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Epple Druckfarben<br />
Die heutige Firma Epple Druckfarben im<br />
süddeutschen Augsburg hat ihren Ursprung<br />
in der 1889 in Radebeul bei Dresden<br />
gegründeten Farbenfabrik Otto Bär.<br />
Der Bär im Firmenlogo erinnert heute<br />
noch daran. 1914 übernahm Carl Epple<br />
die Geschäftsführung. 1920 entstand in<br />
Dresden als zweite Fabrik die Carl Epple<br />
Farbenfabrik. Beide Unternehmen arbeiteten<br />
erfolgreich. Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
wurde Carl Epple von den Alliierten<br />
enteignet. 1949 gründet er in Neusäss bei<br />
Augsburg die «neue» Carl Epple Druckfarbenfabrik.<br />
1952 stirbt Carl Epple.<br />
Seine Kinder Rudolf Epple und Karla Berz<br />
übernehmen die Leitung. 2001 wird Epple<br />
Druckfarben eine Aktiengesellschaft.<br />
Heute wird die Firma von Joachim Erlach<br />
(Sprecher, Vertrieb), Edgar Buck (Finanzen),<br />
Dr. Carl Epple jun. (Entwicklung) und<br />
Dr. Wolfgang Josten (Produktion und Einkauf)<br />
geleitet. Rudolf Epple und Karla Berz<br />
sind heute massgebende Mitglieder des<br />
Aufsichtsrates und nahezu täglich noch in<br />
der Firma zu finden.<br />
(bos)<br />
In zwei Etappen<br />
Die Geschäftsführung von Epple Druckfarben beauftragte <strong>Bühler</strong> mit der<br />
Planung und Realisierung der neuen Bogenoffset-Druckfarbenanlage.<br />
Damit erfuhr eine lange und bewährte Kundenbeziehung, die bis ins Jahr<br />
1919 zurückreicht, ihre Fortsetzung. Wolfgang Josten: «Wir haben während<br />
Jahrzehnten beste Erfahrungen mit <strong>Bühler</strong> als zuverlässigem Partner<br />
und Träger bester Dispergier-Technologie gemacht.»<br />
Die Ingenieure und Planer von <strong>Bühler</strong> nahmen Ende 2004 ihre Arbeit auf.<br />
Im Frühjahr 2006 wurden die ersten zwei Farblinien (Schwarz und Blau) in<br />
Betrieb genommen. Ein Jahr später begann die Montage der zwei weiteren<br />
Linien (Rot und Gelb). Im November 2008 konnte die ganze Anlage der<br />
Epple Druckfarben AG produktionsbereit übergeben werden.<br />
Das Resultat der vierjährigen Planungs- und Umsetzungszeit ist eine beispielhafte,<br />
moderne Gesamtanlage für die Produktion von Druckfarben für<br />
den Offsetdruck. «Unsere Erwartungen wurden mehr als erfüllt», lobt<br />
Epple-Sprecher Joachim Erlach die Arbeit von <strong>Bühler</strong>. «Die Anlage läuft<br />
zu unserer besten Zufriedenheit. Was <strong>Bühler</strong> uns gebaut hat, ist punkto<br />
Anlagen- und Produktqualität wegweisend für unsere Branche.» Mark<br />
Traber, der als Area Manager für den deutschen Markt zuständig ist, bestätigt,<br />
dass die neue Produktionsanlage von Epple Druckfarben <strong>Bühler</strong><br />
als Referenzanlage dient. «Bei Epple haben wir auf knapp bemessenem<br />
Raum eine Vier-Farben-Anlage realisiert, die mit ihrer konsequenten<br />
Automa tisierung und der hochwertigen Farbherstellung beispielhaft ist.»<br />
Vom Rohstoffsilo zum Fertigproduktetank<br />
Die Produktionsanlage besteht aus vier identischen, parallel angeordneten<br />
Linien. Am Anfang jeder Linie stehen die Pigmentsilos, in denen die von der<br />
chemischen Industrie gelieferten Farbpigmente gelagert werden. Im ersten<br />
Schritt werden die Pigmente im Mischer batchweise mit speziellen Ölen als<br />
Trägerflüssigkeit vermischt. Diese Mischung gelangt in einen Zwischenbehälter,<br />
von dem aus die Dispergiersektion kontinuierlich beschickt wird.<br />
Die eigentliche Dispergierung erfolgt in einem ersten Schritt in der<br />
Rührwerkskugelmühle K240. Hier werden die Pigmentpartikel bei rund<br />
100 Grad Celsius gleichmässig zerkleinert. Die Glanzeigenschaften erhält<br />
das Farbkonzentrat schliesslich im Dreiwalzwerk (SDVE-1300), wo die<br />
Farbe zudem auf 50 °C gekühlt und entlüftet wird. Das Farbkonzentrat<br />
gelangt anschliessend in den Fertigtank. Aus diesem Fertigtank fliesst<br />
zum Schluss das Konzentrat zur Verdünnung und zum Abfüllen in Kartuschen<br />
oder andere Behältnisse. Bei diesem Arbeitsschritt können zudem<br />
kundenspezifische Anpassungen vorgenommen werden.<br />
Die Zentrale der neuen Vier-Farben-Anlage ist in einem erhöhten Kommandoraum<br />
untergebracht. Von dort aus wird der gesamte Herstellpro<br />
Die neue Produktionshalle der Epple Druckfarben AG mit den vier Produktionslinien.<br />
zess der Farben über die neue Automationssoftware WinCos.r2 von<br />
<strong>Bühler</strong> gesteuert. Dabei wird der Verbrauch der einzelnen Rohstoffe<br />
ebenso genau verbucht, wie die einzelnen Batches genau protokolliert<br />
werden. Die Protokolle dienen der Qualitätssicherung und der Rückverfolgbarkeit.<br />
Bessere Dispergierung<br />
Die industriell hergestellten Farbpigmente sind ein sehr teurer Rohstoff.<br />
Ihr Einstandspreis macht bei hochqualitativen Offset-Druckfarben den<br />
grössten Anteil der Rohstoffkosten aus. Der Nutzen einer neuen Anlage<br />
zur industriellen Herstellung von Bogenoffset-Druckfarben bemisst sich<br />
deshalb direkt am Grad der im Dispergierprozess erreichten Feinheit. «Je<br />
feiner die Vermahlung der Pigmente in der Rührwerksmühle, desto grösser<br />
wird die Oberfläche der Partikel», erklärt Epple-Produktionsleiter Wolfgang<br />
Josten. «Oder anders formuliert: Je feiner die Vermahlung, desto<br />
besser die Qualität und die Nutzung des Pigments. <strong>Bühler</strong> hilft uns also<br />
mit seiner hochstehenden Technologie und Beherrschung der Prozesse,<br />
möglichst effizient zu fertigen.» <br />
(bos)<br />
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Projekt Epple | 37