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Dieses Jahrbuch ist das letzte mit Frau Hauschildt!<br />

Wir danken ihr von Herzen für ihre große Freundlichkeit<br />

und Hilfsbereitschaft im Schulbüro und wünschen<br />

Alles Gute für den wohlverdienten Ruhestand.<br />

Dasselbe gilt für Herrn Slawski, der aus gesundheitlichen<br />

Gründen den Hausmeisterposten aufgeben<br />

musste.<br />

Zugleich begrüßen wir Frau Meuche, die künftig<br />

mit Frau Lender das Sekretariat managen wird, und<br />

unseren neuen Hausmeister, Herrn Hingst, mit Freude<br />

auf die Zusammenarbeit: Herzlich willkommen!<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgegeben vom<br />

<strong>Ernst</strong>-<strong>Barlach</strong>-<strong>Gymnasium</strong><br />

Charles-Ross-Ring 53 24106 <strong>Kiel</strong><br />

Tel: 0431 - 33 73 76 Fax: 0431 - 3 58 26<br />

www.ebg-kiel.de mail@ebg-kiel.de<br />

Konzept, Gestaltung, Fotografie &<br />

Herstellung: Werner Symanzik<br />

PHOTOPRODUCTIONS!<br />

Frahmstraße 23 22587 Hamburg<br />

Tel.: 0 40 / 86 29 72<br />

Fax.: 0 40 / 86 64 55 06<br />

wernersymanzikfotograf@t-online.de<br />

www.der-schulfotograf.de<br />

Preis je Heft: EURO 15,00<br />

Gedruckt auf: Stratosbilderdruck<br />

135 gr. chlorfrei<br />

2


10 Jahre EBG-Jahrbuch<br />

– 10 gute Argumente dafür<br />

Seit 1999 erscheint es jährlich ohne Unterbrechung: das EBG-<br />

Jahrbuch. Und es erfreut sich ungetrübter, erfreulicher Nachfrage.<br />

Es gibt viele gute Argumente dafür, die Jahrbuchaktion auch in<br />

Zukunft fortzusetzen:<br />

• Das Jahrbuch bietet die beste Grundlage zum Kennenlernen<br />

unserer Schulgemeinschaft.<br />

• Es schafft vielfältige Identifizierungsmöglichkeiten mit<br />

unserer Schule.<br />

• Es ist eine wertvolle Gesprächsgrundlage bei Ehemaligentreffen.<br />

• Viele fröhliche Gesichter auf den Fotos spiegeln die gute<br />

Atmosphäre am EBG.<br />

• Auf nunmehr fast 700 Seiten ist ein wertvolles Dokument<br />

der Zeitgeschichte unserer Schule entstanden.<br />

• Das Jahrbuch ist ein Spiegel der pädagogischen Arbeit<br />

und zahlreicher außerunterrichtlicher Aktivitäten.<br />

• In ihm wird das besondere Profil unserer Schule bunt<br />

illustriert sichtbar.<br />

• Von der Einschulung bis zum Abitur zeigt es die Entwicklung<br />

unserer Schülerinnen und Schüler.<br />

• Es entsteht professionelles Informationsmaterial über<br />

unsere Schule im vorzeigbaren Layout.<br />

• Und mittlerweile gibt es sogar jährlich ein großes<br />

Lehrertableau, mit dem wir im Flur vor dem Sekretariat<br />

das Kollegium vorstellen können.<br />

Aus meiner Sicht spricht deshalb viel dafür, auch in Zukunft<br />

Jahrbücher herauszugeben. Selbstverständlich muss<br />

über Inventar und Layout immer wieder neu nachgedacht<br />

werden.<br />

Danke zu sagen gilt es an dieser Stelle dem Redaktionsteam,<br />

das in wechselnder Besetzung dafür gesorgt hat, dass<br />

zehn ansprechende Jahrbücher entstanden sind. Dank<br />

auch den Autorinnen und Autoren für Textbeiträge und<br />

Fotos sowie dem Sekretariat und den Klassenlehrkräften<br />

für den aufwendigen Vertrieb! Zu danken ist schließlich<br />

der Firma PHOTOPRODUCTIONS Symanzik und insbesondere<br />

Herrn Symanzik persönlich für zehn Jahre erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit.<br />

Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünsche ich viel Vergnügen<br />

bei der Lektüre des Jahrbuchs 2009 und bei künftigen<br />

Publikationen!<br />

Ihr<br />

Michael Scholz<br />

Die Schulleitung (v.l.n.r.):<br />

Herr Becker (stellv. Schulleiter), Herr Brandecker (Orientierungsstufe),<br />

Frau Hein (Oberstufe), Herr Klingenberg (musischer Bereich), Frau Bobertz (Mittelstufe),<br />

Herr Scholz (Schulleiter), Frau Becker (Beauftragte für den Ganztagsbereich),<br />

Frau Liebrenz (Gleichstellungsbeauftragte)<br />

3


Die SV<br />

hintere Reihe v.l.n.r.: Lasse Raaben, Pina Bonadonna,<br />

Merle Sachs, Ina Stoltenberg, Tine Kaphengst, Joshua Amponsah.<br />

vordere Reihe v.l.n.r.: Herr Kasch, Elena Kersten, Nicolas<br />

Buhmann, Svenja Dettmann, Lasse Denecken, Ramona Förster.<br />

Nicht im Bild: Katharina Munzel<br />

Neues von der SV<br />

Die SV ist in diesem Jahr noch gewachsen – nicht nur in ihren Aufgaben, sondern<br />

auch in der Mitgliederzahl. Wir zwölf haben neben den nun schon bekannten Aktionen<br />

wie dem Weihnachtsbasar, den Nikolaus- und Valentinstagsaktionen, dem Unterstufenfasching,<br />

dem Benefizkonzert und dem Pokerturnier noch weitere Ideen,<br />

die wir dieses Schuljahr verwirklichen wollen. Während unserer vielen kreativen<br />

Treffen entwickelte sich zum Beispiel ein „Schulpulli-Designwettbewerb“, bei dem<br />

wir uns auf die vielen neuen Gestaltungsideen der Schülerschaft freuen.<br />

Aber je mehr Aktionen wir auf den Weg bringen, umso mehr helfende Hände können<br />

wir gebrauchen. Hier bekommen wir Unterstützung von der vor wenigen Jahren<br />

ins Leben gerufenen „Aufbau SV“. Dort treffen sich junge Schüler, die Lust haben,<br />

schon mal ein wenig in die SV-Arbeit reinzuschnuppern, um einen Einblick in den<br />

umfangreichen Arbeitsaufwand zu bekommen, der von außen oft nicht ersichtlich<br />

ist.<br />

Zurzeit besteht die Führung der SV hauptsächlich aus Schülern des 13. Jahrgangs,<br />

die noch das Glück haben, die Oberstufe im Kurssystem erleben zu dürfen. Ich sage<br />

Glück, denn wie wir nun alle zu spüren bekommen, trägt das neue Schulsystem mit<br />

der Profiloberstufe nicht zu mehr Zeit bei und bringt viele neue Bedingungen. Begonnen<br />

wurde mit den Vergrößerungen der H-Räume im Hauptgebäude, da in der<br />

Profiloberstufe bis zu 30 Schüler gemeinsam im Klassenverband unterrichtet werden<br />

sollen. Doch es muss noch mehr passieren, um unsere Schule für die neuen Anforderungen<br />

fit zu machen. So versuchen wir immer wieder die Politiker anzusprechen<br />

und auf unser Raumproblem aufmerksam zu machen. Doch auch für die Kleinen<br />

soll im Hinblick auf die immer stressiger werdende Zukunft in der Schule ein Raum<br />

zum Toben und Spielen in der Pause geschaffen werden. So unterstützen wir auch<br />

den in diesem Jahr begonnenen Umbau des Unterstufenschulhofes. Und vermutlich<br />

wird die SV so nicht nur in ihren Aufgaben wachsen, sondern auch an ihnen.<br />

Pina Bonadonna<br />

4


Der soziale Tag 2009<br />

Basteln, Sortieren, Singen, Theater spielen,<br />

Backen, kreatives Schreiben, Vorlesen, Verkaufen...<br />

all diese Aktivitäten hören sich so<br />

gar nicht nach einem typischen Schultag<br />

an... und das war der 18. Juni auch nicht!<br />

Statt Formeln und Grammatik wurde am<br />

Sozialen Tag etwas ganz anderes gelernt -<br />

Sozialkompetenz. Der Soziale Tag wird jedes<br />

Jahr von der Organisation „Schüler helfen<br />

Leben“ veranstaltet und ist als Tag gedacht,<br />

an dem alle teilnehmenden Schulen ihren<br />

Schülern unterrichtsfrei geben und sich die<br />

Schüler eine Arbeitsstelle suchen. Der erarbeitete<br />

Lohn wird an ausgewählte Hilfsorganisationen<br />

gespendet.<br />

Soweit ist das Ganze ja recht einfach. Der<br />

Haken folgt: Alle, die noch unter 15 sind,<br />

dürfen laut §5 des Jugendschutzgesetzes<br />

nicht selbstständig arbeiten gehen.<br />

Viele Schulen haben deshalb nicht teilgenommen.<br />

Doch am EBG wurde von sechs<br />

LehrerInnen und fünf Schülerinnen ein<br />

Konzept entwickelt. Es weist noch einige<br />

Schwachpunkte auf, allerdings ist es rechtlich<br />

einwandfrei und für das erste Jahr ein<br />

guter Anfang.<br />

Statt alle unter 15 Jahren normal in den Unterricht<br />

gehen zu lassen, wurden beaufsichtigte<br />

Gruppenaktivitäten gefunden (unter<br />

anderem Besuche im Altersheim, was die<br />

Bewohner sehr gefreut hat, aber auch das<br />

Säubern von öffentlichen Plätzen).<br />

Um die 200 SchülerInnen haben unter der<br />

Leitung der SV und einigen Helfern das Programm<br />

für einen Präsentationsnachmittag<br />

unter dem Motto „Kinderträume“ erarbeitet:<br />

Sie verkauften selbst gebackene Kekse,<br />

spielten ausgedachte Szenen vor, sangen neu<br />

gedichtete Lieder, lasen selbst geschriebene<br />

Gedichte und Geschichten vor und malten<br />

Bilder.<br />

Die gesamte Schulgemeinschaft hat durch<br />

soziales Engagement und Zusammenarbeit<br />

viel in Bewegung gesetzt.<br />

Der Bitte „Helden bitte Melden“ sind wir<br />

erfolgreich nachgekommen, wodurch wir<br />

vielen Menschen helfen und unseren Teil<br />

zur Gesellschaft beitragen konnten. Und das<br />

sehr erfolgreich:<br />

Das EBG ist mit Einnahmen von 7.507,95<br />

Euro unter den 100 erfolgreichsten Schulen<br />

Deutschlands.<br />

Im Namen der SV und der Organisationsgruppe<br />

für den Sozialen Tag möchte ich<br />

mich bei allen Schülern, Lehrern, Familienmitgliedern<br />

und Arbeitgebern bedanken<br />

und hoffe, dass die Möglichkeit besteht im<br />

nächsten Jahr wieder einen Sozialen Tag zu<br />

organisieren.<br />

Elena Kersten<br />

5


Gastschüler Ben<br />

Moin! Mein Name ist Ben Hansknecht und ich komme aus Saline,<br />

Michigan (USA). Ich bin mit dem Austauschprogramm YFU<br />

(Youth For Understanding) hier in Deutschland seit drei Monaten.<br />

Im ersten Monat war ich im Münsterland, um an einem<br />

Sprachkurs teilzunehmen. Bevor ich nach Deutschland kam, hatte<br />

ich zwei Jahre Deutsch. Jetzt wohne ich in Kronshagen bei meiner<br />

deutschen Gastfamilie.<br />

Meine ursprünglichen Gründe nach Deutschland zu kommen waren,<br />

mehr über das Land zu erfahren. Jetzt finde ich, dass es auch<br />

dazu dient, mich selbst zu finden und zu entdecken, wer ich werden<br />

möchte. Mein Aufenthalt in Deutschland gibt mir auch viel<br />

Zeit zum Nachdenken.<br />

Seit ich in <strong>Kiel</strong> bin, spiele ich in drei Musikgruppen: der Big Band,<br />

dem Schulorchester und einem Posaunenchor. In meiner Freizeit<br />

mache ich gerne Langstreckenläufe, aber ich spiele auch gerne mit<br />

meinen Gastgeschwistern.<br />

Ich habe eine super Zeit: neue Leute in der Schule treffen, gutes<br />

Essen erleben und <strong>Kiel</strong>s maritime Atmosphäre genießen.<br />

Benjamin Hansknecht<br />

Impressionen<br />

– farbenfroher Herbst<br />

6


Einen Turm auftürmen<br />

Erfinderturnier Nummero Vier<br />

Physik am Freitagnachmittag als freiwilliges Vergnügen: Zum vierten Mal fand am EBG das Erfinderturnier<br />

statt. Die Gruppen aus der Mittelstufe sollten dabei aus Leichtbaumaterialien wie Papier<br />

und Strohhalmen einen erdbebensicheren Turm bauen. Für die Oberstufenteams lautete die Aufgabe,<br />

eine Flasche durch ausströmendes Wasser in Rotation zu versetzen. Die Gewinnerflasche drehte<br />

sich 17 Mal in 79 Sekunden… von den Türmen hielt ein 82 cm hohes Exemplar selbst mit einem<br />

Kilo Last den heftigsten Erschütterungstest aus… und die siebzig teilnehmenden Schülerinnen und<br />

Schüler hatten viel Spaß dabei! Nächste Auflage 2010.<br />

Karin Bobertz<br />

7


8<br />

Unsere Chormitglieder


Model United Nations<br />

Schleswig-Holstein 2009<br />

Vom 23. bis zum 27. April fand Model United Nations<br />

Schleswig-Holstein 2009 (kurz MUN-SH) im <strong>Kiel</strong>er<br />

Landtag statt. Was das ist? MUN-SH ist ein Planspiel für<br />

Schüler und Studenten, bei dem die Vereinten Nationen<br />

(UN) simuliert werden. Als Teilnehmer von insgesamt<br />

über 400 übernimmt man die Rolle eines Diplomaten<br />

eines Mitgliedsstaates der UN und muss dessen Interessen<br />

und Ansichten in simulierten Gremien vertreten. Daran<br />

haben wir teilgenommen und dort den souveränen<br />

Staat Neuseeland vertreten, in der Generalversammlung<br />

und im Wirtschafts- und Sozialrat (kurz WiSo).<br />

Am ersten Tag konnten wir ganz entspannt um 12 Uhr<br />

zur Teilnehmerregistrierung in der Jugendherberge <strong>Kiel</strong><br />

erscheinen, nachmittags unsere Seminare besuchen<br />

und abends ging es dann zur offiziellen Eröffnungsveranstaltung<br />

in der Uni-Mensa. Die nächsten drei Tage<br />

verbrachten wir im Landtag, wo die täglichen Konferenzen<br />

abgehalten wurden. Pro Gremium wurden schon<br />

im Vorfeld drei Themen ausgewählt, die in den einzelnen<br />

Versammlungen debattiert und behandelt werden<br />

sollten. Beispielsweise ging es in der Generalversammlung<br />

um die nachhaltige Förderung neuer und alternativer<br />

Energieressourcen oder um Unterstützung der UN<br />

durch regionale Organisationen bei Konflikten. Im WiSo<br />

ging es um aktuelle, schwerwiegende Probleme wie zum<br />

Beispiel die internationale Korruption und der Drogenhandel<br />

oder die Förderung eines gerechten Welthandels.<br />

Auf den Sitzungen musste man über das Thema debattieren<br />

und dann eine Resolution, einen Beschluss, gemeinsam<br />

mit den anderen Ländern und Vertretern von<br />

nicht-staatlichen Organisationen (wie z.B. Greenpeace)<br />

ausarbeiten. Dies erwies sich jedoch als sehr schwierig,<br />

da erst einmal ständig die strengen Formalitäten eingehalten<br />

werden mussten und es beispielsweise durchaus<br />

eine ganze Stunde dauerte, um ein (!) Wort in einer Resolution<br />

zu ändern. In den meisten Gremien konnten<br />

dadurch auch nur ein bis zwei Themen durchgenommen<br />

werden. Kleine Späße wie Anträge auf Verbannung<br />

der Öffentlichkeit (= Zuschauer, Greenpeace, Amnesty,<br />

Save The Children etc. pp.) aus dem Saal sorgten für Erheiterung<br />

in den teilweise wirklich langen Tagen, und diese<br />

mussten viele auch ohne Kaffee aushalten, den diesen<br />

gab es immer erst spät nachmittags, ein Schock für viele<br />

Abhängige! In den Pausen erhielt man auch das vom<br />

Presseteam erstellte Boulevard-Klatschblatt und die „seriöse<br />

Zeitung“. Abends wurden immer im Plenarsaal die<br />

ebenfalls für MUN-SH gemachten Nachrichten mit den<br />

Top-Themen des Tages (Beispiel: Verabschiedete Resolutionsentwürfe<br />

oder Einmarsch Neuseelands in den Sudan)<br />

ausgestrahlt. Danach gab es an einem Abend einen Rednerabend<br />

mit einem Gastredner, am nächsten Abend den<br />

Stammtisch im „Irish Pub“ und am anderen den abschließenden<br />

Diplomatenball, der dem Ganzen einen tollen<br />

Ausklang verlieh. Letztendlich wurde doch sehr viel Gutes<br />

und Konstruktives von den Gremien erarbeitet, was auch<br />

auf http://www.mun-sh.de einzusehen ist.<br />

Abschließend kann man sagen, dass MUN-SH ein voller<br />

Erfolg war, bei dem man viele neue Kontakte knüpfen<br />

konnte (sogar mit Finnen, Südafrikanern und Japanern,<br />

die extra für MUN-SH angereist waren), neue politische<br />

und gesellschaftliche Kenntnisse gewinnen und vor allem<br />

auch seine Teamfähigkeit verbessern konnte, denn alleine<br />

konnte man dort nichts ausrichten, man musste immer<br />

genug Unterstützer auf seiner Seite haben, um bei Abstimmungen<br />

seine Vorhaben durchzubringen.<br />

Wir können auf jeden Fall jedem Interessierten nur ans<br />

Herz legen, nächstes Jahr bei MUN-SH teilzunehmen,<br />

denn dieses Projekt bringt einen nicht nur politisch, sondern<br />

auch zwischenmenschlich weiter.<br />

Kianusch Ayazi & Yannick Krautwurst<br />

9


„Lauf zwischen den Meeren“ 2009<br />

12. Jahrgang Sport P4 Kurs<br />

Als Frau Liebrenz uns während einer unserer Sportstunden<br />

verkündete, dass wir die Möglichkeit hätten, am so genannten<br />

„Lauf zwischen den Meeren“ teilzunehmen, herrschte<br />

erst einmal allgemeine Skepsis unter uns Schülern.<br />

„Wie lange dauert so ein Lauf und wie aufwendig ist das<br />

Training?“, fragten wir uns zunächst. Die Strecke von 94,2<br />

km ließ uns kräftig schlucken. Ob man es glaubt oder nicht,<br />

nicht alle Sport P4ler sind passionierte Läufer. Schnell war<br />

klar, dass die Strecke von Husum bis nach Damp auf zehn<br />

Läufer aufgeteilt wurde, und somit unter die Bezeichnung<br />

eines Staffellaufs fiel.<br />

Die ersten Sportbegeisterten bekamen Lust sich dieser Herausforderung<br />

zu stellen und überzeugten schließlich den<br />

Rest des Kurses. Nun kam jedoch die Frage auf, wer laufen<br />

würde und welche Strecke, denn der Lauf führte durch die<br />

vielen kleinen Dörfer mitten in Schleswig Holstein, sodass<br />

die einzelnen Strecken verschieden lang waren. Über die<br />

Osterferien erhielten wir den Auftrag regelmäßig laufen<br />

zu gehen, um unseren Trainingszustand zu verbessern und<br />

am Tag des Laufes, dem 21. April topfit zu sein. Doch diese<br />

Aufgabe entpuppte sich schwieriger als gedacht, denn Urlaub<br />

und unerwartete Krankheiten machten einigen von uns<br />

Sportlern einen Strich durch die Rechnung. Ein 3.000 Meter-Lauf<br />

sollte Klarheit darüber schaffen, wer laufen sollte,<br />

bzw. an welcher Position.<br />

Am Tag vor dem Lauf trafen sich schließlich die tapferen<br />

10 freiwilligen Läufer vor der Schule, um in Fahrgemeinschaften<br />

nach Damp zu fahren. Da Frau Liebrenz uns rechtzeitig<br />

für den „Schulklassenvergleichskampf“ angemeldet<br />

hatte, wurde unser Lauf vom Veranstalter gesponsert. Unsere<br />

Unterkunft, sowie das Startgeld, die T-Shirts und weitere<br />

Aktivitäten in Damp wurden bezahlt und wir mussten nicht<br />

selbst dafür aufkommen. Wir bezogen also unsere drei gemütlichen<br />

Bungalows und machten uns auf den Weg, den<br />

Kurort zu erkunden.<br />

Direkt am Strand hatten die Veranstalter ein riesiges Zelt<br />

aufgebaut, in dem am Abend vor dem Lauf eine für solche<br />

Veranstaltungen typische Nudelparty stattfand. Im Zelt bekamen<br />

wir unsere T-Shirts und Startnummern, sowie das<br />

Staffelholz, was uns am nächsten Tag begleiten sollte. Hunderte<br />

von Läufern plapperten munter durcheinander und<br />

wir fingen an, schon einmal die gegnerischen Schülerteams<br />

zu begutachten. Die Sieger vom letzten Jahr saßen zwei Tische<br />

weiter und wirkten sehr angespannt und konzentriert.<br />

Wir dagegen alberten herum und gingen abends noch<br />

schwimmen.<br />

Am nächsten morgen war jedoch Aufstehen in aller Frühe<br />

für Viola und Jöran angesagt. Der Lauf sollte um 9 Uhr<br />

starten, sodass Viola rechtzeitig an den Start ins 94,2 km<br />

entfernte Husum gebracht werden musste. Frau Liebrenz<br />

erklärte sich bereit, selbst die ersten beiden Läufer zu ihren<br />

Startpunkten zu bringen. In Etappen wurden wir aus dem<br />

Schlaf gerissen, und nachdem wir den äußerst komplizierten<br />

Busplan schließlich durchschaut hatten, konnte sich jeder<br />

auf den Weg zu seinem Startpunkt machen.<br />

Der Plan war, dass Viola in Husum startete und das Staffelholz<br />

nach 11,4 km an Jöran in Wittbek übergeben sollte.<br />

Der wiederum übereichte es Arik in Hollingstedt, der nach<br />

Dannewerk lief, um es an Philip zu übergeben. Philip hatte<br />

die undankbarste Strecke, die über eine Militärlandebahn<br />

nach Jagel zu Ole verlief. Ich wartete schon aufgeregt darauf,<br />

dass dieser mir das Staffelholz in Fahrdorf übergab, um so<br />

schnell wie möglich zu Fredi nach Fleckeby zu gelangen.<br />

Fredi übergab den Stab in Gammelby an Tine, die sich auf<br />

den Weg nach Gut Hemmelmark machte, um Mathias, den<br />

nächsten Läufer, anfeuern zu können. Der machte sich eilig<br />

auf den Weg das Staffelholz sicher in Waabs bei Philipp,<br />

unserem Schlussläufer, abzuliefern. Viele von uns hatten<br />

sich dort getroffen, um ihn ein letztes Mal anzufeuern und<br />

dann selbst ins Ziel zu fahren. Staus auf den Landstraßen vor<br />

Damp machten unseren Plan, gemeinsam ins Ziel einzulaufen,<br />

jedoch zu Nichte. Als wir uns schließlich zum Zieleinlauf<br />

vorgekämpft hatten, trafen wir den Rest unserer Truppe<br />

und man konnte den Stolz jedes einzelnen in unseren Augen<br />

ablesen. Wir hatten unser Ziel erreicht, dass niemand mitten<br />

auf der Strecke schlapp machte und wir das Staffelholz sicher<br />

über die Ziellinie brachten. Als wir dann erfuhren, dass<br />

wir unter den ersten 100 von 400 Teams platziert waren,<br />

wurde unsere Freude noch größer und wir nahmen uns vor<br />

im nächsten Jahr wieder teilzunehmen. Im Aqua Tropicana<br />

konnten wir uns schließlich von unserer starken Leistung erholen<br />

und endlich entspannen.<br />

Trotz vorheriger Skepsis und hartem Training haben wir<br />

nicht aufgegeben und letztendlich doch eine Menge Spaß<br />

am Laufen gefunden. Ich hoffe, dass der Lauf jedem von uns<br />

in guter Erinnerung bleibt, da er uns auf sportlicher, aber<br />

auch auf persönlicher Ebene näher gebracht hat.<br />

Bente Wegner<br />

10


Ein Schuss... und los geht´s!<br />

Am 6. Juni diesen Jahres gab die selbsternannte „Uwe´s Elite“<br />

- Sport P4 Kurs des <strong>Ernst</strong>-<strong>Barlach</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s - ihr<br />

Debüt und startete beim Rendsburger Triathlon.<br />

Schon Wochen vorher hatte Herr Thomsen uns sowohl<br />

theoretisch als auch praktisch auf diese Exkursion der ganz<br />

besonderen Art vorbereitet, bis jeder seine Höchstform erreicht<br />

hatte. Wir waren also startklar!<br />

Am Abend vor dem großen Tag stärkten wir uns mit Sportlernahrung<br />

wie Nudeln, Hauptsache die Kohlenhydratspeicher<br />

waren gefüllt! Dann ging es rechtzeitig ins Bett, um fit<br />

und ausgeruht der Herausforderung entgegensehen zu können.<br />

Extra für diesen Anlass hatte unser Kurs sich eine Überraschung<br />

für Herrn Thomsen überlegt: Wir ließen rosa<br />

T-Shirts für uns mit der Aufschrift „Uwe´s Elite“ und für<br />

Herrn Thomsen „Big Boss Uwe“ bedrucken, um unserer<br />

Zusammengehörigkeit Ausdruck zu verleihen. Damit stach<br />

unser Sport-Kurs natürlich aus der Menge der anderen Triathleten<br />

stilsicher und motiviert hervor.<br />

In Rendsburg angekommen, platzierten wir unsere Rennräder,<br />

Trinkflaschen und Traubenzucker und wurden ein<br />

letztes Mal von Herrn Thomsens beschwingten Worten angeheizt.<br />

Jetzt ging es zu den Startblöcken und wir wärmten<br />

uns für die erste Disziplin auf: 500 Meter Schwimmen. Als<br />

der Startschuss ertönte, kraulten wir, vom Adrenalin vorangetrieben,<br />

wie um unser Leben. Nach circa 10 Minuten<br />

sprangen wir aus dem Becken des Rendsburger Freibads und<br />

rannten noch recht wacklig auf den Beinen zu unseren Rädern,<br />

um die 20 km lange Strecke entlang des Nord-Ostsee-<br />

Kanals anzutreten.<br />

Nach nur wenigen Kilometern platzt Jannike der Reifen<br />

ihres Rads, doch sie gibt nicht auf, sondern entschließt sich<br />

den restlichen Weg laufend zurückzulegen – und wird damit<br />

zur Heldin des Tages. Wir anderen versuchten inzwischen,<br />

krampfhaft gegen den Wind anzukommen. 45 Minuten später<br />

stand uns dann der nächste Wechsel bevor. Bei der letzten<br />

Disziplin, 5 km Laufen, mobilisierten wir unsere übrigen<br />

Kraftreserven und gaben noch einmal alles.<br />

Als die Strecke gar nicht mehr enden zu wollen schien, kam<br />

endlich das Ziel in Sicht. Angefeuert von Familie und Freuden,<br />

sprinteten wir der Ziellinie entgegen. Geschafft!<br />

Uwe´s Elite hatte den Triathlon mit Bravour und hervorragenden<br />

Zeiten bestanden! Wir freuten uns über dieses besondere<br />

Erlebnis und standen trotz völliger Erschöpfung<br />

noch für Fotoshoots der Eltern bereit. Besonders Jannike,<br />

die einige Zeit später als wir das Ziel erreichte, wurde von<br />

allen als große Siegerin gefeiert, aber eigentlich fühlten wir<br />

uns alle wie Sieger.<br />

Und so trainiert der Sport P4 Kurs weiter, lässt sich gerne<br />

von Herrn Thomsen drillen, und ist ständig auf der Suche<br />

nach neuen Herausforderungen...<br />

Herrn Thomsen noch einmal vielen Dank für die gelungene<br />

Organisation und Unterstützung!<br />

Kim Zöllner, 12 d<br />

11


Erfolgreiche Teilnahme einer großen Gruppe<br />

von Läuferinnen und Läufern des EBG am <strong>Kiel</strong>-Lauf 2009<br />

Nach der erfolgreichen ersten Durchführung eines Sponsorenlaufes<br />

am EBG in der letzten Schulwoche vor den<br />

Sommerferien (siehe dazu den Bericht in Horizonte 12, S.<br />

7) kann hier über ein weiteres Laufereignis mit erfreulicher<br />

EBG-Teilnahme berichtet werden: Am 13. September 2009<br />

fand nun schon zum 22. Mal der traditionelle <strong>Kiel</strong>-Lauf statt,<br />

der vom Opernhaus über Hindenburgufer, Reventlouallee<br />

und Holtenauer Strasse zurück zum Ziel vor dem Rathaus<br />

führte. Zippel`s Läuferwelt als Veranstalter hatte mit etlichen<br />

Sponsoren und vielen Helferinnen und Helfern insgesamt<br />

über 7 000 Teilnehmer über 6 verschieden lange Strecken<br />

von 0,8 km (Bambinis) bis Halbmarathon (21,0975 km für<br />

internationale Spitzen- und viele Volksläufer) an die Startlinie<br />

gebracht: ein erneutes Rekord-Meldeergebnis. Das EBG<br />

startete mit seiner Lauf- bzw. Ski-Langlauf-AG mit über 50<br />

Schülerinnen und Schülern beim Schülerlauf über 6 km, organisiert<br />

und auf der Strecke begleitet von den Sportlehrern<br />

Kai Zwickel und Ulrich Becker. Im Wettbewerb der Schulen,<br />

den die Techniker-Krankenkasse gesponsert hat, haben wir<br />

im Vergleich der meisten Finisher im 6-km-Schülerlauf mit<br />

46 Läuferinnen und Läufern, die das Ziel erreichten, einen<br />

sicheren 2. Platz (hinter der Claus-Rixen-Schule aus Altenholz)<br />

belegt und dafür 500 Euro€Prämie gewonnen. Aus der<br />

Zippel`s-Wertung für die teilnehmerstärksten Finishergruppen<br />

bekamen wir noch einmal 200 Euro dazu.<br />

Wir haben uns neben den vielen ganz persönlichen Lauferlebnissen<br />

in diesem 6-km-Lauf sehr über dieses Gesamtergebnis<br />

unserer EBG-Mannschaft gefreut. Die Langlauf- und<br />

Ski-Langlauf-AG kann die Gewinnsumme für Material und<br />

Ausrüstung im bevorstehenden Skiwinter sehr gut gebrauchen.<br />

Viele junge Athleten haben zum ersten Mal unter Wettkampfbedingungen<br />

an solch einer großen Volkslaufveranstaltung<br />

teilgenommen und sind mit ihren Lehrern eingetaucht<br />

in das Erlebnis eines solchen Massenaufgebots an<br />

Die erfolgreichsten Einzelläufer des EBG sollen hier<br />

auch noch einmal gewürdigt werden:<br />

• Moritz Lange (inzwischen am GymKro)<br />

gewinnt in 22:14 die männliche Jugend B und<br />

wird 3. in der Gesamtwertung Jungen<br />

• Hauke Steentoft wird 2. in 23:26<br />

bei den Schülern B und 7. in der Gesamtwertung Jungen<br />

• Pauline Gerschwitz wird 3. in 27:29 bei den<br />

Schülerinnen B und 6. in der Gesamtwertung Mädchen<br />

Läufern mit der Organisation solch eines Ereignisses. Jeder<br />

wurde mit einer Medaille, einem Lauf-Shirt und dem ganz<br />

individuellen Lauferlebnis belohnt.<br />

Im nächsten Jahr wird der dann 23. <strong>Kiel</strong>-Lauf am 12. September<br />

2010 stattfinden. Eine noch größere EBG-Mannschaft<br />

sollte dann sicher wieder dabei sein; Kai Zwickel und<br />

Ulrich Becker freuen sich jedenfalls schon darauf.<br />

Übrigens: Nicht nur auf der Strecke war das EBG vertreten.<br />

Eine Gruppe von 15 Oberstufenschülerinnen und -schülern<br />

hat an den Wasser- und Verpflegungsstellen an der Strecke<br />

und am Zieldurchlauf fleißig mehrere Stunden geholfen –<br />

auch diese wichtigen Helferdienste müssen hier gewürdigt<br />

werden. Für diese Gruppe gilt ebenso: auf ein Neues im<br />

nächsten Jahr!<br />

Zippel`s Läuferwelt rechnet mit uns.<br />

Ulrich Becker<br />

12


Leichtathletik-Pokalsportfest<br />

Ende September fand das Leichtathletik-Pokalsportfest der <strong>Kiel</strong>er Schulen statt, an dem unsere Schule mit einer<br />

Mädchen- und einer Jungenmannschaft teilnahm. Für die Teams konnten sich Schülerinnen und Schüler aus den<br />

Sechsten, Quinten und Quarten an einem Wettkampfnachmittag in der Schule qualifizieren.<br />

Bei strahlendem Sonnenschein trafen wir uns am 24. September mit Frau Berner im Sportforum der <strong>Kiel</strong>er Uni<br />

und kämpften mit viel Freude und Ehrgeiz in den Disziplinen Weitsprung, Wurf und Sprint. Zum Abschluss des<br />

Pokalsportfests traten einige unserer Leichtathleten unter lautstarker Unterstützung in der 4 x 50m – Staffel, dem<br />

800m - Lauf der Mädchen und dem 1000m - Lauf der Jungen gegen die anderen Schulen an. Trotz der starken<br />

Konkurrenz konnte das Jungenteam den 5. Platz erreichen, das Team der Mädchen erreichte den 3. Platz! Mit<br />

etwas Training hoffen wir im nächsten Jahr noch erfolgreicher abzuschneiden.<br />

Für das Mädchenteam starteten Minja Hashem, Friederike Schultz, Jasmin Hackbarth, Leonie Vierk, Jannika Frey,<br />

Lena Kloock, Susan Krone, Svenja Holm und Mia Lehne.<br />

Für das Jungenteam starteten Jonas Schlenz, Lorin Schoneboom, Fabio Döbel, Jubin Scheikhleslami, Lennard<br />

Basenau, Jeremias Gutekunst, Marlon Bruhn, Arditi Tola und Maic Lüth.<br />

Lena Kloock und Susan Krone<br />

13


Surf-AG<br />

Im Mai dieses Jahres hieß es natürlich wieder:<br />

Die Surf-AG startet in die nächste Saison!<br />

Die Nachfrage war sehr groß und so bildeten sich zwei AG-Tage,<br />

Mittwoch und Freitag.<br />

Verständlich, denn was gibt es schöneres als bei Wind, Wasser und<br />

Wellen in einen aufregenden Sport hineinzuschnuppern?<br />

Das ganze fand in Grönwohld bei Wassersport Schwedeneck statt.<br />

Woche für Woche wurden wir von Bernd von der Schule abgeholt,<br />

die Anfänger lernten die Basics und die Fortgeschrittenen schon das<br />

ein oder andere Manöver zu fahren oder bei mehr Wind sogar zu<br />

gleiten.<br />

Der Wind ließ uns dieses Jahr jedoch größtenteils im Stich, entweder<br />

gab es viel zu viel oder viel zu wenig. Doch die Tage, an denen<br />

es für uns optimal war, haben wir natürlich gründlich ausgeschöpft<br />

und der Spaß kam nie zu kurz.<br />

Ein Höhepunkt der diesjährigen Saison war der 2.Windsurf-Schul<br />

Cup, bei dem viele Schüler von verschiedenen <strong>Kiel</strong>er Schulen teilnahmen<br />

und gegeneinander antraten um Gelerntes auszuprobieren<br />

und anzuwenden. Auch dies waren zwei schöne Tage voller neuer<br />

Eindrücke und Erfahrungen.<br />

Alles in allem war es eine schöne Saison und wir freuen uns nächstes<br />

Jahr wieder die Surfbretter zu schnappen und loszusurfen!<br />

Hang loose!<br />

Charlotte Müller<br />

Kletterspaß ...<br />

14


„ Eine Kursfahrt, die ist lustig, eine<br />

Kursfahrt, die ist schön…“<br />

Schweden? Holland? Afrika? Oder doch in die Südsee? Warum so weit reisen,<br />

wenn wir eine Südsee vor der Tür haben- die Dänische Südsee!<br />

So packten wir unsre Seesäcke und hissten die Segel der Swaensborgh. Syllemanns<br />

Crew nahm das Steuerrad in die Hand und schipperte gen Norden. Ganz<br />

so schnell legten wir jedoch nicht ab. Bevor die Seefahrt los gehen konnte, musste<br />

die Stammbesatzung aus Holland, die aus Aip, Merlin und Sandra bestand,<br />

uns noch einige Handgriffe beibringen, damit wir unser Ziel auch ohne kentern<br />

erreichen konnten.<br />

Unsre Südsee hielt das, was man sich verspricht – Sonnenschein und tropische<br />

Temperaturen, sodass nach Ablegen die Badesachen herausgeholt und die Sonnencreme<br />

aufgetragen werden konnte. Von nordischem Wetter keine Spur. So<br />

verbrachte der Erdkundeleistungskurs von Herrn Sylla, mit Frau Greve als Begleitung,<br />

die Stunden auf dem Meer. Unsre Tour führte uns von <strong>Kiel</strong> über Damp<br />

nach Farborg, Aerosköbing und Bagenkop sicher zurück in die Heimat.<br />

Auf Grund des nahen Zusammenlebens beim Kochen, Essen, Puzzeln, Musik<br />

hören, Rätseln und natürlich Segeln stärkte sich das Gemeinschaftsgefühl enorm-<br />

denn eine Crew hält immer zusammen. Laue Winde ließen uns mitten auf<br />

hoher See ankern und ermöglichten uns eine Abkühlung im kalten Nass. Die<br />

gesammelte Energie vom Sonnenbaden tobten wir bei einer rasanten Fahrt auf<br />

einem Luftkissen wieder aus.<br />

Beim Betrachten des Sonnenuntergangs ließen wir die Abende ausklingen. Damit<br />

wir am nächsten Morgen in aller Frische weiter segeln konnten, nickerte<br />

jeder bei leichter Wellenbewegung in seiner kleinen Koje ein.<br />

Der letzte Tag forderte die begleitendenden Lehrer besonders, weil sie ihre Crew<br />

an Deck mit Tucks, Gurke und Reisetabletten versorgen mussten, da die See rauer<br />

geworden war.<br />

Raus aus der Südsee, rein in die <strong>Kiel</strong>er Förde begann es prompt an zu schüttenwie<br />

kennt man es auch anders?!<br />

Wir verbrachten fünf wunderbare Tage auf See an Bord des Dreimasters und<br />

bedanken uns bei Captain Sylla und Matrosin Greve.<br />

Lone Carstensen und Johanna Birkner<br />

... am Falckensteiner Strand<br />

15


Berlin<br />

– der Atomschutzbunker<br />

unter dem Kurfürstendamm<br />

Am 31. März 2009, dem dritten Tag auf unserer Klassenfahrt<br />

(U II b und U II c) besuchten wir die Ausstellung „The story<br />

of Berlin“, um die deutsche Geschichte hautnah zu erleben.<br />

Nachdem wir eine Stunde in den sehr informativen und beeindruckenden<br />

Räumen des Museums verbracht und noch<br />

längst nicht alles gesehen hatten, trafen wir uns, um durch den<br />

einzigen Atomschutzbunker in Berlin geführt zu werden.<br />

Der im Jahre 1974 erbaute Atomschutzbunker liegt unter dem<br />

Kurfürstendamm und wird heute als Tiefgarage genutzt. Nur<br />

ein kleiner Teil wurde für die Ausstellung umgebaut, um den<br />

Besuchern die Atmosphäre eines Atomschutzbunkers nahe zu<br />

bringen.<br />

Der Bunker hat 3 600 Plätze, das entspricht 1 % der Berliner<br />

Bevölkerung. Im Falle eines Atomangriffs bräuchte der Bunker<br />

eine Woche Vorbereitungszeit, um hergerichtet zu werden.<br />

Zur Vorbereitung gehört es, Pritschen (Betten) aufzubauen sowie<br />

Vorräte (Wasser und Brot) anzulegen. Die Pritschen sind<br />

sparsam angeordnet, das heißt, dass vier Prischen übereinander<br />

aufgebaut sind. Der Atomschutzbunker ist sehr eng, jeder<br />

Mensch hat einen Raum von zwei Kubikmetern. Durch diese<br />

Beengung beträgt die Temperatur um die 35 °C und die Luftfeuchtigkeit<br />

liegt bei 90 %. Bei diesen Temperaturen wird auch<br />

keine Decke für die Pritschen benötigt, und die Panikausbrüche<br />

der Menschen sind, aufgrund der Sauerstoffreduzierung,<br />

sehr gering. Außerdem wird die Luft durch Aktivkohle gefiltert.<br />

In dem genannten Atomschutzbunker ist es sehr dunkel,<br />

da der Strom für den gesamten Aufenthalt eingeteilt werden<br />

muss. Es gibt Aufseher aus dem zivilen Bereich, die sogar<br />

eine Pistole erhalten und die einen eigenen Raum mit Kontakt<br />

(Telefon) zur Außenwelt haben.<br />

Für die 3 600 Menschen gibt es nur zwei Toilettenräume,<br />

die aber keine Intimsphäre bieten, da die einzelnen Toiletten<br />

nur durch Vorhänge getrennt sind. Außerdem gibt<br />

es zwei Küchen, die aber selten genutzt werden, und ein<br />

Krankenzimmer.<br />

Als wir die Treppen zu dem Atomschutzbunker hinuntergingen,<br />

schlug uns die stickige Luft entgegen. Der dunkle<br />

Raum, nur durch Neonlampen erhellt, bietet nicht viel<br />

Platz, wenn man bedenkt, dass 3 600 Menschen hier überleben<br />

sollen. Im Nachhinein beschreiben viele die Atmosphäre<br />

als gruselig und keiner von uns könnte sich vorstellen,<br />

nur eine Nacht dort zu verbringen.<br />

Wir glauben nicht, dass der Evakuierungsplan funktionieren<br />

würde, da der Umbau von der Tiefgarage in den Atomschutzbunker<br />

allein schon eine Woche beträgt. Im Falle<br />

eines Überraschungsangriffs wäre er sinnlos. Die Vorräte<br />

an Nahrungsmitteln und die Menge des Stroms würden<br />

nur für exakt zwei Wochen reichen, so dass die Menschen<br />

den Bunker nach 14 Tagen in die verseuchte Außenwelt<br />

verlassen müssten. Dieser Atomschutzbunker würde die<br />

Bevölkerung Berlins nicht schützen, er ist wohl nur für die<br />

Beruhigung der Bevölkerung gebaut worden.<br />

Wir empfehlen einen Besuch in der Ausstellung „The story<br />

of Berlin“, da man die Geschichte wirklich HAUTNAH<br />

erleben kann.<br />

Solveig Greve und Finja Ewering<br />

16


Unsere Freundin,<br />

die Mathematik, lauert überall!<br />

Mannigfache mathematische Möglichkeiten im Alltag<br />

Unter diesem Leitsatz kamen die beiden Mathematik-Leistungskurse von<br />

Herrn Schmarbeck und Frau Hein zum letzten Mal in ihrer Schulkarriere<br />

in den Genuss einer „Klassenfahrt“ mit Ausgehfrist, Dreiergrüppchen und<br />

Museumsbesuch. So wie immer eigentlich.<br />

Am Mittwoch, den 27.05.2009, traf man sich um 8 Uhr an der Schule. Vor<br />

den 25 anwesenden Schülern und den beiden Lehrern lagen 377 Kilometer<br />

Entfernung und leider nur 35 Stunden Zeit. Also musste bereits die<br />

Fahrt genutzt werden, um die tiefgründigen Kenntnisse, die man in den<br />

vergangenen zwei Jahren Mathe-LK und den vergangenen 13 Jahren Mathematik<br />

und Schule an sich gewonnen hatte, anzuwenden, um gleich eine<br />

klare wissenschaftliche Marschroute für den Kurztrip auszugeben, denn<br />

zum Spaß wollten wir sicherlich nicht nach Berlin. Wenn sich also auf der<br />

377 Kilometer langen Strecke genau 20 Autobahnausfahrten befinden, die<br />

unregelmäßig verteilt sind, ist es dann irgendwie möglich ein System zu<br />

entwickeln, die Entfernung nach Berlin, die nach jeder Ausfahrt angezeigt<br />

wird, besser angeben zu können als die Mitschüler? Oder lässt sich bei<br />

dem Spiel „Schnick Schnack Schnuck“, der Volksmund spricht wohl eher<br />

von „Stein-Schere-Papier“, eine Statistik aufstellen, um eine Taktik mit<br />

Gewinnchancen größer als ein Drittel herauszuarbeiten? Nach kniffliger<br />

Fahrt ging es in der Pension in Berlin knifflig mit weiteren anspruchsvollen<br />

Denksportaufgaben weiter: Die klassische Zimmeraufteilungsproblematik<br />

wurde für einen LK angemessen in wenigen Minuten abgehandelt<br />

und die sich parallel bildenden Fünfergruppen (dieses Modell wurde<br />

vorher durch Studieren der Nahverkehrstarife als preisgünstigstes Modell<br />

herausgearbeitet) zeigten trotz ihres hohen mathematisch-wissenschaftlichen<br />

Leistungsniveaus eine kreative Praxisnähe und schafften es, eine<br />

individuelle Freizeitoptimierungsroute aufzustellen, die es ermöglichte<br />

innerhalb kurzer verbleibender Zeit (inzwischen war es 14 Uhr und man<br />

hatte den Tag zur freien Verfügung) möglichst viele und lukrative Seiten<br />

Berlins zu erforschen, um hinterher mitreden zu können, wenn es um die<br />

Hauptstadt und ihre Sehenswürdigkeiten ging. Es folgte also ein Wettlauf<br />

quer durch Berlin zwischen Gedächtniskirche, Hauptbahnhof, Brandenburger<br />

Tor oder Alexanderplatz hin und her. Am Ende des Tages blieb<br />

noch das Finale der Champions-League und Bernards Geburtstag, die den<br />

Tag abrundeten.<br />

Dann war er auch schon gekommen: der letzte Tag der Klassenfahrt…<br />

Am Morgen beim Frühstück schaute man in die von der langen Zeit deutlich<br />

gekennzeichneten müden Gesichter, wehmütig biss man den letzten<br />

Bissen Brötchen ab und trauerte der gemeinsamen Zeit in Berlin hinterher.<br />

Doch zum Glück würde es nun auch ein Ende mit den tröpfelnden<br />

Duschen und den schnarchenden Bettnachbarn haben.<br />

Zum Abschluss stand das Technikmuseum auf dem Programm. Ein junger<br />

Mann führte uns durch die mathematische Sonderausstellung des Museums.<br />

Die meisten der dort angeschnittenen Themenbereiche und mathematischen<br />

Besonderheiten hatten wir ohnehin in den Kursen zur Genüge<br />

ausdiskutiert, so überzeugte die Führung uns aber dennoch, zum Beispiel<br />

durch zwei Bucher voll mit Nachkommastellen der Kreiszahl. Nach weiterer<br />

Zeit zum freien Studium im Museum machten wir uns auf über zwei<br />

Essenstopps zurück nach <strong>Kiel</strong>.<br />

Als wir nach 35 Stunden wieder vertrauten Boden unter unseren Großstadt-leidgeprägten<br />

Füßen spürten, kam es uns vor, als wäre unsere Abreise<br />

erst gestern gewesen. Alles in allem war die Fahrt ein wirklich erfreulicher<br />

und lehrreicher Abschied. Klassenfahrten werden wir sicherlich alle<br />

vermissen. Egal ob 5 Tage Hallig Hooge oder 35 Stunden Berlin.<br />

Für einen<br />

Nachmittag<br />

zurück in die DDR<br />

Die Tür quietschte und als sie nachgab,<br />

befanden wir uns in der DDR. Zu<br />

unserer Linken parkte ein Trabi, der zu<br />

einer Fahrt durch Berlins Plattenbausiedlungen<br />

einlud. Lief man etwas weiter,<br />

eröffnete sich einem der Zugang in<br />

eine alte DDR-Wohnstube. In einen der<br />

Sessel lümmelnd konnte man dort die<br />

„aktuellen“ Geschehnisse verfolgen, bis<br />

plötzlich das Telefon klingelte…<br />

Einzig und allein die Informationstafeln<br />

zu den verschiedenen Themenbereichen<br />

verrieten uns, dass der Fall der Mauer<br />

schon sein 20jähriges Jubiläum erlebte<br />

und die DDR nicht mehr gegenwärtig<br />

war.<br />

„Geschichte lebendig, interaktiv und<br />

spielerisch vermittelt“: Das verspricht<br />

das Berliner DDR Museum. Und als wir,<br />

die UIIc, auf unserer Klassenfahrt an<br />

einem Dienstagmorgen dort einkehrten,<br />

konnten wir uns selbst davon überzeugen.<br />

Auf eine erstaunlich objektive Art<br />

und Weise wurde uns die Möglichkeit<br />

gegeben, den Alltag eines vergangenen<br />

Staates durch Anfassen, Ausprobieren,<br />

Hören und Sehen hautnah zu erleben.<br />

Kleiderschränke, alte Schulhefte und Bewerbungsmappen<br />

warteten darauf, entdeckt<br />

und durchstöbert zu werden. Hier<br />

und da sah man einige Besucher Lipsi<br />

nachtanzen, das Sandmännchen mitverfolgen<br />

oder der damals beliebten Musik<br />

lauschen. Das alles vor einem breiten<br />

Hintergrund an Informationen, der<br />

unser Wissen über das Leben im Sozialismus<br />

erweiterte und uns dazu anregte<br />

Klischees zu überdenken. So erkannte<br />

man neben den radikalen Vorgehensweisen<br />

gegen Andersdenkende immerhin<br />

auch die Mühe des Staates, jedem Kind<br />

eine behütete Kindheit und später eine<br />

gesicherte Zukunft zu ermöglichen.<br />

Zwei Stunden später quietschte die Tür<br />

ein weiteres Mal und als sie nachgab, befanden<br />

wir uns wieder in der lautstarken<br />

Gegenwart Berlins.<br />

Larissa Hellmund und Alva Lütt<br />

Robert v. Hering<br />

17


Heiße Liebe<br />

zu einem heißen Land<br />

Ein hitziger Bericht über die Klassenfahrt<br />

der ehemaligen 8a ins französische Colmar<br />

Ich glaube, dass sich der eine oder andere bei 37° im Schatten vielleicht<br />

doch mal die Frage stellte, ob beispielsweise ein Reiterhof an<br />

der angenehm kühlen schleswig-holsteinischen Nordseeküste das<br />

geeignetere und weniger gesundheitsschädliche Klassenfahrtsziel<br />

gewesen wäre. Ich glaube sogar, dass viele sich die heimatliche Seebrise<br />

herbeigesehnt haben, anstatt im stickigen Colmar bei einer<br />

Affenhitze einen Berg der Vogesen zu erklimmen. Doch dann wurde<br />

einem immer wieder bewusst, was man doch eigentlich für ein<br />

Glück hatte, in der achten Klasse schon eine Auslandsreise machen<br />

zu können, und dass man an der Nordsee wohl kaum so wertvolle<br />

Erfahrungen mit einer Fremdsprache hätte machen können – mal<br />

abgesehen von ein paar plattdeutschen Floskeln. Also schleppte<br />

man sich weiter und versuchte sich über die Aussicht oder über<br />

die 25 röchelnden Mitschüler zu freuen, die genauso litten wie<br />

man selbst. Wenige Stunden später wurde man dann belohnt – mit<br />

einem wunderschönen Blick über die Region, die Herr Kasch für<br />

unsere Klassenfahrt auserkoren hatte: Das südliche Elsass rund um<br />

Colmar, der Hauptstadt des 68. Départements in Frankreich.<br />

Als uns Herr Kasch Ende letzten Jahres vorschlug, die zweijährige<br />

Arbeit als Klassenlehrer mit einer Fahrt nach Frankreich ausklingen<br />

zu lassen, wusste erstmal keiner so richtig, was ihn erwarten<br />

würde. Gut, man hatte zu dem Zeitpunkt eineinhalb Jahre Französisch<br />

gelernt, aber war das genug, um sich im Ausland zu verständigen?<br />

Und würden uns die Franzosen freundlich begegnen,<br />

wenn sie merken, dass sie es mit Sprachamateuren zu tun hatten?<br />

Alles das waren Fragen, mit denen wir uns im folgenden halben<br />

Jahr immer wieder beschäftigten, bis wir schließlich am 29. Juni<br />

zu einer Zeit, die die Aufregung vor Müdigkeit vergessen ließ, auf<br />

dem <strong>Kiel</strong>er Hauptbahnhof zur Abreise trafen. Gute acht Stunden<br />

Zugfahrt mit dem ICE nach Basel und eine weitere knappe Stunde<br />

mit dem Regionalzug nach Colmar standen uns bevor, in denen<br />

uns, je südlicher wir kamen, immer deutlicher bewusst wurde,<br />

dass wir wahrscheinlich umsonst Pullover und Jacken eingepackt<br />

hatten. Auf dem Colmarer Bahnhof wurde uns dann schmerzlich<br />

bewusst, wie Recht wir mit dieser Vermutung hatten. Schmerzlich<br />

deshalb, weil wir bei Hitze und drückender Luft unsere schweren<br />

Reisetaschen noch durch halb Colmar schleppen mussten – um das<br />

Geld für den Bus zu sparen. Aber alles in allem waren wir, nachdem<br />

wir uns in der am äußeren, relativ unattraktiven Rand der Stadt gelegenen<br />

Jugendherberge endlich duschen und kleidungstechnisch<br />

dem Wetter anpassen konnten, doch ganz glücklich, in Frankreich<br />

angekommen zu sein, und freuten uns schon auf das Restaurant,<br />

in dem wir von diesem Abend an die nächsten Tage immer abends<br />

warm essen würden. Es war am ersten Abend zwar nicht unbedingt<br />

französisches Essen, was uns serviert wurde – geschmeckt hat das<br />

Hähnchen mit Pommes aber trotzdem.<br />

Die folgenden Tage wurden dann aufgrund der Wetterextreme<br />

zur Bewährungsprobe; ob bei der Stadtrallye am zweiten Tag oder<br />

bei der oben erwähnten Bergbesteigung: mehrere Liter Trinkbares<br />

oder auch ein angefeuchtetes Handtuch als provisorischer Turban<br />

gehörten zur festen Ausrüstung. Aber wie heißt es immer: So etwas<br />

schweißt zusammen – was in unserer Lage ja ganz besonders passte<br />

– und so wurde die Hitze zu einem Gemeinschaftsgefühl und<br />

-leiden, über das auch viel gefrotzelt wurde, und man begann zu<br />

vergleichen, wessen T-Shirt wohl schon am durchgeschwitztesten<br />

war. Kurzum: Man hatte Spaß, trotz oder gerade wegen des Wetters.<br />

Und natürlich haben wir während der vier vollen Tage zwischen<br />

An- und Abreise auch viel von Colmar und dessen Umland gesehen.<br />

So erkundeten wir während der Rallye fast die ganze Colmarer<br />

Altstadt, die Häuser und Gebäude aus allen Stilepochen umfasst<br />

und noch ausgesprochen gut erhalten ist. An den zwei folgenden<br />

Tagen machten wir Ausflüge in die Region, den ersten in die Vogesen<br />

zu einer auf erwähntem Berg gelegenen Burg, und den zweiten<br />

in die angrenzenden Weinberge, wo wir eines der offiziell schönsten<br />

Dörfer Frankreichs besuchten – natürlich nicht, ohne vorher mehrere<br />

Kilometer durch die Weinberge und damit durch brüllende<br />

Hitze gewandert zu sein. Am letzten Tag bekamen wir nach einer<br />

Stadtrundfahrt in einer straßenbahnähnlichen Touristenkutsche<br />

noch einmal die Möglichkeit, Colmar auf eigene Faust zu erkunden<br />

oder einfach nur zu entspannen. Zwangsläufig wurden dabei,<br />

wie auch schon bei der Rallye, unsere Französischkenntnisse auf<br />

den Prüfstand gestellt, da man sich häufig durchfragen oder informieren<br />

musste. Aber nach anfänglichen Hemmungen klappte das<br />

bei allen sehr zufriedenstellend und auch wenn man nicht immer<br />

alles verstand, was die Franzosen einem in plötzlichen Redeanfällen<br />

freundlich an den Kopf warfen, konnte man doch mit Fug und<br />

Recht behaupten, sich auf Französisch unterhalten zu haben. Natürlich<br />

hatten wir mit Herrn Kasch und Frau Engelhardt auch zwei<br />

sprachenbewanderte Begleiter an unserer Seite, bei denen man sich<br />

bei Bedarf Rat oder, je nach Gemütslage, Trost und Aufmunterung<br />

holen konnte.<br />

Natürlich hatten wir uns während unseres Aufenthaltes mehr oder<br />

weniger gewillt mit historischen Bauten Colmars befasst. So hatten<br />

wir beispielweise die Colmarer Kathedrale oder das historische<br />

Musée d´Unterlinden besichtigt. Und am letzten Abend bekamen<br />

wir dann in unserem Restaurant auch noch eine echte regionale<br />

Spezialität serviert – den elsässischen Flammkuchen.<br />

Mit dem Gefühl, dem Land Frankreich und auch seinen Einwohnern<br />

ein Stück näher gekommen zu sein und viele wertvolle Erfahrungen<br />

gesammelt zu haben, konnte man sich am nächsten Morgen<br />

zu erneut früher Stunde zufrieden in den Bus setzen und die<br />

Rückreise antreten. Frisch über die Grenze des Heimatlandes, stiegen<br />

wir doch noch einmal aus und besuchten einen alten Kumpel<br />

von Herrn Kasch, der uns bei der Gelegenheit seine Heimatstadt<br />

Freiburg inklusive des Münsters näherbrachte. Die Blicke vom 116<br />

Meter hohen Münster aus, als man am Horizont noch die blassen<br />

Silhouetten der Vogesen erkennen konnte, gehörten mit der anschließenden<br />

achtstündigen Zugfahrt, in der man erneut die ganze<br />

Bundesrepublik durchquerte, auch schon zu den letzten Eindrücken<br />

einer Klassenfahrt, die so in der achten Klasse eigentlich noch<br />

gar nicht üblich ist. Daher möchten wir Herrn Kasch auch noch<br />

einmal dafür danken, dass er uns diese Fahrt ermöglicht hat. Und<br />

auch wenn man im ersten Moment glücklich war, endlich wieder<br />

<strong>Kiel</strong>er Seeluft einatmen zu können, hat man Colmar doch in wirklich<br />

schöner Erinnerung behalten.<br />

Sebastian Müller, 9a<br />

18


Paris n‘est qu‘à deux<br />

lettres du paradis<br />

Parisfahrt des Französisch LK 2009<br />

„Allons enfants de la patrie, le jour de gloire est arrivé!“<br />

Im Sinne der Anfangszeilen der französischen Nationalhymne starteten<br />

wir in Fahrgemeinschaften am 2.10.09 voller Vorfreude zum<br />

Flughafen Hamburg. Aufgeteilt auf zwei verschiedene Maschinen<br />

mit leicht unterschiedlichen Flugzeiten (Lufthansa, Air France),<br />

rückte Frankreichs Hauptstadt für uns mit jeder Sekunde näher.<br />

Was würde uns wohl in den kommenden fünf Tagen erwarten,<br />

waren doch die Hochhäuser der Pariser Vorstädte in der Abenddämmerung<br />

durch die milchigen Fensterscheiben des Vorortszuges<br />

nur schemenhaft zu erkennen. Plötzlich eine Lautsprecherdurchsage:<br />

Nothalt des Zuges und seine komplette Räumung in einem<br />

der Pariser Bahnhöfe! Das fing ja gut an; sollten wir diese ersten<br />

Eindrücke etwa gelassen hinnehmen? Der dann darauf folgende<br />

Stromausfall der Metro war geradezu wie der Beginn eines klassischen<br />

„film policier“!<br />

Nach dem Einchecken in unserem „Bureau des Voyages de la Jeunesse“<br />

war alle Aufregung jedoch schnell vergessen: Von einer<br />

Seine-Brücke (Pont des Arts) wurden wir mit dem Blick auf den<br />

Eiffelturm belohnt, der in einem wunderschönen Lichtspektakel<br />

erstrahlte. Zurück in unserem Quartier fielen wir schließlich nach<br />

den Strapazen des Anreisetages erschöpft in die Betten unserer<br />

spartanisch eingerichteten 2 bis 8-Bett -Zimmer.<br />

Und an Ausschlafen war die nächsten Tage überhaupt nicht zu denken:<br />

Die ganze Stadt wartete darauf, von uns „erobert“ zu werden!<br />

Vorauseilend Herr Kasch und dann Frau Engeler, marschierten<br />

wir strammen Schrittes hinterher. Vorbei an der Brücke Pont<br />

Neuf, dem Palais de la Justice, der Hallenkirche St. Eustache und<br />

dem Centre Pompidou führte uns der Weg über die Ile de la Cité<br />

mit Notre Dame und danach dem Quartier Latin zum Jardin du<br />

Luxembourg, wo wir eine Mittagspause im Sonnenschein zwischen<br />

Palmen und bunter Blumenpracht einlegten. Spätestens von diesem<br />

Moment an pflichtete jeder unserem Kursfahrtenmotto „Paris<br />

n‘est qu‘à deux lettres du paradis“ bei. Mit Baguette und Camembert,<br />

ganz à la française, auf den Stufen von Sacré Cœur ließen wir<br />

dann den Abend ausklingen, urplötzlich umringt von einer Schar<br />

Polizisten! Doch unseren Käse hätten wir ihnen nie überlassen...<br />

War schließlich auch gar nicht nötig, da ihre Aufmerksamkeit lediglich<br />

einer Demonstration galt. Währenddessen genossen wir<br />

nicht nur unser leckeres Abendbrot, sondern auch die herrliche<br />

Aussicht über das nächtliche Paris.<br />

Am folgenden Tag wieder ein Fußmarsch: Diesmal entlang der<br />

„Axe historique“ (Louvre, Tuilleries, Place de la Concorde, Champs<br />

Elysées, Grand Palais, Arc de Triomphe) und dann das „höchste“<br />

Erlebnis überhaupt : La Tour Eiffel. Einige von uns fuhren mit dem<br />

Fahrstuhl bis an die Spitze, während sich der Rest der Gruppe derweil<br />

am Fuße des gewaltigen „Gerüstes“ ausruhte. Wieder einmal<br />

zu Fuß ging es weiter zum Dôme des Invalides. Glücklicher waren<br />

wir am Abend über eine Bootsfahrt auf der Seine, bei der uns Paris<br />

von seiner schönsten Seite präsentiert wurde, nicht zuletzt weil<br />

man nun endlich sitzen konnte.<br />

Mit starkem Regen kündigte sich unser vorletzter Tag in der französischen<br />

Hauptstadt an.<br />

Wir nutzen das Wetter und schauten uns nur kurz l‘Hôtel de Ville<br />

von außen, la Place des Vosges und den ehemaligen Standort der<br />

Bastille an, um schließlich zur Grande Arche de la Défense mit der<br />

Metro zu fahren. Besonders erfreuten uns die dortigen Einkaufszentren,<br />

welche bei einem solchen Wetter wie gerufen kamen. So<br />

wurde dieser Tag auch nach dem Besichtigen der Opéra und der<br />

„Madeleine“ am Abend vorrangig für die Souvenirsuche genutzt,<br />

sofern man nicht schon längst fünf Miniatureiffeltürme (für einen<br />

Euro!) einem der schwarzafrikanischen Händler auf einem der<br />

großen Plätze abgekauft hatte.<br />

Ein Besuch der Cité Nationale de l’Immigration sowie die Besichtigung<br />

der „Moulin Rouge“ waren Programmpunkte am letzten Tag.<br />

Dem gemeinsamen Abendessen in einem Retaurant im Quartier<br />

Latin schlossen sich ein gemütliches, sehr fröhliches Beisammensein<br />

an der Seine mit Gitarre und Gesang an. So fiel es uns ein wenig<br />

schwer, als wir am nächsten Tag die Zimmer räumen mussten.<br />

Bevor wir jedoch zum Flughafen fuhren, besichtigten wir noch den<br />

Friedhof „Père Lachaise“, auf dem viele bekannte Persönlichkeiten<br />

(u.a. Molière und Frédéric Chopin) ihre letzte Ruhe gefunden haben.<br />

Angetan von allen Eindrücken verließen wir schließlich Paris<br />

und teilten uns erneut in zwei Gruppen, denn auch der Rückflug<br />

war wieder auf zwei Maschinen gebucht. Gegen 19:00 Uhr hieß es<br />

dann mit einem weinenden und einem lachenden Auge: „Au revoir<br />

Paris, et peut-être, à bientôt!“<br />

Uns allen hat diese Kursfahrt viel Freude gemacht - eine bunte<br />

Mischung aus Besichtigungstouren, eigener Freizeitgestaltung und<br />

interessanten Aktivitäten mit der gesamten Gruppe. An dieser Stelle<br />

ein herzliches Dankeschön an unsere beiden Lehrkräfte, Herrn<br />

Kasch und Frau Engeler, die die ganze Reise organisiert und uns<br />

sehr nett betreut haben. Ich denke, dass diese Kursfahrt alle näher<br />

„zusammengerückt“ hat, sodass wir uns in Zukunft auch deshalb<br />

noch gerne an diese schöne Unternehmung erinnern werden.<br />

Jurij Abegg<br />

19


Ni hao und moin, moin<br />

aus Qingdao<br />

Besuch bei unserer neuen Partnerschule<br />

In diesem Jahr führte ein Projektkurs des 13. Jahrgangs erstmals<br />

einen Schüleraustausch mit unserer neuen Partnerschule<br />

in Qingdao, China, durch. Nach der inhaltlichen und organisatorischen<br />

Vorbereitung im 18-köpfigen Projektkurs China unter<br />

der Leitung des Ex-Kollegen Herrn Dornheim besuchten wir<br />

zwischen dem 27. März und dem 8. April 2009 das Reich der<br />

Mitte. 14 Schüler und Schülerinnen wagten in Begleitung von<br />

Herrn Dornheim und Herrn Unterhalt das große Abenteuer in<br />

der Fremde.<br />

Zuerst wurde für drei Tage Beijing unsicher gemacht. Dort besichtigten<br />

wir die Innenstadt mit den sehr westlichen Einkaufsstraßen,<br />

den Platz des Himmlischen Friedens, den Nachtmarkt<br />

mit lukullischen Genüssen - Seidenraupen, Käfer, Heuschrecken,<br />

Hund -, die Verbotene Stadt, die Chinesische Mauer und diverse<br />

Parks, für welche in China Eintritt zu entrichten ist.<br />

Nachdem der erste Kulturschock überwunden und die ersten<br />

„Sprachkenntnisse“ angewandt waren, ging die Reise per Superschnellzug<br />

weiter zu unserem eigentlichen Ziel, nach Qingdao –<br />

früher Tsingtao genannt, heute eine Stadt mit etwa sieben Millionen<br />

Einwohnern im Großraum, ca. 1.000 km südöstlich von<br />

Beijing am Gelben Meer gelegen.<br />

In der No. 59 Middle School von Qingdao wurden wir sehr herzlich<br />

begrüßt und auf die Familien verteilt. Unseren „Großen“ sah<br />

man ihre Aufregung und Nervosität deutlich an. Keiner wusste so<br />

recht, was ihn erwarten würde...<br />

Doch schon am nächsten Morgen in der Schule hatten sich beim<br />

Wiedersehen die meisten Sorgen in Luft aufgelöst und so konnten<br />

wir unser interessantes Programm beginnen. Uns wurde viel<br />

geboten. Angefangen bei der Teilnahme am täglichen Frühsport,<br />

über „normalen chinesischen“ Unterricht, der völlig anders abläuft<br />

als der unsrige, bis hin zu Sonderveranstaltungen, um uns<br />

die chinesische Kultur nahe zu bringen, wie z.B. Gesang und<br />

Oper, Kalligraphie und Malerei. Nach Schulschluss gegen 17 Uhr<br />

erlebten unsere Schüler und Schülerinnen dann chinesisches Familienleben.<br />

Am Freitag und Samstag wurden uns die Stadt und die Umgebung<br />

von Qingdao gezeigt (Stadtrundfahrt und Laoshan), bevor<br />

am Sonntag die Abschiedsparty stattfand. Anschließend ließen<br />

wir in Beijing den Austausch mit zwei weiteren Tagen Sightseeing<br />

(Himmelstempel und Olympia-Park) und Shopping ausklingen.<br />

Auf dem Rückflug war man sich einig: Es hatte sich gelohnt, hierfür<br />

zu sparen, zu arbeiten oder sein vorgezogenes Abiturgeschenk<br />

einzulösen! Uns war eine völlig andersartige Kultur vor Augen geführt<br />

worden, es war uns möglich, neue Erfahrungen zu sammeln<br />

und manchmal mussten wir alle über unsere eigenen Grenzen hinauswachsen,<br />

sei es beim Essen oder bei der Sprache.<br />

Der Dank der Lehrkräfte gilt hier noch einmal den Teilnehmern,<br />

die es auch für uns zu einer sehr interessanten und geglückten<br />

Veranstaltung gemacht haben, und allen, die uns bei der Organisation<br />

und Durchführung tatkräftig oder finanziell unter die<br />

Arme gegriffen haben. Hier sei insbesondere dem Förderverein<br />

gedankt, der sowohl den Besuch in China, wie auch den folgenden<br />

Gegenbesuch großzügig finanziell unterstützt hat.<br />

Sven Unterhalt<br />

20


EBG – No. 59 Middle School:<br />

Der Gegenbesuch<br />

Unsere chinesischen Partner in <strong>Kiel</strong><br />

Nachdem unsere Delegation in China mit viel Aufwand begrüßt, untergebracht<br />

und unterhalten wurde, sah sich der Projektkurs „China“ einer<br />

wahren Herkules-Aufgabe gegenüber. Schnell waren wir (18 Schülerinnen<br />

und Schüler und die Kollegen Dornheim und Unterhalt) uns einig, dass<br />

wir kein vergleichbares Programm bieten können – doch wir fanden unseren<br />

Weg, unsere Schule, unsere Heimatstadt und uns den chinesischen<br />

Freunden vorzustellen.<br />

Am 10.07.2009 kamen die 15 chinesischen Schüler und Schülerinnen sowie<br />

vier Begleitkräfte in Hamburg an und wurden auf die Gastfamilien<br />

verteilt – zumeist kannte man sich schon aus Qingdao. Die Lehrerinnen<br />

waren bei den Kollegen zu Gast und die beiden männlichen Begleitkräfte<br />

wurden in einem Hotel untergebracht.<br />

Unser Programm startete mit einer Stadtrundfahrt im Bus am Freitagnachmittag<br />

– schon hier zeigten sich die Gäste sehr beeindruckt vom<br />

maritimen Flair <strong>Kiel</strong>s. Das folgende Wochenende wurde in den Familien<br />

verbracht, wobei diese Kanutouren und Grillabende veranstalteten, den<br />

Hansapark besuchten oder shoppen gingen. Ein kulturelles Highlight erwartete<br />

uns am Sonntag mit dem Sinfoniekonzert im Schloss, mit dem<br />

unsere Schule großen Eindruck erzielen konnte.<br />

Am Montag begingen wir zusammen in der Aula die offizielle Begrüßung.<br />

Herr Scholz als Schulleiter, Herr Dornheim als verantwortlicher<br />

Leiter des Austausches, Herr Che vom chinesischen Bildungsministerium<br />

und Frau Niu, die stellvertretende Schulleiterin der Partnerschule, hielten<br />

kurze Reden, die von chinesischen Studenten übersetzt wurden. Das Rahmenprogramm<br />

lieferten die Bigband des EBG und der Chor sotto vocce.<br />

Danach ging es für die chinesischen Schüler und Schülerinnen in die<br />

siebten bis neunten Klassen, um sich deutschen Untericht anzuschauen.<br />

Dies war für sie ein besonderes Erlebnis - Arbeitsformen wie Gruppenarbeit<br />

sind in China noch vollkommen unbekannt. Nach dem Mittagessen<br />

in der Schulmensa ging es mit der Fähre nach Laboe, wo wir das U-Boot<br />

und das Ehrenmal besichtigten. Am Dienstag ging es erst wieder in den<br />

Unterricht und nachmittags führten die deutschen und chinesischen<br />

Schülerinnen und Schüler dann ein gemeinsames Unterrichtsprojekt<br />

durch, bei dem sie Schule und Freizeit in China und Deutschland miteinander<br />

verglichen und ein Kunstwerk erstellten.<br />

Am Mittwoch schließlich ging es nach dem Unterricht erst zum Rathaus,<br />

wo wir von der Stadtpräsidentin empfangen wurden, und anschließend<br />

nach Falkenstein in den Klettergarten. Nach dem gemeinsamen sportlichen<br />

Erlebnis wurde zum Abschied am Strand gegrillt, bevor man sich<br />

früh am Donnerstag voneinander trennte.<br />

Im Nachhinein kann der Austausch als ein großer Erfolg bewertet werden.<br />

Trotz der „Kinderkrankheiten“ der Premiere ergaben sich viele Chancen<br />

für neue Erfahrungen und die Erweiterung des persönlichen Horizonts.<br />

Ermöglicht wurde dies durch die Unterstützung vieler Partner. Hier sind<br />

insbesondere der Förderverein des EBG, die Stadt <strong>Kiel</strong>, die Fährgesellschaft<br />

<strong>Kiel</strong> und die Marinekameradschaft <strong>Kiel</strong> zu nennen, die uns finanziell<br />

und organisatorisch unterstützt haben. Auch die Arbeitsbereitschaft<br />

unserer Teilnehmenden soll hier noch einmal gewürdigt werden, die im<br />

Vergleich zu anderen Projektkursen weitaus mehr leisten mussten, dafür<br />

aber auch mehr als nur ein paar Punkte für ihren Abiturschnitt bekamen.<br />

- Im kommenden Jahr sollen Partnerschaft und Austausch ein weiteres<br />

Mal im Rahmen eines Projektkurses durchgeführt und vertieft werden.<br />

Bisher haben sich 20 Schüler und Schülerinnen angemeldet, deren Interesse<br />

am Reich der Mitte geweckt werden konnte.<br />

Sven Unterhalt<br />

21


English Blessing<br />

„May the road rise to meet you“ - mit diesen Versen aus dem<br />

Lied „Irish Blessing“ begann unsere lustige Truppe von 60<br />

Musikern und ihrem Dirigenten Neil Fellows am 27. April<br />

noch euphorisch die 6-tägige Orchesterfahrt nach England.<br />

Doch die begeisterten Gesänge verebbten mit der Zeit, als<br />

wir bemerkten, dass die „roads“ immer länger zu werden<br />

schienen, als die gebuchte Fähre sich ohne uns auf den Weg<br />

machte und die geplanten 17 Stunden zu einer 23-Stunden-<br />

Fahrt wurden.<br />

Am nächsten Tag ging es gleich weiter zu unserem ersten<br />

Konzert in Chester, zu dem wir frohen Mutes aufbrachen,<br />

da ein reichhaltiges, englisches Frühstück und die wunderschöne<br />

Landschaft unsere Müdigkeit hatten verfliegen lassen.<br />

Sowohl für dieses Konzert in Chester als auch für die<br />

anderen beiden Konzerte in Blackburn, dem Geburtsort von<br />

Neil, und Sheffield erwarteten uns große, beeindruckende<br />

Kathedralen. Leider blieben diese trotz unseres schönen<br />

Musikprogramms – J. Sibelius Finlandia op. 26; S. Wesley<br />

Sinfonie Nr. 2 D-Dur; P. I. Tschaikowsky Violinkonzert D-<br />

Dur op. 35, mit unserem tollen Solisten Orlando Fellows; F.<br />

A. Guilmant Final alla Schumann, mit unserem ebenso tollen<br />

Orgelsolisten Sebastian Klingenberg – meist relativ leer.<br />

Dieser Aspekt wurde aber durch den netten und herzlichen<br />

Empfang ausgeglichen.<br />

Auch für Freizeitaktivitäten blieb noch Zeit: Am Donnerstag<br />

wurden verschiedene Wanderungen angeboten und ein<br />

Tischtennisturnier organisiert. Die vielen lustigen Spiele<br />

machten auch das eher graue Wetter wieder wett. Zitat:<br />

“May the sunshine warm upon your face“. SUNSHINE???<br />

Am letzten Tag trafen wir uns noch mit vielen jungen Musikern<br />

der „ Sheffield Music Academy“, die uns sehr gastfreundlich<br />

aufnahmen und mit denen wir zusammen Schumanns<br />

Klavierkonzert anprobten.<br />

Mittags war es dann Zeit, sich von allen zu verabschieden<br />

und in den Bus zu steigen, der uns zurück nach Deutschland<br />

fahren sollte („And until we meet again“). Diesmal ging alles<br />

gut und am Sonntagmorgen in Deutschland ertönte wieder<br />

„ May the road rise to meet you“! Wir hatten den „Irish Blessing“<br />

für uns ganz unbemerkt zu einem „English Blessing“<br />

werden lassen!<br />

Von Alva Lütt und Karoline Günst<br />

22


Musik-Ensembles<br />

23


lebendige Musik<br />

25


Fantasie<br />

Deine Fantasie ist frei.<br />

Du kannst alles mit ihr machen.<br />

Sie kann realistisch oder unrealistisch sein,<br />

sie kann schön oder schlecht sein,<br />

sie kann gut oder böse sein und<br />

sie kann bunt oder farblos sein.<br />

Du hast deinen eigenen Ort.<br />

Nur für dich allein.<br />

Niemand kann dort hingelangen.<br />

Du kannst nur in deine eigene Welt<br />

reisen und jede ist verschieden.<br />

Irgendwann wachst du dann auf und<br />

landest in der Gegenwart.<br />

Meistens ärgerst du dich, weil es gerade<br />

so schön war, oder du bist froh,<br />

weil es gerade ganz schrecklich war.<br />

Janika Fey, Juni 2009, Kl. 5c<br />

26


Kunstausstellung<br />

27


Lacher ohne Wiederkehr<br />

Die Idee zu diesem Roman kam mir letzten Winter. Ich belegte<br />

damals einen Enrichement-Kurs „Literarisches Schreiben –<br />

Vom Text zum Buch“ und überlegte verzweifelt, was ich denn<br />

für das gemeinsame Buch schreiben könnte. Silvester hörte ich<br />

dann meinen kleinen Bruder im Schlaf seufzen und mir fiel<br />

sofort ein toller Titel für ein Buch ein: „Seufzer ohne Wiederkehr“<br />

Nun brauchte ich noch eine Story zu dem Titel, welche<br />

jetzt schnell gefunden war… Es wurde dann „Lacher ohne<br />

Wiederkehr“.<br />

Ich arbeite fleißig an dem Buch, auf das hoffentlich noch viele<br />

folgen werden. Hier folgt ein Auszug aus dem dritten Kapitel.<br />

Was vorher passierte: Katy, eine siebzehn Jahre alte Kanadierin,<br />

wird bei einem Segelausflug mit einem gewissen Eric über<br />

Bord gespült und von der Strömung in die Tiefe gezogen. Als<br />

sie erwacht, liegt sie in einem Raum, dessen Wände vollkommen<br />

verglast sind. Sie findet ein paar Bücher, aber da diese auf<br />

Griechisch geschrieben sind, schleudert sie eines gegen die<br />

Wand und das Buch dringt einfach hindurch. Aus Neugier läuft<br />

sie selber gegen diese Wand und findet sich plötzlich im See<br />

wieder. Doch da schwimmen keine heimischen Fische, sondern<br />

Delphine und andere schillernde Fische. Einer der Delphine<br />

wirft sie zurück in den Raum, der, wie sie von außen bemerkt,<br />

zu einem gigantischen Palast gehört. Der Aufprall ist so stark,<br />

dass sie wieder die Besinnung verliert.<br />

Triton soll Sie begleiten, doch Meister Leandros ist zur<br />

Zeit im Olymp nicht erwünscht“, piepste eine leise,<br />

weibliche und unterwürfige Stimme.<br />

„In Ordnung, ich mache mich gleich auf den Weg, sattelt<br />

doch schon mal die Delphine. Und Leandros, tut mir<br />

Leid, dass er dich immer noch nicht akzeptiert. Er handelt<br />

so nicht richtig. Wirklich, er liegt im Unrecht. Du<br />

bist schließlich mein Sohn“, grollte der laute Poseidon.<br />

Sein Sohn antwortete sofort, doch er hatte etwas Ironisches<br />

in der Stimme:, „Ja klar. Ich komm damit zurecht,<br />

wirklich. Auch das kannst du mir glauben!“<br />

„Na schön, wie du willst. Lass die Finger aber von ihr,<br />

sprechen ist verboten, sehen auch. Verstanden? Sonst<br />

weißt du ja, was dir blüht, wenn du dich mir widersetzt!“,<br />

drohte nun der Vater. Anscheinend hatte er seinen Sohn<br />

missverstanden oder er tat absichtlich so.<br />

„Ich bin nicht dumm, Vater, viel Spaß im Olymp. Und<br />

grüß Apollon und Artemis von mir.“ […]<br />

Jule Born<br />

Belauschen<br />

Als ich erneut erwachte, hörte ich Stimmen. Sie waren leise,<br />

kaum zu verstehen, aber doch sehr geheimnisvoll. Ich war immer<br />

noch im gleichen Zimmer, doch die Stimmen mussten von<br />

außerhalb kommen, denn ich sah niemanden. Ich versuchte<br />

mich auf sie zu konzentrieren. Doch das war nicht mehr nötig,<br />

sie wurden lauter, sogar so laut, dass ich sie ganz verstehen<br />

konnte.<br />

„Nein, nein und nochmals nein! Mein lieber Sohn, es geht nicht.<br />

Es ist doch schon schlimm genug, dass du dieses Mädchen gerettet<br />

hast und jetzt musst du auch noch mir ihr sprechen. Ich<br />

habe da persönlich nichts dagegen, aber was wird mein Bruder<br />

dazu sagen? Er wird toben vor Wut. Ich habe ihn doch auch<br />

erst mit Mühe dazu überreden können, dich zu adoptieren.<br />

Normalerweise darf man das nicht so einfach bei jedem seiner<br />

unehelichen Kinder machen. Wo kämen wir denn da hin, mein<br />

lieber Leandros? Aber egal, er hat schließlich auch zugestimmt.<br />

Doch wird er es auch jetzt tun? Außerdem, warum musstest du<br />

sie überhaupt aus dem Wasser ziehen und retten? Eric hätte es<br />

doch auch geschafft!“<br />

„Nein, Vater. Ich musste auch Eric retten. Er wurde gegen einen<br />

Fels gedrückt und kam nicht wieder davon weg. Sie wären beide<br />

ertrunken. Wirklich, du kannst mir glauben.“<br />

Erst jetzt begriff ich, dass es bei dem Gespräch hauptsächlich<br />

um mich ging. Die Aussage des zweiten Mannes, der anscheinend<br />

Leandros hieß, hatte es mir verraten. Sein Name hatte mir<br />

auch enthüllt, dass es sich wirklich um Griechen handelte.<br />

„Meister Poseidon, Ihr Bruder bittet Sie zum Olymp. Meister<br />

28


Kindertheater-AG:<br />

„Der Schimmelreiter“<br />

In der ersten Zeit haben wir viele Spiele gespielt als Übungen für<br />

die Bühne. Denn wenn man auf der Bühne ist, dann muss man<br />

sich vertrauen können und vor allem muss man laut sprechen<br />

können. Das ging ca. ein halbes Jahr lang so. Dann fingen wir an<br />

uns zu überlegen, was wir aufführen wollten.<br />

Esther Kaun machte uns einen Vorschlag: Sie erzählte von der<br />

Legende des Schimmelreiters und wir überlegten uns zusammen,<br />

wie wir sie als Stück umgestalten könnten. Jetzt fing das<br />

Theaterspielen erst richtig an. Esther brachte uns Ideen für Szenen<br />

mit und wir gestalteten sie zusammen weiter. Nun machten<br />

wir nur noch am Anfang ein paar Lernspiele, dann fingen wir<br />

an, die Texte zu sprechen und dabei Bewegungen zu machen.<br />

Langsam fing es an, dass wir die Texte auswendig lernen sollten.<br />

In den Szenen spielten immer mehrere Personen mit und so<br />

spielten die Gruppen ihre Szene den andern vor. Dabei kritisierten<br />

dann die anderen, z.B. ob laut genug gesprochen wurde.<br />

Wir hatten nur noch wenig Zeit, aber noch viel Arbeit vor uns.<br />

Wir mussten uns also ranhalten. Nun wurden die Szenen hintereinanderweg<br />

gespielt. Aus verschiedenen Stellen des Stücks<br />

mussten wir heraushören, wann wir uns wie bewegen mussten.<br />

Verkleidungen und Kulisseninhalte wurden mitgebracht.<br />

Der Auftritt rückte immer näher. Bei einer Probe kam der Fotograf<br />

von den KN und machte ein Foto und ein Interview. Schon<br />

nach zwei Tagen stand ein Bericht über uns in der Zeitung. Jetzt<br />

hatten wir nur noch die große Generalprobe, die ziemlich gut<br />

klappte. Es wurde ein voller Erfolg. Im Großen und Ganzen hat<br />

die Theater-AG super viel Spaß gemacht.<br />

Leonie Vier<br />

Stummes Theater<br />

Eirik Behrends Quintanergruppe<br />

Seit dem zweiten Halbjahr haben wir mit Eirik B. an einem<br />

stummen Theaterstück geprobt. Zuerst hatten wir keine Ideen,<br />

dann kam von Eirik der Vorschlag, ein Agentenstück zu spielen.<br />

Also trafen wir uns jeden Dienstag nach der Schule, aber wir<br />

wurden vor den Sommerferien nicht fertig, weil wir nicht in der<br />

Aula proben konnten und die Proben oft ausfallen mussten, z.B.<br />

weil immer andere auf Klassenfahrt waren.<br />

Wir wollten aber nicht aufgeben und beschlossen deswegen,<br />

die Aufführung zu verschieben. Ein ganzes Wochenende probte<br />

der übrig gebliebene harte Kern nach den Sommerferien. Wir<br />

spielten Theater, bauten Kulissen und hatten viel Spaß. Vor der<br />

Aufführung waren wir ziemlich aufgeregt, doch es lief dank Eiriks<br />

guter Tipps sehr gut. Es war ein tolles Projekt.<br />

Tilman Brand und Line Hellwig.<br />

Lebe wohl...<br />

Mittelstufentheater<br />

AG<br />

Als wir uns dieses Jahr wieder alle gemeinsam<br />

in unserem Theaterkurs versammelt hatten,<br />

wussten wir noch nicht, was auf uns zukam.<br />

Denn dieses Jahr erwartete uns ein sehr ernstes<br />

Thema. Zunächst gab es wie jedes Mal sehr viele<br />

und sehr unterschiedliche Ideen, doch schließlich<br />

sind wir auf die „Eintagsfliege“ gestoßen.<br />

Diese Idee brachte uns auf die Frage: „Was würde<br />

ich tun, wenn ich nur noch einen Tag zu leben<br />

hätte???“<br />

Diese Frage erschien uns sehr interessant und<br />

vor allem ausbaufähig! Und so entstand unser<br />

diesjähriges Theaterstück „Lebe wohl“.<br />

Doch die Aufgabe war schwieriger als anfangs<br />

gedacht. Zuerst einmal, um das Stück realistisch<br />

genug rüberbringen zu können, mussten<br />

wir uns in die Lage hinein versetzen, indem wir<br />

zum Beispiel Abschiedsbriefe schrieben. Dieses<br />

Gedankenspiel war sehr emotional, da man sich<br />

vor allem seinen Ängsten stellen und in die Tiefen<br />

seines Bewusstseins hineinschauen musste.<br />

Was manche von uns sogar ein paar Tränen kostete.<br />

Diese Erfahrungen waren neu, da unsere<br />

vorherigen Stücke etwas komplett anderes waren.<br />

Somit war schon die Vorbereitung eine Herausforderung.<br />

Doch die ganze Gruppe konnte<br />

die bedrückende Stimmung schnell überwinden<br />

und nahm das Meiste humorvoll.<br />

Allerdings musste das Stück noch geschrieben<br />

werden. Auch dies gelang uns überraschend<br />

schnell, weil jeder von dem Thema gepackt<br />

war und viele eigene Ideen eingebracht hat. So<br />

entstand schließlich die Struktur, auf der wir<br />

aufbauen und herumbasteln konnten. Natürlich<br />

wären wir, trotz der Bemühungen, nicht<br />

sehr weit gekommen, ohne die Unterstützung<br />

Ricarda Bigales, der Theaterleiterin. Wegen des<br />

schwierigen Themas standen wir oft vor zahlreichen<br />

Problemen, die unsere Konzentration<br />

auf die Probe stellten. Nichtsdestotrotz gelang<br />

es uns schließlich ein Theaterstück auf die Beine<br />

zu stellen, das all’ die schwierigen Phasen<br />

vergessen ließ und viele Zuschauer sogar zu<br />

Tränen rührte. Als der Applaus ertönte, war die<br />

Freude über das Geschaffte sehr groß!<br />

Nachdem wir beide Aufführungen erfolgreich<br />

bestritten hatten, blieb trotzdem das „Lebe<br />

wohl“, da dies das letzte Jahr für uns mit Ricarda<br />

war. So bekam das Stück eine besondere<br />

Bedeutung für die Theatergruppe und wurde<br />

zu einem schönen Abschluss unserer gemeinsamen<br />

Zeit. DANKE!<br />

Viktoria Kovaleva<br />

29


Spaß und DSP<br />

im 11. Jahrgang<br />

1) Darstellendes Spiel – ein anregender Name...<br />

Anschaulich und irgendwie anders... Doch was verbirgt<br />

sich hinter diesem Namen?!<br />

Als die damals zehnten Klassen die Wahl zwischen Kunst,<br />

Musik und DSP hatten, war über dieses ominöse Fach nicht<br />

mehr bekannt, als dass es sich eben irgendwie um Theaterspielen<br />

handeln musste. Doch wie sollte das vonstatten gehen??<br />

Mit Kunst oder Musik war man ja schon einigermaßen<br />

vertraut, aber DSP war für uns alle etwas ganz Neues.<br />

Dementsprechend neugierig, gewissermaßen aufgeregt und<br />

unsicher sahen wir der ersten Unterrichtsstunde entgegen.<br />

Unsere Erwartungen, sicher auch Befürchtungen wurden<br />

keinesfalls enttäuscht. Als „Theater-Anfänger“ wurden wir<br />

jedoch – Gott sei dank – nicht gleich ins kalte Wasser gestoßen,<br />

wir begannen zunächst mit allerlei Improvisations- und<br />

„Kennlern-Übungen“, die uns mit der Bühne, wie auch unseren<br />

Mitschülern vertraut machen sollten.<br />

Am Anfang waren diese scheinbar simplen Übungen oftmals<br />

eine echte Herausforderung, man sollte nicht meinen, wie<br />

schwierig es sein kann zu gehen oder ein Streitgespräch vor<br />

26 „Fremden“ zu improvisieren. Aber sobald man erst einmal<br />

die Scheu vor den „Anderen“ verloren hatte, fiel es einem<br />

zunehmend leichter, sich vor den Anwesenden auch einmal<br />

zum „Deppen“ zu machen.<br />

In unserem Stück, das sich kritisch, aber auch selbstironisch,<br />

mit der Spaßgesellschaft auseinandersetzt. Was unser Stück<br />

am meisten geprägt hat, war vor allem witzige Dialoge und<br />

Gegebenheiten aus dem Alltag aufzugreifen und auf die Spitze<br />

zu treiben. Es war uns besonders wichtig einen Bezug zu<br />

uns selbst herzustellen und den Begriff „Spaßgesellschaft“<br />

auf unsere Weise zu definieren.<br />

2) “No aims. Just daily shit” in der Spaßgesellschaft<br />

Die Spaßgesellschaft- für viele, für uns, den DSP-Kurs des 11. Jahrgangs,<br />

war das Anfang des letzten Schuljahres ein eher abstrakter Begriff. Und<br />

vielleicht bewegte gerade das uns dazu, es zum Thema unseres selbsterarbeiteten<br />

Stücks zu machen, weil sich unter dem Begriff Spaßgesellschaft<br />

viel verstehen lässt. Google (da greift die Mediengesellschaft…) nennt<br />

es einen „Lebensstil, bei dem Konsumlust und Lebenslust in den Vordergrund<br />

treten, gesellschaftliche Probleme aber in den Hintergrund“.<br />

Na gut. Wer will nicht lebenslustig sein? Und wer will schon ein System<br />

kritisieren, in dem er selbst drin steckt?<br />

In dem folgenden halben Jahr suchten wir nach Szenen, analysierten unseren<br />

privaten Alltag, das Fernsehprogramm und waren nach einer Weile<br />

erschrocken, wie viel wir fanden. Ja, wir steckten mitten drin. Die meisten<br />

der oft in Improvisation entwickelten Szenen waren zunächst eher witzig<br />

als ernst. Wir wollten Kritik üben an einer Gesellschaftsform, die Spaß in<br />

den Vordergrund stellt, und waren uns trotzdem alle einig: Aber witzig<br />

soll es sein. Das Konzept war, dass sich der Zuschauer in dem Stück, ob er<br />

will oder nicht, wiedererkennt und - lacht.<br />

So entstanden Szenen von unterschiedlichstem Format: Fernsehtalkshows,<br />

Gespräche unter hysterischen fast-Teenagern, Streitgespräche<br />

über den PC-Konsum zwischen Mutter und Tochter, ein abendfüllendes<br />

Programm eben. Für uns wurde die Bühne zum Fernseher mit Abwechslung<br />

zwischen z.B. Reportage, Realitysoap, Talkshow und Werbepausen<br />

für zwischendurch. Der Zuschauer war zu Gast bei Olivia Geissen, den<br />

Backstreetboys, Kim und Kaweh von nebenan, den Fruchtzwergekindern<br />

& Co.<br />

Alle Szenen ließen sich einem TV-Kanal zuordnen, es gab eine Person,<br />

die vor dem Fernseher munter mit einer überdimensionalen Fernbedienung<br />

herumzappte. Dazwischen stellten wir, schwarz-weiß gekleidet,<br />

eine Bildstörung dar- das berühmte Schneegestöber jetzt auch auf der<br />

Theaterbühne.<br />

Im Verlauf des Stückes werden die Inhalte der Szenen durch Übertreibung<br />

und Verfremdung immer überspitzter und sollen dazu führen, dass<br />

der Zuschauer nicht nur lacht, sondern auch nachdenkt- weil er sich wiedererkennt<br />

und doch versucht, von dem Bild Abstand zu nehmen. Am<br />

Ende ist man selbst sich immer noch unschlüssig, ob die Spaßgesellschaft<br />

nun nur negativ oder positiv zu betrachten ist. Wie es so oft ist, ist die<br />

Lösung des Bildes eine Mischung aus beiden Seiten. Unser Stück hat, so<br />

hoffen wir, das Bild über die Spaßgesellschaft und deren Auswirkungen<br />

so ein bisschen aufgeklärt.<br />

Carla Groß, Friederike Hoppe und Andrea Jaeger<br />

30


Werther und (k)ein Ende<br />

– Auf der Zielgeraden<br />

Projekt des 12. Jahrgangs DSP<br />

unter der Leitung von Frau Harms<br />

Das Schuljahr 2008/2009 war kein einfaches, jedenfalls nicht<br />

für unseren Theaterkurs. Nach unserem einmaligen Erfolg mit<br />

der „Welle“ im vergangenen Jahr war eine gewisse Erwartungshaltung<br />

nicht zu vermeiden.<br />

Es kamen neue Gesichter in unsere Gruppe und ergänzten sie<br />

wertvoll; einige hatten ein Jahr im Ausland verbracht und andere<br />

erst jetzt Lust bekommen, mitzuspielen. Wir bemühten<br />

uns also, nicht zu sehr unserer geliebten „Welle“-Zeit nachzuhängen,<br />

und probierten in 12.1 etwas völlig Neues aus: „ARTgerecht“<br />

hieß zunächst unser Projekt, in welchem wir alle mit<br />

Unterstützung des Theaterpädagogen Kai Kloss in die Rollen<br />

von Tieren schlüpfen sollten. Dass diese Idee bei einem Großteil<br />

der Gruppe auf Unbehagen stieß, ließ das ganze Projekt<br />

etwa nach einem halben Jahr Theaterarbeit kippen und Frau<br />

Harms ordnete einen radikalen Neuanfang an.<br />

Erst jetzt kamen wir zum Thema „Die Leiden des jungen<br />

Werthers“. Goethes Werk wurde zunächst einmal grob untersucht<br />

und wir sammelten Ideen zur Umsetzung in einzelnen<br />

Szenen. Frau Harms stellte eine kleine Liste aus Stilrichtungen<br />

zusammen, die uns hinterher als Vorlage diente, in Gruppen<br />

unserer Szene eine von mehreren prägnanten Theaterstilen zu<br />

geben. In Gruppenarbeit wurde also mit den Text gearbeitet,<br />

es wurde gekürzt, neu kombiniert und „verdichtet“. Die Zeit<br />

zerrann uns zwischen den Fingern und das eine Halbjahr, das<br />

nun für ein komplett neues Projekt zu kurz schien, neigte sich<br />

dem Ende zu. Die Gruppenmoral ließ deutlich zu wünschen<br />

übrig und es kam sogar der Gedanke auf, auch dieses Projekt zu<br />

verwerfen. Doch dann wurde uns klar: Das wäre ein Jammer und eigentlich<br />

nicht tragbar.<br />

Auch in den Ferien saßen wir also vor dem PC und feilten weiter, telefonierten<br />

und trafen letzte Vorbereitungen. Für mich waren diese zwei Ferienwochen<br />

die kreativsten und intensivsten, denn je näher der Aufführungstermin<br />

kam, desto weniger konnte ich die Gedanken von unserem<br />

Stück lassen.<br />

Bei den Aufführungen kamen dann trotz unserer Befürchtungen einige<br />

Menschen, die das Thema nicht abschrecken konnte. Auf der Bühne konnten<br />

wir endlich unsere vielen Gedanken und Abstraktionen zum Thema<br />

„Tod – Suizid – Notausgang – Baustelle des Lebens – Mensch“ präsentieren.<br />

Auch der Zuschauer selbst als „Konsument“ von Leiden und Schmerzen<br />

wurde porträtiert und kritisiert.<br />

Etwa halbvoll war die Aula und groß der Applaus. Die Resonanz des Publikums<br />

war so heterogen, wie wir es uns gewünscht hatten: Jeder hatte etwas<br />

anderes erlebt, gefühlt und assoziiert - und keiner von den Vielen hatte<br />

Unrecht. Denn das Ziel des Theaters ist es nie, eine Wahrheit zu vermitteln,<br />

sondern etwas in den Raum zu stellen, das neue Blickwinkel und Sichtweisen<br />

zulässt und interpretierbar ist. Hoffentlich haben unsere Zuschauer<br />

an diesem Abend für sich selbst etwas erkannt und neue Erfahrungen gewonnen.<br />

Wir werden jetzt kein DSP mehr haben. Unser lachendes Auge blickt auf<br />

die Freizeit und die Freiheit von Extraproben und der manchmal anstrengenden<br />

Probenarbeit, die vor uns liegen. Das weinende blickt zurück auf<br />

den Spaß während der gemeinsamen Arbeit auf den Brettern, die nun mal<br />

die Welt bedeuten…<br />

Oliver Eumann (12. Jahrgang)<br />

31


32<br />

Umbau innen ....


... und außen<br />

Es ist vollbracht,<br />

so gut wie jedenfalls!<br />

Unglaublich, aber wahr, unser Schulhof<br />

hat reale Gestalt angenommen. Schüler,<br />

Eltern und ein paar Lehrer trafen sich<br />

an einem herrlich sonnigen Oktobertag<br />

und haben bei bester Laune den Spaten<br />

geschwungen, gepflanzt, Brötchen geschmiert,<br />

Steine behauen und schubkarrenweise<br />

Erde und Kompost verteilt.<br />

Das Ergebnis kann sich sehen lassen, und<br />

wenn im Frühjahr dann noch der Kletterbaum<br />

steht und die zweite Tischtennisplatte<br />

installiert ist, werden die Unterstufenschüler<br />

ihre Pause kaum noch beenden<br />

wollen.<br />

Nochmals herzlichen Dank an alle Helfer,<br />

Sponsoren und die Firma „Mut zur Wildnis“,<br />

die alles hervorragend organisiert hat.<br />

Martin Brandecker<br />

33


Schullabor<br />

35


Musik<br />

liegt in der Luft<br />

36


38<br />

Kunstsinn


Lerneifer<br />

41


42<br />

verdiente Pause


Schulalltag<br />

45


Lernen macht hungrig<br />

47


Unsere Lehrkräfte<br />

49

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