27.12.2013 Aufrufe

Von Unkel zur Erpeler Ley - Rheinkiesel

Von Unkel zur Erpeler Ley - Rheinkiesel

Von Unkel zur Erpeler Ley - Rheinkiesel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kieselchen<br />

<strong>Von</strong> Holz und<br />

Kohle<br />

Was hat unser Bundespräsident mit einem leckeren Würstchen<br />

vom Grill zu tun Sein Nachname – Köhler – ist eine alte<br />

Berufsbezeichnung für Menschen, die Kohle herstellten. Und<br />

die ist jetzt im Sommer für Grillpartys heiß begehrt. Doch<br />

mit der Steinkohle, wie sie ein jeder kennt, hat die Grillkohle<br />

nichts gemein. Wie kommt das<br />

Hm, wie das duftet – wenn<br />

jemand im Sommer Holzkohle für<br />

einen Grillabend anzündet, läuft<br />

einem schon das Wasser im Mund<br />

zusammen. Ist es nicht herrlich,<br />

den Würstchen und Steaks beim<br />

Brutzeln zuzuschauen Fleisch, das<br />

auf einem Grill gart, schmeckt viel<br />

würziger als aus der Pfanne oder<br />

dem Ofen. Aber woher kommt<br />

eigentlich die Kohle, die im Grill<br />

vor sich hinglüht<br />

Heute kauft man Kohle einfach<br />

im Supermarkt. Fürs Grillen benutzen<br />

die meisten Menschen<br />

Holzkohle. Sie stammt aus großen<br />

Fabriken. Das war nicht immer so:<br />

Früher wachten Köhler über die<br />

Herstellung des schwarzen Brennstoffs.<br />

Das ist ein sehr alter Beruf,<br />

den man schon in der Eisenzeit<br />

kannte, also 1000 bis 500 Jahre<br />

vor Christi Geburt. Um Eisen zu<br />

schmelzen, braucht man sehr hohe<br />

Temperaturen – so hoch, daß ein<br />

normales Holzfeuer dafür nicht<br />

ausreicht. Kohle hingegen brennt<br />

noch viel heißer. Allerdings braucht<br />

man ein paar Tricks, damit man an<br />

den begehrten Brennstoff kommt.<br />

Alles fertig Das Grillfest kann beginnen<br />

Wenn man ein Stück Holz anzündet,<br />

verbrennt es zu Asche. Damit<br />

die Flamme ordentlich lodert,<br />

braucht man genügend Sauerstoff,<br />

also Luft. Ist genügend davon vorhanden<br />

– zum Beispiel beim Lagerfeuer<br />

– bleibt nur sehr feine Asche<br />

übrig. Mit ihr kann man nicht<br />

mehr viel anfangen. Ganz ohne<br />

Luft erstickt eine Flamme. Wenn<br />

beim Verbrennen nur ein bißchen<br />

Luft da ist – gerade so viel, daß<br />

das Feuer nicht ausgeht – dann<br />

„kokelt“ das Holz vor sich hin,<br />

verliert langsam Wasser und ein<br />

paar weitere Stoffe, bis es geradezu<br />

„eingedampft“ ist. Übrig bleiben<br />

schwarze, leichte Scheite – Kohle.<br />

Mit genügend Luft kann Kohle<br />

vollständig verbrennen, bis wiederum<br />

nur feine Asche übrig bleibt.<br />

Dabei kann die Kohle sehr heiß<br />

und so warm werden, daß sogar<br />

Eisen schmilzt. Allerdings glüht<br />

sie dabei nur – Rauch und offene<br />

Flammen gibt es beim Kohlefeuer<br />

nicht. Deshalb waren Kohlefeuer<br />

ideal für Schmiede, die heiße Feuer<br />

für ihr Handwerk brauchten. An<br />

offenen Flammen hätten sie sich<br />

aber nur verbrannt, und auch der<br />

Rauch hätte es den Schmieden<br />

schwer gemacht, Eisen zu formen.<br />

Um Kohle zu gewinnen, errichteten<br />

Köhler früher sogenannte<br />

Kohlenmeiler. Das waren kegelförmige<br />

Aufschüttungen, in denen<br />

Holz mit wenig Luft zu Kohle verbrannte.<br />

Dazu band der Köhler<br />

zunächst drei Fichtenstämme aneinander,<br />

die einen Schacht in der<br />

Mitte des Meilers bildeten. Ringsum<br />

schichtete er das Holz aus, aus<br />

dem Kohle werden sollte. Darüber<br />

deckte er ein Dach aus Laub, Heu,<br />

Stroh oder Schilf. Damit keine<br />

16 Juli 2007

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!