kontakt 3 - Mai/Juni 2013 - church-web

Frohe Pfingsten!
Ich sitze gemütlich in meinem Sessel und
lausche der Stimme der Nachrichtenmoderatorin.
Die Meldungen sind ähnlich wie gestern
und vorgestern. Ich werde müder und
meine Augen kleiner, bis ich plötzlich eine
Nachricht vernehme, die mich wieder wach
rüttelt. Eine bekannte Politikerin ist heute
gestorben! Ach ja, Margaret Thatcher hat es
auch noch gegeben; früher wurde noch öfters
von ihr berichtet als in den vergangenen
Monaten und Jahren.
Aber heute wird der «eisernen Lady» fünf
Minuten der besten Sendezeit gewidmet. Ihr
elfjähriges Wirken als Premierministerin von
Grossbritanien wird zusammengefasst und
ihre Taten noch einmal allen vor Augen und
zu Ohren geführt. Bis zu ihrer Beerdigung
sind noch einige Gedenkveranstaltungen
vorgesehen: Ein Trauerzug durch London,
grosses militärisches Zeremoniell und natürlich
die Direktübertragung der Trauerfeier
über das Fernsehen. Möglicherweise werden
noch verschiedene Dokumentationen über
ihr Leben und Wirken veröffentlicht.
Dann wird es ruhig, immer ruhiger, um ihren
Namen. Nur noch Schüler und Studenten
werden von ihr lesen (müssen). Nur
Lehrer und wenige Politiker werden noch
von ihr erzählen (wollen).
Vor wenigen Wochen begingen wir den Todestag
einer anderen prominenten Person:
Karfreitag. Jesus war nicht nur zu Lebzeiten
prominent. Nein, noch heute wird sehr viel
über IHN geschrieben und erzählt. Er ist
während über 2000 Jahren nicht in Vergessenheit
geraten. Was ist anders gelaufen?
Wir lesen in der Bibel, dass Jesus nicht in
seinem Grab verrottet, sondern nach wenigen
Tagen wieder auferstanden ist. Nicht
nur um für ein paar Jährchen länger zu leben.
Nein, sondern um für immer zu leben!
Diese Tatsache wäre schon Grund genug,
immer wieder von dieser aussergewöhnlichen
Persönlichkeit zu berichten. Es muss
aber mehr, sehr viel mehr sein, damit ein
Mensch nie in Vergessenheit gerät.
Lieber Leser, hast du dich schon einmal gefragt,
woran es liegt, dass DU von diesem
Jesus weisst? Was hält deine Erinnerung an
ihn wach? Ist es nur das Hörensagen? Ich
denke, es ist viel mehr!
Als der auferstandene Jesus seinen Jüngern
begegnete und einige von ihnen an ihm
zweifelten, sagte er zu ihnen: «Ich habe von
Gott alle Macht im Himmel und auf der Erde
erhalten. ... Ihr dürft sicher sein: Ich bin
immer bei euch, bis das Ende dieser Welt
gekommen ist!» (Mt. 28, 18 + 20b)
Jesus ist nicht nur eine Persönlichkeit, von
der es Vieles zu erzählen gibt, sondern DER,
der uns den Himmel auf die Erde gebracht
hat, Mensch gewordener Gott, dessen Heiliger
Geist mit uns und in uns lebt. Können
wir das verstehen? Können wir erklären, was
dadurch mit uns geschieht? Nein, das muss
erlebt werden.
Wie kann da jemand in Vergessenheit geraten,
der immer bei uns, in uns, um uns ist?
Das ist unmöglich. Und das Beste ist: Wir
brauchen nicht mal Medien, die uns daran
erinnern, dass Jesus uns nie verlassen wird!
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