terre des hommes - Jahresbericht 2012

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Aktivitäten der terre des hommes- Mitglieder 8 Jahresbericht 2012 terre des hommes Hilfe für Kinder in Not Spenden und Zeit für Kinder in Not terre des hommes-Aktivitäten der Mitglieder Kunst für Kinder in Not: Die Auktion der terre des hommes- Arbeitsgruppe Aachen war ein voller Erfolg In bundesweit rund 140 Städten engagieren sich Ehrenamtliche für eine »terre des hommes«, eine »Erde der Menschlichkeit«. Gemeinsam in Gruppen oder als Einzelne sammeln sie Spenden, verkaufen auf Basaren Selbstgemachtes und faire Produkte, organisieren Veranstaltungen und vieles mehr – alles mit dem Ziel: Kindern in Not helfen. »Kunst tut gut« – unter diesem Motto veranstaltete die terre des hommes- Arbeitsgruppe Aachen ihre erste Benefiz- Kunstauktion. Am Auktionstag fanden sich rund 120 Kunstkenner und -interessierte in der altehrwürdigen Aachener Aula Carolina ein, um eines der 49 Kunstobjekte zu erwerben, die von einem professionellen Auktionator ehrenamtlich versteigert wurden. Die Ölbilder, Grafiken, Aquarelle, Skulpturen, Fotografien und Serigrafien spendeten überwiegend Künstler aus dem Aachener Raum, die teilweise eigens für diesen Zweck ein Kunstwerk anfertigten. Großen Applaus gab es für das Versteigerungsergebnis: mehr als 12.500 Euro für Kinder in Not bestätigten: »Kunst tut gut«. »Mich fasziniert beim Engagement für terre des hommes das Gemeinschafts gefühl innerhalb des Vereins und auch das Gefühl der Verbundenheit mit Menschen auf der ganzen Welt.« Viola Dannenmaier, terre des hommes-Arbeitsgruppe Berlin Mit Sprechtheater, Tanz, Malerei meldeten sich in Bonn 40 Jugendliche zu Wort und entwickelten Ideen für eine gesunde Umwelt. Die terre des hommes-Arbeitsgruppe Bonn hatte in Kooperation mit der Stadt Bonn unter dem Motto »Was habt ihr mit unserer Erde gemacht?! – Kinder und ihr Recht auf eine gesunde Umwelt« Jugendliche zu Workshops eingeladen. Tanzend, malend, dichtend und fotografierend gestalteten die Jugendlichen ihre Vorstellung davon, wie die Erde bewahrt werden kann. Nach zwei intensiven Workshop-Tagen brachten sie ihre Ideen bei einem Themenabend im Landesmuseum Bonn auf die Bühne. Mit lauter Stimme gegen Kinderarbeit: Das neunte Benefizkonzert der terre des hommes-Arbeitsgruppe Dortmund war gleichzeitig die Jubiläumsfeier anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Gruppe. Vor der Kulisse des alten Stahlkochers in der Dortmunder DASA-Halle brachte die Berliner A-Cappella-Band muSix den Saal mit einem Repertoire von Santana bis Robbie Williams regelrecht zum Swingen. Die Arbeitsgruppe Dortmund feierte den Erfolg des Abends mit mehr als 200 Gästen und freute sich über rund 26.000 Euro aus Spenden und Einnahmen rund um das Konzert. Durch diese und insgesamt mehr als 300 weitere Aktivitäten mobilisierten die ehrenamtlich Aktiven im Jahr 2012 rund 420.000 Euro für Kinder in Not – Geld, das Programmen zum Schutz von Kindern zugutekommt und ein beeindruckendes Zeichen für eine »Erde der Menschlichkeit« setzt.
Kinderarbeit: Erfolge im Kampf gegen Sklaverei terre des hommes Hilfe für Kinder in Not Schule statt Ausbeutung Kinderarbeit: Erfolge im Kampf gegen Sklaverei Jahresbericht 2012 9 Die 16-jährige Sudha ist verzweifelt: Sie hat bei einem Arbeitsunfall in der Spinnerei vier Finger der rechten Hand verloren. Was soll jetzt werden? Sie wurde entlassen, der Lohn für zwei Jahre Arbeit wurde nicht ausgezahlt. Sie kann die Arztrechnung nicht bezahlen. Heiraten wird sie auch nicht, denn niemals wird ihre Familie genug Geld für den Brautpreis aufbringen können. Sudha ist eines von 120.000 Mädchen, die in der südindischen Textilindustrie einer besonders krassen Form der Ausbeutung unterliegen: Mädchen ab 14 Jahren werden für drei bis fünf Jahre in Spinnereien angestellt. Arbeitsvermittler versprechen den Familien, dass die Mädchen sicher untergebracht werden, ein Taschengeld bekommen und nach Vertragsende einen Bonus von etwa 500 Euro, den sie als Brautpreis nutzen können. Niemand erzählt ihnen, dass sie zwölf Stunden am Tag in Hitze, Staub und Lärm der Spinnereien schuften müssen und das Fabrikgelände nicht verlassen dürfen. Keine Rede ist von den überfüllten Hütten, von Beschimpfungen, Schlägen und sexueller Belästigung durch die Aufseher. Wer krank wird oder sich beklagt, wird entlassen und bekommt keinen Bonus. Dann stehen die Mädchen vor dem Nichts: Kein Bonus, kein Brautpreis, keine Heirat, keine Perspektive. Immer wieder versuchen Mädchen, aus Fabriken zu fliehen. Vor allem Garnspinnereien nutzen das sogenannte Sumangali-System. Die in Südindien gesponnen Garne werden sowohl am Ort verarbeitet als auch in andere Länder exportiert. Das System ist nach indischem Gesetz illegal und verstößt gegen grundlegende Menschenrechte. Die Spinnereibesitzer aber haben großen Einfluss auf die Politik, regulierende Gesetze gibt es kaum. terre des hommes kämpft gemeinsam mit indischen Partnern für menschenwürdige Arbeitsbedingungen. Erste Erfolge machen Hoffnung: Aufgrund des Drucks von Handelsunternehmen, die terre des hommes auf das System aufmerksam gemacht hatte, hat inzwischen einer der größten indischen Arbeitgeber öffentlich erklärt, er werde das Sumangali-System nicht mehr nutzen und nur Arbeiterinnen einstellen, die älter als 18 Jahre sind. In vier Distrikten der indischen Text ilregion hat terre des hommes gemeinsam mit der Partnerorganisation Care-T mehr als 1.400 Mädchen aus dem Sumangali-System befreit und in Schuloder Berufsausbildung gebracht. Die Mitarbeiterinnen von Care-T klären in Dörfern und Städten über die falschen Versprechungen auf und sorgen dafür, dass die örtlichen Behörden unwürdige Massenunterkünfte schließen und betroffene Mädchen eine Entschädigung erhalten. Auch Sudha beteiligt sich an den Aktivitäten: Sie erzählt bei Versammlungen von ihrem Schicksal und der Realität in den Spinnereien. Dabei hat sie entdeckt, dass sie reden und überzeugen kann. Inzwischen geht Sudha wieder zur Schule und arbeitet für die Verwirklichung ihres Traums: Sie will Lehrerin werden. Bildung als Ausweg: terre des hommes befreit gemeinsam mit Partnerorganisation Mädchen aus dem Sumangali-System und bringt sie in die Schule oder in eine Ausbildung
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