Gegen den Trend März 2013 - Dekanat Würzburg

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

2 Liebe Leserin, lieber Leser! „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ Dieser Vers aus dem Römerbrief spricht die Motivation christlichen Widerstands an. Als Christinnen und Christen wollen wir uns in der Nachfolge Jesu für das Gute und Menschenfreundliche einsetzen, Leben fördern und dem Frieden dienen. In gewisser Weise ist gerade das Osterfest ein Fest des Widerstandes. Jesus Christus hält dem Bösen stand und überwindet es durch seine Lebenshingabe. So wird dem Tod und dem uns alle bedrohenden Nichts ein unüberwindlicher, hoffnungsvoller Widerstand entgegengesetzt. Unser Vertrauen auf diesen Widerstand Gottes gegen das Böse und den Tod macht uns frei, uns für das Gute einzusetzen und wie Jesus Christus dem Bösen zu widerstehen. Unsere Welt ist oft unübersichtlich und kompliziert. Da ist es gar nicht so einfach, das rechte Maß für Widerstand zu finden. Trotzdem bleibt es notwendig. Denn viele Menschen ebenso wie unsere Welt brauchen jemanden, der für sie eintritt, der ungerechte Ordnungen in Frage stellt und Widerstand leistet. Widerstand kann viele Formen annehmen: gegen das Vergessen für Erinnerung und Verantwortung. Die Nagelkreuzinitiative ebenso wie die Aktion „Bunt statt Braun“ sind hierfür starke Beispiele in unserer Mitte. Auf einem ganz anderen wichtigen Gebiet engagiert sich die Bewegung für fairen Handel dafür, dass Menschen einen gerechten Lohn bekommen, wenn sie Kaffee und Kakao anbauen oder andere Waren herstellen, die wir in unserem Land kaufen und verbrauchen. In unserer so auf Leistung und Konsum ausgerichteten Gesellschaft gilt es besonders zugunsten der Menschen Widerstand zu leisten, die da nicht mithalten können: zugunsten der Armen, der nicht so Leistungsfähigen und besonders alter und pflegebedürftiger Menschen. Sie gehören in die Mitte unserer Gesellschaft und dürfen nicht an den Rand gedrängt oder gar ins billigere Ausland abgeschoben werden. Wir brauchen also gar nicht lange danach zu suchen, wo unser Widerstand gefragt ist. „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ Das ist ein guter Satz, um mitten im Alltag den Blick auf das zu wenden, was in unserem Leben unserer freundlichen Beachtung wie Begleitung, unserer Sorge und auch unseres Widerstandes bedarf. Zum Titelbild Motiv Weltgebetstag 2013 Frankreich: „Ich war fremd – ihr habt mich aufgenommen“. Anne-Lise Hammann Jeannot, © WGT e.V. Ihre Dr. Edda Weise Dekanin Zur Rückseite Hermann Hesse: Blick von Certenago 1927. Ausstellung im Kulturspeicher Würzburg: „… die Grenzen überfliegen“. Impressum Monatsgruß für die Gemeinden des Evang.-Luth. Dekanats Würzburg | Mit glied des Gemeinschaftswerkes der Evan ge - lischen Presse | He rausgeber und Verlag: Evang.-Luth. Dekanat Würzburg | Mit glie der der Redaktion: Johanna Falk, Irmgard Fehn, Martina Fritze, Helga Heuer, Stefan Römmelt, Reinhard Fischer (Gesamtverantwortung) | Zu schriften: Monatsgruß Dekanat Würzburg, Postfach 11 02 25, 97029 Würzburg, Tel.: 09 31/80 49 93 12, Fax: 09 31/80 49 93 13, E-Mail: monatsgruss.dekanat.wue@elkb.de | Ge staltung: Walter Typografie & Grafik GmbH, Tel.: 09 31/6 22 68 | Druck: Böhler-Verlag, 97084 Würzburg, Tel.: 09 31/6 34 31 | Anzeigenverwaltung: Fundraising Evang.- Luth. Dekanat Würzburg, Friedrich-Ebert- Ring 30/2, 97072 Würzburg, Tel.: 09 31/ 7 96 25-25, Fax: 09 31/7 96 25-7 25, E-Mail: info@fundraising-wuerzburg.de | Nach druck mit Quellen angabe gestattet | Auf lage: 15.000. Publikation im Internet unter: www.wuerzburg-evangelisch.de. Redaktionsschluss für die nächste Aus gabe: Mo., 4. März 2013 INHALT SchwerpunktThema Gegen den Trend 3 – 6 Den Menschen im Blick Stiftung Altenhilfe 7 Sonderseiten Seniorenwohnen 8 – 9 kreuz und quer Gemeinden in und um Würzburg 10 – 11 Gottesdienste 12 – 13 kreuz und quer Gemeinden Land Süd und Land West 14 – 15 Kontakt + Termin Kirchenmusik | Bildung | Besondere Gottesdienste 16 – 17 Sonderseiten Seniorenwohnen 18 – 19 kids and friends Jugendwerk | Dekanatsmusikschule 20 MenschensKinder Friedensgebet in Ochsenfurt | Weltgebetstag | Raumspiel KUNSTkirche 21 – 23
SchwerpunktThema 3 als christen haben wir den Auftrag, eine Welt mitzugestalten, die für alle Menschen – egal welcher Kultur – Lebensraum, Heimat und Zukunft hat. Dazu gehört es auch, manchmal gegen den Trend von Politik und Gesellschaft zu handeln. Dies geschieht auf ganz unterschiedliche Weise, manchmal ist es nur die Art, in der wir konsumieren, ein andermal das Hinterfragen von politischen Selbstverständlichkeiten und dann wieder der konkrete Widerstand. In dieser Ausgabe des Monatsgruß wird über den Widerstand im Namen von Gerechtigkeit und Nächstenliebe, im Namen von Freiheit und Entfaltungsmöglichkeiten gesprochen. Noch ein Hinweis: Diese Ausgabe erscheint mit 24 Seiten. Sie finden den Thementeil auf S. 3 bis 6, die Gemeindenachrichten stehen auf S. 10 und 11, 14 und 15, die Gottesdienste wie üblich in der Heftmitte und die Termine sowie Kontakte auf S. 16 und 17. Zusätzlich enthält der Monatsgruß Informationen zur Seniorenwohngemeinschaft in Reichenberg auf S. 8 und 9, 18 und 19. Widerstand heute Widerstand wächst aus Empörung Im Jahr 2011 machte ein Aufsatz die Runde, der aus der Feder des 93-jährigen Stéphane Hessel stammt. Sein großes Engagement im friedlichen politischen Widerstand gegen Diktatur und Besetzung in Frankreich während der Nazizeit brachte ihn in mehrere Konzentrationslager, die er alle überlebte. Er ruft in seiner Schrift „Empört euch!“ zu einem „Aufstand der Friedfertigkeit auf“, zu Wachsamkeit und Einmischung in einer immer undurchschaubareren Welt. „Widerstand wächst aus Empörung“ – damals in Zeiten des Naziwahns und heute in einer Welt, in der sich die Schere zwischen ganz arm und ganz reich immer weiter öffnet, in der Finanzmärkte und Massenmedien bestimmen, was gut und schlecht ist, wo Menschenrechte weiter verletzt werden und der Zustand unseres Planeten zum Umdenken herausfordert. Versöhnung statt Hass Mahatma Gandhi, Martin Luther King, Nelson Mandela, Desmond Tutu, Dietrich Bonhoeffer, die Gruppe „Weiße Rose“ in München oder die „Aktion Grün“ in Würzburg haben uns unter großen Opfern gezeigt, was Widerstand bedeutet. Domprobst Richard Howard stellte sich mutig nach der Zerstörung der Kathedrale von Coventry gegen den Zeitgeist, auch wenn seine Aufforderung zur Versöhnung erst nach dem Zweiten Weltkrieg gehört wurde. Widerstand im Versöhnungsgebet von Coventry Die weltweite Versöhnungsgemeinschaft, die von Coventry ausgeht, setzt auf Widerstand, auf Versöhnung statt Hass. In der Versöhnungslitanei von Coventry, die die Ökumenische Nagelkreuzinitiative Würzburg jeden Freitag um 13.00 Uhr in der Marienkapelle betet, werden all die Bereiche benannt, in denen wir zu wenig Widerstand leisten und vor Gott und den Menschen schuldig werden. Es geht um rassistischen Hass, der Menschen trennt und verschiedene Rangordnungen einführt. Es geht um Besitzgier, die die Arbeit der Menschen ausnutzt. Die Verwüstung unserer Erde wird angesprochen, der Neid auf andere. Eine Bitte spricht von der Entwürdigung von Menschen durch Missbrauch der Sexualität und vom Hochmut, der versucht, sich über Gott zu stellen. VERSÖHNUNGSGEBET VON COVENTRY Alle haben gesü ndigt und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten. (Römer 3, 23) Den Hass, der Rasse von Rasse trennt, Volk von Volk, Klasse von Klasse: VATER, VERGIB! Das Streben der Menschen und Völker, zu besitzen, was nicht ihr Eigen ist: VATER, VERGIB! Die Besitzgier, die die Arbeit der Menschen ausnutzt und die Erde verwü stet: VATER, VERGIB! Unseren Neid auf das Wohlergehen und Glü ck der anderen: VATER, VERGIB! Unsere mangelnde Teilnahme an der Not der Gefangenen, Heimatlosen und Flü chtlinge: VATER, VERGIB! Die Entwü rdigung von Frauen, Männern und Kindern durch sexuellen Missbrauch: VATER, VERGIB! Den Hochmut, der uns verleitet, auf uns selbst zu vertrauen und nicht auf Gott: VATER, VERGIB! Seid untereinander freundlich, herzlich und vergebt einer dem anderen, gleichwie Gott euch vergeben hat in Christus. (Epheser 4, 32)
Seite 1: Gegen den Trend | Weg der Versöhnu
Seite 5 und 6: SchwerpunktThema 5 „Was wir tun,
Seite 7 und 8: Den Menschen im Blick 7 Die Stiftun
Seite 9 und 10: Seniorenwohnen 9 Coburger Rezepte h
Seite 11 und 12: kreuz und quer 11 Martin-Luther-Kir
Seite 13 und 14: Veitshöchheim Christuskirche 9.45
Seite 15 und 16: kreuz und quer 15 Sommerhausen Haup
Seite 17 und 18: Termin 17 Bildung Mi 6. 3. 10.00-11
Seite 19 und 20: Seniorenwohnen 19 „Das Leben mach
Seite 21 und 22: MenschensKinder 21 Helmut Kandert -
Seite 23 und 24: MenschensKinder 23 Raumspiel KUNSTk

Gegen den Trend März 2013 - Dekanat Würzburg

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?