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Gegen den Trend März 2013 - Dekanat Würzburg

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SchwerpunktThema 3<br />

als christen haben wir <strong>den</strong> Auftrag, eine Welt mitzugestalten, die für alle<br />

Menschen – egal welcher Kultur – Lebensraum, Heimat und Zukunft hat. Dazu<br />

gehört es auch, manchmal gegen <strong>den</strong> <strong>Trend</strong> von Politik und Gesellschaft zu<br />

handeln. Dies geschieht auf ganz unterschiedliche Weise, manchmal ist es nur<br />

die Art, in der wir konsumieren, ein andermal das Hinterfragen von politischen<br />

Selbstverständlichkeiten und dann wieder der konkrete Widerstand. In dieser<br />

Ausgabe des Monatsgruß wird über <strong>den</strong> Widerstand im Namen von Gerechtigkeit<br />

und Nächstenliebe, im Namen von Freiheit und Entfaltungsmöglichkeiten<br />

gesprochen.<br />

Noch ein Hinweis: Diese Ausgabe erscheint mit 24 Seiten. Sie fin<strong>den</strong> <strong>den</strong> Thementeil<br />

auf S. 3 bis 6, die Gemein<strong>den</strong>achrichten stehen auf S. 10 und 11, 14 und 15, die Gottesdienste<br />

wie üblich in der Heftmitte und die Termine sowie Kontakte auf S. 16 und 17.<br />

Zusätzlich enthält der Monatsgruß Informationen zur Seniorenwohngemeinschaft in<br />

Reichenberg auf S. 8 und 9, 18 und 19.<br />

Widerstand heute<br />

Widerstand wächst aus Empörung<br />

Im Jahr 2011 machte ein Aufsatz die Runde, der<br />

aus der Feder des 93-jährigen Stéphane Hessel<br />

stammt. Sein großes Engagement im friedlichen<br />

politischen Widerstand gegen Diktatur und Besetzung<br />

in Frankreich während der Nazizeit brachte<br />

ihn in mehrere Konzentrationslager, die er alle<br />

überlebte. Er ruft in seiner Schrift „Empört euch!“<br />

zu einem „Aufstand der Friedfertigkeit auf“, zu<br />

Wachsamkeit und Einmischung in einer immer undurchschaubareren<br />

Welt.<br />

„Widerstand wächst aus Empörung“ – damals<br />

in Zeiten des Naziwahns und heute in einer Welt,<br />

in der sich die Schere zwischen ganz arm und ganz<br />

reich immer weiter öffnet, in der Finanzmärkte und<br />

Massenmedien bestimmen, was gut und schlecht<br />

ist, wo Menschenrechte weiter verletzt wer<strong>den</strong><br />

und der Zustand unseres Planeten zum Um<strong>den</strong>ken<br />

herausfordert.<br />

Versöhnung statt Hass<br />

Mahatma Gandhi, Martin Luther King, Nelson<br />

Mandela, Desmond Tutu, Dietrich Bonhoeffer, die<br />

Gruppe „Weiße Rose“ in München oder die „Aktion<br />

Grün“ in <strong>Würzburg</strong> haben uns unter großen<br />

Opfern gezeigt, was Widerstand bedeutet. Domprobst<br />

Richard Howard stellte sich mutig nach der<br />

Zerstörung der Kathedrale von Coventry gegen<br />

<strong>den</strong> Zeitgeist, auch wenn seine Aufforderung zur<br />

Versöhnung erst nach dem Zweiten Weltkrieg gehört<br />

wurde.<br />

Widerstand im Versöhnungsgebet<br />

von Coventry<br />

Die weltweite Versöhnungsgemeinschaft, die von<br />

Coventry ausgeht, setzt auf Widerstand, auf Versöhnung<br />

statt Hass. In der Versöhnungslitanei<br />

von Coventry, die die Ökumenische Nagelkreuzinitiative<br />

<strong>Würzburg</strong> je<strong>den</strong> Freitag um 13.00 Uhr in<br />

der Marienkapelle betet, wer<strong>den</strong> all die Bereiche<br />

benannt, in <strong>den</strong>en wir zu wenig Widerstand leisten<br />

und vor Gott und <strong>den</strong> Menschen schuldig wer<strong>den</strong>.<br />

Es geht um rassistischen Hass, der Menschen<br />

trennt und verschie<strong>den</strong>e Rangordnungen einführt.<br />

Es geht um Besitzgier, die die Arbeit der Menschen<br />

ausnutzt. Die Verwüstung unserer Erde wird<br />

angesprochen, der Neid auf andere. Eine Bitte<br />

spricht von der Entwürdigung von Menschen durch<br />

Missbrauch der Sexualität und vom Hochmut, der<br />

versucht, sich über Gott zu stellen.<br />

VERSÖHNUNGSGEBET VON COVENTRY<br />

Alle haben gesü ndigt und ermangeln des Ruhmes, <strong>den</strong> sie<br />

bei Gott haben sollten. (Römer 3, 23)<br />

Den Hass, der Rasse von Rasse trennt, Volk von Volk,<br />

Klasse von Klasse:<br />

VATER, VERGIB!<br />

Das Streben der Menschen und Völker, zu besitzen,<br />

was nicht ihr Eigen ist:<br />

VATER, VERGIB!<br />

Die Besitzgier, die die Arbeit der Menschen ausnutzt und<br />

die Erde verwü stet:<br />

VATER, VERGIB!<br />

Unseren Neid auf das Wohlergehen und Glü ck der<br />

anderen:<br />

VATER, VERGIB!<br />

Unsere mangelnde Teilnahme an der Not der Gefangenen,<br />

Heimatlosen und Flü chtlinge:<br />

VATER, VERGIB!<br />

Die Entwü rdigung von Frauen, Männern und Kindern<br />

durch sexuellen Missbrauch:<br />

VATER, VERGIB!<br />

Den Hochmut, der uns verleitet, auf uns selbst zu<br />

vertrauen und nicht auf Gott:<br />

VATER, VERGIB!<br />

Seid untereinander freundlich, herzlich und vergebt einer<br />

dem anderen, gleichwie Gott euch vergeben hat in Christus.<br />

(Epheser 4, 32)

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