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Veredelung von rezykliertem PET<br />
Durch die Feststoffnachkondensation<br />
(SSP) von PET-Flocken kann auf wirtschaftliche<br />
Weise das Molekulargewicht<br />
von rezykliertem PET erhöht werden.<br />
Gleichzeitig werden die PET-Flocken<br />
gereinigt und können für Anwendungen<br />
mit direktem Lebensmittelkontakt eingesetzt<br />
werden. Der grösste Vorteil des<br />
Prozesses ist die hohe Reaktions- und<br />
Reinigungsgeschwindigkeit.<br />
Auskünfte zur Flocken-SSP-Anlage erteilt:<br />
Andreas Christel<br />
Product Manager<br />
Geschäftsbereich Thermal Processing<br />
bei <strong>Bühler</strong> in Uzwil<br />
T +41 71 955 12 29<br />
F +41 71 955 34 40<br />
andreas.christel@buhlergroup.com<br />
Rezyklierte Flaschenflocken aus Polyethylenterephthalat (PET) werden in<br />
zahlreichen Anwendungen eingesetzt und gelten als wertvolles Rohprodukt.<br />
Allein in Europa wurden im Jahre 2007 740 000 Tonnen PET-Flocken<br />
zu neuen Fasern, Garnen, Flaschen, Folien und weiteren Produkten verarbeitet.<br />
Moderne Wiederverwertungsanlagen liefern PET-Flocken hoher<br />
Qualität durch das Sortieren, Vermahlen und Waschen von gesammelten<br />
PET-Flaschen.<br />
Für Wiederverwertung vorbereiten<br />
Oft sind diese Flocken jedoch noch nicht geeignet für den Einsatz in den<br />
vorhergesehenen Endprodukten. Je nach Endanwendung müssen restliche<br />
Feststoffpartikel ausgeschieden werden, um optische und mechanische<br />
Anforderungen zu erfüllen; Migrationsstoffe sind auszuscheiden, um<br />
Lebensmittelgesetze zu erfüllen, und das Molekulargewicht ist zu steigern,<br />
um mechanische und verfahrenstechnische Anforderungen zu erfüllen.<br />
Bei solchen Direktanwendungen sollten die Ausscheidung der Migrationsstoffe<br />
und die Erhöhung des Molekulargewichts direkt aus den PET-<br />
Flocken erfolgen. Beides geschieht durch Feststoffnachkondensation<br />
(SSP) für PET-Flocken. Auch wenn keine Erhöhung des Molekulargewichts<br />
erforderlich ist, so ist eine Feststoffreinigungsbehandlung doch ausschlaggebend,<br />
damit eine PET-Flockenqualität erhalten wird, welche sich für<br />
Anwendungen mit direktem Kontakt zu Lebensmitteln eignet.<br />
Anpassungen vorgenommen<br />
Im Vergleich zum etablierten SSP-Prozess für PET-Granulat sind bei der<br />
Konzipierung eines SSP-Verfahrens für PET-Flocken einige Unterschiede<br />
zu berücksichtigen. <strong>Bühler</strong> als führender Anbieter von SSP-Anlagen für<br />
frisches PET-Granulat hat die notwendigen Anpassungen vorgenommen.<br />
Heute bietet <strong>Bühler</strong> kompakte Flocken-SSP-Einheiten für 1 t/h und 2 t/h<br />
sowie grössere je nach Kundenspezifikationen an. Dank ihrem modularen<br />
Konzept können kleinere Flocken-SSP-Anlagen in bestehende Gebäude<br />
integriert werden – mit aussenliegendem Reaktor und Materialsilo.<br />
Der Prozess basiert auf einem Kristallisations- und Vorerhitzungsschritt<br />
in einem Mehrfachkammer-Fliessbett, gefolgt von einer kontinuierlichen<br />
Wärmebehandlung in einem Turmreaktor. Der Kristallisator gewährleistet<br />
eine gleichmässige Aufwärmung aller Partikel, eine Kristallisation ohne<br />
Agglomerationsgefahr sowie das Ausscheiden des restlichen PET-Staubs.<br />
Die vorerhitzten Flocken durchlaufen kontinuierlich den Reaktor mit einem<br />
PET-Flocken.<br />
Stickstoffgegenstrom, um Reaktionsprodukte und Verunreinigungen auszuscheiden.<br />
Der Stickstoff aus dem Reaktor wird zuerst als Tauschgas im<br />
Kristallisator eingesetzt und durchströmt dann vor dem Wiedereintritt in<br />
den Reaktor eine Gasreinigungsanlage und einen Trockner. Durch Anpassen<br />
des Restwassergehalts im Prozessgas auf einen Taupunkt zwischen<br />
– 30 °C und + 10 °C kann bei unverändert guter Reinigungseffizienz die<br />
Erhöhung des Molekulargewichts eingeschränkt werden. Die fertigen<br />
Flocken können in einem Fliessbettkühler rasch abgekühlt oder direkt<br />
einem Formprozess zugeführt werden. <br />
(ac)<br />
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