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Zum modellbasierten funktionalen Test reaktiver Systeme

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3. <strong>Test</strong>fallspezifikation<br />

• <strong>Zum</strong> ersten können die Beschreibungselemente von Modellen (Funktionsdefinitionen,<br />

Zustände, Transitionen und damit Kanalbelegungen) explizit<br />

mit Abschnitten eines Spezifikationsdokuments annotiert werden.<br />

• <strong>Zum</strong> zweiten wird diskutiert, inwiefern Modelle von Maschinen Modelle<br />

der Anforderungen sind und insofern Abdeckungen des Modells direkt,<br />

d.h. ohne explizite Annotationen, eine Anforderungsabdeckung implizieren.<br />

Der <strong>Test</strong> eines Szenarios – eine funktionale <strong>Test</strong>fallspezifikation –<br />

stellt ebenfalls die Abdeckung einer oder mehrerer Anforderungen dar. Im<br />

Fall der Menge von Szenarien, die durch die erweiterte Zustandsmaschine<br />

für Modifikationen des Protokolls zur Berechnung der digitalen Signatur<br />

beschrieben werden, zeigt sich allerdings, daß hier Anforderungen getestet<br />

werden, die in den Spezifikationsdokumenten nicht explizit auftauchen.<br />

• <strong>Zum</strong> dritten wird gezeigt, wie aus einem Modell Ein-/Ausgabepaare generiert<br />

werden können, die ihrerseits Anforderungen darstellen. Diese Form<br />

der Anforderungsabdeckung funktioniert nur, wenn Anforderungen aus<br />

Spezifikationsdokumenten auf Ein- und Ausgabepaare von Modellen abgebildet<br />

werden können.<br />

Vorteile struktureller Kriterien Abdeckungsbezogene Kriterien werden bzgl.<br />

ihrer Fähigkeit, Fehler zu entdecken, kontrovers diskutiert (Howden, 1978b;<br />

Ntafos, 1984; Dupuy und Leveson, 2000; Thévenod-Fosse und Waeselynck, 1992;<br />

Thévenod-Fosse u. a., 1995). Riedemann (2002) zitiert Fehleraufdeckungsquoten<br />

von 12–92%. Die Notwendigkeit funktionaler <strong>Test</strong>s als Komplement wird<br />

deshalb auch nirgends ernsthaft bestritten. Der Vorteil struktureller Kriterien<br />

liegt<br />

• in der automatisierbaren Erzeugung entsprechender <strong>Test</strong>fallspezifikationen<br />

und damit <strong>Test</strong>fällen,<br />

• daraus resultierend in ihrer kostengünstigen Erzeugung und – im Idealfall<br />

– automatisierten Durchführung und<br />

• in der Tatsache, daß sie quantifizierbar sind. So kann beispielsweise 100%ige<br />

Anweisungsüberdeckung oder MC/DC-Überdeckung (Abschnitt 4.7) gefordert<br />

werden, wie das beispielsweise von einem Standard der zivilen<br />

Avionik, dem DO-178B (RTCA und EUROCAE, 1992), vorgeschlagen<br />

wird.<br />

Die ersten zwei Vorteile gelten ebenfalls für stochastische <strong>Test</strong>fallspezifikationen<br />

– wenn die Kosten für einen <strong>Test</strong> gegen Null gehen, dann ist ein <strong>Test</strong> mehr besser<br />

als einer weniger.<br />

Kontrollflußbezogene Überdeckungskriterien sind üblicherweise auf der Basis<br />

von Units (z.B. Module in Modula oder Klassen in Java) definiert, die<br />

zunächst nicht direkt zum Integrationstest verwendet werden können. Ein Ansatz<br />

zur automatischen Generierung von Integrationstests mit MC/DC-Abdeckung<br />

wird in Abschnitt 4.7 vorgestellt.<br />

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