terre des hommes - Jahresbericht 2012

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Bericht des Vorstandes 6 Jahresbericht 2012 terre des hommes Hilfe für Kinder in Not Kinderrechte weltweit verwirklichen Bericht des Vorstandes Der terre des hommes-Vorstand: Der rasante gesellschaftliche Wandel in vielen Ländern der Welt beeinflusst die Arbeit von terre des hommes und seiner Partner zum Schutz von Kindern in Not und zur Sicherung ihrer Rechte. Unser Fundament allerdings ist unverändert: So wie der Verein terre des hommes im Jahre 1967 aus dem persönlichen Verantwortungsempfinden engagierter Bürger entstand, die Hilfe für kriegsverletze Kinder in Vietnam leisteten, ist die Verpflichtung zum Handeln angesichts der Danuta Sacher, Albert Recknagel und Ursula Gille-Boussahia Not von Kindern auch heute der zentrale Impuls unserer Arbeit. Den Kern bilden der Einsatz für die unantastbare Würde des Kindes und der Anspruch, sich für Kinder stark zu machen, damit sie ihre Rechte selbst wahrnehmen können. Für die Zukunftsvision unserer Kinder zu streiten und dabei den Bezug zur Realität wahren – dies wird die Zielperspektive der Arbeit von terre des hommes auch in den nächsten Jahren leiten. Gemeinsam mit Vertretungen unserer Partnerorganisationen und ehrenamtlichen Mitglieder werden wir auf der nächsten internationalen Delegiertenkonferenz im Oktober 2013 die Zielsetzungen für die internationale Programmarbeit weiterentwickeln. Dabei wird es auch um die weitere Umsetzung grundlegender Kinderrechte gehen: • das Recht auf Bildung, denn der Zugang zu qualitativ guter Bildung ist einer der Schlüssel für die Lebenschancen eines jeden Kindes. Dabei legt terre des hommes einen besonderen Wert auf die Förderung frühkindlicher Entwicklung, die Unterstützung von Kindern benachteiligter Bevölkerungsgruppen und die Förderung von Mädchen. • das Recht auf Gesundheit und Nahrung, denn schon die ersten 1.000 Tage im Leben eines jeden Neugeborenen entscheiden in hohem Maße über die Chancen auf seinem weiteren Lebensweg. In Afrika südlich der Sahara stirbt fast jedes fünfte Kind an den Folgen von Mangelernährung. Neben der Versorgung von Kleinkindern mit sauberem Wasser und proteinreicher Nahrung geht es terre des hommes aber auch um die Stärkung von Familien und Gemeinschaften bei der Verteidigung ihrer Rechte auf Land und Selbstversorgung. • den Schutz vor Gewalt und Ausbeutung von Kindern als Soldaten, Arbeitssklaven und Objekten sexueller Gewalt. Durch das Zusammenspiel zwischen Projektförderung und politischer Anwaltschaftsarbeit wollen wir dabei helfen, Kindersoldaten und arbeitende Kinder vor Ausbeutung zu schützen. Auch hier gilt unser besonderer Blick der Situation von Kindern aus ethnisch und sozial diskriminierten Bevölkerungsgruppen und Flüchtlingskindern. • das Recht auf eine intakte Umwelt, denn Umweltzerstörung und Klimawandel bedrohen die Überlebensfähigkeit unseres Planeten und damit die Lebenschancen der Kinder von morgen. Mit dem Konzept der ökologischen Kinderrechte rückt terre des hommes das gegenseitige Abhängigkeitsverhältnis von Umwelt- und Kinderrechtsschutz in den Blick und wendet sich gegen die rücksichtslose Ausbeutung natürlicher Ressourcen wie Wasser, Luft und Bodenschätze. terre des hommes fordert mit seinen einheimischen Partnerorganisationen, dass die Staaten weltweit ihre Schutzund Gewährleistungspflicht für das Leben und die Entwicklung von Kindern wahrnehmen. Daneben wird sich terre des hommes in den nächsten zwei Jahren an der Diskussion um zukünftige globale Entwicklungsziele beteiligen, die
terre des hommes Hilfe für Kinder in Not Jahresbericht 2012 7 seit der UN-Konferenz über nachhaltige Entwicklung in Rio de Janeiro im Juni 2012 zunehmend intensiv geführt wird. Dort wurde vereinbart, für die Zeit nach 2015, also nach dem Ablauf der im Jahr 2000 von den Vereinten Nationen formulierten Millenniumsentwicklungsziele, verbindliche Nachhaltigkeitsziele für alle Staaten der Welt zu formulieren. Diese sogenannten »sustainable development goals« müssen auf die neuen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts reagieren, einen klaren Bezug zur weltweiten Durchsetzung der Menschenrechte haben und die Verantwortlichkeit aller Länder bei der Überwindung von Armut und Ausbeutung gemäß ihrer Leistungsfähigkeit sicherstellen. In diesen Diskussionsprozess bringt terre des hommes die Perspektive der Kinderrechte ein und setzt sich dafür ein, dass national und international, also sowohl in Städten und Kommunen als auch auf Regierungsebene, Ombudsstellen geschaffen werden, die die Interessen von Kindern und zukünftigen Generationen im kurzfristig ausgerichteten Politikbetrieb vertreten. Diese Arbeit stellt terre des hommes vor große und spannende Herausforderungen. Wir werden sie im Zusammenspiel mit unserer Basis ehrenamtlicher Aktivisten in 140 Städten in Deutschland und unserem internationalen Netzwerk von Partnerorganisationen in 32 Projektländern angehen. Dazu können wir uns auf unseren internationalen Verbund, die Terre des hommes International Federation (TDHIF), stützen, einem Zusammenschluss von insgesamt zehn terre des hommes-Organisationen in europäischen Ländern und in Kanada. Mittels dieses terre des hommes-Verbundes, der zusammen über 1.000 Projekte in 72 Ländern fördert und sich dabei auf knapp 900 Partnerorganisationen stützt, wollen wir die Wirksamkeit unserer Anwaltschaftsarbeit gegenüber den Vereinten Nationen und der Europäischen Union Das Recht auf Bildung: Die Förderung von Mädchen ist ein Schwerpunkt der Programmarbeit von terre des hommes weiter stärken. Dazu wurde im Herbst letzten Jahres die internationale Kampagne »Destination Unknown« (Zukunft ungewiss) gestartet, gemeinsam mit terre des hommes-Mitgliedsorganisationen in mehreren europäischen Ländern. Die Kampagne zielt darauf ab, Kinder zu schützen, die auf der Flucht sind.
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