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Berlin<br />

– der Atomschutzbunker<br />

unter dem Kurfürstendamm<br />

Am 31. März 2009, dem dritten Tag auf unserer Klassenfahrt<br />

(U II b und U II c) besuchten wir die Ausstellung „The story<br />

of Berlin“, um die deutsche Geschichte hautnah zu erleben.<br />

Nachdem wir eine Stunde in den sehr informativen und beeindruckenden<br />

Räumen des Museums verbracht und noch<br />

längst nicht alles gesehen hatten, trafen wir uns, um durch den<br />

einzigen Atomschutzbunker in Berlin geführt zu werden.<br />

Der im Jahre 1974 erbaute Atomschutzbunker liegt unter dem<br />

Kurfürstendamm und wird heute als Tiefgarage genutzt. Nur<br />

ein kleiner Teil wurde für die Ausstellung umgebaut, um den<br />

Besuchern die Atmosphäre eines Atomschutzbunkers nahe zu<br />

bringen.<br />

Der Bunker hat 3 600 Plätze, das entspricht 1 % der Berliner<br />

Bevölkerung. Im Falle eines Atomangriffs bräuchte der Bunker<br />

eine Woche Vorbereitungszeit, um hergerichtet zu werden.<br />

Zur Vorbereitung gehört es, Pritschen (Betten) aufzubauen sowie<br />

Vorräte (Wasser und Brot) anzulegen. Die Pritschen sind<br />

sparsam angeordnet, das heißt, dass vier Prischen übereinander<br />

aufgebaut sind. Der Atomschutzbunker ist sehr eng, jeder<br />

Mensch hat einen Raum von zwei Kubikmetern. Durch diese<br />

Beengung beträgt die Temperatur um die 35 °C und die Luftfeuchtigkeit<br />

liegt bei 90 %. Bei diesen Temperaturen wird auch<br />

keine Decke für die Pritschen benötigt, und die Panikausbrüche<br />

der Menschen sind, aufgrund der Sauerstoffreduzierung,<br />

sehr gering. Außerdem wird die Luft durch Aktivkohle gefiltert.<br />

In dem genannten Atomschutzbunker ist es sehr dunkel,<br />

da der Strom für den gesamten Aufenthalt eingeteilt werden<br />

muss. Es gibt Aufseher aus dem zivilen Bereich, die sogar<br />

eine Pistole erhalten und die einen eigenen Raum mit Kontakt<br />

(Telefon) zur Außenwelt haben.<br />

Für die 3 600 Menschen gibt es nur zwei Toilettenräume,<br />

die aber keine Intimsphäre bieten, da die einzelnen Toiletten<br />

nur durch Vorhänge getrennt sind. Außerdem gibt<br />

es zwei Küchen, die aber selten genutzt werden, und ein<br />

Krankenzimmer.<br />

Als wir die Treppen zu dem Atomschutzbunker hinuntergingen,<br />

schlug uns die stickige Luft entgegen. Der dunkle<br />

Raum, nur durch Neonlampen erhellt, bietet nicht viel<br />

Platz, wenn man bedenkt, dass 3 600 Menschen hier überleben<br />

sollen. Im Nachhinein beschreiben viele die Atmosphäre<br />

als gruselig und keiner von uns könnte sich vorstellen,<br />

nur eine Nacht dort zu verbringen.<br />

Wir glauben nicht, dass der Evakuierungsplan funktionieren<br />

würde, da der Umbau von der Tiefgarage in den Atomschutzbunker<br />

allein schon eine Woche beträgt. Im Falle<br />

eines Überraschungsangriffs wäre er sinnlos. Die Vorräte<br />

an Nahrungsmitteln und die Menge des Stroms würden<br />

nur für exakt zwei Wochen reichen, so dass die Menschen<br />

den Bunker nach 14 Tagen in die verseuchte Außenwelt<br />

verlassen müssten. Dieser Atomschutzbunker würde die<br />

Bevölkerung Berlins nicht schützen, er ist wohl nur für die<br />

Beruhigung der Bevölkerung gebaut worden.<br />

Wir empfehlen einen Besuch in der Ausstellung „The story<br />

of Berlin“, da man die Geschichte wirklich HAUTNAH<br />

erleben kann.<br />

Solveig Greve und Finja Ewering<br />

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