Alles, was bleibt - Verlagsgruppe Droemer Knaur
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»Mir ist da et <strong>was</strong> pas siert«, hat te Leo ge sagt. An die sem<br />
Abend vor zwei Mo na ten.<br />
Sie sa ßen im Wohn zim mer. Ge sine auf dem Sofa, er<br />
im Ses sel ihr ge gen über. Auf dem Plat ten spie ler lief<br />
Miles Da vis. Die Ti tel mu sik zu Fahr stuhl zum Scha fott,<br />
die sem Film mit Jeanne Moreau, in dem lau ter Miss -<br />
verständ nis se in die Ka ta stro phe füh ren. Exis ten zia lismus<br />
von sei ner schwär zes ten Sei te, sag te Leo im mer.<br />
Er lieb te die sen be harr lich lau ern den Jazz, in des sen<br />
Ton fol gen so et <strong>was</strong> wie Un er bitt lich keit zu lie gen<br />
schien. Die Schall plat te ar bei te te sich ge ra de an ei nem<br />
Krat zer ab. Leo moch te kei ne CD-Player. Das sei nur<br />
et <strong>was</strong> fürs Auto, sag te er im mer. Rich tig Mu sik hö ren<br />
kön ne man nur ana log. Ge sine gab ihm recht, über die<br />
ir ri tier ten Bli cke ih rer Freun de amü sier ten sie sich gemein<br />
sam.<br />
Sie sah von ih rem Buch hoch. »Was denn?«, frag te sie.<br />
Sie ließ sich un gern beim Le sen stö ren. Das wuss te er<br />
doch.<br />
Er leg te sei ne Zei tung zur Sei te. Seit ei ner gu ten<br />
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