14 - Lüttringhauser Anzeiger
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4 Kultur Donnerstag, 7. April 2011<br />
Von Klaus Everling<br />
Das Festkonzert anlässlich des 50-jährigen<br />
Jubiläums des Gus-Anton-Kammerchores<br />
Remscheid am vergangenen<br />
Samstag bot den Freunden der Chormusik<br />
einen abwechslungsreichen<br />
Abend.<br />
Chorleiter Gus Anton hatte ein<br />
anspruchsvolles Programm aus Konzert<br />
und Oper zusammengestellt. Die<br />
Sänger des Gus-Anton-Kammerchores<br />
Remscheid wurden dabei von Simone<br />
Bönschen-Müller am Flügel begleitet.<br />
Bravourös meisterten die Sänger die<br />
schwierigsten Piano- und Fortepassagen<br />
- sowohl beim „Chor der Jünger“<br />
von Richard Wagner als auch beim<br />
„Gloria“ von Gus Anton. Die „Landerkennung“<br />
Edvard Griegs erforderte ein<br />
präzises Zusammenwirken des Quartettvereins<br />
„Die Räuber“ und des Gus-<br />
Anton-Chores; Hans Steffens bestach<br />
dabei besonders mit seinem Bariton-<br />
Solo.<br />
Die Damen des Paul-Volkmann-<br />
Chores, verstärkt durch Damen des<br />
Konzertchores Oberberg, überzeugten<br />
unter anderem mit Schuberts launischer<br />
Forelle, die am Ende an der Rute<br />
zappelt. Die Warnung bei Mozarts Lied<br />
„Männer suchen stets zu naschen“ trugen<br />
sie in Begleitung von Simone Bönschen-Müller<br />
leicht und sehr präzise<br />
vor. Der Quartettverein „Die Räuber“<br />
setzte mit drei von Anton bearbeiteten<br />
Balladen einen der Höhepunkte. Hierbei<br />
überzeugten sie durch eine angenehme,<br />
ausgewogene Klangfülle. Beim<br />
„Erlkönig“ spürte man förmlich die<br />
Dramatik der Ereignisse, als der Vater<br />
mit seinem Kind durch die Nacht reitet.<br />
Mit Sopranistin Christiane Linke<br />
und Tenor Stefan Lex sangen sich zwei<br />
Künstler sehr schnell in die Herzen der<br />
Zuhörer.<br />
Mit großer Ausstrahlung und auch<br />
Leichtigkeit trugen sie ihre Werke vor.<br />
Mühelos erreichten sie die hohen Pas-<br />
Gedicht der Woche*<br />
Heinrich Seidel (1842 - 1906)<br />
APRIL<br />
April! April!<br />
Der weiß nicht, was er will!<br />
Bald lacht der Himmel klar und rein,<br />
bald schaun die Wolken düster drein,<br />
bald Regen und bald Sonnenschein,<br />
was sind mir das für Sachen,<br />
mit Weinen und mit Lachen,<br />
ein solch Gesäus´ zu machen!<br />
April! April!<br />
Der weiß nicht, was er will!<br />
Oh weh, o weh!<br />
Nun kommt er gar mit Schnee,<br />
und schneit mir in den Blütenbaum,<br />
in all den Frühlingswiegentraum!<br />
Ganz greulich ist`s - man glaubt es<br />
kaum!<br />
Heut’ Frost und morgen Hitze,<br />
heut’ Reif und morgen Blitze,<br />
das sind so seine Witze!<br />
Oh weh, o weh!<br />
Nun kommt er gar mit Schnee.<br />
Jubiläumskonzert der Extraklasse<br />
sagen. Bei der Klavierbegleitung von<br />
Sigrid Althoff bemerkte man ein „blindes“<br />
Verständnis untereinander. Das<br />
Zusammenwirken von Christiane<br />
Linke und Stefan Lex bei Robert Schumanns<br />
„Er und Sie“ gelang vortrefflich.<br />
Das gesanglich hohe Niveau setzte<br />
sich auch im zweiten Opernteil fort.<br />
Der Gus-Anton-Kammerchor nahm<br />
mit dem „Torero-Marsch“ von G. Bizet<br />
die Besucher mit in die Arena und ließ<br />
Vielseitige Aktivitäten im Jahr 2011<br />
bei den Lütteraten<br />
Für dieses Jahr haben sich die Lütteraten<br />
mit Dr. Irmgard Brendler an<br />
der Spitze wieder viel vorgenommen.<br />
Nach wie vor engagieren sich<br />
viele Menschen mit ihrem ehrenamtlichen<br />
Einsatz den weiteren<br />
Erhalt der Lüttinghauser Stadtteilbibliothek<br />
zu sichern.<br />
Das stellte man am vergangenen<br />
Dienstag im Haus Clarenbach fest.<br />
Vor einem Kreis von Bewohnern des<br />
Hauses las Dr. Irmgard Brendler vor.<br />
Ein abwechslungsreicher Abend mit dem Gus-Anton-Kammerchor<br />
Pianistin Simone Bönschen-Müller, die Sänger des Kammerchores und Dirigent Gus Anton (3. v. rechts) nehmen den Beifall des Publikums entgegen.<br />
Foto: C. Heinrich<br />
Die Lesungen lockerte sie durch<br />
einige Volkslieder auf, die von den<br />
Zuhörern gerne mitgesungen wurden.<br />
Insgesamt beteiligen sich vier<br />
Lesepaten alle vierzehn Tage an dieser<br />
Aktion im Haus Clarenbach.<br />
Das ist nur eine aus dem regen Vereinsleben<br />
der Lütteraten. Der <strong>Lüttringhauser</strong><br />
<strong>Anzeiger</strong> wird in seiner<br />
nächsten Ausgabe ausführlich über<br />
das beispielgebende Engagement im<br />
Jahr 2011 berichten.<br />
sie den Stierkampf miterleben.<br />
Pfiffig und mit einem Augenzwinkern<br />
trugen die Sänger „das Lied der<br />
Strolche“ von Carl Orff vor. Der Treue<br />
ließen sie mit Hilfe des Jägerhorns ein<br />
Hintertürchen offen. Mit den „Abendglocken“<br />
und dem Chor der Gefangenen<br />
wirkten der Paul-Volkmann-Chor<br />
sowie der Gus-Anton-Kammerchor<br />
harmonisch zusammen. Einen weiteren<br />
Höhepunkt setzten 15 Sängerin-<br />
Von Karin Machan<br />
Das Wuppertaler Von der Heydt-<br />
Museum zeigt mit Gustav Wiethüchter<br />
einen der prominentesten Vertreter<br />
des rheinischen Expressionismus.<br />
Einer seiner Schüler, Ewald Platte,<br />
stammt aus Lüttringhausen.<br />
Wiethüchters Ausstellungsliste ist lang<br />
und weist so gewichtige Namen wie die<br />
Berliner Sezession, den Salon<br />
d’Automne, Paris, und die Internationale<br />
Kunstausstellung, New York, auf.<br />
Und doch ist sein Name heute weitgehend<br />
vergessen. Gustav Wiethüchter,<br />
1873 in Bielefeld geboren, wurde 1900<br />
an die Handwerker- und Kunstgewerbeschule<br />
Barmen berufen. Hier lehrte<br />
er ornamentale Formenlehre, Geräteund<br />
Tierzeichnen. 1915 ernannte man<br />
ihn zum Professor. Zu seinen zahlreichen<br />
Schülern gehörten u.a. Jankel<br />
Adler und eben auch Ewald Platte, dessen<br />
Geburtsort Lüttringhausen ist.<br />
nen des Konzertchores Oberberg sowie<br />
20 Sänger des Quartettvereins „Die<br />
Räuber“ und dem Chor der Kreuzfahrer<br />
und Pilger, dem Frühlingschor und<br />
dem Orangenchor. Die Soloauftritte<br />
von Christiane Linke und Stefan Lex<br />
krönten sie mit „O soave fanciulla“ aus<br />
„La Bohème“ von Giacomo Puccini.<br />
Mit der einfühlsamen Begleitung von<br />
Sigrid Althoff war es einfach ein<br />
Genuss, die beiden Künstler auf der<br />
Wiederentdeckt:<br />
Ziehvater einer Künstlergeneration<br />
Anlass der Wuppertaler Ausstellung<br />
ist eine Schenkung der in der Schweiz<br />
lebenden Enkel an das Museum. Die<br />
rund 70 Gemälde und zahlreiche<br />
Arbeiten auf Papier zeigen Wiethüchters<br />
Schaffensperiode zwischen den<br />
beiden Weltkriegen. Während er sein<br />
Frühwerk selbst zerstörte oder übermalte,<br />
fiel der größte Teil seines Spätwerks<br />
dem Bombenhagel zum Opfer.<br />
Die großzügige Schenkung ist Anlass,<br />
nun eine Stiftung zu gründen. Startkapital<br />
erhofft man sich durch den Verkauf<br />
einiger Werke. Mit der Ausstellung<br />
geht auch eine Neubewertung seines<br />
Schaffens einher. Wiethüchter<br />
(1873 - 1946) ist vielleicht der<br />
wichtigste Künstler in der ersten Hälfte<br />
des 20. Jahrhunderts im Bergischen<br />
Land und Ziehvater einer ganzen<br />
Generation.<br />
Gustav Wiethüchters Malerei ist<br />
gegenständlich, aber auch beeinflusst<br />
durch den Expressionismus und den<br />
Bühne zu erleben. Zum Abschluss<br />
sang der Gus-Anton-Kammerchor mit<br />
dem Quartettverein „Die Räuber“<br />
Beethovens „Freude schöner Götterfunken“<br />
in der Anton-Bearbeitung.<br />
Die begeisterten Gäste dankten den<br />
Beteiligten mit einem lang anhaltenden<br />
Applaus. Nach der Zugabe mit<br />
dem Pilgerchor waren sich die Besucher<br />
darin einig, einen Konzertabend<br />
der Spitzenklasse erlebt zu haben.<br />
Kubismus in einer abgemilderteren<br />
Form. Landschaften, bäuerliche Szenen,<br />
Blumenstillleben und figürliche<br />
Darstellungen bestimmen sein Werk.<br />
Wiethüchters Experimentierfreude<br />
beschränkte sich nicht nur auf das<br />
Material, mit dem er arbeitete. Er<br />
erprobte auch verschiedene Stile der<br />
Malerei. Stark kubistisch geprägt ist<br />
das Doppelporträt „Die Ehe“ von<br />
1920. Zwei überlagerte Köpfe, zu einer<br />
Einheit verschmolzen, zeigen das Idealbild<br />
einer Verbindung zwischen<br />
Mann und Frau. Manches Figurale<br />
erinnert an einen frühen Picasso oder<br />
auch an die deutschen Expressionisten.<br />
Von der Heydt-Museum<br />
Turmhof 8, Wuppertal-Elberfeld<br />
Öffnungszeiten:<br />
Di - So, 11 bis 18 Uhr, Die Ausstellung<br />
ist zu sehen bis zum 26. Juni 2011.<br />
Lesung in der Tagespflege MöWe<br />
Gisela Schmitz las aus ihrem Buch „Schicksalsmächte“ vor. Foto: K. Everling<br />
Am vergangenen Freitag las<br />
die <strong>Lüttringhauser</strong>in Gisela<br />
Schmitz, Remscheider Straße<br />
130, aus ihrem Buch „Schicksalsmächte“<br />
in der Tagespflege<br />
MöWe, Kreuzbergstraße 55.<br />
Damit machte sie den Menschen<br />
ein große Freude, die<br />
sich dort in der Tagespflege<br />
befinden.<br />
Die Autorin beschreibt unter<br />
dem Pseudonym Hedi Kaufmann<br />
die von Liebe, Leid<br />
sowie vielen Missverständnissen<br />
begleiteten Lebenswege<br />
junger Menschen.<br />
Die Zuhörerinnen und Zuhörer<br />
bedankten sich bei Gisela<br />
Schmitz mit einem herzlichen<br />
Applaus für einen schönen<br />
Nachmittag.