer Leser beruflich<br />

oder privat Kunde bei T-Mobile. Viele<br />

von ihnen arbeiten in einem IT-nahen Umfeld.<br />

Wo liegen die speziellen Herausforderungen an<br />

die IT in der Mobilfunkbranche?<br />

Peter Wöhrer: Ich glaube, die wesentlichen Herausforderungen<br />

liegen in der Balance von Time-to-Market in den<br />

Projekten und der Qualität der Implementierung. Wenn<br />

wir mit neuen Produktideen konfrontiert werden, möchten<br />

unsere Marketingmanager am besten sofort morgen<br />

eine fixfertige Lösung implementiert haben. Wir von der IT<br />

wollen eine saubere Architektur, eine technisch ausgefeilte<br />

Lösung und natürlich viel Zeit zum Entwickeln und Testen.<br />

Im Bemühen um diese Balance wollen wir auch schneller<br />

als die Konkurrenz sein. Das bedeutet, dass wir unsere<br />

Prozesse unter Beibehaltung von Qualitätschecks entsprechend<br />

agil gestalten müssen.<br />

Angefangen von einer agilen <strong>Software</strong>entwicklung bis zum<br />

Test müssen wir darauf achten, dass wir die Geschwindigkeit<br />

beibehalten können und so unseren Beitrag zum<br />

Unternehmenserfolg leisten.<br />

Gleichzeitig stehen wir vor der Herausforderung, dass wir<br />

teilweise mit alten Systemen leben müssen und wir ständig<br />

entscheiden, ob sich ein am „Leben erhalten“ noch rechnet<br />

oder wir bereits erneuern müssen.<br />

SDS news : Wie kann man sich die Systemlandschaft<br />

bei TMA vorstellen?<br />

Peter Wöhrer: Sehr viele Applikationen, sehr viele<br />

Schnittstellen, teilweise über Jahre gewachsen, nicht immer<br />

optimal integriert.<br />

Das liegt daran, dass wir nicht immer Standardlösungen<br />

einsetzen konnten, weil sich die Märkte und Produkte in<br />

den Mobilfunkländern stark voneinander unterscheiden.<br />

Beispielsweise helfen uns da klassische CRM-Systeme nicht<br />

weiter, weil sie viel zu starr sind für unsere speziellen Lösungen<br />

und wir einen hohen Customizing-Aufwand betreiben<br />

müssten.<br />

SDS news : Als Anbieter von Testing <strong>Service</strong>s erledigt<br />

die SDS seit 2011 den Test der meisten IT-<br />

Systeme bei TMA. Wie hoch ist der Stellenwert<br />

der IT-Qualität für TMA?<br />

Peter Wöhrer: Qualität ist bei uns ganz großgeschrieben.<br />

Unsere Systeme müssen eine hohe Verfügbarkeit und<br />

22


Zuverlässigkeit aufweisen. Um das erreichen zu können,<br />

legen wir auch in der Entwicklung und dem Testing einen<br />

hohen Qualitätsmaßstab an.<br />

Da wir Kundendaten verwalten, spielt das Thema Security<br />

eine zusätzliche wesentliche Rolle.<br />

Wir wenden tatsächlich viel Zeit, Energie und Ressourcen<br />

auf, um die Qualität hochzuhalten, weil uns die Verfügbarkeit<br />

und Qualität der Applikationen besonders wichtig ist.<br />

Wenn die Applikationen nicht funktionieren, können wir<br />

unsere Kunden nicht beauskunften oder Produkte provisionieren,<br />

Kunden beschweren sich über falsche Rechnungen<br />

und wir verlieren Umsatz.<br />

SDS news : Was sind Ihre Strategien, um die Qualität<br />

der IT hochzuhalten bzw. laufend zu verbessern?<br />

Peter Wöhrer: Es ist wichtig, dass wir die Qualität im<br />

gesamten Prozess hochhalten: angefangen vom Requirements<br />

Engineering über das Design bis hin zur Definition<br />

der Use Cases für das Testing und die Abnahme, damit die<br />

<strong>Software</strong>, die am Ende des Tages entwickelt wird, einfach<br />

gut wird.<br />

Fehler, die am Anfang des Prozesses produziert werden,<br />

können am Schluss nur mehr unter hohen Kosten beseitigt<br />

werden, d.h., wir achten immer mehr darauf, dass wir<br />

bereits ganz zu Beginn die Qualität hochhalten und damit<br />

auch die Gesamtprozesskosten optimieren.<br />

SDS news : Mobilfunk ist auch ein gesellschaftliches<br />

Phänomen. Bei einem so weit verbreiteten<br />

<strong>Service</strong> entsteht manchmal der Eindruck, dass<br />

sich die IT-Qualität auch auf die individuelle<br />

Lebensqualität auswirkt. Welche Lebensbereiche<br />

sind hier direkt oder indirekt von einer guten<br />

<strong>Software</strong>qualität betroffen?<br />

Peter Wöhrer: Ich glaube, dass wir nicht unbedingt<br />

die Lebensqualität unserer Benutzer beeinflussen (lacht),<br />

sondern unser Ziel ist es, die Benutzer, also unsere Kunden,<br />

bestmöglich miteinander zu verbinden.<br />

Wenn die Benutzer ein Gespräch führen oder ein Bild<br />

versenden möchten, oder auf eine wichtige Information<br />

warten, dann müssen wir die Qualität der Verbindung<br />

sicherstellen. Die Lebensqualität der Benutzer selbst hängt<br />

möglicherweise von den Inhalten, aber nicht von der<br />

Qualität der technischen Verbindung ab.<br />

23


Im Vergleich zu anderen Ländern bieten alle drei Provider<br />

eine bessere Netzqualität als im übrigen Europa. Wir investieren<br />

sehr viel, um diese Netzqualität weiter hochzuschrauben.<br />

Beim letzten Test im Mai <strong>2013</strong> wurde bescheinigt, dass T-<br />

Mobile das beste Sprachnetz hat. Das motiviert uns.<br />

Diese beste Netzqualität wollen wir mit den besten<br />

Geschäftsprozessen, soweit diese durch die IT abgebildet<br />

sind, bestmöglich unterstützen. Unsere Kollegen im<br />

<strong>Service</strong> und in den Shops sollen unsere Kunden bestmöglich<br />

betreuen können.<br />

Wir achten somit darauf, dass wir mit unseren IT-Lösungen<br />

unsere <strong>Service</strong>qualität hochhalten können.<br />

SDS news : Was uns natürlich alle brennend interessiert:<br />

Was sind die Trends der nächsten Jahre?<br />

Peter Wöhrer: Das, was sich immer mehr zeigt, ist, dass<br />

wir in Zukunft mehr Partner einbinden werden, um unsere<br />

Lösungen anbieten zu können. Das bedeutet, wenn wir zum<br />

Beispiel Musikdienste oder Cloud-Lösungen anbieten, dann<br />

binden wir Partner ein. Wenn wir Plattformen implementieren,<br />

dann machen wir das typischerweise mit Partnern.<br />

Unsere Herausforderung ist, unsere hohe Qualität auch mit<br />

den Partnern aufrechtzuerhalten. Das wird die Challenge<br />

sein. Der Trend geht eindeutig hin zu Cloud-basierten<br />

Lösungen. Die Aufgabe der IT ist es, diese Lösungen nahtlos<br />

einzubinden.<br />

SDS news : Welche Möglichkeiten haben TMA und<br />

SDS im Testumfeld, um diesen Trends auf qualitativer<br />

Ebene gerecht zu werden?<br />

Peter Wöhrer: Die Herausforderung wird sein, das wir das<br />

notwendige Know-how, um zukünftige Lösungen bauen zu<br />

können, rechtzeitig integrieren und so nicht ins Hintertreffen<br />

geraten.<br />

Angefangen von Technologien, die wir weiterentwickeln, von<br />

Schnittstellen, die wir testen und betreuen müssen, bis hin<br />

zu neuen Testmethoden, um beispielsweise Partnerlösungen<br />

End-to-End testen zu können.<br />

Ich denke, hier müssen wir rechtzeitig anfangen, um die<br />

richtigen Mitarbeiter an Bord zu haben.<br />

SDS news : Sind Sie als Nutzer der TMA-IT-Systeme<br />

mit der Qualität zufrieden?<br />

Peter Wöhrer: Im Sinne der Verfügbarkeit ja, im Sinne<br />

der Usability denke ich, dass wir da noch Verbesserungsbedarf<br />

haben. Neue Oberflächenkonzepte, die es ja heute<br />

schon gibt, sollen auch in unseren Legacy-Applikationen<br />

zum Einsatz kommen und unseren Usern, also zum Beispiel<br />

<strong>Service</strong>- oder Shop-Mitarbeitern zugutekommen. Eine gute<br />

Qualität der <strong>Software</strong> unterstützt sie ja letzen Endes, um<br />

erfolgreich in ihrem jeweiligen Bereich zu sein.<br />

SDS news : Zum Abschluss: Was tun Sie als vielbeschäftigter<br />

IT-Manager zur Steigerung Ihrer persönlichen<br />

Lebensqualität?<br />

Peter Wöhrer: Schwierige Frage… Zuerst versuche ich<br />

Energie aus dem Job mitzunehmen. Ich versuche so oft es<br />

geht, meine Arbeit mit viel Freude und Spaß zu erledigen.<br />

Das gelingt mir durch eine grundsätzlich positive Einstellung<br />

und durch einen offenen Zugang zu anderen Menschen in<br />

meinem beruflichen Umfeld. Den Erfolg, den wir im Team<br />

haben, gemeinsam zu feiern und auch ein wenig Dampf<br />

abzulassen. Dann ist der Job an und für sich nicht so belastend.<br />

Wenn mir wirklich noch ein bisschen Zeit bleibt, dann versuche<br />

ich, meinem Hobby, dem Segeln, nachzukommen. Das<br />

ist für mich einfach ein toller Ausgleich zum Büroalltag. Einen<br />

Tag am See oder eine Woche am Meer mit dem Segelboot,<br />

mit der Familie, mit Freunden oder mit Bekannten. Das finde<br />

ich total entspannend!<br />

SDS news : Herr Wöhrer, wir danken für das Gespräch!<br />

Das Interview führte<br />

Thomas Puffler<br />

Peter Wöhrer ist seit 01.11.2011 als Senior Vice President für die gesamte IT bei T-Mobile<br />

verantwortlich und berichtet direkt an den Technikvorstand.<br />

Peter Wöhrer verfügt über fundierte, jahrelange Erfahrung aus der IT-Dienstleistung. Von<br />

2006 bis 2011 war er als Head of Professional <strong>Service</strong>s ICTO bei T-Systems Austria GmbH<br />

tätig und leitete die Bereiche <strong>Service</strong>s und IT Business Operations.<br />

Davor war er mehrere Jahre in verschiedenen Managementfunktionen bei Atos Origin<br />

Information Technology GmbH tätig, zuletzt als Director Managed <strong>Service</strong>s – Operations,<br />

verantwortlich für die Erbringung von IT-Infrastruktur-<strong>Service</strong>s. Seine berufliche Karriere<br />

startete er bei Philips Österreich. Peter Wöhrer ist verheiratet und hat zwei Kinder.<br />

24


Security Parcours<br />

Die Sicherheit von Unternehmen<br />

steht und fällt mit der Kompetenz<br />

der Mitarbeiter. Um diese bei<br />

der effektiven Umsetzung der<br />

zahlreichen Sicherheitsmaßnahmen<br />

zu unterstützen, ist weitaus mehr<br />

notwendig als die Erstellung von<br />

Sicherheitsrichtlinien oder darauf<br />

basierende Schulungen im Stil von<br />

Frontalvorträgen.<br />

Am 9. und 10. September <strong>2013</strong> fand im T-Center der<br />

Security Parcours statt. Dieser ist eine bewusstseinsbildende<br />

Maßnahme des Sicherheitsmanagements<br />

von T-Systems International. Das verantwortliche Team unter<br />

der Leitung von Dr. Christoph Schog ist weltweit im Einsatz,<br />

um in Kooperation mit den Security Management-Einheiten<br />

der T-Systems-Niederlassungen und <strong>Software</strong> <strong>Daten</strong> <strong>Service</strong><br />

die lokalen Mitarbeiter zum Thema Information Security zu<br />

schulen.<br />

Im Rahmen des Security Parcours wurden Stationen zu<br />

den Themen Clear Desk, Password<br />

Hacking, Social Engineering und<br />

Klassifizierung von Informationen<br />

vorbereitet. Unter der Anleitung<br />

eines Mitglieds des lokalen Security<br />

Managements wurde bei jeder Station<br />

das jeweilige Thema im Team<br />

erarbeitet und anschließend in Form<br />

kleiner praktischer Aufgaben geübt.<br />

Es waren zahlreiche Teilnehmer<br />

aus verschiedensten Abteilungen<br />

von <strong>Software</strong> <strong>Daten</strong> <strong>Service</strong> und T-<br />

Systems Austria vertreten. Alle zeigten<br />

großes Interesse an den behandelten<br />

Themengebieten und hatten<br />

auch sichtlich Spaß beim Durchlaufen<br />

des Security Parcours. Insgesamt war<br />

das Feedback sehr positiv, was auf<br />

die Interaktivität und Praxisnähe zurückzuführen ist. Darüber<br />

hinaus hat sich gezeigt, dass ein durch Experten moderiertes<br />

Erarbeiten von Themen im Team eine ideale Ergänzung<br />

sowie Vertiefung zu Awareness-Schulungen über E-Learning-<br />

Plattformen bildet.<br />

Der Security Parcours wurde allen Teilnehmern als Fortbildungsmaßnahme<br />

angerechnet. Als Bestätigung über die Teilnahme<br />

erhalten die jeweiligen Mitarbeiter ein Zertifikat.<br />

Clemens Peither<br />

Thomas Wagner<br />

© Dietmar Pokoyski<br />

25


Wussten Sie schon, dass...<br />

… GEOS für die SEPA-Verordnung gerüstet ist?<br />

Für die mit 1. Feb. 2014 wirksam werdende EU-Verordnung<br />

zur Schaffung eines integrierten Marktes für<br />

elektronische Zahlungen in Euro (“SEPA-Verordnung“)<br />

wurden die gemeinsam erarbeiteten Anforderungen für<br />

GEOS umgesetzt. In diesen sind unter anderem die notwendigen<br />

Anpassungen an den relevanten Schnittstellen<br />

(insbesondere SWIFT), die Vereinheitlichung der Benutzerdialoge<br />

zu externen Konten sowie die Erweiterung bzw.<br />

Anpassung aller Kundenreports enthalten.<br />

… Sie für Derivatekontrakte aus GEOS EMIR-<br />

Meldungen erstellen können?<br />

Die EU-Verordnung 648/2012 (European Market<br />

Infrastructure Regulation (EMIR)) verpflichtet die Banken<br />

unter anderem, Geschäfte in standardisierten Derivaten<br />

an ein Transaktionsregister (Trade Repository) zu melden.<br />

Um dieser Meldeverpflichtung nachkommen zu können,<br />

unterstützt GEOS ein tagesaktuelles Transaktionsreporting<br />

ebenso wie eine tägliche Bewertung für Derivate durch<br />

Ausgabe eines Meldesatzes gemäß EU-Verordnung im allgemeinen<br />

GEOS-Schnittstellenformat.<br />

… Kauf- und Verkaufsangebote nun auch<br />

für Waren in GEOS geführt und in Anspruch<br />

genommen werden können?<br />

Waren wie Münzen und Edelmetalle können nun mit<br />

der Funktionalität Kauf- und Verkaufsangebot gehandelt<br />

werden. Das Legen von Angeboten ist durch ein Vier-<br />

Augen-Prinzip geschützt.<br />

… die REPO-/Leihefunktionalität weiter<br />

ausgebaut wurde?<br />

Nach der Einführung einer periodischen Leihegebührenberechnung,<br />

der vollautomatischen Durchführung von Ausgleichszahlungen<br />

für Barerträge und der automatischen<br />

Zuordnung einer vorhandenen Verleiherposition bei der<br />

Einspielung eines Leihedeals zur Sicherung einer korrekten<br />

Depotbuchung wird nun bei Repo-Geschäften auch eine<br />

negative Repo-Rate unterstützt. Bei der Erfassung bzw.<br />

Einspielung von Repo-Roll-overs durch Beendigung und<br />

Neueröffnung kann die automatische Erstellung von<br />

Lieferinstruktionen unterdrückt werden.<br />

… die Ereignisverarbeitung mittlerweile durchgängig<br />

auch online möglich ist?<br />

Bisher lag der Schwerpunkt von GEOS Corporate Actions<br />

Processing in der Kostensenkung und damit in der<br />

Automatisierung der Verarbeitungsschritte. Nun geht das<br />

Augenmerk der Prozessoptimierung dahin, spät einlangende<br />

Benachrichtigungen über Termine unmittelbar nach<br />

der Einmeldung online verarbeiten zu können. So kann<br />

etwa nach manueller Erfassung überfälliger Termine oder<br />

Termindatenkorrekturen jeder Verarbeitungsschritt – von<br />

der Anspruchsermittlung über die Aviso-Erstellung bis zur<br />

Anspruchsverwertung – für viele Positionen (Multiselect)<br />

höchst bedienerfreundlich und fehlerfrei (auch mandantenübergreifend<br />

im <strong>Service</strong>mandantenmodus) durchgeführt<br />

werden. Auf diese Weise kann Corporate Actions<br />

<strong>Service</strong> auf höchstem Niveau geboten werden, auch wenn<br />

Stammdatenprovider oder Lagerstellen verspätet sind.<br />

… die Funktionalität der Visualisierung<br />

historischer Stände von Entscheidungsbäumen<br />

auf komplexe Ergebnisse und Berechtigungsprofile<br />

ausgeweitet wurde?<br />

Die wegen ihrer Transparenz bei Benutzern der Systemsteuerung<br />

und Revision höchst beliebte Funktionalität<br />

der Darstellung, Gegenüberstellung und Wiederherstellung<br />

historischer Stände von Entscheidungsbäumen über<br />

Dialog wurde nun auf Entscheidungsbäume mit komplexen<br />

Ergebnisblättern sowie auf das GEOS-Berechtigungssystem<br />

ausgeweitet.<br />

Michael Gromes<br />

26


Das Eventjahr <strong>2013</strong><br />

Auch heuer waren wir auf<br />

zahlreichen interessanten<br />

und informativen Veranstaltungen<br />

als Aussteller vertreten.<br />

Dabei konnten wir<br />

wieder wertvolle Kontakte<br />

knüpfen und die Gelegenheit<br />

zu einem regen Informationsaustausch<br />

nützen.<br />

Lesen Sie hier einige der<br />

Highlights.<br />

© Business Circle<br />

Schon Ende Jänner bot die Veranstaltung Operational<br />

Changes for Implementing FATCA in London ein<br />

interessantes Themenspektrum. Gemeinsam mit anderen<br />

Experten aus Großbritannien, Deutschland, den Niederlanden<br />

und vom Internal Revenue <strong>Service</strong> (IRS) hat Wolfgang<br />

Göb, Head of Business Development, zu den neuesten Entwicklungen<br />

und Auswirkungen des FATCA-Regimes Stellung<br />

genommen. Anhand von Fallstudien und Praxisbeispielen<br />

wurde von namhaften Sprechern das Wissen vermittelt, wie<br />

sich der Finanzmarkt in verschiedenen Ländern dieser Herausforderung<br />

stellt.<br />

Bereits Tradition hat der Finanzplatztag in Frankfurt, der<br />

heuer am 27. und 28. Februar bereits zum 6. Mal stattfand.<br />

Der Finanzplatztag ist Branchentreff und Kommunikationsforum<br />

für die deutsche Finanzbranche. Neben den Schwerpunktthemen<br />

wie der Zukunft des Finanzplatzes Frankfurt,<br />

der Neuregulierung der Finanzindustrie oder neuen Trends an<br />

den Finanzmärkten wurden aktuelle Analysen und Entwicklungen<br />

sowie Auswirkungen neuer gesetzlicher Rahmenbedingungen<br />

auf die Finanzmarktakteure behandelt. In der<br />

angeschlossenen Fachausstellung, bei der SDS wie jedes Jahr<br />

mit unseren Experten vertreten war, wurde den Teilnehmern<br />

Einblick in neueste Produktentwicklungen und Dienstleistungen<br />

gewährt.<br />

Zum zweiten Mal fand am 23. Mai der SWIFT CEE Securities<br />

Day im T-Center in Wien statt. Auch dieses Jahr waren<br />

die aktuellsten Entwicklungen im Bereich der Regulierung,<br />

Harmonisierung und deren Konsequenzen für den Markt<br />

Thema der Veranstaltung. Die Implementierung von T2S und<br />

die damit verbundenen Auswirkungen auf die Wertpapierabwicklung<br />

in Europa sowie die technischen Herausforderungen<br />

wurden aus verschiedensten Blickwinkeln vorgestellt<br />

und diskutiert.<br />

Zum Thema IFRS nahm SDS am 27. und 28. Juni an der IFRS<br />

Conference in Amsterdam teil. Bei dieser Konferenz erhielten<br />

die Besucher von Mitarbeitern und Mitgliedern des International<br />

Accounting Standards Board (IASB) Informationen<br />

über die momentanen Projekte und die Pläne für die Zukunft.<br />

Mit unserem neuen Produkt zur Wertpapier-Compliance<br />

haben wir heuer bereits an zwei Veranstaltungen teilgenommen.<br />

Am 14. Oktober fand in Bonn eine Fachkonferenz<br />

für Compliance statt, bei der von zahlreichen Experten der<br />

Branche über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen<br />

berichtet wurde.<br />

Die zweite Veranstaltung zum Thema Compliance war das<br />

3. Österreichische Jahresforum für Compliance –<br />

Compliance now – Ende November in Rust. Dieses Forum<br />

behandelte auf kompakte Weise aktuelle Compliance-relevante<br />

Themen und bot eine Gelegenheit, neue Kontakte zu<br />

knüpfen.<br />

Auch im kommenden Jahr werden wir wieder an Fachmessen<br />

und Kongressen teilnehmen. Wir würden uns sehr freuen,<br />

Sie an unserem Stand begrüßen zu dürfen.<br />

Auf welchen Veranstaltungen Sie uns finden, erfahren Sie<br />

auf unserer Homepage unter www.sds.at/events.<br />

Michael Gromes<br />

27


Impressum<br />

SDS news – Informationen für Kunden, Partner und Mitarbeiter der <strong>Software</strong> <strong>Daten</strong> <strong>Service</strong> Gesellschaft m.b.H.<br />

Herausgeber, Verleger und für den Inhalt verantwortlich: <strong>Software</strong> <strong>Daten</strong> <strong>Service</strong> Gesellschaft m.b.H., T-Center, Rennweg 97-99, 1030 Wien<br />

Tel.: +43 (0)1 24056-0, E-Mail: info@sds.at, Web: www.sds.at. Layout und Illustrationen: <strong>Software</strong> <strong>Daten</strong> <strong>Service</strong> Gesellschaft m.b.H.

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