„Sticky Places“der kreativen Klasse?
„Sticky Places“der kreativen Klasse?
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IWH __________________________________________________________________<br />
Dienstleistungsklasse werden hauptsachlich bezahlt, um einen bestehenden Plan zu<br />
exekutieren, wahrend die Angehorigen der <strong>kreativen</strong> <strong>Klasse</strong> vor allem dafu r die<br />
Schaffung neuer Ideen, Produkte und Verfahren bezahlt werden und hierbei in der Regel<br />
u ber mehr Autonomie und Flexibilitat in ihrer Arbeitszeit verfu gen.<br />
Einer der Ausgangspunkte der Untersuchungen von Florida war auch die Frage, nach<br />
welchen Kriterien die Angehorigen der <strong>kreativen</strong> <strong>Klasse</strong> Ö vor allem die frisch<br />
ausgebildeten Hochschulabsolventen - sich ihre Wohn- und Arbeitsstandorte aussuchen.<br />
In entsprechenden Zielgruppen-Interviews kam heraus, dass Stadte bevorzugt werden,<br />
die folgende Merkmale aufweisen: a) Diversitat, d.h. die Pragung des offentlichen<br />
Lebens durch Bewohner und Passanten unterschiedlichen Alters, Nationalitat, sexueller<br />
Orientierung und ethnischer Zugehorigkeit. Eine solche heterogene O ffentlichkeit ist nur<br />
moglich, wenn ein bestimmter Grad an gegenseitiger Toleranz erreicht wird. b)<br />
Angebote durch diverse lokale Kunstszenen und ein anregendes Nachtleben, c)<br />
Angebote und Gelegenheiten fur erholungs- und spa–orientierte<br />
Freizeitsportarten.Solche Bedingungen sind in den USA am ausgepragtesten in den<br />
Gro–raumen San Francisco, Austin in Texas, Boston, Washington D.C. und in Nord-<br />
Virginia (Raleigh-Durham).<br />
Im abschlie–enden dritten Teil meines Vortrags unternehme ich nun den Versuch, die<br />
Theorie der <strong>kreativen</strong> <strong>Klasse</strong> auf einige ausgewahlte deutsche Stadte anzuwenden<br />
(Auswahl nicht ganz zufallig). Ich denke, dass mit der Konkretisierung verschiedener<br />
Faktoren, wie sie in der U bersicht enthalten sind, auch die Sto–richtung der Theorie von<br />
Florida, aber auch ihre Umsetzungsprobleme noch einmal deutlicher zu Tage treten. Ich<br />
muss dazu sagen, dass es sich bei den Plus- und Minus-Zeichen in der U bersicht um Adhoc-Einschatzungen<br />
handelt, die im Laufe einer gru ndlicheren Analyse der<br />
Gegebenheiten vor Ort sicher noch die eine oder andere Revision erfahren mussen. Ich<br />
habe auch darauf verzichtet, unten einen Strich zu ziehen und eine Gesamteinschatzung<br />
zu liefern.<br />
Anteil der <strong>kreativen</strong> <strong>Klasse</strong> Ö operationalisiert mit Anteil der<br />
sozialversicherungspflichtig Beschaftigten in humankapitalintensiven Berufen<br />
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