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„Lauf zwischen den Meeren“ 2009<br />
12. Jahrgang Sport P4 Kurs<br />
Als Frau Liebrenz uns während einer unserer Sportstunden<br />
verkündete, dass wir die Möglichkeit hätten, am so genannten<br />
„Lauf zwischen den Meeren“ teilzunehmen, herrschte<br />
erst einmal allgemeine Skepsis unter uns Schülern.<br />
„Wie lange dauert so ein Lauf und wie aufwendig ist das<br />
Training?“, fragten wir uns zunächst. Die Strecke von 94,2<br />
km ließ uns kräftig schlucken. Ob man es glaubt oder nicht,<br />
nicht alle Sport P4ler sind passionierte Läufer. Schnell war<br />
klar, dass die Strecke von Husum bis nach Damp auf zehn<br />
Läufer aufgeteilt wurde, und somit unter die Bezeichnung<br />
eines Staffellaufs fiel.<br />
Die ersten Sportbegeisterten bekamen Lust sich dieser Herausforderung<br />
zu stellen und überzeugten schließlich den<br />
Rest des Kurses. Nun kam jedoch die Frage auf, wer laufen<br />
würde und welche Strecke, denn der Lauf führte durch die<br />
vielen kleinen Dörfer mitten in Schleswig Holstein, sodass<br />
die einzelnen Strecken verschieden lang waren. Über die<br />
Osterferien erhielten wir den Auftrag regelmäßig laufen<br />
zu gehen, um unseren Trainingszustand zu verbessern und<br />
am Tag des Laufes, dem 21. April topfit zu sein. Doch diese<br />
Aufgabe entpuppte sich schwieriger als gedacht, denn Urlaub<br />
und unerwartete Krankheiten machten einigen von uns<br />
Sportlern einen Strich durch die Rechnung. Ein 3.000 Meter-Lauf<br />
sollte Klarheit darüber schaffen, wer laufen sollte,<br />
bzw. an welcher Position.<br />
Am Tag vor dem Lauf trafen sich schließlich die tapferen<br />
10 freiwilligen Läufer vor der Schule, um in Fahrgemeinschaften<br />
nach Damp zu fahren. Da Frau Liebrenz uns rechtzeitig<br />
für den „Schulklassenvergleichskampf“ angemeldet<br />
hatte, wurde unser Lauf vom Veranstalter gesponsert. Unsere<br />
Unterkunft, sowie das Startgeld, die T-Shirts und weitere<br />
Aktivitäten in Damp wurden bezahlt und wir mussten nicht<br />
selbst dafür aufkommen. Wir bezogen also unsere drei gemütlichen<br />
Bungalows und machten uns auf den Weg, den<br />
Kurort zu erkunden.<br />
Direkt am Strand hatten die Veranstalter ein riesiges Zelt<br />
aufgebaut, in dem am Abend vor dem Lauf eine für solche<br />
Veranstaltungen typische Nudelparty stattfand. Im Zelt bekamen<br />
wir unsere T-Shirts und Startnummern, sowie das<br />
Staffelholz, was uns am nächsten Tag begleiten sollte. Hunderte<br />
von Läufern plapperten munter durcheinander und<br />
wir fingen an, schon einmal die gegnerischen Schülerteams<br />
zu begutachten. Die Sieger vom letzten Jahr saßen zwei Tische<br />
weiter und wirkten sehr angespannt und konzentriert.<br />
Wir dagegen alberten herum und gingen abends noch<br />
schwimmen.<br />
Am nächsten morgen war jedoch Aufstehen in aller Frühe<br />
für Viola und Jöran angesagt. Der Lauf sollte um 9 Uhr<br />
starten, sodass Viola rechtzeitig an den Start ins 94,2 km<br />
entfernte Husum gebracht werden musste. Frau Liebrenz<br />
erklärte sich bereit, selbst die ersten beiden Läufer zu ihren<br />
Startpunkten zu bringen. In Etappen wurden wir aus dem<br />
Schlaf gerissen, und nachdem wir den äußerst komplizierten<br />
Busplan schließlich durchschaut hatten, konnte sich jeder<br />
auf den Weg zu seinem Startpunkt machen.<br />
Der Plan war, dass Viola in Husum startete und das Staffelholz<br />
nach 11,4 km an Jöran in Wittbek übergeben sollte.<br />
Der wiederum übereichte es Arik in Hollingstedt, der nach<br />
Dannewerk lief, um es an Philip zu übergeben. Philip hatte<br />
die undankbarste Strecke, die über eine Militärlandebahn<br />
nach Jagel zu Ole verlief. Ich wartete schon aufgeregt darauf,<br />
dass dieser mir das Staffelholz in Fahrdorf übergab, um so<br />
schnell wie möglich zu Fredi nach Fleckeby zu gelangen.<br />
Fredi übergab den Stab in Gammelby an Tine, die sich auf<br />
den Weg nach Gut Hemmelmark machte, um Mathias, den<br />
nächsten Läufer, anfeuern zu können. Der machte sich eilig<br />
auf den Weg das Staffelholz sicher in Waabs bei Philipp,<br />
unserem Schlussläufer, abzuliefern. Viele von uns hatten<br />
sich dort getroffen, um ihn ein letztes Mal anzufeuern und<br />
dann selbst ins Ziel zu fahren. Staus auf den Landstraßen vor<br />
Damp machten unseren Plan, gemeinsam ins Ziel einzulaufen,<br />
jedoch zu Nichte. Als wir uns schließlich zum Zieleinlauf<br />
vorgekämpft hatten, trafen wir den Rest unserer Truppe<br />
und man konnte den Stolz jedes einzelnen in unseren Augen<br />
ablesen. Wir hatten unser Ziel erreicht, dass niemand mitten<br />
auf der Strecke schlapp machte und wir das Staffelholz sicher<br />
über die Ziellinie brachten. Als wir dann erfuhren, dass<br />
wir unter den ersten 100 von 400 Teams platziert waren,<br />
wurde unsere Freude noch größer und wir nahmen uns vor<br />
im nächsten Jahr wieder teilzunehmen. Im Aqua Tropicana<br />
konnten wir uns schließlich von unserer starken Leistung erholen<br />
und endlich entspannen.<br />
Trotz vorheriger Skepsis und hartem Training haben wir<br />
nicht aufgegeben und letztendlich doch eine Menge Spaß<br />
am Laufen gefunden. Ich hoffe, dass der Lauf jedem von uns<br />
in guter Erinnerung bleibt, da er uns auf sportlicher, aber<br />
auch auf persönlicher Ebene näher gebracht hat.<br />
Bente Wegner<br />
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