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terre des hommes - Jahresbericht 2012

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Flüchtlingskinder: Verbesserung der Situation junger Migranten<br />

<strong>terre</strong> <strong>des</strong> <strong>hommes</strong> Hilfe für Kinder in Not<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

11<br />

Schutz und Zukunftsperspektiven<br />

Flüchtlingskinder: <strong>terre</strong> <strong>des</strong> <strong>hommes</strong> verbessert die Situation junger Migranten<br />

Schicksal ungewiss:<br />

Mit der Kampagne<br />

»Destination Unknown«<br />

setzt sich<br />

<strong>terre</strong> <strong>des</strong> <strong>hommes</strong><br />

für den besseren<br />

Schutz von Flüchtlingskindern<br />

ein<br />

Offiziell haben in Deutschland alle<br />

Kinder, also auch minderjährige Flüchtlinge<br />

das Recht auf Schutz und kindgerechte<br />

Betreuung. Dennoch leiden<br />

asylsuchen de und »geduldete« Kinder<br />

weiterhin in etlichen Bereichen unter<br />

gravierenden Härten.<br />

Besonders schutzbedürftig sind diejenigen,<br />

die als unbegleitete minderjährige<br />

Flüchtlinge nach Deutschland gekommen<br />

sind. Sie kommen<br />

überwiegend<br />

aus Afghanistan,<br />

dem Kongo, Irak<br />

oder Somalia. Viele<br />

haben Gewalt erlebt<br />

oder befanden sich<br />

in Lebensgefahr.<br />

Gemeinsam mit dem<br />

Bun<strong>des</strong>fachverband<br />

Unbegleitete Minderjährige<br />

Flüchtlinge<br />

(B-UMF)<br />

in Berlin und mit<br />

Unterstützung aus<br />

dem Europäischen<br />

Flüchtlingsfonds<br />

setzt sich <strong>terre</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>hommes</strong> für die Verbesserung<br />

der Situation<br />

dieser Minderjährigen<br />

ein. Diese<br />

Kinder, die alleine<br />

nach Deutschland<br />

einreisen, brauchen sofortigen Schutz<br />

und eine kindgerechte Unterstützung.<br />

Auf sich allein gestellt haben sie kaum<br />

eine Chance, das Asylverfahren zu überstehen.<br />

Vertrauensvolle Beziehungen zu<br />

einem Vormund, rechtliche Beratung<br />

und vor allem ausreichend Zeit sind<br />

Grundvoraussetzungen um den Kindern<br />

Perspektiven zu eröffnen. Mit finanzieller<br />

Unterstützung <strong>des</strong> Europäischen<br />

Flüchtlingsfonds und <strong>terre</strong> <strong>des</strong> <strong>hommes</strong><br />

führt der B-UMF ein Projekt durch,<br />

in dem bun<strong>des</strong>weit Fachpersonal und<br />

Ehrenamtliche fortgebildet werden.<br />

Auf diese Weise wird sich die Betreuung<br />

von etwa 4.000 Flüchtlingskindern verbessern.<br />

Die meisten Kinder kommen mit<br />

ihren Eltern oder Angehörigen nach<br />

Deutschland und leben dann oftmals<br />

lange in Sammelunterkünften unter<br />

belastenden Lebensverhältnissen.<br />

Geprägt von Fluchterlebnissen oder<br />

traumatischen Erfahrungen bleiben sie<br />

häufig ohne angemessene Betreuung.<br />

Zu beengten Wohnverhältnissen und<br />

katas trophalen hygienischen Zuständen<br />

in den Unterkünften kommen oft noch<br />

unbewältigte Ängste und Traumata, so<br />

dass von kindgerechten Verhältnissen<br />

keine Rede sein kann.<br />

Um Flüchtlingskinder besser zu<br />

schützen, arbeitet <strong>terre</strong> <strong>des</strong> <strong>hommes</strong> mit<br />

verschiedenen Beratungs- und Betreuungszentren<br />

zusammen, beispielsweise<br />

der Organisation Fluchtpunkt Hamburg.<br />

In den vergangenen Jahren hat die<br />

Anzahl der afghanischen Flüchtlinge in<br />

Hamburg deutlich zugenommen. Fluchtpunkt<br />

setzt sich vor allem für ein verbessertes<br />

Verfahren zur Altersklärung von<br />

minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen<br />

ein. Die Praxis zeigt, dass Minderjährigen<br />

immer wieder eine altersentsprechende<br />

Behandlung verwehrt wird,<br />

weil die Behörden ihren Altersangaben<br />

nicht glauben und sie als Erwachsene<br />

einstufen. Ungefähr 100 junge Flüchtlinge<br />

werden durch dieses Projekt von einer<br />

umfassenden rechtlichen Unterstützung<br />

profitieren können.<br />

Auch auf europäischer Ebene ist<br />

<strong>terre</strong> <strong>des</strong> <strong>hommes</strong> aktiv. Die EU-Staaten<br />

haben die Absicht, das »Gemeinsame<br />

Europäische Asylsystem« zu reformieren.<br />

Um dabei das besondere Schutzbedürfnis<br />

von Minderjährigen zu verankern, hat<br />

<strong>terre</strong> <strong>des</strong> <strong>hommes</strong> gemeinsam mit sechs<br />

weiteren Organisationen eine europaweite<br />

Studie zum Recht <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> auf<br />

Asyl durchgeführt. Auf Grundlage der<br />

Ergebnisse wurden Empfehlungen für<br />

Politik und Praxis erarbeitet.<br />

Gemeinsam mit der internationalen<br />

<strong>terre</strong> <strong>des</strong> <strong>hommes</strong>-Föderation (TDHIF)<br />

hat <strong>terre</strong> <strong>des</strong> <strong>hommes</strong> Deutschland die<br />

internationale Kampagne »Destination<br />

Unknown« gestartet. Die Kampagne<br />

setzt sich gegenüber den Vereinten<br />

Natio nen für den besseren Schutz und<br />

die Verwirklichung der Kinderrechte für<br />

Flüchtlings- und Migrantenkinder ein.<br />

<strong>terre</strong> <strong>des</strong> <strong>hommes</strong> Deutschland bringt<br />

sich besonders mit der Anwaltschaftsarbeit<br />

für Flüchtlingskinder in die Kampagne<br />

ein.

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