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Unterrichtsmaterialien zu den Preisbüchern 2007 - Buchklub der ...

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Österreichischer Kin<strong>der</strong>- und Jugendbuchpreis <strong>2007</strong>: Bücherkoffer<br />

Österreichischer Kin<strong>der</strong>- und Jugendbuchpreis <strong>2007</strong><br />

Kollektion<br />

Dagmar H. Mueller<br />

Verena Ballhaus<br />

Herbst im Kopf. Meine Oma Anni hat Alzheimer<br />

Wien, München: Annette Betz 2006<br />

32 S., EUR 12,95<br />

Paulas Oma Anni ist nicht ganz so wie die meisten an<strong>der</strong>en Omas, <strong>den</strong>n Oma Anni hat<br />

Alzheimer. Paula erzählt davon, wie es ist, mit Oma Anni in einem Haus <strong>zu</strong> leben: Wobei<br />

muss Oma unterstützt wer<strong>den</strong> und welche Dinge sind es, die niemand so gut kann wie sie?<br />

Einfühlsam und kindgerecht wird diese schwer fassbare Krankheit <strong>zu</strong>r Sprache gebracht.<br />

Vertraute Alltagsmomente und Begegnungen müssen nun „an<strong>der</strong>s“ gedeutet und<br />

abgewickelt wer<strong>den</strong>. Wo Sprache nicht mehr ausreicht, übernehmen die Bil<strong>der</strong>,<br />

veranschaulichen Befindlichkeiten und Stimmungen und bekommen dafür ebenso viel<br />

Raum wie <strong>der</strong> Text. Das verleiht einem beunruhigen<strong>den</strong> Krankheitsbild einen klaren äußeren<br />

Rahmen.<br />

Altersempfehlung<br />

Ab 5 Jahren geeignet.<br />

Themen<br />

• Alte Menschen<br />

• Behin<strong>der</strong>ung<br />

• Einsamkeit<br />

• Familie<br />

• Krankheit<br />

Textprobe<br />

„Genau das macht eben die Krankheit Alzheimer“, sagte meine Mama. „Sie macht, dass bei<br />

Oma Anni im Kopf langsam die Erinnerungen an ihr Leben verloren gehen.“<br />

„Stell dir das so vor“, sagte meine Mama, „bei Oma Anni ist jetzt Herbst im Kopf. Von ihrem<br />

Lebensbaum fallen die Blätter ab. Von Monat <strong>zu</strong> Monat mehr.“<br />

„Aber sie fallen nicht überall gleichzeitig ab, son<strong>der</strong>n als Erstes fallen die obersten ab. Und<br />

dann erst die, die darunter hängen. Und immer weiter so“, sagt meine Mama. „Am festesten<br />

sitzen die Blätter, die schon am längsten am Baum hängen. Also die von ganz unten.“ …<br />

„Deshalb weiß sie noch so viele Dinge, die passiert sind, als sie jünger war?“, fragte ich.<br />

„So ist es“, nickte meine Mama. „Der Herbst in Oma Annis Kopf fegt die Erinnerungen weg,<br />

die am wenigsten lange her sind.“ „Und deshalb weiß sie manchmal nicht mehr, was wir ihr<br />

fünf Minuten vorher erzählt haben?“, fragte ich.<br />

Meine Mama nickte.<br />

© Österreichischer <strong>Buchklub</strong> <strong>der</strong> Jugend <strong>2007</strong> 49

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