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Eine Metatheorie des demokratischen Prozesses - WZB

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erzeugt, ändert sich das im (formalen) <strong>demokratischen</strong> Prozeß ab der Stufe der<br />

Entscheidungen. Diese sind durch die Verfassungen als bindend festgelegt und<br />

das bezieht sich innerhalb <strong>des</strong> Regierungssystems auf die Implementationen<br />

der Verwaltung und außerhalb <strong>des</strong> Regierungssystems auf die Abnahme der<br />

implementierten Entscheidungen durch die Akteure <strong>des</strong> Publikumssystems.<br />

Das ist bereits bei der Darstellung der Handlungsprodukte diskutiert worden<br />

(siehe dazu auch Schaubild 3). In der Begrifflichkeit <strong>des</strong> <strong>demokratischen</strong> <strong>Prozesses</strong><br />

als Machtprozeß ist durch die Verbindlichkeit der Entscheidungen die<br />

Weitergabe der Selektionen <strong>des</strong> Machthabers an den Machtunterworfenen eindeutig:<br />

Der Machtunterworfene muß die Selektionsleistungen <strong>des</strong> Machthabenden<br />

alternativlos als Prämisse <strong>des</strong> eigenen Handelns übernehmen.<br />

Die bisherige Analyse <strong>des</strong> <strong>demokratischen</strong> <strong>Prozesses</strong> begriff diesen als eine<br />

gerichtete Kette von Handlungsprodukten bestimmter kollektiver Akteure.<br />

Diese Abfolge von Handlungsprodukten wurde unter den Gesichtspunkten der<br />

Selektion und Transformation beschrieben. Dabei wurde der Aspekt vernachlässigt,<br />

daß sich diese Selektion und Transformation im Rahmen einer Differenzierung<br />

<strong>des</strong> politischen Systems in Subsysteme vollzieht. Dieser Aspekt soll<br />

nunmehr aufgegriffen werden. Wir wenden uns also der Binnendifferenzierung<br />

<strong>des</strong> politischen Systems der liberalen Demokratien zu.<br />

4.2 Binnendifferenzierung <strong>des</strong> politischen Systems<br />

4.2.1 Differenzierung in drei Subsysteme<br />

Ein soziales System ist in dem Maße ausdifferenziert, in dem sich sowohl eine<br />

spezifische Struktur herausgebildet hat als auch eine generalisierte Handlungsorientierung<br />

der Akteure, deren Vernetzung die Struktur bildet. Diese Bestimmung<br />

muß auch auf die Binnendifferenzierung von Sozialsystemen angewendet<br />

werden, die grundsätzlich der gleichen Ausdifferenzierungslogik folgt wie<br />

die <strong>des</strong> übergeordneten Sozialsystems selbst. Die Diskussion der Binnendifferenzierung<br />

<strong>des</strong> politischen Systems soll in drei Schritten vorgenommen werden:<br />

Erstens wird dargestellt, welche Subsysteme überhaupt differenziert werden,

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