„Sticky Places“der kreativen Klasse?
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in den letzten Jahren immer starker der Frage zugewandt, inwiefern die<br />
hervorstechenden Innovations- und Wachstumsraten bestimmter US-amerikanischer<br />
Regionen auch mit Hilfe von Lebensstilfaktoren und Faktoren stadtischer<br />
Lebensbedingungen erklart werden konnen. Im Kern ist Floridas Theorie der <strong>kreativen</strong><br />
<strong>Klasse</strong> zwar auch eine Humankapitaltheorie regionaler Entwicklung. Sie unterscheidet<br />
sich aber von herkommlichen Theorien dieser Art dadurch, dass nicht eine moglichst<br />
hohe Konzentration eines einzigen Typs von Humankapital die besten regionalen<br />
Wachstumsraten hervorbringt, sondern dass eine Kombination verschiedener<br />
Humankapitalarten am gunstigsten ist: eine wirtschaftlich erfolgreiche Stadt muss<br />
sowohl u ber Wissenschaftler und Ingenieure verfu gen, sie muss u ber Personen verfu gen,<br />
die Unternehmen erfolgreich aufbauen konnen; die Stadt muss aber auch u ber Kunstler<br />
wie Musiker, Entertainer, Literaten oder Medienproduzenten verfu gen, die so etwas wie<br />
eine Szene bilden. Florida unterscheidet technologische Kreativitat, die sich in neue<br />
Produkte, neue Ideen und Technologien umsetzt, okonomische Kreativitat, die sich vor<br />
allem im Unternehmertum ausdru ckt und kunstlerische Kreativitat, die neue<br />
Kunstformen, Designs und neue Bilder hervorbringt.<br />
Definition der <strong>kreativen</strong> <strong>Klasse</strong>: Der harte Kern der <strong>kreativen</strong> <strong>Klasse</strong> umfasst Personen<br />
mit Wissenschaftsberufen, Ingenieure, Architekten und Designer, Padagogen, Kunstler<br />
und Medienfachleute, deren okonomische Funktion darin besteht, entweder neue Ideen,<br />
neue Technologien oder neue Inhalte zu kreieren. Dieser harte Kern der <strong>kreativen</strong> <strong>Klasse</strong><br />
wird des weiteren erganzt durch eine gro–ere Gruppe von Managern im Unternehmensund<br />
Finanzbereich, von Rechtsexperten, Beschaftigten im Gesundheitsbereich usw.<br />
Diese Personen engagieren sich bei der Losung komplexer Probleme, was ein hohes<br />
Ma– an unabhangigem Urteilsvermogen und ein hohes Niveau an erworbenem<br />
Humankapital erfordert. Erganzend dazu teilen gema– Florida die Mitglieder der<br />
<strong>kreativen</strong> <strong>Klasse</strong> einen gemeinsames Ethos, in dem Kreativitat, Individualitat,<br />
Differenzierung und Leistungsgerechtigkeit hochgehalten werden.<br />
Der Kernunterschied zwischen der <strong>kreativen</strong> <strong>Klasse</strong> und den anderen Schichten liegt fu r<br />
Florida darin, fur was sie bezahlt werden. Die Angehorigen der Arbeiterklasse und der